Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Unsicherheit an den Finanzmärkten hält an. Die Schwankungen an den Aktien- und den Rentenmärkten setzten sich fort. Allerdings gingen die Märkte zumeist mit nur geringen Veränderungen aus der abgelaufenen Handelswoche. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr Portfoliomanagement Union Investment Privatkunden. Wöchentliche Information zu den Kapitalmärkten 12. Juni 2015 Kursveränderungen Inhaltsverzeichnis Aktien: Fortwährendes Tauziehen um Griechenland belastet Chefwechsel bei der Deutschen Bank Neuigkeiten vom M&A-Markt Renten: Bundesanleihen zeitweise über 1 Prozent EZB-Ankaufprogramm und Inflation US-Markt unverändert- Zinsdifferenz zuletzt verringert Ausblick: US-Notenbank Fed tagt Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen Protokoll der Bank of England Marktindikator 17.961 0,6% 0,8% EuroStoxx 50 3.486 -0,7% 10,8% Dax 30 11.140 -0,5% 13,6% Nikkei 225 20.407 -0,3% 16,9% MSCI Emerging Markets 50.713 0,8% 4,9% Euro-Leitzins 0,05 0 BP 0 BP Rendite 10-jähriger Bundesanleihen 0,86 1 BP 33 BP 218,34 -0,5% -1,5% 75 4 BP 2 BP US-Leitzins 0,25 0 BP 0 BP Rendite 10-jähriger US-Treasury-Bonds 2,36 -4 BP 19 BP 1,1228 0,1% -7,5% 60,3 2,0% 12,8% Spread EMU-Unternehmenszu EMU-Staatsanleihen Euro-Wechselkurs in USD Ölpreis (WTI) in USD/Barrel 12. Juni 2015 Seite 2 Wertentwicklung seit Seit 05.06.2015 31.12.2014 Dow Jones IBoxx Euro Sovereign Marktticker Stand am 12.06.2015 ca. 16:00 Aktien Neuigkeiten vom M&A-Markt Fortwährendes Tauziehen um Griechenland belastet Mit unveränderter Geschwindigkeit setzten sich die Neuigkeiten aus dem M&A-Geschäft in vergangener Woche fort. Nachdem der Agrarchemiekonzern Syngenta die 45 Milliarden US-Dollar schwere Offerte des Rivalen Monsanto ablehnte, hadert dieser mit einer Erhöhung. Nach Aussagen des Führungskreises von Monsanto sei eine Anhebung des Angebotes ohne Einblicke in die Bücher des Übernahmekandidaten ausgeschlossen. Syngenta verweigert dies jedoch bisher aus Wettbewerbsgründen: Zu groß sei die Gefahr, relevante Informationen an einen Konkurenten preiszugeben. Im Telekommunikationssektor scheinen sich die Gespräche zwischen dem US-Fernsehsatellitenbetrieber Dish und T-Mobile USA zu intensivieren. Berichten zufolge sprach Dish mit mehreren Banken über Finanzierungsmöglichkeiten, um die Barkomponente eines potenziellen Deals in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar zu stemmen. Ständig wechselnde Neuigkeiten aus Griechenland haben die Aktienmärkte in der abgelaufenen Handelswoche erneut in Atem gehalten. Nach kurzzeitig entlastenden Nachrichten starteten fast alle europäischen Märkte eine Rally, der Abbruch der Verhandlungen zwischen dem Internationalen Währungsfonds und Griechenland sorgte jedoch für Druck am späten Donnerstag. Insgesamt gingen die großen Indizes nahezu unverändert aus der Handelswoche. In den USA sorgten ermutigende Daten vom Einelhandel sowie vom Arbeitsmarkt für positive Impulse. Chefwechsel bei der Deutschen Bank Zu einem Paukenschlag kam es vergangenen Sonntag, als erste Berichte über einen möglichen Rücktritt der Doppelspitze des größten deutschen Geldhauses die Runde machten. Die Deutsche Bank bestätigte, was vorher die Runde gemachte hatte: Anshu Jain wird das Unternehmen bereits Ende des Monats verlassen, Jürgen Fitschen soll bis zur Hauptversammlung nächsten Jahres eine geordnete Übergabe sicherstellen. Künftig soll John Cryan als neuer Vorstandschef bei der Bank für Ordnung sorgen. Der ehemalige Finanzvorstand der Großbank UBS hatte das Schweizer