Eine Woche Bahnstreik: - USA, Nordamerikanische Wochen-Post

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161st Year – No. 23589926 • Sunday, May 3 – Saturday, May 9, 2015
Der Mai ist gekommen:
Traditionen zum 1. Mai
Seite 4
Flugzeugbauer setzen
auf weltweit
wachsende Mobilität
Fußball
Seiten
7&8
Seite 6
NACHRICHTEN - Kompakt
59. Deutscher
Schützentag
Erler bittet Weißrussland um Vergebung
für deutsche Verbrechen
Minsk (dpa) - Der Russlandbeauftragte Gernot Erler
(SPD) hat sich bei einem Besuch im ehemaligen Vernichtungslager Maly Trostenez für die Gräueltaten der
Nationalsozialisten in Weißrussland entschuldigt. «Im
Namen der Bundesregierung (...) bitte ich um Vergebung für die von Deutschen in Belarus begangenen
Verbrechen und verneige mich vor den Opfern», sagte
Erler am Montag in der Gedenkstätte. Er nahm in der
autoritär regierten Ex-Sowjetrepublik an einer Konferenz
teil und traf auch Vertreter der prowestlichen Opposition.
Während der deutschen Besatzung von 1941 bis 1944
wurden etwa 2,5 Millionen Weißrussen getötet - mehr
als ein Viertel der Bevölkerung.
Rekordfund in Berlin: 386 Kilogramm
Kokain in Aldi-Bananenkisten
Berlin (dpa) - Rekord-Kokainfund in Berlin: Insgesamt
386 Kilogramm des Rauschgifts hat die Polizei am
Montag in Bananenkisten in Berliner Aldi-Supermärkten
entdeckt. Das sei die größte Menge Kokain, die jemals
auf einen Schlag in Berlin gefunden worden sei, sagte
Polizeisprecher Stefan Redlich am Nachmittag bei der
Präsentation des Fundes im Landeskriminalamt. Die
Bananenkisten tragen demnach die Herkunftsaufschrift
Kolumbien. Die Drogenpäckchen wurden in insgesamt
14 Aldi-Filialen in Berlin und Brandenburg entdeckt. Wie
bereits im Januar 2014 informierten Aldi-Mitarbeiter die
Polizei über den Fund in den Kisten. Damals waren es
140 Kilogramm Kokain.
Deutsche in Nepal mit Hubschrauber aus
unwegsamen Gelände gerettet
Kathmandu/Berlin (dpa) - Mehrere Deutsche, die
nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal in unwegsamen Gelände festsaßen, sind am Montag mit
einem Hubschrauber ausgeflogen worden. Das teilte
ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin mit. Zur
genauen Zahl der Betroffenen sowie dem Ort machte
er keine Angaben. Die Geretteten sollen im Laufe der
Woche via Kathmandu ausreisen. Die Zahl der Deutschen, die noch vermisst werden, liegt demnach im
niedrigen zweistelligen Bereich. «Wir können leider
nicht ausschließen, dass sich die Zahl der deutschen
Todesopfer in den nächsten Tagen noch erhöhen wird»,
betonte der Sprecher.
Deutschland und Tschechien wollen
Verkehrsverbindungen verbessern
Berlin (dpa) - Die Verkehrswege zwischen Tschechien
und Deutschland sollen verbessert werden. Die Bauarbeiten an der Autobahn zwischen Berlin und Prag
würden 2016 abgeschlossen, teilte Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) nach einem Treffen mit dem
tschechischen Ministerpräsident Bohuslav Sobotka
am Montag in Berlin mit. Beide Politiker hoben ferner
geplante Verbesserungen für die Zugverbindungen von
Prag nach Berlin und von Prag nach München hervor.
Darüber hinaus soll die Schifffahrt auf der Elbe ausgeweitet werden. Merkel betonte aber: «Hier müssen
ökologische und verkehrstechnische Fragen in Einklang
gebracht werden.» Die deutsch-tschechischen Konsultationen dazu würden 2016 abgeschlossen
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Teilnehmer des Deutschen Schützentages 2015 stehen am 02.05.2015 in Hamburg vor Beginn eines Festumzugs vom Rathaus zum Hamburger Michel auf dem Rathausmarkt. Schützenverbände aus ganz Deutschland
treffen sich beim 59. Deutschen Schützentag in der Hansestadt. Foto: dpa
Eine Woche Bahnstreik:
Lokführer zwingen Fahrgäste erneut zum Umsteigen
Berlin/Frankfurt (dpa)
- Millionen Pendler und
Reisende trifft am Dienstag
der längste Streik in der
Geschichte der Deutschen
Bahn. Die Gewerkschaft
Deutscher Lokomotivführer
(GDL) rief ihre Mitglieder
auf, bis zum Sonntagmorgen um 9.00 Uhr die Arbeit
niederzulegen. Sie hält trotz
großer Kritik am achten
Arbeitskampf der laufenden
Tarifrunde fest.
