Finanzanalyst: Jan Widmer, CIIA, Tel. +41 44 214 34 28, E

25. August 2016
Aktuelle Einschätzung
Bewertungstabelle
Wir halten an unserer neutralen Haltung fest und nehmen
keine Veränderung in der Sektoreneinstufung vor. Nach wie
vor sehen wir innerhalb der einzelnen Sektoren gegenwärtig
kein klares Bild.
Die Bewertungskennzahlen bewegen sich nahezu in allen
Sektoren über dem historischen Durchschnitt der vergangenen
zehn Jahre, insbesondere bei der Kennzahl EV/EBITDA ist dies
ersichtlich. Die Bewertungskennzahlen haben sich gegenüber
dem Vormonat in den zyklischen Sektoren nochmals deutlich
ausgeweitet. Hervorzuheben ist dabei insbesondere der Energiesektor, welcher inzwischen teilweise deutlich über dem
historischen Durchschnitt der letzten zehn Jahre notiert. Bei
den defensiven Sektoren haben sich die fundamentalen Bewertungskennzahlen nur unwesentlich verändert. Der Telekommunikationssektor notiert weiterhin über dem historischen Durchschnitt, die Bewertungsprämie hat sich jedoch im
letzten Monat reduziert.
Das relative Momentum der Sektoren liegt nahe zusammen.
Am stärksten an relativem Momentum gegenüber Ende Juli
haben die Sektoren Industrie und zyklischer Konsum zugelegt.
Schwach zeigt sich das relative Momentum bei den beiden
defensiven Sektoren Versorger und Telekommunikation. Diese
Sektoren verfügen über das tiefste relative Momentum. Über
das höchste relative Momentum verfügen weiterhin die Sektoren Grundstoffe und Technologie. Insgesamt sind auch beim
relativen Momentum auf Sektorenebene keine klaren Trends
ersichtlich.
Kurs/
Gewinn
Kurs/
Buch
Div.rendite
EV/
Sales
EV/
EBITDA
Technologie
18.5
3.6
1.5
2.6
10.4
Grundstoffe
19.6
1.9
2.2
1.6
9.2
Industrie
17.5
2.6
2.4
1.4
10.5
Energie
57.3
1.6
3.6
1.7
11.0
Finanzen
13.3
1.1
3.5
n.v.
n.v.
Zyklischer
Konsum
16.9
2.6
2.1
1.3
9.0
Telekom
15.2
2.2
4.2
2.2
6.8
Versorger
16.7
1.6
3.8
2.2
9.4
Gesundheit
17.0
3.4
2.0
2.2
12.0
Nichtzyklischer
Konsum
21.7
4.2
2.6
1.6
13.1
Sektor
Die Farblegende ist im Glossar.
Positionierung
August 2016
Untergewichten
Technologie
Neutral
Übergewichten
September 2016
Untergewichten
Technologie
Grundstoffe
Grundstoffe
Industrie
Industrie
Energie
Energie
Finanzen
Finanzen
Zyklischer Konsum
Zyklischer Konsum
Telekommunikation
Telekommunikation
Versorger
Versorger
Gesundheit
Gesundheit
Nichtzyklischer Konsum
Nichtzyklischer Konsum
Finanzanalyst: Jan Widmer, CIIA, Tel. +41 44 214 34 28, E-Mail: [email protected]
Neutral
Übergewichten
25. August 2016
Kommentar & Performanceübersicht
Performance
Indizes
MSCI Welt
Technologie
Grundstoffe
Industrie
Energie
Finanzen
Zyklischer
Konsum
Telekom
Versorger
Gesundheit
Nichtzyklischer
Konsum
3 Mte
4.2
8.2
8.3
6.2
3.7
0.6
4.4
2.7
3.4
3.2
4.0
YTD
5.7
8.3
18.2
10.9
16.8
-1.8
2.3
9.4
10.2
0.2
8.9
1 Jahr
11.6
23.6
16.7
17.8
17.7
1.1
9.5
11.8
12.9
3.5
18.4
Sektorkommentar
3 Jahre 5 Jahre
21.7
66.4
50.3
1.7
24.1
-12.8
7.6
26.4
27.5
24.0
39.4
32.7
107.5
1.7
75.7
3.7
- Mobile Kommunikation und Internet der Dinge als stärkste Wachstumstreiber
- Unternehmensnachrichten variieren stark nach Tätigkeitsbereich
- Starker US-Dollar hemmt Branchenwachstum
- Solide Bilanzen und starke Cashflows
- Die fundamentalen Bewertungskennzahlen bewegen sich klar über dem historischen
Durchschnitt
- Schwächeres Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern und insbesondere in China
hemmen die Rohstoffnachfrage
- Anhaltendes Überangebot in diversen Rohwaren
- Basischemie leidet unter Überkapazitäten und tiefer Preissetzungsmacht, tiefere Inputkosten
wirken jedoch kurzfristig unterstützend
- Die Gewinnaussichten haben sich wegen den höheren Rohwarenpreise verbessert
