Nur kein Übermut!

Helaba Volkswirtschaft/Research
AKTIENMARKT AKTUELL
17. Februar 2017
Nur kein Übermut!
AUTOR
Markus Reinwand, CFA
Telefon: 0 69/91 32-47 23
[email protected]
REDAKTION
Claudia Windt
HERAUSGEBER
Dr. Gertrud R. Traud
Chefvolkswirt/
Leitung Research
Ob es Trump gelingen wird, „America great again“ zu machen, sei dahingestellt. „American
stocks rich again“ ist ihm allerdings schon gelungen. Angesichts stattlicher Bewertungsniveaus
ist jetzt allerdings eine deutliche Verbesserung der Unternehmensergebnisse gefragt, sonst
drohen Rückschläge.
Bewertung und Stimmung im Überblick
Kurs-Gewinn-Verhältnis*: aktuell (rot), Mittelwert (blau), 10-Jahres-Spanne (hellblau)
Helaba
Landesbank
Hessen-Thüringen
MAIN TOWER
Neue Mainzer Str. 52-58
60311 Frankfurt am Main
Telefon: 0 69/91 32-20 24
Telefax: 0 69/91 32-22 44
DAX
13,4
EURO STOXX 50
13,9
Dow Jones
16,9
S&P 500
17,6
Nikkei 225
0
17,3
5
10
15
20
25
30
Dividendenrendite* (%):aktuell (rot), Mittelwert (blau), 10-Jahres-Spanne (hellblau)
DAX
3,0
EURO STOXX 50
3,7
Dow Jones
2,5
S&P 500
2,2
Nikkei 225
0
1,9
1
2
3
4
5
6
7
8
Implizite Aktienvolatilität** (%):aktuell (rot), Mittelwert (blau), 10-Jahres-Spanne (hellblau)
Die Publikation ist mit größter
Sorgfalt bearbeitet worden.
Sie enthält jedoch lediglich
unverbindliche Analysen und
Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen
Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen,
die wir für zuverlässig halten,
für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir
aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in
dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht
als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
DAX
15,1
EURO STOXX 50 15,8
Dow Jones
11,6
S&P 500
12,0
17,4
Nikkei 225
-20
0
20
* auf Basis der Konsensschätzungen für die kommenden 12 Monate
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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40
60
80
100
** niedriger Wert: Sorglosigkeit; hoher Wert: Panik
1
AKT IENMARKT AKT UELL
Die US-Aktienindizes eilen von einem Rekord zum nächsten. Die Stimmung der Anleger bewegt
sich auf Spitzenniveaus und der Optimismus der Unternehmen hat in jüngsten Umfragen langjährige Hochs erreicht. Sind das schon Anzeichen einer akuten Überhitzung oder eröffnen sich nun
bislang unterschätzte Wachstumsperspektiven? Was treibt derzeit US-Aktien zu immer neuen
Höhen? Auch wenn seit den US-Wahlen nahezu alle Sektoren Kurszuwächse verbuchen konnten,
sind die Unterschiede doch beachtlich.
Hochstimmung oder Stimmungshoch?
Deregulierungsfantasie treibt US-Finanztitel
Saldo
50
Saldo
25
50
Stimmung US-Aktienanleger
40
40
30
30
20
20
%, Reihenfolge nach absteigender Gewichtung im S&P 500
25
S&P 500 Sektorperformance
seit US-Wahlen
20
15
20
15
S&P 500
10
10
10
0
0
5
5
0
0
-5
-5
-10
-10
-20
-20
Philly-Fed-Index
-30
-30
-40
10
-40
-50
-50
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
z = zyklisch, nz = nicht zyklisch
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Angeführt wird die Performancerangliste von Finanztiteln, die mit einem Gewicht von rund 15 %
nach Technologiewerten (rund 22 %) die zweitstärkste Gruppe im S&P 500 sind. Zyklische Sektoren wie Industrie, Grundstoffe und zyklischer Konsum entwickelten sich zuletzt nur im Gleichschritt
mit dem Gesamtmarkt, während dividendenstarke Sektoren (Telekommunikation und Versorger)
unterdurchschnittlich abschnitten. In Anbetracht deutlich gestiegener Renditen bei US-Treasuries
scheinen Dividendenstrategien in den USA etwas aus der Mode gekommen zu sein. So hat sich
der S&P 500 sichtbar besser entwickelt als der Auswahlindex der dividendenstärksten Titel
(S&P 500 Dividend Aristocrats).
