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Live-Work-Index von Savills
Mitarbeiter kosten in New York am meisten
Unternehmen zahlen für die Mitarbeiterunterbringung in New York weltweit am meisten. Die
Ostküsten-Stadt der USA liegt damit deutlich vor Hong Kong und London, gefolgt von Tokyo,
Paris und San Francisco. Die Metropolen Dublin und Berlin rangieren mit Platz 14 und 17 eher
im unteren Bereich der Top 20. Das sind Ergebnisse des Live-Work-Index von Savills.
Die US-Metropole New York ist für Unternehmen in Bezug auf die Mitarbeiterunterbringung
mittlerweile die teuerste Stadt weltweit. Und das trotz jüngster Anzeichen eines Abflachens der
Büromieten und einer vermehrten Gewährung von Anreizen sowie anderer Zugeständnisse sowohl
im Gewerbe- als auch im Wohnimmobiliensegment. Das geht aus dem aktuellen Live-Work-Index
von Savills hervor, der die Kosten für Wohn- und Büroraum pro Kopf in den größten
Weltmetropolen gegenüberstellt. Der Big Apple liegt damit deutlich vor Hong Kong und London,
gefolgt von Tokyo, Paris und San Francisco. Die europäischen Metropolen Dublin und Berlin
rangieren mit Platz 14 und 17 eher im unteren Bereich der Top 20 und gehören demnach zu den
günstigeren Standorten.
Yolande Barnes, Direktor von Savills Globale Forschung, merkt an: „Unternehmen mit einer
bürogestützten Geschäftstätigkeit in den wichtigen Weltmetropolen geben etwa ein Drittel ihrer
Gesamtbetriebskosten für Unterbringung aus. Dazu zählen die Gewerbemieten, die direkt an den
Gebäudeeigentümer gezahlt werden sowie Gehaltsforderungen, die aus den Wohnungs- und
Lebenshaltungskosten der Mitarbeiter resultieren. Schwanken diese Kosten, hat dies erhebliche
Auswirkungen darauf, wie bezahlbar eine Stadt für Beschäftigte ist.“
New York als neuer Kostenführer – London wird von
Spitzenposition verdrängt
Die Mieten für Wohn- und Gewerbeflächen verzeichnen in New York zu Jahresbeginn einen
leichten Anstieg. Aktuell ist zwar ein Abflachen dieses Wachstums zu beobachten, jedoch erhöhten
sich die Gesamtunterbringungskosten in lokaler Währung im 1. Halbjahr 2016 um 2 Prozent. Der
Forschungsanalyse von Savills zufolge summieren sich die jährlichen Gesamtausgaben pro
Mitarbeiter in New York aktuell auf 114.010 US-Dollar. Das Preisniveau ist damit annähernd
doppelt so hoch wie im nächstgrößten US-Konkurrenten San Francisco. Hong Kong liegt mit
100.984 US-Dollar auf Rang 2, gefolgt von London mit 100.141 US-Dollar.
Brexit steigert Londons internationale Wettbewerbsfähigkeit
Dank seiner Konjunkturstärke und der hohen Flächennachfrage seitens einer vielfältigen
Nutzerpalette hielt London in den vergangenen zweieinhalb Jahren die Spitzenposition. Die
Auswirkungen von Kursverlusten als Folge des EU-Referendums haben jedoch dazu geführt, dass
sich London im internationalen Vergleich nunmehr weitaus wettbewerbsfähiger darstellt. So gingen
die Mietausgaben (auf Basis von US-Dollar = USD-Basis) seit Jahresbeginn um 11 Prozent zurück.
Der Grund für die Nivellierung der Kosten für Wohn- und Büroraum in London im 1. Halbjahr 2016
liegt vor allem in der Abschwächung der Büromieten im Finanzsektor. Unter Berücksichtigung der
Kursentwicklung zwischen Dollar und Sterling seit Dezember 2015 gingen die
Gesamtunterbringungskosten allerdings sogar um 11 Prozent zurück.
Währungskursschwankungen beeinflussen Marktsituation in
Tokio, Rio de Janeiro und Lagos
Die Kursausschläge der Weltwährungen seit dem Votum der Briten, die EU zu verlassen, haben
dazu beigetragen, dass die bereits dynamischen Marktschwankungen in allen Städten mittlerweile
sehr unterschiedlich ausgeprägt sind. So verzeichneten die Mieten in Tokio den deutlichsten
Anstieg, insbesondere das Spitzenwohnsegment sowie die Büromieten im Kreativsektor profitierten
von der signifikanten Aufwertung des Yen.