- Die vorlaufenden Indikatoren zeigen keine klare Tendenz
- Die Gewinnschätzungen verbessern sich wieder leicht
- Die Bewertung des Industriesektors liegt in etwa auf Markthöhe, liegt jedoch im historischen
Vergleich eher am oberen Ende der Bandbreite
- Der sehr heterogene Industriesektor weist ein leicht verbessertes Kurs- und Gewinnmomentum
auf
- Der Ölpreis verzeichnete eine starke Korrektur, hat sich zuletzt jedoch erholt
- In den USA wurde das Fracking markant vorangetrieben und veränderte das Marktumfeld
- Der freie Cashflow bei den Öl- und Gasunternehmen fiel in den vergangenen Quartalen
mehrheitlich enttäuschend aus, im Downstreamgeschäft ist nun auch eine Abschwächung der
Gewinnmarge zu beobachten
- Innerhalb des Sektors weisen die Gesellschaften aus dem Servicegeschäft die besten
Wachstumsaussichten aus (flexible Kostenstruktur)
56.4
- Verschärfung der regulatorischen Vorschriften erhöht Fremdkapitalbelastung der Universalbanken
- Margendruck durch historisch tiefe Zinsen bzw. tiefere Einnahmen im
Lebensversicherungsbereich
- Fundamentale Bewertungskennzahlen der Grossbanken unter historischem Durchschnitt
- Kreditreserven werden erstmals seit Finanzkriese wieder erhöht (Risiken im Energiesegment)
- Sinkende Prämieneinnahmen durch Überkapazitäten im Versicherungsmarkt
- Gedämpfte Handelsvolumen im Privatkundengeschäft
102.2
- Verhaltene Dynamik in den Vorlaufsindikatoren
- Stagnierende Gewinndynamik
- Steigender Wettbewerbsdruck im Einzelhandel und Medienbereich ersichtlich
- Die fundamentale Bewertungskennzahlen bewegen sich teilweise leicht unter dem historischen
Durchschnitt
- Stabile Konsumausgaben wirken unterstützend
55.1
-
39.1
- Regulatorische Bedingungen in der EU weiterhin unvorteilhaft
- Strompreise befinden sich auf tiefem Niveau, zeigen sich zuletzt jedoch fester
- Verhaltene Gewinnaussichten in Europa sind ein Resultat der negativen regulatorischen
Rahmenbedingungen
- Defensiver Charakter und die Dividendenrendite wirken unterstützend
- Sektor ist zinssensitiv
116.1
- Im grössten Gesundheitsmarkt USA ist ein verstärkter Preisdruck zu beobachten
- Patentabläufe werden ab 2017 wieder leicht zunehmen, zudem stehen erstmals grosse
Zulassungen von Biosimilars an
- Die Bewertung des Sektors ist auf Markthöhe. Im historischen Vergleich sind die
Pharmaunternehmen in der Mitte der Bandbreite bewertet, grosskapitalisierte Biotech-Aktien sind
am unteren Ende bewertet
80.5
- Preissetzungsmacht und die tiefe Kosteninflation unterstützen die Margenentwicklung
- Branchenwachstum ist verhalten und widerspiegelt sich in den letzten Unternehmensergebnissen
sowie den vorsichtigen Unternehmensprognosen
- Deflationäres Umfeld begrenzt jedoch positive Preiseffekte
- Defensiver Charakter, stabiles Geschäftsmodell und die robusten Cashflows rechtfertigen die
gegebenen Bewertungskennzahlen
Laufende Übernahmeaktivitäten im Sektor
Marktkonsolidierung in Grossbritannien aufgrund Regulator verhindert
Steigende Datenvolumen dank hoher Smartphone Penetration und dem Digitalisierungstrend
Umsatz- und Gewinnverbesserung in Europa in den Unternehmenszahlen ersichtlich
Steigender Wettbewerbsdruck in den USA ersichtlich
Bewertungskennzahlen sind in Verbindung mit den Wachstumsaussichten angemessen
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25. August 2016
Glossar
Bewertungskennzahlen
Bewertungstabelle
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Verhältnis Kurs je Aktie zum Gewinn je Aktie. Das KGV bringt
zum Ausdruck, mit dem wieviel-fachen Gewinn das Unternehmen an der Börse bewertet wird. Je tiefer das KGV, desto
günstiger ist die Aktie bewertet.
