Titelseite - STIMME.de

Das allererste Lächeln
Anni war 2014 das erste Baby in
der Region. Ein besonderer
Jahresrückblick.
Seite 12
Sternsinger ausgesandt
Bis zum Dreikönigstag werden
Sternsinger-Gruppen um
Spenden bitten.
Region 28
Alle Jahre wieder
„Das Phantom der Oper“ mit
Deborah Sasson in der
Harmonie.
Kultur 13
MONTAG
29. DEZEMBER 2014
ZEITUNG
FÜR DIE REGION
HEILBRONN-FRANKEN
HOHENLOHE
KRAICHGAU
NR. 299 | 1,70 €
Audi erhöht
Investitionen
Kommentar
Eine Richtungsdebatte
bei CDU und CSU ist die
falsche Reaktion auf die
Pegida-Hetze.
Modellangebot soll
erweitert werden
Von 2015
bis 2019 will der Autobauer Audi 24
Milliarden Euro investieren, zwei
Milliarden Euro mehr als bisher.
Etwa 70 Prozent fließen in die Erweiterung des Modellangebots und in
die Entwicklung neuer Technologien. Darüber hinaus erweitert der
Hersteller seine Fertigungskapazitäten. Ab 2016 geht zum Beispiel das
neue Werk San José Chiapa in Mexiko ans Netz.
Auf die beiden deutschen Standorte entfallen mehr als die Hälfte der
Investitionen. Für das Werk Neckarsulm nimmt Audi jährlich im Schnitt
rund 650 Millionen Euro in die
Hand. Dort sind für das kommende
Jahr umfangreiche Umbauarbeiten
für den Nachfolger des Flaggschiffs
A8 vorgesehen. aos
SEITE 11
Von Uwe Ralf Heer
INGOLSTADT/NECKARSULM
Kein Verständnis
Ein Produktions- und Verwaltungsgebäude ging in Flammen auf. Verzweifelt versuchte die Feuerwehr, ein angrenzendes Gebäude (rechts) zu schützen.
Brennende Fähre
in der Adria
Hunderte Menschen
haben auf einer brennenden Fähre
in der Adria stundenlang auf Hilfe
gewartet. Das Schiff Norman Atlantic mit 478 Menschen an Bord hatte
gestern vor der griechischen Insel
Korfu Feuer gefangen. Ein Mann
starb vermutlich beim Sprung über
Bord, mehrere Menschen wurden
verletzt. Bis zum Abend konnten
rund 160 Menschen gerettet werden, darunter eine Schwangere und
Kinder. Stürmischer Wind, Wellen
und Qualm erschwerten die Rettung. An Bord sollen auch 18 Deutsche gewesen sein. dpa SEITEN 2, 3
ATHEN/ROM
Flugzeug
verschwunden
JAKARTA In einem Gewittergebiet in
Südostasien ist gestern Morgen ein
Flugzeug mit 162 Menschen an
Bord vom Radar verschwunden.
Aufklärungsflugzeuge und Schiffe
suchten das Seegebiet nahe der Insel Belitung stundenlang ab, fanden
aber keine Anzeichen des vermissten Airbus A320. „Wir haben keine
Wrackteile gefunden“, sagte Tatang
Zaenuddin von der Transportsicherheitsbehörde KNKT. „Die Möglichkeit besteht, dass die Maschine abgestürzt ist“, sagte Vizepräsident Jusuf Kalla am Abend. dpa SEITEN 2, 3
Service
Heute startet der Verkauf von Silvesterknallern der Klasse II. Vor illegalen Böllern wird gewarnt. SEITE 9
Kultur
Die Rammstein-Tribute-Band Stahlzeit begeisterte 1000 Fans in der
Heilbronner Harmonie. SEITE 14
Sport
Das Auftaktspringen der Vierschanzentournee wird abgebrochen und
auf heute verschoben. SEITE 19
Region
Die Heilbronner Energiegenossenschaft Energeno investiert in stromsparende Beleuchtung. SEITE 29
10001
4 190360 101700
Foto: Henry Doll
Großbrand bei Würth Elektronik
NIEDERNHALL
Hoher zweistelliger Millionenschaden nach Feuer in Leiterplattenfabrik
Von unseren Redakteuren
Henry Doll und
Manfred Stockburger
B
ei einem Großbrand in Niedernhall ist am frühen Samstagmorgen ein Produktionsund
Verwaltungsgebäude
von
Würth Elektronik (WE) zerstört
worden. Die Brandursache ist noch
unklar, die Ermittlungen dauern an.
