PERIODICALS MAIL AMERICAN NEWSPAPER PUBLISHED IN GERMAN 1 US $ = 0.887 Euro 1 Euro = 1.126 US $ WOCHEN-POST POSTMASTER: MUST BE DELIVERED BY APR 30, 2016 18 02 Versandt am 26. 4. 16 NORDAMERIKANISCHE Einzelpreis 3.00 US$ 6 45699 18541 8 162nd Year – No. 2358975 • April 24 – Saturday, April 30, 2016 Senta Berger zu «Unter Verdacht»: «Abschied wird mir schwer fallen» Seite 4 Aufwind für Rechts: FPÖ-Erfolg wird auch von AfD beklatscht Seite 2 Seiten 7, 8 &15 NACHRICHTEN - Kompakt BDI senkt Wachstumsprognose für 2016 Hannover (dpa). Angesichts der zahlreichen Konflikte weltweit hat der Bundesverband der Deutschen Industrie seine Wachstumserwartungen für 2016 gedämpft. «Wir rechnen fürs laufende Jahr nun mit einem Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 1,5 bis knapp 2 Prozent», sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo auf der Hannover Messe. Zuletzt im Januar war der Verband bei der Wirtschaftskraft noch von 1,9 Prozent Wachstum für 2016 ausgegangen. «Die deutsche Industrie spürt dieses Mehr von Konflikten, Risiken und Wachstumsschwächen heftiger als andere Wirtschaften», sagte Grillo. Bahn registriert mehr Angriffe auf eigene Mitarbeiter Berlin (dpa). Zugbegleiter und Sicherheitsleute der Bahn werden immer häufiger von Reisenden angegriffen. Im vergangenen Jahr zeigten sie 1200 Übergriffe bei der Polizei an, weitere 600 wurden intern gemeldet. 2014 hatte das Unternehmen ein Fünftel weniger Angriffe registriert. Ernste Verletzungen seien die Ausnahme. Rund 60 Prozent der Taten richteten sich gegen Sicherheitspersonal, meist ging es um Fahrkartenkontrollen, Hinweise auf das Rauchverbot oder die Leinenpflicht für Hunde. Kontrolleure würden angespuckt, aus dem Zug gestoßen, bekämen heißen Kaffee ins Gesicht, heißt es. Zehntausende neue Jobs wegen der Flüchtlinge Nürnberg (dpa). Sprachlehrer, Wachleute, Sozialarbeiter: Aufgrund der großen Zahl von Flüchtlingen sind mehrere zehntausend Jobs entstanden. Der Beschäftigungszuwachs liegt laut des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung im mittleren fünfstelligen Bereich. In vielen Bereichen würden auch weiter Mitarbeiter gesucht. Die Zahl der offenen Stellen sei hoch. Im Vergleich zum Vorjahr sind laut vorläufiger Daten überdurchschnittlich viele Jobs in den Bauberufen entstanden, sowie bei Lehrtätigkeiten, im Objekt- und Personenschutz, in der öffentlichen Verwaltung sowie in Sozialberufen. Freispruch für fünf Top-Banker der Deutschen Bank München (dpa). Freispruch für Top-Banker der Deutschen Bank: Co-Chef Jürgen Fitschen, seine Vorgänger Ackermann und Breuer sowie zwei weitere Ex-Banker haben sich nicht wegen versuchten Prozessbetrugs strafbar gemacht. Dieses Urteil hat das Münchner Landgericht verkündet. Die Staatsanwaltschaft hatte den Bankern vorgeworfen, vor Gericht die Unwahrheit gesagt zu haben, um die Deutsche Bank vor Schadenersatzzahlungen für die Pleite des Medienkonzerns Kirch zu bewahren. Forscher wollen Entwicklung von Musikalität untersuchen Hannover (dpa). Der eine gilt als musikalisches Wunderkind, der andere beschließt nach Kritik von Eltern oder Lehrern, nie wieder öffentlich zu singen: Im Alter zwischen 10 und 20 Jahren entscheidet sich bei vielen Menschen, ob sie dauerhaft ein Instrument spielen oder sich einem Chor anschließen. Musikpsychologen aus London und Hannover wollen in einer auf fünf Jahre angelegten Studie ergründen, wie sich Musik-Fähigkeiten im Kindes- und Jugendalter entwickeln. Die Alexander-von-HumboldtStiftung fördert das Projekt mit 250 000 Euro. UNSERE ADRESSE Phone: 586.486.5496 Das ideale Geschenk N.A. Wochen-Post 12200 E 13 Mile Rd, Ste. 140 Warren, MI 48093 [email protected] Bestell-Coupon www.wochenpostusa.com Seite 2 500 Jahre Reinheitsgebot Deutsches Bier Die brandenburgische Bierkönigin Carolin Käbermann (M) posiert am 23.04.2016 in Potsdam (Brandenburg) mit den Soldaten der Potsdamer Riesengarde “Lange Kerls” e.V. mit Biergläsern in den Händen während einer Leistungsschau kleiner brandenburgischer Brauereien. In Brandenburg gibt es nach Angaben des Wirtschaftsministeriums zwanzig kleine