Schweizer Arbeitslosenrate verharrt im Juli bei 3.3%

09.08.16
Wirtschaft
Schweiz: Arbeitslosenrate (Juli), YoY
letzte: 3.3%; erwartet: 3.3%; aktuell: 3.3%
Die Schweizer Arbeitslosenrate ist im Juli saisonbereinigt wie erwartet bei 3.3% verharrt. Insgesamt
haben sich 139‘310 Personen arbeitslos gemeldet,
183 mehr als im Vormonat. Die Anzahl offene
Stellen verringerte sich etwas auf noch 10‘648
Stellen. Diese Zahlen zeichnen auf den ersten
Blick ein robustes Bild der Schweizer Wirtschaft.
Trotz Frankenstärke hat sich die Arbeitslosigkeit
kaum erhöht. Allerdings hat die Industrie zusammen mit der Politik einiges via Kurzarbeit abgefedert. Diese Zahlen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir für produzierende Betriebe in
der Schweiz weiterhin ein sehr schwieriges Umfeld
haben.
Schweiz: Inflation (Juli), YoY
letzte: -0.4%; erwartet: -0.3%; aktuell: -0.2%
Die Teuerung ist in der Schweiz gegenüber dem
gleichen Monat des Vorjahres um 0.2% zurückgeglitten. Im Vergleich zum Vormonat betrug der
Rückgang 0.4%. Der starke Rückgang gegenüber
dem Vormonat ist hauptsächlich auf den Ausverkauf im Bekleidungssektor zurückzuführen. Bekleidung und Schuhe wurden fast 9% billiger. Auf
Jahressicht stechen vor allem die Erdölprodukte
hervor. Diese verbilligten sich um fast 8%. Importierte Güter leisten immer noch einen grossen
Beitrag zur Deflation in der Schweiz. Deren Preise
sind im Jahresvergleich um 0.9% gesunken. Bei
inländischen Gütern gab es hingegen keine Veränderung. Diese Entwicklung wird der SNB nur
wenig behagen. Denn sie zeigt auf, dass der starke Franken weiter dafür verantwortlich ist, dass
die Preisentwicklung in der Schweiz negativ ist.
Somit bleiben ihr weiterhin wenig Optionen in der
geldpolitischen Gestaltung.
Deutschland: Industrieproduktion (Juni) YoY
letzte: -0.4%; erwartet: 0.5%; aktuell: 0.5%
Die deutsche Industrieproduktion legte im Juni
gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres um
0.5% zu. Allerdings ist dieser Wert nicht gerade
berauschend. Gegenüber dem Vormonat wuchs
die Produktion hingegen um 0.8%. Einem deutlichen Anstieg der Produktion in der Industrie
(+1.5%) steht ein Rückgang im Baugewerbe
(-0.5%) gegenüber. Der Rückgang im Baugewerbe ist vor allem auf witterungsbedingte Verschiebungen zurückzuführen und ist so erwartet worden. Eine generelle Abkühlung der regen Bautätigkeit in Deutschland ist gegenwärtig nicht zu
beobachten.
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte:
DowJones: -0.08%, S&P500: -0.09%,
Nasdaq: -0.15%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: +0.31%, DAX: +0.63%,
SMI: -0.31%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: +0.57%, HangSeng: -0.08%
S&P/ASX 200: +0.21%
Die amerikanischen Aktienmärkte treten nach
dem starken Kursanstieg von Ende letzter Woche
an Ort und Stelle. Der breit gefasste S&P500 Index
konnte zu Tagesbeginn ein neues Allzeithoch
verzeichnen. Die Kursgewinne hielten jedoch nicht
lange und der Index fiel zurück. Der Handel verlief
in ruhigen Bahnen, da die kurstreibenden Impulse
fehlten.
Schwach war die Kursentwicklung des Gesundheitssektors, welcher nahezu 1% an Wert einbüsste. Negative klinische Test bei Allergan
(-2.2%) trugen einen Teil zu den Kursverlusten
bei.