Verletzt wurde niemand, worüber
sich der Hohenloher Kreisbrandmeister Günther Uhlmann angesichts der Größe des Einsatzes erleichtert zeigte. 180 Feuerwehrangehörige aus dem ganzen Hohenlohekreis waren eingesetzt. Der Schaden wird auf einen hohen zweistelli-
Nato beendet
Kampfeinsatz
in Afghanistan
KABUL Mit einer feierlichen Zeremo-
nie hat die Nato nach 13 Jahren ihren Kampfeinsatz in Afghanistan beendet. „Der heutige Tag markiert
das Ende einer Ära – und den Beginn einer neuen“, sagte der Kommandeur der internationalen Truppen, US-General John Campbell. An
die Kampfmission „Isaf“ schließt
sich der Ausbildungseinsatz „Resolute Support“ (Entschlossene Unterstützung) an. Über dem Hauptquartier weht bereits die neue Flagge,
auch wenn der Übergang offiziell
erst zum Jahreswechsel erfolgt. Die
radikalislamischen Taliban kündigten an, die ausländischen Truppen
bekämpfen zu wollen, bis der letzte
Soldat das Land verlässt.
Die Nato war in den vergangenen
13 Jahren zeitweise mit 140 000 Soldaten in Afghanistan, unter ihnen
mehr als 5000 der Bundeswehr. 55
deutsche Soldaten ließen dort ihr
Leben. Insgesamt wurden rund
3500 Isaf-Soldaten in den Kämpfen
mit den Taliban sowie bei Anschlägen getötet. dpa
SEITEN 2, 4
Wetter in der Region
Schnee
-6 bis -1 Grad
gen Millionenbetrag geschätzt. Das
Feuer hatte sich rasch ausgebreitet.
Der Niedernhaller Bürgermeister Achim Beck, der die ganze Nacht
vor Ort war, sagte: „Ich war ein paar
Mal kurz davor zu glauben, jetzt haben sie es. Dann ging es woanders
wieder los.“
Das ausgebrannte Gebäude muss
vollständig abgebrochen werden.
Wie groß die Rauchschäden im benachbarten zweiten Bauabschnitt
sind, war gestern noch nicht klar:
Aus Sicherheitsgründen darf das direkt neben der zerstörten Fabrik
stehende Haus noch nicht betreten
werden. Lediglich der jüngste Bauabschnitt der Leiterplattenproduktion wurde nicht beeinträchtigt. So
schnell wie möglich möchte das Unternehmen den Standort wieder in
Betrieb nehmen.
Zu einer Mitarbeiterversammlung gestern Nachmittag kamen
„Ich war ein paar Mal davor zu
glauben, jetzt haben sie es. Dann
ging es woanders wieder los.“
Achim Beck, Bürgermeister
mehr als 200 der 360 Beschäftigten
des Standorts, um sich über die
Lage nach dem Feuer zu informieren. Die wichtigste Botschaft für sie
war, dass das Werk wieder aufgebaut werden soll. In den kommen-
Kursdebatte in Union
Friedrich gibt Merkel Mitschuld an Pegida
Der stellvertretende Bundestags-Fraktionschef Hans-Peter
Friedrich (CSU) hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) für das Erstarken der Anti-Islam-Bewegung Pegida und der rechtskonservativen Partei AfD mitverantwortlich gemacht.
Dabei kritisierte der frühere Bundesinnenminister im Magazin „Der
Spiegel“ das Nichtbesetzen konservativer Themen ebenso wie die
Wirtschaftspolitik
der
Union.
BERLIN
„Wenn Sie mich vor ein paar Jahren
gefragt hätten, hätte ich gesagt: Wir
putzen die weg, indem wir ihnen die
Themen wegnehmen“, sagte Friedrich. „Frau Merkel hat sich aber entschieden, der SPD und den Grünen
die Themen wegzunehmen. Denken
Sie nur an den planlosen Ausstieg
aus der Kernenergie oder die Einführung der doppelten Staatsangehörigkeit.“ Dies sei „kurzfristig erfolgreich, wie die Meinungsumfragen zeigen. Langfristig ist es ein verheerender Fehler, der zur Spaltung
und Schwächung des bürgerlichen
Lagers führen kann.“
Identität Nach Ansicht des Ex-Bun-
Ex-Minister Hans-Peter Friedrich sorgt
sich um die Unionsstrategie. Foto: dpa
desministers zeigt die Pegida-Bewegung, „dass wir in der Vergangenheit mit der Frage nach der Identität
unseres Volkes und unserer Nation
zu leichtfertig umgegangen sind“.
Die Christsozialen müssten ihrer
Rolle im Parteienspektrum wieder
gerecht werden, die rechte Flanke
abzudecken. dpa
SEITE 2
Kommentar „Kein Verständnis“
Schnell gefunden
Fernsehprogramm ............ SEITE 26 Roman ............................... SEITE 20
Rätsel/Sudoku ................. SEITE 22 Wetter & Termine .............. SEITE 18
den Monaten wird ein Teil der Betroffenen vermutlich an den WESchwesterstandorten in Rot am See
im Kreis Schwäbisch Hall und in
Schopfheim im Südschwarzwald
eingesetzt. Andere werden sich in
den nächsten Wochen bereithalten,
bis die Produktion wieder anläuft.