Erklärung
Die hinterlegten Farben in der Bewertungstabelle zeigen, wie
die aktuelle fundamentale Bewertung im historischen Vergleich des jeweiligen Sektors ist. Je höher die aktuelle Bewertung im historischen Vergleich ist, desto stärker rot ist die
jeweilige Zahl gefärbt, je tiefer die aktuelle Bewertung im
historischen Bereich, desto stärker grün ist die Zahl gefärbt.
Bei der Dividendenrendite verhält es sich umgekehrt. Je höher
die aktuelle Dividendenrendite, desto grüner ist die jeweilige
Zahl, je tiefer die aktuelle Dividendenrendite desto stärker rot
ist die Zahl gefärbt. Der Durchschnitt basiert auf den Daten
der letzten 10 Jahre des jeweiligen Sektors.
Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)
Verhältnis Kurs je Aktie zum Buchwert je Aktie. Das KBV stellt
die Marktkapitalisierung dem bilanziellen Eigenkapital gegenüber. Grundsätzlich ist ein niedriges KBV ein Indikator für ein
günstig bewertetes Unternehmen.
Dividendenrendite (%)
Verhältnis der jährlichen Dividendenzahlungen je Aktie zum
aktuellen Börsenkurs (in Prozent).
Unternehmenswert (EV)
Marktkapitalisierung plus Minderheiten plus Nettofinanzschulden (Nettofinanzverbindlichkeiten minus liquide Mittel).
EV/EBITDA
Unternehmenswert dividiert durch den Gewinn vor Steuern,
Abschreibungen und Zinsen. Je kleiner die Zahl, desto günstiger ist die Aktie bewertet. Das EBITDA stellt eine finanzielle
Stromgrösse dar und gibt den Zahlungsmittelüberschuss an,
der durch das operative Geschäft in der betrachteten Periode
erzielt wurde.
EV/Sales
Unternehmenswert/Umsatz ist eine Kennzahl, welche den
Unternehmenswert im Verhältnis zum Umsatz betrachtet. Je
tiefer die Kennzahl desto günstiger ist das Unternehmen bewertet.
Die Abstufung der Farbe ist wie folgt definiert:
Bis zu +/- 5% Abweichung weiss
zwischen 5% bis 20% Abweichung hellgrün/hellrot
ab 20% Abweichung dunkelgrün/dunkelrot
Bewertungsgrundsatz
Analyseansatz
Die Einstufung der jeweiligen Sektoren ist ein Resultat der
Prüfung verschiedenster Einflussfaktoren aus der Global- und
Branchenanalyse. Die Einschätzung der St.Galler Kantonalbank
zu den einzelnen Sektoren resultiert in einem relativen Ratingsystem und in einer Einstufung: Übergewichten, Neutral oder
Untergewichten. «Übergewichten» heisst, dass die St.Galler
Kantonalbank empfiehlt, den Sektor im jeweiligen Portfoliokontext und gegenüber dem gewählten Benchmark zu übergewichten, respektive bei Untergewichten den jeweiligen
Sektor im Portfoliokontext zu untergewichten. Die Sektoreneinstufung wird monatlich überprüft und publiziert.
Disclaimer: Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen keine Offerte zum Kauf der Produkte oder eine Aufforderung
zu einer anderen Transaktion dar. Mit der Erstellung dieser Finanzanalyse wird keine persönliche Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder zum Halten des Wertpapiers bzw. Finanzinstruments abgegeben. Ein Anlageentscheid bezüglich der beschriebenen Wertpapiere oder Finanzinstrumente sollte auf der Grundlage eines individuellen Beratungsgesprächs,
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