Aufgefallen ist der Einzelhändler Wal-Mart, welcher für USD 3.3 Mrd. den Online-Händler Jet.com
übernimmt. Mit der Übernahme will der Einzelhändler seine Onlineaktivitäten stärken und so
dem Konkurrenzdruck besser entgegnen. Der
Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine
Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die
vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
09.08.16
Kaufpreis wird grösstenteils bar bezahlt, rund
USD 300 Mio. wird mit Wal-Mart Aktien abgegolten. Die Aktie von Wal-Mart büsste gestern 0.6%
ein.
Die europäischen Aktienmärkte haben gestern
nach den positiven Vorgaben fester eröffnet. Die
Kursgewinne konnten bis zu Handelsschluss gehalten werden. Der deutsche Aktienindex DAX
gewann 0.6% an Wert und bewegt sich in Richtung 10‘500 Punkten.
Heute Morgen publizierte der deutsche Versicherungskonzern Munich Re die Quartalsergebnisse.
Das Zahlenset, welches von Naturkatastrophen
belastet wurde, lag dennoch über den Markterwartungen. Der Ausblick beim operativen Gewinn
für das Gesamtjahr von EUR 2.3 Mrd. hat das
Management bestätigt.
Der Schweizer Aktienmarkt eröffnete gestern
freundlich, büsste jedoch kontinuierlich an Wert
ein und schloss entgegen dem freundlichen Trend
in Europa schwächer. Insbesondere die Indexschwergewichte Nestlé (-0.8%), Novartis
(-0.9%) und Roche (-1.2%) lasteten auf der Kursentwicklung des SMI. Zyklische Aktien gehörten
zu den Tagesgewinnern. Nach dem Zahlenset von
letztem
Freitag
profitierte
LafargeHolcim
(+3.7%) von positiven Analystenkommentaren.
Auch die Finanzaktien legten zu. Neben den beiden Grossbanken UBS (+1.4%) und Credit Suisse (+0.9%) konnten auch die Versicherer Swiss
Life (+1.2%), Zurich (+1.2%) und Swiss Re
(+0.9%) überdurchschnittlich zulegen.
Heute Morgen hat Galenica das Halbjahresergebnis vorgelegt. Der Nettoumsatz erhöhte sich um
12.1% auf etwas über CHF 2 Mrd. Der operative
Gewinn
erhöhte
sich
um
20.2%
auf
CHF 241.3 Mio., wobei insbesondere Vifor Pharma stark wuchs. Der EBIT bei Vifor Pharma erhöhte sich um 28%, während Galencia Santé um
knapp 4% zulegte. Für 2016 bestätigt Galencia
den Ausblick und will den Vorjahres-EBIT übertreffen, wobei der Ausblick bei Vifor Pharma erhöht
wurde. Galencia fokussiert sich weiter auf die
geplante Aufteilung des Unternehmens im nächsten Jahr und die Übernahme von Relypsa. Mit dem
Zahlenset hat Galencia beim Umsatz die Markterwartungen übertroffen, jedoch auf Stufe EBIT nur
knapp erfüllt. Zudem läuft die Sperrfrist des
Hauptaktionärs Sprint ab, welcher über seine
Beteiligung von etwas über 20% verfügen kann.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 42.65 pro Fass
Goldpreis: USD 1332.35 pro Unze
Öl der Sorte WTI notiert weiterhin klar über 42
Dollar das Fass. Jüngst haben Spekulation bezüglich einem informellen Meeting der OPEC die
Preise etwas nach oben gedrückt. Allerdings gab
es keine konkreten Hinweise dafür.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 1.576%; DE: -0.068%; CH: -0.582%
An den Kapitalmärkten ist nach der jüngsten
Zinssenkung durch die Bank of England sowie den
publizierten Arbeitsmarktdaten in den USA wieder
etwas Ruhe eingekehrt und es kam zu keinen
nennenswerten Bewegungen.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.9836
Euro in US-Dollar: 1.1075
Euro in Franken: 1.0892
Der Schweizer Franken notiert gegenüber dem
Euro seit Mitte Juni in einem engen Band zwischen 1.08 und 1.09. Dies gibt der Schweizer
Wirtschaft ein stabile Grundlage.
Beat Schiffhauer, CFA
Jan Widmer, CIIA
Investment Center
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