Volkswirtschaft Konjunktur- und Marktinformation Aus dem Makro Research der Deka-Gruppe August / September 2016 ++ Weltwirtschaft hält stand ++ Deutschland vom Brexit-Votum kaum betroffen ++ Goldpreis profitiert von anhaltender politischer Unsicherheit ++ Welt-Einkaufsmanagerindex (PMI) Weltwirtschaft hält stand • Trotz zum Teil widriger Umstände hält das weltweite moderate Wachstum an. Die Verunsicherung durch zahlreiche Terrorattacken hat kaum Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. • Europa ist nach dem Brexit-Votum gespalten. Während das Vereinigte Königreich abzustürzen droht, ist der Rest Europas davon bislang kaum betroffen. Die nächsten europäischen Stolpersteine, die es zu meistern gilt, sind politischer Natur. 58 56 54 52 50 48 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Quelle: DekaBank Deutschland: Bruttoinlandsprod. (% ggü. Vorquartal) • Wir erwarten trotz des angekündigten EU-Austritts des Vereinigten Königreichs nach dem schwachen zweiten Quartal eine Belebung der Konjunktur im dritten Quartal. Die Umfragen deuten an, dass die Unternehmen und Konsumenten erfreulich gelassen blieben. • Deutschlands Kraft als Wachstumslokomotive Eurolands lässt nach. Mittelfristig dürften die bisherigen wirtschaftspolitischen Entscheidungen der großen Koalition das Wachstum belasten. 2 1 0 -1 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Quelle: Destatis, Prognose DekaBank Deutschland 20 15 20 16 P Deutschland vom Brexit-Votum kaum betroffen 20 17P Bruttoinlandsprod. (% ggü. Vorj.) 1,7 1,6 1,1 Inflationsrate (% ggü. Vorjahr) 0,1 0,3 1,5 Gold (Preis je Feinunze) Goldpreis profitiert von politischer Unsicherheit 1800 • Goldpreis bleibt gut gestützt von anhaltender politischer Unsicherheit sowie von Zuflüssen in physisch hinterlegte Gold-Fonds. Künftige Entwicklung hängt stark vom weiteren Leitzinspfad der Fed ab. • Politische Unsicherheit und das Warten auf die nächste Zinsanhebung in den USA dürften dafür sorgen, dass der Goldpreis in diesem Jahr nicht nennenswert nachgeben wird. Für 2017 rechnen wir mit Preisrückgängen. • Goldkäufe der Schwellenländer-Notenbanken bilden ebenfalls eine stabile Stütze für den Goldpreis. 1600 1400 1200 1000 800 600 2011 EUR 2012 2013 2014 USD 2015 2016 2017 Quelle: Bloomberg, Prognose DekaBank Edelmetalle Gold (EUR je Feinunze) Prognose DekaBank Gold (EUR je Feinunze) 0 8.0 8.20 16 1206 in 3 Mon. 1200 vor 1 Mon. 1227 in 6 Mon. 1200 vor 1 Jahr 999 in 12 Mon. 1190 August / September 2016 Seite 2 Makro Research Konjunktur- und Marktinformation ++ EZB dürfte Wertpapierkaufprogramm verlängern ++ Bundesanleihen wenig attraktiv ++ Deutscher Aktienmarkt erholt sich schnell vom Brexit-Schreck ++ Euroland: Leitzins (Haupt-Refi) und EURIBOR (% p.a.) • Bisher gibt es keine Anzeichen dafür, dass der sich anbahnende Brexit starke Auswirkungen auf die Eurozone haben wird. Gleichwohl gehen wir davon aus, dass die EZB ihre Wertpapierkäufe über März 2017 hinaus fortsetzen wird, da die Inflation nur sehr langsam ansteigt. • Erste Leitzinserhöhung (Haupt-Refi-Satz) frühestens Mitte 2020. • Kurzfristige Zinsen werden sehr lange niedrig bleiben; Inflationsrate dürfte noch mehrere Jahre tendenziell über kurzfristigen Zinsen liegen. 