Institut größtenteils unbeschadet durch die Finanzkrise manövriert. Der Aktienmarkt nahm die Nachricht positiv auf, in einem schwachen Umfeld schossen die Papiere in der Spitze um über acht Prozent in die Höhe. Das war der höchste Kurssprung innerhalb der letzten zwei Jahre. Marktticker 12. Juni 2015 Seite 3 Vergangenen Donnerstag feierte der SiliziumscheibenHersteller Siltronic sein Börsendebüt. Mit 31,50 Euro lag der erste Kurs deutlich über dem Ausgabepreis von 30 Euro, Freitag notierte die Aktie knapp zwölf Prozent höher. Somit beträgt die Marktkapitalisierung der Abspaltung des Münchener Spezialchemiekonzerns Wacker fast eine Milliarde Euro. Bereits zur nächsten quartalsweisen Anpassung des TecDAX im September könnte der Wert Einzug in den Index erhalten. Nach dem Börsengang befinden sich weiterhin 58 Prozent des Unternehmens in der Hand von Wacker, die Kontrolle über die Mehrheit des Unternehmens soll jedoch mittelfristig abgebaut werden. Renten Bundesanleihen zeitweise über 1 Prozent Die Turbulenzen an den europäischen Staatsanleihemärkten setzten sich auch in der abgelaufenen Handelswoche weiter fort. Im Rahmen erhöhter Schwankungen war ein weiterer Anstieg der Renditen zu beobachten, bevor sich die Lage im Verlauf des Freitagmittags wieder etwas beruhigte. Die für das Geschehen im Euroraum richtungsweisenden Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit überschritten im Verlauf der Handelswoche zeitweise die Ein-Prozentmarke. Nochmals zum Vergleich: Der Tiefstand im April lag bei 0,05 Prozent. Die deutsche Zinsstrukturkurve nahm im Vergleich zur Vorwoche einen leicht steileren Verlauf an. Auch im kurzen Laufzeitbereich zwischen einem und sechs Monaten erhöhte sich die Verzinsung um wenige Basispunkte. Mit Blick auf den Gesamtmarkt verharrte das Renditeniveau in den Peripherieländern unter Schwankungen auf dem Vorwochenschluss. In den Kernländern kam es hingegen durchweg zu Renditesteigerungen, welche bis zu zehn Basispunkte betrugen. Auf Indexebene (iBoxxEuroSovereign) führte die Entwicklung, in erster Linie ausgelöst durch die Kernmärkte, zu einem Rückgang um 0,5 Prozent (per Freitagnachmittag). EZB-Ankaufprogramm und Inflation Als Ursache für den fortgesetzten Druck auf die Bondmärkte wurden in den vergangenen Tagen mehrere Faktoren diskutiert. Neben der als sehr einseitig einzuordnenden Positionierung der Marktteilnehmer mit umfangreichen Investments in europäischen Staatsanleihen rückt auch das EZBAnkaufprogramm ins Blickfeld. Viele Anleger hatten sich im Vorfeld des Markteingriffs durch die Europäische Zentralbank Marktticker 12. Juni 2015 Seite 4 vor allem in den langen Laufzeiten vorpositioniert. Da die Zentralbank zuletzt eher in den mittleren Segmenten aktiv wurde, drückte die reduzierte Nachfrage im langen Anlagebereich auf die Notierungen. Darüber hinaus scheint der Markt auch zunehmend fundamentale Daten in Betracht zu ziehen. Das Thema Inflation rückt dabei zunehmend in den Vordergrund. Die zuletzt im Euroraum von 0,6 auf 0,9 Prozent gestiegene Kerninflation (ohne Energie und Nahrungsmittel) belastet. Die Inflationserwartungen nehmen, wenngleich auch nur verhalten, zu. Darauf dürfte sich auch der Erfolg der jüngsten Auktion des Bundes begründen. Dieser hatte zur Wochenmitte recht erfolgreich eine inflationsgeschützte Anleihe (Linker) mit 30 Jahren Laufzeit emittiert. In einem allgemein weiter unsicheren Marktumfeld wurde mit 2,5 Milliarden Euro mühelos die obere Spanne des geplanten Emissionsvolumens erreicht. Das Orderbuch lag sogar bei 5,7 Milliarden Euro und