PERIODICALS MAIL AMERICAN NEWSPAPER PUBLISHED IN GERMAN 1 US $ = 0,845 Euro 1 Euro = 1.182 US $ WOCHEN-POST POSTMASTER: MUST BE DELIVERED BY JAN. 17, 2015 2 02 Versandt am 13. 1. 15 NORDAMERIKANISCHE Einzelpreis 3.00 US$ 6 45699 18541 8 161st Year – No. 23589911• Sunday, January 11 – Saturday, January 17, 2015 Gegen das Vergessen: Schnupfen, Kiffen, Schlucken Drogenmetropole Berlin Warum Demenzkranke Geschichten brauchen Seite 3 NACHRICHTEN - Kompakt Staatsschutz ermittelt nach Brandanschlag auf „Hamburger Morgenpost“ Hamburg (dpa). Nach dem Brandanschlag auf das Gebäude der «Hamburger Morgenpost» ermittelt der Staatsschutz. Unbekannte hatten mehrere Steine und mindestens einen Brandsatz in das Archiv der Boulevardzeitung geworfen. Da sich keine Menschen in dem Haus aufhielten, wurde niemand verletzt, aber es verbrannten Akten. Kurz nach dem Anschlag nahm die Polizei zwei 35 und 39 Jahre alte Männer fest. Die «Morgenpost» hatte nach dem Terroranschlag in Paris Karikaturen des Satiremagazins «Charlie Hebdo» auf ihrer Titelseite mit der Schlagzeile nachgedruckt: «So viel Freiheit muss sein!» Seite 11 Tennisstar Federer feiert seinen 1000. Sieg Seite 7 Schulterschluss gegen Terror in Paris Millionen Menschen im Protest vereint Bundesregierung mahnt Bürger nach Terroranschlägen zur Wachsamkeit Berlin (dpa). Noch sind die Deutschen in Bezug auf Terroranschläge im eigenen Land recht gelassen - wohl weil das Land bisher nicht auf die Probe gestellt wurde, meint Innenminister de Maizière. Nun mahnt er die Bürger zur Wachsamkeit: Man habe Radikalisierungsprozesse in Deutschland, bei denen sich Personen äußerlich und innerlich bis hin zu ihren Essgewohnheiten veränderten, sagte de Maizière der «Bild am Sonntag». Der Minister gestand «große Sorge vor gut vorbereiteten Tätern wie in Paris, Brüssel, Australien oder Kanada» ein, betonte aber auch, man solle ein Klima des Misstrauens vermeiden. Trauer und Bestürzung nach Tod von Bundesliga-Profi Malanda Wolfsburg (dpa). Der internationale Fußball und der VfL Wolfsburg sind geschockt: Der 20-jährige Profi Junior Malanda ist bei einem Autounfall gestorben. Immer wieder wird Trainer Dieter Hecking von Weinkrämpfen geschüttelt, als er über den Tod spricht, die Lücke sei so groß. Wolfsburg ist im Schockzustand. «Alle Spieler sind total am Boden zerstört, wir können unsere Fassungslosigkeit kaum in Worte fassen. Wir haben einen lebensfrohen, lernbegierigen Menschen und einen außergewöhnlichen Fußballer verloren», erklärte VfL-Manager Klaus Allofs. Mutmaßlicher IS-Terrorist in Dinslaken festgenommen Dinslaken (dpa). Ein mutmaßlicher IS-Terrorist ist in Dinslaken festgenommen worden. Der 24-jährige Deutsche soll im Oktober 2013 nach Syrien gereist sein und sich dort der Terrormiliz Islamischer Staat angeschlossen haben, teilte der Generalbundesanwalt mit. Im vergangenen November sei er nach Deutschland zurückgekehrt. Hinweise auf konkrete Anschlagspläne gebe es nicht. Die Festnahme stehe auch nicht im Zusammenhang mit den Terroranschlägen in Frankreich. Nach unbestätigten Angaben der «Bild am Sonntag» erfolgte die Festnahme nach einem Hinweis von US-Geheimdiensten. Vermummte randalieren am Rathaus Neukölln Berlin (dpa/bb). Unbekannte haben vor dem Rathaus Neukölln in Berlin randaliert und mit Steinen sowie Farbbeuteln geworfen. Einem Polizeisprecher zufolge handelte es sich um 30 bis 50 Vermummte. Sie warfen am späten Samstagabend Farbbeutel auf das Rathaus und Steine auf Geschäfte sowie zwei Banken in der Umgebung. Zudem schlugen sie die Heckscheibe eines an einer Kreuzung stehenden Autos ein und warfen Farbbeutel hinein. Der Fahrer wurde ersten Ermittlungen zufolge nicht verletzt. UNSERE ADRESSE P: 248.641.9944 & 586.486.5496 Das ideale Geschenk N.A. Wochen-Post 12200 E 13 Mile Rd, Warren, MI 48093 [email protected] Bestell-Coupon Seite 2 www.wochenpostusa.com Menschen versammeln sich an der Place de la Nation Endpunkt zu einem Marsch, um den Opfern der Terroranschläge zu ehren und Einheit zu zeigen. Kleines Bild: Präsident François Hollande (C) ist umgeben von Staatshäuptern einschließlich (LR) Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Malis Präsident Ibrahim Boubacar Keita, Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel, Präsident des Europäischen Rates Donald Tusk, palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas und König Abdullah von Jordanien, umgeben und Königin Rania Al Abdullah während des Solidaritätmarsches. Fotos: EPA/dpa Paris/Berlin (dpa) - Mit einer beispiellosen Welle der Solidarität haben am Sonntag in Frankreich fast vier Millionen Menschen ein starkes Zeichen gegen den Terrorismus gesetzt. Bei einer der größten Kundgebungen der Nachkriegszeit kamen allein in der Hauptstadt Paris nach Schätzung der Organisatoren bis zu 1,5 Millionen Menschen zusammen, um gemeinsam der jüngsten Opfer des islamistischen Terrors der vorigen Woche zu gedenken. Dutzende Staats- und Regierungschefs aus aller Welt