25. August 2016 Aktuelle Einschätzung Bewertungstabelle Wir halten an unserer neutralen Haltung fest und nehmen keine Veränderung in der Sektoreneinstufung vor. Nach wie vor sehen wir innerhalb der einzelnen Sektoren gegenwärtig kein klares Bild. Die Bewertungskennzahlen bewegen sich nahezu in allen Sektoren über dem historischen Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre, insbesondere bei der Kennzahl EV/EBITDA ist dies ersichtlich. Die Bewertungskennzahlen haben sich gegenüber dem Vormonat in den zyklischen Sektoren nochmals deutlich ausgeweitet. Hervorzuheben ist dabei insbesondere der Energiesektor, welcher inzwischen teilweise deutlich über dem historischen Durchschnitt der letzten zehn Jahre notiert. Bei den defensiven Sektoren haben sich die fundamentalen Bewertungskennzahlen nur unwesentlich verändert. Der Telekommunikationssektor notiert weiterhin über dem historischen Durchschnitt, die Bewertungsprämie hat sich jedoch im letzten Monat reduziert. Das relative Momentum der Sektoren liegt nahe zusammen. Am stärksten an relativem Momentum gegenüber Ende Juli haben die Sektoren Industrie und zyklischer Konsum zugelegt. Schwach zeigt sich das relative Momentum bei den beiden defensiven Sektoren Versorger und Telekommunikation. Diese Sektoren verfügen über das tiefste relative Momentum. Über das höchste relative Momentum verfügen weiterhin die Sektoren Grundstoffe und Technologie. Insgesamt sind auch beim relativen Momentum auf Sektorenebene keine klaren Trends ersichtlich. Kurs/ Gewinn Kurs/ Buch Div.rendite EV/ Sales EV/ EBITDA Technologie 18.5 3.6 1.5 2.6 10.4 Grundstoffe 19.6 1.9 2.2 1.6 9.2 Industrie 17.5 2.6 2.4 1.4 10.5 Energie 57.3 1.6 3.6 1.7 11.0 Finanzen 13.3 1.1 3.5 n.v. n.v. Zyklischer Konsum 16.9 2.6 2.1 1.3 9.0 Telekom 15.2 2.2 4.2 2.2 6.8 Versorger 16.7 1.6 3.8 2.2 9.4 Gesundheit 17.0 3.4 2.0 2.2 12.0 Nichtzyklischer Konsum 21.7 4.2 2.6 1.6 13.1 Sektor Die Farblegende ist im Glossar. Positionierung August 2016 Untergewichten Technologie Neutral Übergewichten September 2016 Untergewichten Technologie Grundstoffe Grundstoffe Industrie Industrie Energie Energie Finanzen Finanzen Zyklischer Konsum Zyklischer Konsum Telekommunikation Telekommunikation Versorger Versorger Gesundheit Gesundheit Nichtzyklischer Konsum Nichtzyklischer Konsum Finanzanalyst: Jan Widmer, CIIA, Tel. +41 44 214 34 28, E-Mail: [email protected] Neutral Übergewichten 25. August 2016 Kommentar & Performanceübersicht Performance Indizes MSCI Welt Technologie Grundstoffe Industrie Energie Finanzen Zyklischer Konsum Telekom Versorger Gesundheit Nichtzyklischer Konsum 3 Mte 4.2 8.2 8.3 6.2 3.7 0.6 4.4 2.7 3.4 3.2 4.0 YTD 5.7 8.3 18.2 10.9 16.8 -1.8 2.3 9.4 10.2 0.2 8.9 1 Jahr 11.6 23.6 16.7 17.8 17.7 1.1 9.5 11.8 12.9 3.5 18.4 Sektorkommentar 3 Jahre 5 Jahre 21.7 66.4 50.3 1.7 24.1 -12.8 7.6 26.4 27.5 24.0 39.4 32.7 107.5 1.7 75.7 3.7 - Mobile Kommunikation und Internet der Dinge als stärkste Wachstumstreiber - Unternehmensnachrichten variieren stark nach Tätigkeitsbereich - Starker US-Dollar hemmt Branchenwachstum - Solide Bilanzen und starke Cashflows - Die fundamentalen Bewertungskennzahlen bewegen sich klar über dem historischen Durchschnitt - Schwächeres Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern und insbesondere in China hemmen die Rohstoffnachfrage - Anhaltendes Überangebot in diversen Rohwaren - Basischemie leidet unter Überkapazitäten und tiefer Preissetzungsmacht, tiefere Inputkosten wirken jedoch kurzfristig unterstützend - Die Gewinnaussichten haben sich wegen den höheren Rohwarenpreise verbessert - Die vorlaufenden Indikatoren zeigen keine klare Tendenz - Die Gewinnschätzungen verbessern sich wieder leicht - Die Bewertung des Industriesektors liegt in etwa auf Markthöhe, liegt jedoch im historischen Vergleich eher am oberen Ende der Bandbreite - Der sehr heterogene Industriesektor weist ein leicht verbessertes