Bei der Bahn gelten Ersatzfahrpläne. Jeder dritte
Fernzug soll trotz des erneuten Streiks fahren. Im Regionalverkehr rechnet das
Unternehmen mit 15 bis 60
Prozent des regulären Angebots, die meisten Ausfälle
werden in Ostdeutschland
erwartet.
«Wir wissen, dass die
Bahnkunden nicht vor Begeisterung am Bahnsteig
stehen und klatschen»,
sagte GDL-Chef Claus Weselsky - und wies der Bahn
die Schuld zu. Schon am
Montagnachmittag hatte
der Streik im Güterverkehr
begonnen.
Deutschlands Konzerne
fürchten durch den einwöchigen Ausstand einen Schaden von bis zu einer halben
Milliarde Euro. Besonders
betroffen sind nach Angaben
des Bundesverbands der
Deutschen Industrie (BDI)
die Stahl-, Chemie- und
Autobranche, die auf die
pünktliche Lieferung von
Einzelteilen und Rohstoffen
angewiesen seien.
Eine Tafel weist am 04.05.2015 im Hauptbahnhof in
Stuttgart auf einen Streik hin.
Foto: dpa
Die Bahn will zwischen
der Hälfte und zwei Drittel
der Güterzüge mit beamteten Lokführern und NichtGDL-Mitgliedern fahren
lassen. Sie fürchtet dennoch,
sie werde «massiv Geschäft
verlieren». «Vor allen Dingen ist unser Image als verlässlicher Verkehrsträger
in Gefahr», sagte LogistikVorstand Karl-Friedrich
Rausch am Montag.
Der bundeseigene Konzern schlug abermals eine
Schlichtung vor und erneuerte sein Angebot aus
der vergangenen Woche.
Weselsky machte die Bahn
verantwortlich: «Die Eskalation verursacht die
Deutsche Bahn AG.» Der
Arbeitgeber verhandele seit
zehn Monaten, ohne ein
Ergebnis zu wollen. «Einen
Schritt vor, zwei zurück», sei
die Strategie. Der Konzern
wies sämtliche Gewerkschaftsvorwürfe zurück und
kritisierte den Streikaufruf.
Aus der Bundesregierung kamen Forderungen
nach einer Schlichtung.
Kanzlerin Angela Merkel sprach zurückhaltend
nur von einem gangbaren
Weg: «Wir alle fiebern mit,
dass es eine Lösung gibt.»
Auch der Deutsche Beamtenbund als Dachverband
der Lokführergewerkschaft
brachte eine Schlichtung
ins Gespräch, betonte aber,
die Entscheidung darüber
liege bei der Bahn und bei
der GDL.
Da hatte Weselsky eine
Schlichtung schon abgelehnt: «Wir lassen nicht über
Grundrechte schlichten»,
sagte er zur Begründung.
Der Einsatz eines externen
Vermittlers sei nur bei
Fragen wie Entgelt und
Arbeitszeiten möglich.
Kitas werden
unbefristet bestreikt
Berlin (dpa) - Nicht nur
Bahnfahren fällt in den
kommenden Tagen vielfach
aus - auch die Kinder werden vielerorts bald nicht
wie gewohnt betreut. Mit
unbefristeten Streiks wollen die Kita-Beschäftigten
für mehr Anerkennung
kämpfen. Die Eltern in
Deutschland stehen vor
unbefristeten Streiks in
Kitas. Als erste der beteiligten Gewerkschaften
gab der Beamtenbund dbb
am Montag das Ergebnis
seiner Urabstimmung im
aktuellen Tarifkonflikt
bekannt. 96,5 Prozent der
Beschäftigten sind für zeitlich unbegrenzte Arbeitskampfmaßnahmen, wie der
dbb-Verhandlungsführer
Andreas Hemsing in Berlin
mitteilte.
Bis Wochenmitte werden
noch die Ergebnisse der
Gewerkschaften Verdi und
GEW erwartet, die mehr
Mitglieder im kommunalen
Sozial- und Erziehungsdienst haben. Eine Zustimmung zu Streiks gilt auch
hier als sicher.
Hemsing sagte: «Die
hohe Zustimmung zu unbefristeten Streiks ist ein
Ausdruck der großen Wut,
die sich bei den Beschäftigten angestaut hat.» Der
DBB ist bei den betroffenen Kommunalbeschäftigten schwerpunktmäßig
in Nordrhein-Westfalen,
aber etwa auch in Teilen
Niedersachsens vertreten.