marschierten vorneweg. Frankreichs Präsident François Hollande und Kanzlerin Angela Merkel starteten am Nachmittag untergehakt zum großen Marsch im Zentrum der Hauptstadt. Unweit der von Menschen übersäten Place de la République versammelten sich Spitzenpolitiker aus aller Welt. Landesweit demonstrierten nach Schätzzahlen des französischen Innenministeriums mehr als 3,7 Millionen Menschen. Auch in anderen europäischen Hauptstädten bekundeten Zehntausende ihre Solidarität. In der belgischen Hauptstadt Brüssel demonstrierten rund 20 000 Menschen für Redefreiheit und gegen Hass, in Berlin waren es etwa 18 000. In der britischen Hauptstadt London wurden Wahrzeichen in blau-weiß-rot - den Farben der Tricolore, der Fahne Frankreichs - angestrahlt. Mehrere islamistische Terroranschläge, Morde und Geiselnahmen in Frankreich hatten seit Mitt- woch das Leben von 17 unschuldigen Menschen ausgelöscht. Allein der Überfall auf die Redaktion der Satirezeitschrift «Charlie Hebdo» forderte zwölf Todesopfer. Gegen die Welle der Gewalt waren schon am Samstag in ganz Frankreich etwa 700 000 Menschen auf die Straße gegangen, wie Innenminister Bernard Cazeneuve sagte. An der Spitze des Pariser Solidaritätsmarsches am Sonntag liefen Angehörige von Terroropfern, wie französische Medien berichteten. Auf Transparenten stand: «Je suis Charlie». An Hollandes rechter Seite ging Malis Präsident Ibrahim Boubacar Keïta - am zweiten Jahrestag des Einsatzes französischer Truppen gegen den Terror in Mali. An der Kundgebung nahmen auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Palästinenserchef Mahmud Abbas, der ukrainische Präsident Petro Poroschenko, Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi und EU-Ratspräsident Donald Tusk teil. Tausende Polizisten und Soldaten waren für die Sicherung des Solidaritätsmarsches mobilisiert. Merkel würdigte den Solidaritätszug von Paris als Kundgebung gegen die «barbarischen Ereignisse». Die Kanzlerin attestierte Frankreich «Unterstützung nicht nur aus der europäischen Union, sondern aus allen Teilen der Welt». Nach ihren Worten zeigen die Menschen damit, dass sie sich «für die Ideale von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit stark machen». Vor dem Marsch beriet Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) mit EU-Kollegen sowie US-Justizminister Eric Holder über Konsequenzen im Kampf gegen den Terrorismus. Nach dem dramatischen Ende der Anti-Terror-Einsätze in Frankreich suchten die Ermittler auch am Sonntag noch mögliche Unterstützer der Gewalttäter. Nach dem Tod der Attentäter am Freitag galt dennoch weiterhin die höchste Alarmstufe. Intensiv gefahndet wurde nach der flüchtigen Lebensgefährtin eines der getöteten Terroristen. Die 26-Jährige soll Frankreich aber bereits einige Tage vor dem Anschlag auf «Charlie Hebdo» verlassen haben. Hollande empfing am Sonntag im Élysée-Palast die Spitzenvertreter der jüdischen Gemeinde des Landes. Der Präsident der Dachorganisation Crif, Roger Cukierman, sagte: «Wir sind in einer Kriegssituation.» Einer der Attentäter hatte am Freitag in einem koscheren Geschäft Geiseln genommen und vier Menschen erschossen. Die jüdischen Opfer sollen in Israel beigesetzt werden. Die Brüder Chérif Kouachi (32) und Said Kouachi (34), die in der «Charlie-Hebdo»Redaktion ein Blutbad mit zwölf Toten angerichtet hatten, riefen dabei «Allah ist groß» und «Wir haben den Propheten gerächt». Sie behaupteten, zur TerrorOrganisation Al-Kaida zu gehören. Der jüngere der beiden hatte sich nach Erkenntnissen der Ermittler 2011 im Jemen aufgehalten. Auch die Miliz Islamischer Staat (IS) drohte mit einer größeren Terrorkampagne und weiteren Angriffen in Europa und den USA. «Morgen werden es Großbritannien, die USA und andere sein», sagte der IS-Prediger Abu Saad al-Ansari in der nordirakischen Stadt Mossul. Einen Zusammenhang mit IS behauptete Amedy Coulibaly (32), der dritte der am Freitag getöteten Männer. Die drei Attentäter hatten sich nach einem Bericht des französischen Fernsehsenders BFMTV bei ihren Taten eng abgestimmt. Von einem der getöteten Terroristen tauchte ein postum zusammengestelltes Video im Internet auf. Die Aufnahmen zeigten Coulibaly und seien über einen Twitter-Account mit Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verbreitet worden, teilte die Beobachtungsplattform Site am Sonntag mit. Sein Handeln begründet der spätere Attentäter in einer der Aufnahmen in französischer Sprache mit den Angriffen der westlichen Koalition auf die Gebiete des IS. De Maizière rief die Bürger zu besonderer Wachsamkeit auf. «Wir haben Radikalisierungsprozesse in Deutschland, bei denen sich Personen äußerlich und innerlich bis hin zu ihren Essgewohnheiten verändern», sagte der Minister der «Bild am Sonntag». Er gestand «große Sorge vor gut vorbereiteten Tätern» wie jetzt in Paris ein. De Maizière betonte aber auch, man solle ein Klima des Misstrauens vermeiden.
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