AKTIENMARKT AKTUELL Verschnaufpause

Helaba Volkswirtschaft/Research
AKTIENMARKT AKTUELL
2. September 2016
Verschnaufpause
AUTOR
Markus Reinwand, CFA
Telefon: 0 69/91 32-47 23
[email protected]
REDAKTION
Claudia Windt
HERAUSGEBER
Dr. Gertrud R. Traud
Chefvolkswirt/
Leitung Research
Nach dem Anstieg der vergangenen Monate haben Aktien eine Verschnaufpause eingelegt.
Angesichts zuletzt schwächerer Konjunkturdaten und aus Respekt vor dem Angstmonat September üben sich Anleger derzeit in Zurückhaltung. Mögliche Schwächephasen sollten aufgrund der hohen relativen Attraktivität von Aktien allerdings zum Einstieg genutzt werden.
Bewertung und Stimmung im Überblick
Kurs-Gewinn-Verhältnis*: aktuell (rot) vs. 5-Jahres-Spanne (hellblau)
Helaba
Landesbank
Hessen-Thüringen
MAIN TOWER
Neue Mainzer Str. 52-58
60311 Frankfurt am Main
Telefon: 0 69/91 32-20 24
Telefax: 0 69/91 32-22 44
DAX
12,7
Euro Stoxx 50
13,2
Dow Jones
15,9
S&P 500
16,7
Nikkei 225
0
16,2
5
10
15
20
25
30
Dividendenrendite* (%): aktuell (rot) vs. 5-Jahres-Spanne (hellblau)
DAX
3,3
Euro Stoxx 50
4,1
Dow Jones
2,7
S&P 500
2,3
Nikkei 225
0
2,0
1
2
3
4
5
6
7
8
Implizite Aktienvolatilität** (%): aktuell (rot) vs. 5-Jahres-Spanne (hellblau)
Die Publikation ist mit größter
Sorgfalt bearbeitet worden.
Sie enthält jedoch lediglich
unverbindliche Analysen und
Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen
Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen,
die wir für zuverlässig halten,
für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir
aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in
dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht
als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
DAX
19,2
Euro Stoxx 50
19,9
Dow Jones
12,9
S&P 500
13,5
24,0
Nikkei 225
-20
0
20
* auf Basis der Konsensschätzungen für die kommenden 12 Monate
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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40
60
80
100
** niedriger Wert: Sorglosigkeit; hoher Wert: Panik
1
AKT IENMARKT AKT UELL
Aktien haben die Hälfte der saisonal schwierigen Phase bereits überstanden. Im August, dem für
deutsche Standardwerte im langfristigen Durchschnitt zweitschwächsten Monat, konnte der DAX
ähnlich wie der EURO STOXX 50 sogar leicht zulegen. Gegenüber den US-Pendants, die weitgehend auf der Stelle traten, entwickelten Euro-Titel damit zuletzt relative Stärke. Die zuvor extrem
ausgeprägte transatlantische Bewertungsdifferenz scheint inzwischen zu einem Umdenken bei
internationalen Anlegern und zu ersten Umschichtungen in Euro-Aktien zu führen. Auch auf Branchenebene war in den letzten Wochen eine Rotation zugunsten der bisherigen Verlierer zu beobachten. So führte der bislang abgeschlagene Finanzsektor im jüngsten Vormonatsvergleich die
Gewinnerliste im EURO STOXX an.
Favoritenwechsel
Von Sorglosigkeit oder gar Übermut bei den Anlegern kann jedoch keine Rede sein. Zwar deuten
die niedrigen impliziten Volatilitäten auf eine gewisse Gelassenheit hin. Jüngste Umfragen zeigen
jedoch auch, dass Investoren gerade mit Blick auf die kurzfristigen Aktienperspektiven eher zurückhaltend sind. Das Gros ist derzeit nicht bereit, sich zu exponieren und ist neutral positioniert.
Ein Grund hierfür könnte auch sein, dass der September im langjährigen Durchschnitt der mit
Abstand schwächste Börsenmonat ist. Demnach stünde die eigentliche saisonale Belastungsprobe
noch bevor. Doch was für den Durchschnitt aller Jahre gilt, trifft bei weitem nicht für jedes einzelne
Jahr zu. Dies zeigt sich sehr eindrucksvoll, wenn man sich die beachtliche Streuung der Monatsperformance in den einzelnen Jahren ansieht.
Saisonmuster nicht überbewerten!
Verhaltene Stimmung schützt vor Enttäuschungen
%
Saldo
30
30
Monatsperformance DAX 1965-2015
20
Max
10
+1 Stabw.
Mittel
0
20
10
0
Min
-20
-10
-20
= 2016
-30
J
F
M
A
M
J
J
A
S
O
N
D
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Schwächephasen
nutzen
Max
0,4
+1 Stabw.
0,2
Mittel
0,0
-1 Stabw.
aktuell
-0,4
Min
-0,6
-0,8
-30
0,8
Kurzfristige Stimmung (sentix 1M)
0,6
-0,2
-1 Stabw.
