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Volkswirtschaft
Konjunktur- und Marktinformation
Juni / Juli 2016
Aus dem Makro Research der Deka-Gruppe
++ Wo Europa funktioniert, und wo Fantasielosigkeit herrscht ++ Deutschland im ersten
Quartal stärker gewachsen als Euroland und USA ++ Gold wieder stärker gesucht ++
Wo Europa funktioniert …
… und wo Fantasielosigkeit herrscht
• Anlässlich des EM-Starts stellen wir fest, dass im Fußball Europa so gut funktioniert wie wohl nirgendwo
sonst bei den europäischen Institutionen. Doch die
EM-Freude wird etwas getrübt: Am 23. Juni entscheidet das Vereinte Königreich über den Verbleib in der
EU. Politische Unsicherheit und Schwankungen an den
Finanzmärkten sind damit vorprogrammiert.
• Aus konjunktureller Sicht läuft es in Europa zwar ordentlich, aber Fantasie für mehr, für einen kraftvollen
Aufschwung kommt nicht auf.
Quelle: Fotolia, DekaBank
Deutschland: Bruttoinlandsprod. (% ggü. Vorquartal)
1
0
-1
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
Quelle: Destatis, Prognose DekaBank
Deutschland
20 15
20 16 P
Deutschland in Q1 stärker gewachsen als Euroland/USA
• Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist im ersten
Quartal mit 0,7 % im Vorquartalsvergleich und damit
stärker als das in den USA und in Euroland gewachsen. Nach einer Verschnaufpause im zweiten Quartal
dürfte schon das dritte Vierteljahr wieder mehr
Wachstum bringen.
• Deutschlands Kraft als Wachstumslokomotive Eurolands lässt nach. Mittelfristig dürften die bisherigen
wirtschaftspolitischen Entscheidungen der großen
Koalition das Wachstum belasten.
2
20 17P
Bruttoinlandsprod. (% ggü. Vorj.)
1,7
1,7
1,4
Inflationsrate (% ggü. Vorjahr)
0,1
0,5
1,7
Gold (Preis je Feinunze)
Gold von Finanzinvestoren weiterhin gesucht
1800
• Goldpreis wird gestützt von Zuflüssen in physisch
hinterlegte Gold-ETFs. Künftige Entwicklung hängt
stark vom weiteren Leitzinspfad der US-Notenbank
Fed ab.
• Eine schwache Schmucknachfrage und die zähe globale Wachstumsdynamik im Zusammenspiel mit steigenden US-Zinsen lassen Goldpreise im Prognosezeitraum tendenziell fallen.
• Goldkäufe der Schwellenländer-Notenbanken verhindern ausgeprägten Goldpreisrückgang.
1600
1400
1200
1000
800
600
2011
EUR
2012
2013
2014
USD
2015
2016
2017
Quelle: Bloomberg, Prognose DekaBank
Edelmetalle
Gold (EUR je Feinunze)
Prognose DekaBank
Gold (EUR je Feinunze)
0 8.0 6 .20 16
1105
in 3 Mon.
1110
vor 1 Mon.
1130
in 6 Mon.
1130
vor 1 Jahr
1055
in 12 Mon.
1110
Juni / Juli 2016
Seite 2
Makro Research
Konjunktur- und Marktinformation
++ EZB dürfte Wertpapierkaufprogramm verlängern ++ Bundrenditen fallen auf historische
Tiefstände ++ Deutscher Aktienmarkt weiter seitwärts ++
Euroland: Leitzins (Haupt-Refi) und EURIBOR (% p.a.)
• Aufgrund anhaltend niedriger Inflationsraten gehen
wir davon aus, dass die Europäische Zentralbank das
Wertpapierkaufprogramm über März 2017 hinaus
verlängern wird. Dies dürfte sie im Herbst 2016 ankündigen.
• Erste Leitzinserhöhung (Haupt-Refi) wird frühestens
Mitte 2019 erfolgen.
• Kurzfristige Zinsen werden sehr lange niedrig bleiben; Inflationsrate dürfte noch mehrere Jahre tendenziell über kurzfristigen Zinsen liegen.