verdeutlicht die starke Nachfrage der Anleger. Das Thema Deflation dürfte den Euroraum betreffend nunmehr in weite Ferne rücken. US-Markt unverändert- Zinsdifferenz zuletzt verringert Der US-Rentenmarkt tendierte unter Schwankungen unverändert. Zehnjährige US-Treasuries liefen kurzzeitig an die 2,5 Prozentmarke, lagen am Freitagmittag mit 2,4 Prozent aber wieder auf Vorwochenschluss. Mit der jüngsten Entwicklung an den Bondmärkten hat sich die Zinsdifferenz zwischen deutschen und US-amerikanischen Staatspapieren (Transatlantikspread) mit aktuell 1,5 Prozentpunkten etwas verringert. In der Spitze (11. März) lag der Spread bei 1,9 Prozentpunkten. Dieser Rückgang dürfte auch einen Teil der jüngsten Aufwärtsbewegung des Euro gegenüber dem USDollar beigetragen haben. Dieser stabilisierte sich zuletzt bei 1,12 US-Dollar. Ausblick Termine In der kommenden Handelswoche wird die Aufmerksamkeit der Marktakteure auf die US-Notenbank Fed gerichtet sein. Das für die Zins- und Geldpolitik zuständige Gremium FOMC tritt am Mittwoch zusammen. Die Mehrheit der Marktteilnehmer erwartet erste zinspolitische Maßnahmen aber erst im September. Nach dem Rückgang der USWirtschaftsleistung im ersten Quartal und niedrigen Preissteigerungsraten dürfte sich die Fed aktuell nicht zum Handeln gedrängt sehen. Der Arbeitsmarkt sendet zwar starke Signale, die Datenlage insgesamt erscheint aber noch nicht eindeutig genug für eine Anhebung des Leitzinses. Die Pressekonferenz der Vorsitzenden Janet Yellen sollte Aufschlüsse über die weitere Vorgehensweise der Fed im Herbst vermitteln. Am Dienstag wird mit den ZEW-Konjunkturerwartungen die Einschätzung der Finanzanalysten zur konjunkturellen Lage Deutschlands veröffentlicht. Die Hängepartie um Griechenland und die Spekulation hinsichtlich der ersten Zinserhöhung durch die Fed dürften zuletzt für einige Verunsicherung in der Finanzmarktgemeinde gesorgt haben. Rückläufige Werte bei den entsprechenden Indizes (Lagebeurteilung/Konjunkturerwartungen) sollten daher nicht überraschen. Darüber hinaus gibt am Mittwoch die Veröffentlichung des Protokolls der Sitzung der Bank of England vom 3./4. Juni Einblick in die dortige aktuelle geldpolitische Einschätzung. Und natürlich wird uns auch Griechenland in der kommenden Woche wieder begleiten. Marktticker 12. Juni 2015 Seite 5 Montag, 15.06.2015 Dienstag, 16.06.2015 EWU: Handelsbilanzsaldo (Apr.) USA: Industrieproduktion; Kapazitätsauslastung (beide Mai); NAHB Wohnungsmarktindex (Jun.) DE: Verbraucherpreise (Mai) EWU/DE: ZEW-Konjunkturerwartungen (Jun.) UK: Erzeuger- und Verbraucherpreise (Mai) USA: Baubeginne und Baugenehmigungen (Mai) Mittwoch, 17.06.2015 EWU: Verbraucherpreise (Mai) UK: Protokoll (Minutes) der Bank of England aus der Sitzung vom 3./4. Juni Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed Donnerstag, 18.06.2015 Freitag, 19.06.2015 UK: Einzelhandelsumsätze (Mai) USA: Verbraucherpreise plus Kernrate (Mai); Leistungsbilanzsaldo (Q1); Index der Leading Indicators (Mai); Philly-Fed-Index (Jun.) EWU: Leistungsbilanzsaldo (Apr.) DE: Erzeugerpreise (Mai); Disclaimer Ihre Kontaktmöglichkeiten Die Inhalte in diesem Dokument wurden von der Union Investment Privatfonds GmbH nach bestem Urteilsvermögen erstellt und herausgegeben. Eigene Darstellungen und Erläuterungen beruhen auf der jeweiligen Einschätzung des Verfassers zum Zeitpunkt ihrer Erstellung, auch im Hinblick auf die gegenwärtige Rechts- und Steuerlage, die sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern kann. 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