-10
0,8
0,6
0,4
0,2
0,0
-0,2
-0,4
-0,6
-0,8
DAX
EURO
STOXX 50
S&P 500
Nikkei 225
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Eine „Flucht aus Aktien“ ist auch angesichts einer insgesamt eher noch von Zurückhaltung geprägten Positionierung nicht zu erwarten. Schließlich hätte es in jüngster Zeit bereits Korrekturanlässe
gegeben: Nachdem in der Vorwoche der ifo-Geschäftsklimaindex einen unerwarteten Rückgang zu
verzeichnen hatte, fiel zuletzt in den USA auch der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe
überraschend stark. Aktien haben dies erstaunlich gut weggesteckt, wohl auch, weil die Notenbanken quasi ein Sicherheitsnetz gespannt haben. So sprechen schwächere Konjunkturdaten dafür,
dass die Fed weiterhin nur extrem behutsam an der Zinsschraube dreht und die EZB im Zweifel
noch expansiver wird. Damit verschöbe sich die relative Attraktivität noch weiter zugunsten von
Dividendentiteln. Euro-Aktien, die anders als US-Titel auch auf Basis absoluter Bewertungsmaßstäbe noch über Potenzial verfügen, wirken besonders interessant. Freilich ziehen diese Argumente nur, solange konjunkturell nichts wirklich anbrennt. In den vergangen Jahren war allerdings
keine ausgeprägte Zyklik zu beobachten. Diese Wellblechkonjunktur dürfte sich fortsetzen und für
wieder etwas mehr Dynamik in den kommenden Monaten sorgen. Mögliche Kursrückgänge in der
aktuell saisonal kritischen Phase bieten sich daher aus unserer Sicht zum Positionsaufbau an.
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2
AKT IENMARKT AKT UELL
Veränderung seit ...
Jahresultimo Vormonat
Helaba-Prognosen
(in Landeswährung, %)
aktueller
Stand*
Q3/2016
Q4/2016
Q1/2017
Q2/2017
(Index)
DAX
-1,9
3,8
10.534
10.900
11.200
11.700
12.000
Euro Stoxx 50
-7,7
3,8
3.017
3.100
3.200
3.300
3.400
Dow Jones
5,7
0,6
18.419
19.000
19.500
19.800
20.000
6,2
0,6
2.171
2.220
2.280
2.330
2.350
-11,1
3,3
16.927
17.000
17.500
18.000
18.500
S&P 500
Nikkei 225
* 01.09.2016
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Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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AKT IENMARKT AKT UELL
DAX-Monitor
Aktueller Kurs in Relation zur 52-Wochen Hoch-Tief-Spanne
0%
Tief
25%
50%
75%
100%
Hoch
DAX PRICE INDEX
ADIDAS AG
ALLIANZ SE-VINK
BASF SE
BAYER AG-REG
BEIERSDORF AG
BAYER MOTOREN WK
COMMERZBANK
CONTINENTAL AG
DAIMLER AG
DEUTSCHE BO-TEND
DEUTSCHE BANK-RG
DEUTSCHE POST-RG
DEUTSCHE TELEKOM
E.ON SE
FRESENIUS MEDICA
FRESENIUS SE & C
HEIDELBERGCEMENT
HENKEL AG -PFD
INFINEON TECH
DEUTSCHE LUFT-RG
LINDE AG
MERCK KGAA
MUENCHENER RUE-R
PROSIEBENSAT.1 M
RWE AG
SAP SE
SIEMENS AG-REG
THYSSENKRUPP AG
VONOVIA SE
VOLKSWAGEN-PREF
Schlusskurse 01.09.2016
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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AKT IENMARKT AKT UELL
EURO STOXX 50-Monitor
Aktueller Kurs in Relation zur 52-Wochen Hoch-Tief-Spanne
0%
Tief
25%
50%
75%
100%
Hoch
Euro Stoxx 50 Pr
ANHEUSER-BUSCH I
AIR LIQUIDE SA
AIRBUS GROUP SE
ALLIANZ SE-VINK
ASML HOLDING NV
BASF SE
BAYER AG-REG
BBVA
BAYER MOTOREN WK
DANONE
BNP PARIBAS
CARREFOUR SA
AXA
DAIMLER AG
DEUTSCHE BANK-RG
VINCI SA
DEUTSCHE POST-RG
DEUTSCHE TELEKOM
ESSILOR INTL
ENEL SPA
ENGIE
ENI SPA
E.ON SE
TOTAL SA
FRESENIUS SE & C
GENERALI ASSIC
SOC GENERALE SA
IBERDROLA SA
ING GROEP NV
INTESA SANPAOLO
INDITEX
LVMH MOET HENNE
MUENCHENER RUE-R
NOKIA OYJ
L'OREAL
ORANGE
KONINKLIJKE PHIL
SAFRAN SA
SANOFI
BANCO SANTANDER
SAP SE
SAINT GOBAIN
SIEMENS AG-REG
SCHNEIDER ELECTR
TELEFONICA
UNICREDIT SPA
UNIBAIL-RODAMCO
UNILEVER NV-CVA
VIVENDI
VOLKSWAGEN-PREF
Schlusskurse 01.09.2016
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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AKT IENMARKT AKT UELL
Dow Jones Industrials-Monitor
Aktueller Kurs in Relation zur 52-Wochen Hoch-Tief-Spanne
0%
Tief
25%
50%
75%
100%
Hoch
DOW JONES INDUS. AVG
APPLE INC
AMERICAN EXPRESS
BOEING CO/THE
CATERPILLAR INC
CISCO SYSTEMS
CHEVRON CORP
DU PONT (EI)
WALT DISNEY CO
GENERAL ELECTRIC
GOLDMAN SACHS GP
HOME DEPOT INC
IBM
INTEL CORP
JOHNSON&JOHNSON
JPMORGAN CHASE
COCA-COLA CO/THE
MCDONALDS CORP
3M CO
MERCK & CO
MICROSOFT CORP
NIKE INC -CL B
PFIZER INC
PROCTER & GAMBLE
TRAVELERS COS IN
UNITEDHEALTH GRP
UNITED TECH CORP
VISA INC-CLASS A
VERIZON COMMUNIC
WAL-MART STORES
EXXON MOBIL CORP
Schlusskurse 01.09.2016
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research 
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