Bierbrauereien. Foto: dpa Loblied auf Europa: Obama ruft Verbündete zur Einheit auf Jetzt reißt Euch zusammen, Ihr Europäer. Es gibt viel zu verlieren! Das ist die Hauptbotschaft des USPräsidenten an die kriselnde EU. Er nimmt die Verbündeten beim Deutschland-Besuch aber auch in die Pflicht. Hannover (dpa) – US-Präsident Barack Obama ruft die zerstrittenen Europäer eindringlich zur Einigkeit auf und nimmt sie bei der Krisenbewältigung stärker in die Pflicht. «Ein vereintes Europa, früher ein Traum weniger, ist jetzt eine Hoffnung der Vielen und eine Notwendigkeit für uns alle», sagte er bei seinem Deutschland-Besuch am Montag in einer Grundsatzrede in Hannover. Die von einer möglichen Abspaltung Großbritanniens und heftigem Streit in der Flüchtlingskrise bedrohte Europäische Union sei «eine der größten politischen Errungenschaften der Neuzeit». Ein geeintes Europa sei entscheidend für die Weltordnung. Obamas Grundsatzrede bei der Hannover Messe war ein Loblied auf Europa und eine deutliche Mahnung an die kriselnde EU, das in vielen Jahrzehnte Erreichte nicht aufzugeben. «Ihr seid die Erben eines Kampfes um die Freiheit», rief er den Verbündeten zu. «Das sind sie, die Europäer: Vereint in der Vielfalt, gesteuert von den Idealen, die der Welt vorangegangen sind. Sie sind stärker, wenn sie zusammenstehen, als wenn sie alleine sind.» Für den Erfolg sei es entscheidend gewesen, dass sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs «Giganten wie Konrad Adenauer» in Europa ans Werk gemacht hätten, um aus Gegnern Verbündete zu machen. Ein starkes Europa trage dazu bei, die Normen und Regeln beizubehalten, damit der Wohlstand gefördert werden könne - auf der ganzen Welt. Obama hatte sich bereits bei seinem unmittelbar vorangegangenen Besuch in London gegen eine Abspaltung Großbritanniens von der EU gestellt. Am 23. Juni sollen die Briten bei einer Volksabstimmung darüber entscheiden. Obama versicherte den Europäern die Solidarität der USA. «Sie können sich darauf verlassen, dass Ihr größter Verbündeter und Freund, die Vereinigten Staaten von Amerika, an Ihrer Seite stehen. Schulter an Schulter. Jetzt und für immer», sagte er. Gleichzeitig nahm er die Verbündeten jenseits des Atlantiks aber in die Pflicht. Sie müssten sich stärker in den von Bürgerkriegen erschütterten Staaten Syrien und Irak engagieren. «Europa und die Nato können noch mehr tun», sagte er. Mehr Nationen müssten zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat, zu Ausbildung und Aufbau beitragen. Es brauche «mehr wirtschaftliche Hilfe für Irak, damit der Extremismus bekämpft werden kann». Der Präsident kündigte an, bis zu 250 zusätzliche Soldaten nach Syrien zu schicken. Sie sollen örtliche Kräfte im Kampf gegen den IS unterstützen. Am Nachmittag wollte Obama mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, Großbritanniens Premier David Cameron, Frankreichs Präsident François Hollande und Italiens Regierungschef Matteo Renzi zu einer Art USA-Europa-Minigipfel zusammenkommen. Bei dem Gespräch dürften die Terrorbekämpfung sowie die Krisen in Syrien und Libyen Thema sein. Der US-Präsident forderte auch mehr Offenheit bei der Aufnahme von Flüchtlingen. «Wir alle müssen etwas beitragen, wir alle müssen Verantwortung übernehmen. Das gilt auch für die Vereinigten Staaten.» Bisher haben die USA verhältnismäßig wenige Flüchtlinge aus den Bürgerkriegsländern im Nahen und Mittleren Osten aufgenommen. 2016 sollen es 85 000 sein, davon 10 000 Syrer. Zum Vergleich: In Deutschland sind im vergangenen Jahr annäherend eine Million angekommen. Erneut lobte Obama die deutsche Rolle in der Flüchtlingskrise. Deutschland zeige wie kein anderes Land, dass die Welt keine Mauern mehr brauche, sagte er. Man könne sich nicht definieren durch Barrieren, die Menschen abweisen oder im Land halten sollten. Am zweiten und letzten Tag seines Besuchs unternahm Obama vor seiner Rede zusammen mit Merkel einen Rundgang über die Hannover Messe. Die beiden hatten die größte Industriemesse der Welt am Vorabend eröffnet.
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