Für den Vertrieb sucht das Management eine temporäre Unterkunft an
einem anderen Würth-Standort.
Keine Auswirkungen hat das Feuer auf die anderen beiden WürthElektronik-Sparten ICS und Eisos,
deren Zentralen in Waldenburg und
in Waldzimmern stehen. Insgesamt
beschäftigt die Würth-ElektronikGruppe in Hohenlohe etwa 1250
Mitarbeiter.
SEITE 27
Tief Hiltrud
brachte Schnee,
Sturm und Kälte
OFFENBACH/REGION Lange gar nicht,
jetzt mit Macht: Mit viel Schnee, eisigen Böen und glatten Straßen hat
der Winter Einzug in Deutschland
gehalten. Vor allem im Westen und
Süden türmte sich am Wochenende
der Neuschnee. Die Winterbotin –
Tief Hiltrud – ist aber bereits Richtung Süden abgedreht, wie der
Deutsche Wetterdienst in Offenbach (DWD) mitteilte. Der Schnee
bleibt allerdings bis ins neue Jahr –
genau wie die eisigen Temperaturen. Dafür soll die Silvesternacht
trocken bleiben.
Der Wintereinbruch hat auch vielen Autofahrern in der Region zu
schaffen gemacht. Im Bereich des
Polizeipräsidiums Heilbronn ist es
zu mehr als 100 Unfällen gekommen. Meist blieb es bei Blechschäden. Die Straßenmeistereien und
Bauhöfe arbeiteten im Schichtdienst, um die Straßen vom Schnee
zu befreien. Das schöne Wetter gestern nutzten viele zum Rodeln oder
Skifahren am Beilsteiner Stocksberg. dpa/bor
SEITEN 8, 28
Ihr direkter Draht zu uns
Telefon 07131 615-615
Mo.–Fr. 7–19 Uhr, Sa. 7–12 Uhr
Es war nur eine Frage der Zeit, bis
die Pegida-Aufmärsche im konservativen Lager eine Richtungskontroverse auslösen würden. Die Äußerungen des ehemaligen CSU-Ministers Friedrich zeugen von der Ohnmacht mancher Demokraten in der
Auseinandersetzung mit dieser
Gruppierung. Man bekämpft derlei
Gedankengut nicht mit einem schärferen Rechtsaußen-Kurs.
Wer wie Pegida den Islam als Religion mit islamistischen Terroristen
in einen Topf wirft, der handelt unverantwortlich und kriminell. Wer
Flüchtlingen in Not keine Zuflucht
bietet, der verstößt gegen unser
Grundgesetz. Und wer dem angeblichen Asylbetrug das Wort redet, der
erkennt nicht, dass unsere Asylgesetzgebung ausreichend ist.
Wer Verständnis für eine Gruppe
hat, die Politiker und Flüchtlinge attackiert, beschimpft und zum Teil
sogar sexistisch beleidigt, der stellt
sich außerhalb unserer gesellschaftlichen Normen. Reden und diskutieren will bei Pegida niemand – obwohl man gerne das Gegenteil behauptet. Es wird vielmehr immer
lauter gejohlt, je diffamierender die
Beleidigungen werden.
Doch der Widerstand in Deutschland wächst. Die Mehrheit weiß,
dass unser Land ohne Einwanderung nicht zukunftsfähig sein wird.
Hilfsbereitschaft ist zudem für den
Großteil unserer Bürger selbstverständlich. Wir brauchen kein Verständnis für Pegida-Marschierer,
wir brauchen eine eindeutige Haltung gegen derlei rechte Hetze. Parteiengezänk und kleinkarierte Richtungsdebatten helfen niemandem
weiter – außer Pegida.
Ihre Meinung?
[email protected]
Im Kühlschrank
versteckt
TANGERMÜNDE Die Polizei hat in
Sachsen-Anhalt einen mit Haftbefehl gesuchten Mann in einem Kühlschrank aufgespürt. Das angeschaltete Gerät sei offenbar als Versteck
vorbereitet gewesen, teilte die Polizei gestern mit. Der mit mehreren
Hosen bekleidete 28 Jahre alte
Mann hatte sich demnach in den
Kühlschrank gezwängt, als Polizisten am ersten Weihnachtsfeiertag
nach einem Tipp die Wohnung überprüften. Schließlich entdeckten sie
ihn in seinem Versteck.
dpa
ANZEIGE ■
Lassen Sie sich von
Jana Deuter, unserer
Pädakustikerin
und Filialleiterin
beraten!
Fasanenstr. 2 • 74906 Bad Rappenau
Tel.: 07264 913397
www.hoergeraete-langer.de