Volkswirtschaft Konjunktur- und Marktinformation Mai / Juni 2015 Aus dem Makro Research der Deka-Gruppe ++ Risiken rücken stärker in den Vordergrund ++ Privater Konsum stützt deutsches Wachstum ++ Goldpreis lässt sich nicht aus der Ruhe bringen ++ Rendite 10-jähriger Bundesanleihe (% p.a.) Risiken rücken stärker in den Vordergrund 1,0 • Seit Mitte April kam es zu heftigen Turbulenzen an den Renten- und Aktienmärkten. • Risiken wie die drohende Zahlungsunfähigkeit Griechenlands, die Unsicherheit über den zukünftigen Leitzinspfad der US-Notenbank Fed und das für das Jahr 2016 geplante Referendum in UK über den Verbleib in der EU wurden zuletzt in den Fokus gerückt. • Bei den Bundrenditen rechnen wir mit einer leichten, aber volatilen Aufwärtsbewegung. Beim DAX kann die derzeitige Kurskorrektur noch einige Zeit anhalten, bevor der Aufwärtstrend zurückkehrt. 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 Okt. 14 Dez. 14 Feb. 15 Apr. 15 Quellen: Bloomberg, DekaBank. Stand: 13.05.2015 Deutschland: Bruttoinlandsprod. (% ggü. Vorquartal) 3 2 1 0 -1 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Quellen: Destatis, Prognose DekaBank Deutschland 20 14 20 15P 20 16 P Bruttoinlandsprod. (% ggü. Vorj.) 1,6 1,9 1,8 Inflationsrate (% ggü. Vorjahr) 0,8 0,5 1,7 Privater Konsum stützt deutsches Wachstum • Im ersten Quartal stieg das deutsche Bruttoinlandsprodukt um enttäuschende 0,3 % gegenüber dem Vorquartal. Wichtigste Wachstumsstütze ist der private Konsum. Investitionstätigkeit bleibt dagegen schwach. • Inflationsrate ist nach wie vor niedrig. Sie hat den Tiefpunkt aber bereits hinter sich gelassen und wird weiter ansteigen. • Deutschland bleibt die Wachstumslokomotive Eurolands. Arbeitsmarkt ist in guter Verfassung. Mittelfristig dürften die bisherigen wirtschaftspolitischen Entscheidungen der großen Koalition das Wachstum belasten. Gold (Preis je Feinunze) Goldpreis lässt sich nicht aus der Ruhe bringen 1800 • Der Goldpreis hat sich trotz Turbulenzen an den Finanzmärkten unterhalb der 1200 US-Dollar-Marke festgebissen. • Grundsätzlich negatives Umfeld für den Goldpreis bleibt erhalten: Eine schwache physische Goldnachfrage, ein ansteigendes US-Zinsniveau und eine stabile Weltkonjunktur sind nicht die beste Politur für das Edelmetall. Auch in Euro gerechnet muss man mit Preisrückgängen rechnen. • Goldkäufe der Schwellenländer-Notenbanken und robuste Schmucknachfrage in Asien verhindern ausgeprägteren Goldpreisrückgang. 1600 1400 1200 1000 800 600 2010 EUR 2011 2012 2013 USD 2014 2015 2016 Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank Edelmetalle Gold (EUR je Feinunze) Prognose DekaBank Gold (EUR je Feinunze) 12.0 5.20 15 1063 in 3 Mon. 1110 vor 1 Mon. 1137 in 6 Mon. 1080 vor 1 Jahr 943 in 12 Mon. 1010 Mai / Juni 2015 Seite 2 Makro Research Konjunktur- und Marktinformation ++ EZB setzt ihr Anleihekaufprogramm fort ++ Bundrenditen explodieren ++ Deutscher Aktienindex mit deutlicher Kurskorrektur ++ Euroland: Leitzins und EURIBOR (% p.a.) EZB setzt ihr Anleihekaufprogramm fort • Auch der zweite Monat des eineinhalbjährigen Anleihekaufprogramms der EZB verlief planmäßig. EZB wird das Programm im geplanten Umfang und Tempo bis September 2016 fortsetzen. • Die erste Leitzinserhöhung wird wohl frühestens im Herbst 2018 erfolgen. • Kurzfristige Zinsen werden sehr lange sehr niedrig bleiben; Inflationsrate dürfte mindestens vier Jahre tendenziell über kurzfristigen Zinsen liegen. 1,5 1,0 0,5 0,0 -0,5 2010 2011 2012 2013 2014 EZB-Leitzins 2015 2016 3 Monats-EURIBOR Quellen: EZB, Bloomberg, Prognose DekaBank Euroland: Zinsen (% p.a.) 12.0 5.20 15 vor 1 Mon. vor 1 Jahr EZB-Leitzins 3 Monats-EURIBOR Prognose DekaBank (% p.a.) 0,05 0,05 0,25 -0,01 0,01 0,34 in 3 Mon. EZB-Leitzins in 6 Mon. in 12 Mon. 0,05 0,05 0,05 Bundesanleihen (Renditen in % p.a.) Bundrenditen explodieren 4 3 2 1 0 -1 2010 2011 2012 2013 2014 2-jährige 2015 2016 10-jährige Quellen: EZB, Bloomberg, Prognose DekaBank Renditen (% p.a.) 12.0 5.20 15 vor 1 Mon. vor 1 Jahr Deutschland 10J 0,68 Prognose DekaBank (% p.a.) in 3 Mon. Deutschland 10J 0,16 1,46 in 6 Mon. in 12 Mon. 0,60 0,70 0,80 Deutscher Aktienindex DAX (Punkte) Deutscher Aktienindex mit deutlicher Kurskorrektur 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Quellen: EZB, Bloomberg, Prognose DekaBank Aktienmarkt DAX (Indexp.) Prognose DekaBank DAX (Indexp.) 12.0 5.20 15 11.472 in 3 Mon. 10.800 • Schneller als erwartet folgte auf die äußerst niedrigen Renditen von Bundesanleihen seit Mitte April eine scharfe Aufwärtskorrektur. Die Marktteilnehmer gehen nun nicht mehr von einer extremen Verknappung deutscher Staatspapiere durch die EZB-Käufe aus. • Bundrenditen bei kürzeren Laufzeiten bleiben längere Zeit negativ. • Anlageklasse ist derzeit wenig attraktiv für Anleger: Die Renditen lang laufender Bundesanleihen werden auch mittelfristig kaum über die Inflationsrate steigen. vor 1 Monat 12.375 vor 1 Jahr • Deutscher Aktienmarkt hat ebenfalls seit Mitte April deutlich korrigiert. Reaktion fiel allerdings moderater aus. • Korrekturphase könnte noch einige Wochen anhalten. Im Zuge dessen werden die Bewertungen wieder deutlich günstiger. • Ausblick bleibt optimistisch. Nach der Korrektur wird der DAX wieder von der erfreulichen Umsatzund Gewinnentwicklung deutscher Unternehmen profitieren. Stark gefallene Rohstoffpreise, die Abwertung des Euro und das Niedrigzinsumfeld stützen. 9.702 in 6 Mon. in 12 Mon. 12.000 12.500 DekaBank, Makro Research, Mainzer Landstr. 16, 60325 Frankfurt, Tel.: (0 69) 71 47-28 49, E-Mail: [email protected] Quellen für Tabellen: siehe jeweils daneben stehende Grafik. Hell schattierte Flächen bzw. „P“ in Tabellen: Prognose DekaBank. Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit kann aber nicht übernommen werden. Redaktionsschluss: 13. Mai 2015
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