US-Dividendenstrategien aus der Mode
Euro-Finanzsektor im Hintertreffen
Verhältnis
%
2,6
4,0
S&P 500 vs Dividend Aristocrats
(linke Skala)
2,5
3,5
Verhältnis
2,5
Kurs-BuchwertVerhältnis
Dodd-Frank Act
2,0
2,5
2,0
3,0
2,4
US-Wahlen
KBW Bank Index (USA)
1,5
1,5
2,5
2,3
2,0
2,2
10j. US-Treasuries
(rechte Skala)
1,5
2,1
1,0
11
12
13
14
15
16
17
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
1,0
1,0
0,5
0,5
EURO STOXX Banken
0,0
05
06
07
08
09
10
11
12
13
14
15
16
0,0
17
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Aktienanleger setzen derzeit augenscheinlich sehr stark auf umfangreiche Deregulierungsmaßnahmen im Finanzsektor. Zwar ist gegenwärtig noch unklar, welche Auflagen des im Sommer
2010 als Reaktion auf die Wirtschafts- und Finanzkrise verabschiedeten Dodd-Frank Acts und
anderer Vorschriften modifiziert oder gar gestrichen werden. Im relativen Vergleich zu ihren Konkurrenten aus der Eurozone zeichnet sich jedoch klar ein Wettbewerbsvorteil ab. Während Branchenvertreter aus dem Euroraum wohl auch angesichts bestehenden Abschreibungsbedarfs unter
Buchwert notieren, haben ihre US-Pendants nach den US-Wahlen noch einmal einen Bewertungsschub erfahren und sind damit aus dem Band der Nachkrisenphase ausgebrochen. Ob dies gerechtfertigt ist oder sich sogar noch Spielraum für eine Bewertung wie in den „guten alten Zeiten“
ergibt, hängt zum einen sehr stark vom Ausmaß der Deregulierungsmaßnahmen ab. Zum anderen
aber auch – und das gilt im Übrigen ebenso für den Gesamtmarkt – von der Nachhaltigkeit der
Wachstums- und Ertragsperspektiven. Hier sind durchaus gewisse Fragezeichen angebracht. So
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AKT IENMARKT AKT UELL
Enttäuschungspotenzial wächst
konnten in der aktuellen US-Zwischenberichtssaison nur rund zwei Drittel der Unternehmen positiv
überraschen. Das ist lediglich Durchschnitt. Und obwohl die konjunkturellen Stimmungsindikatoren
abheben, überwiegen bei den Gewinnschätzungen für die kommenden 12 Monate derzeit sogar
die negativen Revisionen. Bei aller Zuversicht scheint somit eine gesunde Portion Skepsis angebracht. Angesichts hoher Erwartungen baut sich u.E. beachtliches Enttäuschungspotenzial auf.
Veränderung seit ...