1,5 1,0 0,5 0,0 -0,5 2011 2012 2013 2014 2015 EZB-Leitzins 2016 2017 3 Monats-EURIBOR Quelle: EZB, Bloomberg, Prognose DekaBank Euroland: Zinsen (% p.a.) 0 8.0 8.20 16 EZB-Leitzins (Hauptrefin.-satz) vor 1 Jahr 0,00 0,00 0,05 -0,30 -0,29 -0,02 in 3 Mon. in 6 Mon. 3 Monats-EURIBOR Prognose DekaBank (% p.a.) vor 1 Mon. EZB-Leitzins (Hauptrefin.-satz) 0,00 in 12 Mon. 0,00 0,00 Bundesanleihen (Renditen in % p.a.) Bundesanleihen wenig attraktiv • Die Renditen in kürzeren Laufzeitbereichen bleiben noch für einige Zeit unterhalb des Einlagensatzes von -0,40 %. Bundrenditen bis in die mittleren Laufzeitbereiche bleiben für längere Zeit negativ, bei langen Laufzeiten werden sie nur geringfügig ansteigen. • Anlageklasse ist derzeit wenig attraktiv für Anleger: Die Renditen lang laufender Bundesanleihen werden auch mittelfristig kaum über die Inflationsrate steigen. 4 3 2 1 0 -1 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2-jährige 2017 10-jährige Quelle: Bloomberg, Prognose DekaBank Renditen (% p.a.) 0 8.0 8.20 16 vor 1 Mon. Deutschland 10J -0,07 -0,19 0,66 in 3 Mon. in 6 Mon. in 12 Mon. -0,05 0,00 0,10 Prognose DekaBank (% p.a.) Deutschland 10J EZB dürfte Wertpapierkaufprogramm verlängern vor 1 Jahr Deutscher Aktienindex DAX (Punkte) DAX erholt sich schnell vom Brexit-Schreck 12.000 • Der deutsche Aktienmarkt hat sich vom Schreck über das Brexit-Votum schnell erholt. Dies liegt auch daran, dass sich die Märkte und die Unternehmen zunehmend an ein Umfeld von niedrigem Wachstum und hoher politischer Unsicherheit in Europa angepasst haben. Dabei kommt den deutschen Unternehmen ihre globale Ausrichtung zugute. Die fundamentalen Rahmenbedingungen bleiben für deutsche Aktien moderat unterstützend. • Ausblick bleibt moderat positiv. Niedrige Rohstoffpreise, schwacher Euro und Niedrigzinsumfeld stützen. Mit starken Schwankungen muss weiterhin gerechnet werden. 10.000 8.000 6.000 4.000 2011 Wertentwicklung DAX von bis 2012 08.08.10 08.08.11 -5,37% 2013 08.08.11 08.08.12 17,61% 2014 2015 08.08.12 08.08.13 19,41% 2016 08.08.13 08.08.14 8,31% 2017 08.08.14 08.08.15 27,54% 08.08.15 08.08.16 -9,21% Quelle: Deutsche Börse AG, Prognose DekaBank Aktienmarkt 0 8.0 8.20 16 vor 1 Monat vor 1 Jahr DAX (Indexp.) 10.432 9.630 11.491 EuroStoxx 50 (Indexp.) 2.974 2.813 3.677 Prognose DekaBank in 3 Mon. in 6 Mon. in 12 Mon. DAX (Indexp.) 10.000 10.500 10.500 2.850 3.000 3.000 EuroStoxx 50 (Indexp.) DekaBank, Makro Research, Mainzer Landstr. 16, 60325 Frankfurt, Tel.: (0 69) 71 47-28 49, E-Mail: [email protected] Quellen für Tabellen: siehe jeweils daneben stehende Grafik. Hell schattierte Flächen bzw. „P“ in Tabellen: Prognose DekaBank. Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit kann aber nicht übernommen werden. Redaktionsschluss: 09. August 2016 Überreicht durch: Sparkasse Mittelfranken-Süd, Westring 38, 91154 Roth, Tel.: (0 91 71) 82 - 0, www.sparkasse-mittelfranken-sued.de
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