1,5
1,0
0,5
0,0
-0,5
2011
2012
2013
2014
2015
EZB-Leitzins
2016
2017
3 Monats-EURIBOR
Quelle: EZB, Bloomberg, Prognose DekaBank
Euroland: Zinsen (% p.a.)
0 8.0 6 .20 16
EZB-Leitzins (Hauptrefin.-satz)
vor 1 Jahr
0,00
0,00
0,05
- 0,26
- 0,26
-0,01
in 3 Mon.
in 6 Mon.
3 Monats-EURIBOR
Prognose DekaBank (% p.a.)
vor 1 Mon.
EZB-Leitzins (Hauptrefin.-satz)
0,00
in 12 Mon.
0,00
0,00
Bundesanleihen (Renditen in % p.a.)
Bundrenditen fallen auf historische Tiefstände
• Die Erwartung einer weiteren Lockerung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank lässt Renditen
deutscher Bundesanleihen historisch tief fallen.
• Bundrenditen bei kürzeren Laufzeiten bleiben längere Zeit negativ, bei längeren Laufzeiten werden
sie nur geringfügig ansteigen.
• Anlageklasse ist derzeit wenig attraktiv für Anleger:
Die Renditen lang laufender Bundesanleihen werden auch mittelfristig kaum über die Inflationsrate
steigen.
4
3
2
1
0
-1
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2-jährige
2017
10-jährige
Quelle: Bloomberg, Prognose DekaBank
Renditen (% p.a.)
0 8.0 6 .20 16
vor 1 Mon.
De utschland 10J
0,06
0,14
0,84
in 3 Mon.
in 6 Mon.
in 12 Mon.
0,15
0,25
0,40
Prognose DekaBank (% p.a.)
De utschland 10J
EZB dürfte Wertpapierkaufprogramm verlängern
vor 1 Jahr
Deutscher Aktienindex DAX (Punkte)
Deutscher Aktienmarkt weiter seitwärts
12.000
• Die Rahmenbedingungen für deutsche Aktien sind
nach wie vor intakt. Die Geldpolitik der EZB sorgt für
anhaltend günstige Finanzierungsbedingungen.
Von fundamentaler Seite fehlt es aber derzeit an
Impulsen. Weiterhin dominieren politische Themen,
welche in den kommenden Wochen zu erhöhter
Verunsicherung beisteuern und weitere Kursanstiege zunächst erschweren.
• Fundamentale Rahmenbedingungen sind intakt.
Ausblick bleibt moderat positiv. Niedrige Rohstoffpreise, schwacher Euro und Niedrigzinsumfeld stützen. Mit starken Schwankungen muss weiterhin gerechnet werden.
10.000
8.000
6.000
4.000
2011
Wertentwicklung
DAX
von
bis
2012
08.06.10
08.06.11
20,31%
2013
08.06.11
08.06.12
-13,16%
2014
2015
08.06.12
08.06.13
34,64%
2016
08.06.13
08.06.14
20,99%
2017
08.06.14
08.06.15
10,79%
08.06.15
08.06.16
-7,66%
Quelle: Deutsche Börse AG, Prognose DekaBank
Aktienmarkt
0 8.0 6 .20 16
vor 1 Monat
vor 1 Jahr
10.217
9.870
11.065
2.979
2.912
3.649
Prognose DekaBank
in 3 Mon.
in 6 Mon.
in 12 Mon.
DAX (Inde xp.)
10.000
10.500
10.500
3.050
3.100
3.150
DAX (Inde xp.)
EuroStoxx 50 (Inde xp.)
EuroStoxx 50 (Inde xp.)
DekaBank, Makro Research, Mainzer Landstr. 16, 60325 Frankfurt, Tel.: (0 69) 71 47-28 49, E-Mail: [email protected]
Quellen für Tabellen: siehe jeweils daneben stehende Grafik. Hell schattierte Flächen bzw. „P“ in Tabellen: Prognose DekaBank. Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit kann aber nicht übernommen werden. Redaktionsschluss: 09. Juni 2016