Jahresultimo Vormonat
Helaba-Prognosen
Basisszenario
(in Landeswährung, %)
aktueller
Stand*
Q1/2017
Q2/2017
Q3/2017
Q4/2017
(Index)
DAX
2,4
1,4
11.757
11.300
11.600
11.800
12.000
Euro Stoxx 50
0,6
0,5
3.311
3.200
3.300
3.350
3.400
Dow Jones
4,3
4,1
20.620
19.200
19.500
19.800
20.000
S&P 500
4,8
3,3
2.347
2.200
2.230
2.270
2.300
Nikkei 225
1,2
2,4
19.348
18.000
18.500
19.000
19.500
* 16.02.2017
H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 7 . F E B R U A R 2 0 1 7 · © H E L A B A
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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AKT IENMARKT AKT UELL
DAX-Monitor
Aktueller Kurs in Relation zur 52-Wochen Hoch-Tief-Spanne
0%
Tief
25%
50%
75%
100%
Hoch
DAX PRICE INDEX
ADIDAS AG
ALLIANZ SE-VINK
BASF SE
BAYER AG-REG
BEIERSDORF AG
BAYER MOTOREN WK
COMMERZBANK
CONTINENTAL AG
DAIMLER AG
DEUTSCHE BO-TEND
DEUTSCHE BANK-RG
DEUTSCHE POST-RG
DEUTSCHE TELEKOM
E.ON SE
FRESENIUS MEDICA
FRESENIUS SE & C
HEIDELBERGCEMENT
HENKEL AG -PFD
INFINEON TECH
DEUTSCHE LUFT-RG
LINDE AG
MERCK KGAA
MUENCHENER RUE-R
PROSIEBENSAT.1 M
RWE AG
SAP SE
SIEMENS AG-REG
THYSSENKRUPP AG
VONOVIA SE
VOLKSWAGEN-PREF
Schlusskurse 16.02.2017
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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AKT IENMARKT AKT UELL
EURO STOXX 50-Monitor
Aktueller Kurs in Relation zur 52-Wochen Hoch-Tief-Spanne
0%
Tief
25%
50%
75%
100%
Hoch
Euro Stoxx 50 Pr
ANHEUSER-BUSCH I
KONINKLIJKE AHOL
ADIDAS AG
AIR LIQUIDE SA
AIRBUS SE
ALLIANZ SE-VINK
ASML HOLDING NV
BASF SE
BAYER AG-REG
BBVA
BAYER MOTOREN WK
DANONE
BNP PARIBAS
CRH PLC
AXA
DAIMLER AG
DEUTSCHE BANK-RG
VINCI SA
DEUTSCHE POST-RG
DEUTSCHE TELEKOM
ESSILOR INTL
ENEL SPA
ENGIE
ENI SPA
E.ON SE
TOTAL SA
FRESENIUS SE & C
SOC GENERALE SA
IBERDROLA SA
ING GROEP NV
INTESA SANPAOLO
INDITEX
LVMH MOET HENNE
MUENCHENER RUE-R
NOKIA OYJ
L'OREAL
ORANGE
KONINKLIJKE PHIL
SAFRAN SA
SANOFI
BANCO SANTANDER
SAP SE
SAINT GOBAIN
SIEMENS AG-REG
SCHNEIDER ELECTR
TELEFONICA
UNIBAIL-RODAMCO
UNILEVER NV-CVA
VIVENDI
VOLKSWAGEN-PREF
Schlusskurse 16.02.2017
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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AKT IENMARKT AKT UELL
Dow Jones Industrials-Monitor
Aktueller Kurs in Relation zur 52-Wochen Hoch-Tief-Spanne
0%
Tief
25%
50%
75%
100%
Hoch
DOW JONES INDUS. AVG
APPLE INC
AMERICAN EXPRESS
BOEING CO/THE
CATERPILLAR INC
CISCO SYSTEMS
CHEVRON CORP
DU PONT (EI)
WALT DISNEY CO
GENERAL ELECTRIC
GOLDMAN SACHS GP
HOME DEPOT INC
IBM
INTEL CORP
JOHNSON&JOHNSON
JPMORGAN CHASE
COCA-COLA CO/THE
MCDONALDS CORP
3M CO
MERCK & CO
MICROSOFT CORP
NIKE INC -CL B
PFIZER INC
PROCTER & GAMBLE
TRAVELERS COS IN
UNITEDHEALTH GRP
UNITED TECH CORP
VISA INC-CLASS A
VERIZON COMMUNIC
WAL-MART STORES
EXXON MOBIL CORP
Schlusskurse 16.02.2017
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research 
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