Kurs- und Gewinnmomentum auf - Der Ölpreis verzeichnete eine starke Korrektur, hat sich zuletzt jedoch erholt - In den USA wurde das Fracking markant vorangetrieben und veränderte das Marktumfeld - Der freie Cashflow bei den Öl- und Gasunternehmen fiel in den vergangenen Quartalen mehrheitlich enttäuschend aus, im Downstreamgeschäft ist nun auch eine Abschwächung der Gewinnmarge zu beobachten - Innerhalb des Sektors weisen die Gesellschaften aus dem Servicegeschäft die besten Wachstumsaussichten aus (flexible Kostenstruktur) 56.4 - Verschärfung der regulatorischen Vorschriften erhöht Fremdkapitalbelastung der Universalbanken - Margendruck durch historisch tiefe Zinsen bzw. tiefere Einnahmen im Lebensversicherungsbereich - Fundamentale Bewertungskennzahlen der Grossbanken unter historischem Durchschnitt - Kreditreserven werden erstmals seit Finanzkriese wieder erhöht (Risiken im Energiesegment) - Sinkende Prämieneinnahmen durch Überkapazitäten im Versicherungsmarkt - Gedämpfte Handelsvolumen im Privatkundengeschäft 102.2 - Verhaltene Dynamik in den Vorlaufsindikatoren - Stagnierende Gewinndynamik - Steigender Wettbewerbsdruck im Einzelhandel und Medienbereich ersichtlich - Die fundamentale Bewertungskennzahlen bewegen sich teilweise leicht unter dem historischen Durchschnitt - Stabile Konsumausgaben wirken unterstützend 55.1 - 39.1 - Regulatorische Bedingungen in der EU weiterhin unvorteilhaft - Strompreise befinden sich auf tiefem Niveau, zeigen sich zuletzt jedoch fester - Verhaltene Gewinnaussichten in Europa sind ein Resultat der negativen regulatorischen Rahmenbedingungen - Defensiver Charakter und die Dividendenrendite wirken unterstützend - Sektor ist zinssensitiv 116.1 - Im grössten Gesundheitsmarkt USA ist ein verstärkter Preisdruck zu beobachten - Patentabläufe werden ab 2017 wieder leicht zunehmen, zudem stehen erstmals grosse Zulassungen von Biosimilars an - Die Bewertung des Sektors ist auf Markthöhe. Im historischen Vergleich sind die Pharmaunternehmen in der Mitte der Bandbreite bewertet, grosskapitalisierte Biotech-Aktien sind am unteren Ende bewertet 80.5 - Preissetzungsmacht und die tiefe Kosteninflation unterstützen die Margenentwicklung - Branchenwachstum ist verhalten und widerspiegelt sich in den letzten Unternehmensergebnissen sowie den vorsichtigen Unternehmensprognosen - Deflationäres Umfeld begrenzt jedoch positive Preiseffekte - Defensiver Charakter, stabiles Geschäftsmodell und die robusten Cashflows rechtfertigen die gegebenen Bewertungskennzahlen Laufende Übernahmeaktivitäten im Sektor Marktkonsolidierung in Grossbritannien aufgrund Regulator verhindert Steigende Datenvolumen dank hoher Smartphone Penetration und dem Digitalisierungstrend Umsatz- und Gewinnverbesserung in Europa in den Unternehmenszahlen ersichtlich Steigender Wettbewerbsdruck in den USA ersichtlich Bewertungskennzahlen sind in Verbindung mit den Wachstumsaussichten angemessen Finanzanalyst: Jan Widmer, CIIA, Tel. +41 44 214 34 28, E-Mail: [email protected] 25. August 2016 Glossar Bewertungskennzahlen Bewertungstabelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) Verhältnis Kurs je Aktie zum Gewinn je Aktie. Das KGV bringt zum Ausdruck, mit dem wieviel-fachen Gewinn das Unternehmen an der Börse bewertet wird. Je tiefer das KGV, desto günstiger ist die Aktie bewertet. Erklärung Die hinterlegten Farben in der Bewertungstabelle zeigen, wie die aktuelle fundamentale Bewertung im historischen Vergleich des jeweiligen Sektors ist. Je höher die aktuelle Bewertung im historischen Vergleich ist, desto stärker rot ist die jeweilige Zahl gefärbt, je tiefer die aktuelle Bewertung im historischen Bereich, desto stärker grün ist die Zahl gefärbt. Bei der Dividendenrendite verhält es sich umgekehrt. Je höher die aktuelle Dividendenrendite, desto grüner ist die jeweilige Zahl, je tiefer die aktuelle Dividendenrendite desto stärker rot ist die Zahl gefärbt. Der Durchschnitt basiert auf den Daten der letzten 10 Jahre des jeweiligen Sektors. Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) Verhältnis Kurs je Aktie zum Buchwert je Aktie. Das KBV stellt die Marktkapitalisierung dem bilanziellen Eigenkapital gegenüber. Grundsätzlich ist ein niedriges KBV ein Indikator für ein günstig bewertetes Unternehmen. Dividendenrendite (%) Verhältnis der jährlichen Dividendenzahlungen je Aktie zum aktuellen Börsenkurs (in Prozent). Unternehmenswert (EV) Marktkapitalisierung plus Minderheiten plus Nettofinanzschulden (Nettofinanzverbindlichkeiten minus liquide Mittel). EV/EBITDA Unternehmenswert dividiert durch den Gewinn vor Steuern, Abschreibungen und Zinsen. Je kleiner die Zahl, desto günstiger ist die Aktie bewertet. Das EBITDA stellt eine finanzielle Stromgrösse dar und gibt den Zahlungsmittelüberschuss an, der durch das operative Geschäft in der betrachteten Periode erzielt wurde. EV/Sales Unternehmenswert/Umsatz ist eine Kennzahl, welche den Unternehmenswert im Verhältnis zum Umsatz betrachtet. Je tiefer die Kennzahl desto günstiger ist das Unternehmen bewertet. Die Abstufung der Farbe ist wie folgt definiert: Bis zu +/- 5% Abweichung weiss zwischen 5% bis 20% Abweichung hellgrün/hellrot ab 20% Abweichung dunkelgrün/dunkelrot Bewertungsgrundsatz Analyseansatz Die Einstufung der jeweiligen Sektoren ist ein Resultat der Prüfung verschiedenster Einflussfaktoren aus der Global- und Branchenanalyse. Die Einschätzung der St.Galler Kantonalbank zu den einzelnen Sektoren resultiert in einem relativen Ratingsystem und in einer Einstufung: Übergewichten, Neutral oder Untergewichten. «Übergewichten» heisst, dass die St.Galler Kantonalbank empfiehlt, den Sektor im jeweiligen Portfoliokontext und gegenüber dem gewählten Benchmark zu übergewichten, respektive bei Untergewichten den jeweiligen Sektor im Portfoliokontext zu untergewichten. Die Sektoreneinstufung wird monatlich überprüft und publiziert. Disclaimer: Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen keine Offerte zum Kauf der Produkte oder eine Aufforderung zu einer anderen Transaktion dar. Mit der Erstellung dieser Finanzanalyse wird keine persönliche Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder zum Halten des Wertpapiers bzw. Finanzinstruments abgegeben. Ein Anlageentscheid bezüglich der beschriebenen Wertpapiere oder Finanzinstrumente sollte auf der Grundlage eines individuellen Beratungsgesprächs, unabhängiger Investmentanalysen und Verfahren und/oder des massgeblichen (Wertpapier-) Prospekts oder Informationsunterlagen erfolgen, nicht aber auf der Grundlage dieses Dokuments. Je nach den Anlagezielen, dem Anlagehorizont oder der individuellen Vermögenslage kann das Finanzinstrument für einzelne Anleger nicht oder nur bedingt geeignet sein. Diese Finanzanalyse stellt eine eigenständige Bewertung der entsprechenden Emittentin bzw. Wertpapiere/Finanzinstrumente durch die St. Galler Kantonalbank AG dar. Alle hierin enthaltenen Bewertungen, Stellungnahmen oder Erklärungen sind diejenigen des Verfassers des Dokuments und stimmen nicht notwendigerweise mit denen der Emittentin oder dritter Parteien überein. Sämtliche in dieser Finanzanalyse enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St. Galler Kantonalbank AG als verlässlich betrachtet werden. Diese Finanzanalysen werden vor Weitergabe oder Veröffentlichung nicht den Emittenten der Finanzinstrumente zur Stellungnahme oder Kenntnisnahme zugänglich gemacht. Die Bewertungen, Stellungnahmen oder Erklärungen in dieser Finanzanalyse entsprechen dem Stand zum Zeitpunkt der Erstellung der Finanzanalyse. Sie können aufgrund künftiger Entwicklungen überholt sein, ohne dass die Finanzanalyse geändert wurde. Die St. Galler Kantonalbank AG trifft keine Pflicht zur Aktualisierung der Finanzanalyse. 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