Ein noch deutlicherer Effekt ist in Rio de Janeiro zu beobachten, wo das schwierige
Konjunkturumfeld Nutzernachfrage und Mietniveaus beeinträchtigt hat, gleichzeitig jedoch der
Real, vielleicht überraschend, an Wert gewann. Dies hat zur Folge, dass die Gesamtkosten für Büround Wohnraum in lokaler Währung zwar um 5 Prozent gesunken, auf USD-Basis jedoch um 14
gestiegen sind.
Auf der anderen Seite spürte Lagos sowohl einen Rückgang bei den Büromieten (minus 20 Prozent)
als auch die Auswirkungen der Währungsabwertung durch die Regierung (minus 30 Prozent). Hier
macht der Verstärkereffekt die Stadt deutlich erschwinglicher für in Dollar aufgestellte
Unternehmen.
Geringes Mietpreiswachstum in Europa– Dublin, Berlin und Paris
bleiben stabil
Weiter unten in der Rangliste der Weltmetropolen weisen die europäischen Städte bezogen auf ihre
lokale Währung zumeist nur ein moderates Mietpreiswachstum auf. Aufgrund der Aufwertung des
Euro seit Dezember 2015 auf USD-Basis stiegen die Mieten geringfügig: Dublin stellt mit einem
Kostenwachstum für Wohn- und Büroraum um 6 Prozent auf Euro-Basis die Ausnahme dar; diese
Entwicklung ist vor allem auf den sprunghaften Anstieg der Büromieten nach den niedrigen Niveaus
aus der Zeit der globalen Finanzkrise, insbesondere im Kreativ-/High-Tech-Sektor zurückzuführen.
Im Vergleich dazu stiegen die Mieten in Berlin und Paris um 3 Prozent beziehungsweise 1 Prozent.
Trotz ihrer vergleichsweise geringen Größe stellen sich Berlin und Dublin sehr kostengünstig für
Unternehmen dar, die sich in einer großen und florierenden Wirtschaftsregion ansiedeln möchten.
Die jährlichen Unterbringungskosten in diesen Städten zählen zu den niedrigsten innerhalb des
Savills Live-Work-Index und sind vergleichbar mit denen in Mumbai und Lagos.
Ölsektor wirkt sich auf Mietpreise aus
In Dubai, Lagos und Moskau gingen die Mieten sowohl im Büro- als auch im
Wohnimmobiliensegment zurück. Grund hierfür ist die gesunkene Nutzerfrage in Ländern, die eng
an den Ölpreis geknüpft und von Unternehmen im Ölsektor abhängig sind. Die Immobilienmärkte in
Dubai und Moskau werden auf USD-Basis oder in verwandten Währungen bewertet und blieben
dadurch von Währungskursschwankungen gegenüber dem Dollar unberührt. Im Vergleich dazu
stellt sich Lagos aktuell 27 Prozent günstiger für internationale Nutzer dar.
Anmerkung zum Live-Work-Index: Als vergleichbare Bezugsgröße zieht Savills die
sogenannte Savills Executive Unit (SEU) heran. Hierbei handelt es sich um ein Kernteam
von sieben Mitarbeitern, repräsentativ für ein neugegründetes Unternehmen in den
jeweiligen Städten. Um einen repräsentativen Querschnitt einer Stadt abzubilden, werden für
den Live-Work-Index die Kosten zweier verschiedener Teams herangezogen, eines mit Sitz
in einer Spitzenlage des Finanzsektors, das andere in einer B-Lage beziehungsweise einem
Kreativstandort. Der Savills Live-Work-Index misst die jährlichen Kosten der Anmietung
und Nutzung von Wohn- beziehungsweise Büroraum pro Mitarbeiter (und deren Haushalt) in
zwölf World Cities, wobei ein Durchschnittswert für die Savills Executive Unit angewandt
wird.
Dieser Artikel erschien am 25.08.2016 unter folgendem Link:
http://www.dieimmobilie.de/live-work-index-von-savills-mitarbeiter-kosten-in-new-york-am-meisten-1472116176/
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