Investmentticker Märkte 24. Kalenderwoche

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Unsicherheit an den
Finanzmärkten hält an. Die
Schwankungen an den Aktien- und
den Rentenmärkten setzten sich fort.
Allerdings gingen die Märkte zumeist
mit nur geringen Veränderungen aus
der abgelaufenen Handelswoche.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Ihr Portfoliomanagement
Union Investment Privatkunden.
Wöchentliche Information zu den Kapitalmärkten 12. Juni 2015
Kursveränderungen
Inhaltsverzeichnis
Aktien:
 Fortwährendes Tauziehen um Griechenland belastet
 Chefwechsel bei der Deutschen Bank
 Neuigkeiten vom M&A-Markt
Renten:



Bundesanleihen zeitweise über 1 Prozent
EZB-Ankaufprogramm und Inflation
US-Markt unverändert- Zinsdifferenz zuletzt verringert
Ausblick:



US-Notenbank Fed tagt
Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen
Protokoll der Bank of England
Marktindikator
17.961
0,6%
0,8%
EuroStoxx 50
3.486
-0,7%
10,8%
Dax 30
11.140
-0,5%
13,6%
Nikkei 225
20.407
-0,3%
16,9%
MSCI Emerging Markets
50.713
0,8%
4,9%
Euro-Leitzins
0,05
0 BP
0 BP
Rendite 10-jähriger
Bundesanleihen
0,86
1 BP
33 BP
218,34
-0,5%
-1,5%
75
4 BP
2 BP
US-Leitzins
0,25
0 BP
0 BP
Rendite 10-jähriger
US-Treasury-Bonds
2,36
-4 BP
19 BP
1,1228
0,1%
-7,5%
60,3
2,0%
12,8%
Spread EMU-Unternehmenszu EMU-Staatsanleihen
Euro-Wechselkurs in USD
Ölpreis (WTI) in USD/Barrel
12. Juni 2015
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Wertentwicklung
seit
Seit
05.06.2015
31.12.2014
Dow Jones
IBoxx Euro Sovereign
Marktticker
Stand
am
12.06.2015
ca. 16:00
Aktien
Neuigkeiten vom M&A-Markt
Fortwährendes Tauziehen um Griechenland belastet
Mit unveränderter Geschwindigkeit setzten sich die Neuigkeiten
aus dem M&A-Geschäft in vergangener Woche fort. Nachdem
der Agrarchemiekonzern Syngenta die 45 Milliarden US-Dollar
schwere Offerte des Rivalen Monsanto ablehnte, hadert dieser
mit einer Erhöhung. Nach Aussagen des Führungskreises von
Monsanto sei eine Anhebung des Angebotes ohne Einblicke in
die Bücher des Übernahmekandidaten ausgeschlossen.
Syngenta
verweigert
dies
jedoch
bisher
aus
Wettbewerbsgründen: Zu groß sei die Gefahr, relevante
Informationen an einen Konkurenten preiszugeben. Im
Telekommunikationssektor scheinen sich die Gespräche
zwischen dem US-Fernsehsatellitenbetrieber Dish und T-Mobile
USA zu intensivieren. Berichten zufolge sprach Dish mit
mehreren Banken über Finanzierungsmöglichkeiten, um die
Barkomponente eines potenziellen Deals in Höhe von 15
Milliarden US-Dollar zu stemmen.
Ständig wechselnde Neuigkeiten aus Griechenland haben die
Aktienmärkte in der abgelaufenen Handelswoche erneut in
Atem gehalten. Nach kurzzeitig entlastenden Nachrichten
starteten fast alle europäischen Märkte eine Rally, der Abbruch
der
Verhandlungen
zwischen
dem
Internationalen
Währungsfonds und Griechenland sorgte jedoch für Druck am
späten Donnerstag. Insgesamt gingen die großen Indizes
nahezu unverändert aus der Handelswoche. In den USA
sorgten ermutigende Daten vom Einelhandel sowie vom
Arbeitsmarkt für positive Impulse.
Chefwechsel bei der Deutschen Bank
Zu einem Paukenschlag kam es vergangenen Sonntag, als
erste Berichte über einen möglichen Rücktritt der Doppelspitze
des größten deutschen Geldhauses die Runde machten. Die
Deutsche Bank bestätigte, was vorher die Runde gemachte
hatte: Anshu Jain wird das Unternehmen bereits Ende des
Monats
verlassen,
Jürgen
Fitschen
soll
bis
zur
Hauptversammlung nächsten Jahres eine geordnete Übergabe
sicherstellen. Künftig soll John Cryan als neuer Vorstandschef
bei der Bank für Ordnung sorgen. Der ehemalige
Finanzvorstand der Großbank UBS hatte das Schweizer Institut
größtenteils unbeschadet durch die Finanzkrise manövriert. Der
Aktienmarkt nahm die Nachricht positiv auf, in einem
schwachen Umfeld schossen die Papiere in der Spitze um über
acht Prozent in die Höhe. Das war der höchste Kurssprung
innerhalb der letzten zwei Jahre.
Marktticker
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Vergangenen Donnerstag feierte der SiliziumscheibenHersteller Siltronic sein Börsendebüt. Mit 31,50 Euro lag der
erste Kurs deutlich über dem Ausgabepreis von 30 Euro,
Freitag notierte die Aktie knapp zwölf Prozent höher. Somit
beträgt die Marktkapitalisierung der Abspaltung des Münchener
Spezialchemiekonzerns Wacker fast eine Milliarde Euro. Bereits
zur nächsten quartalsweisen Anpassung des TecDAX im
September könnte der Wert Einzug in den Index erhalten. Nach
dem Börsengang befinden sich weiterhin 58 Prozent des
Unternehmens in der Hand von Wacker, die Kontrolle über die
Mehrheit des Unternehmens soll jedoch mittelfristig abgebaut
werden.
Renten
Bundesanleihen zeitweise über 1 Prozent
Die Turbulenzen an den europäischen Staatsanleihemärkten
setzten sich auch in der abgelaufenen Handelswoche weiter
fort. Im Rahmen erhöhter Schwankungen war ein weiterer
Anstieg der Renditen zu beobachten, bevor sich die Lage im
Verlauf des Freitagmittags wieder etwas beruhigte. Die für das
Geschehen im Euroraum richtungsweisenden Bundesanleihen
mit zehn Jahren Laufzeit überschritten im Verlauf der
Handelswoche zeitweise die Ein-Prozentmarke. Nochmals zum
Vergleich: Der Tiefstand im April lag bei 0,05 Prozent. Die
deutsche Zinsstrukturkurve nahm im Vergleich zur Vorwoche
einen leicht steileren Verlauf an. Auch im kurzen
Laufzeitbereich zwischen einem und sechs Monaten erhöhte
sich die Verzinsung um wenige Basispunkte. Mit Blick auf den
Gesamtmarkt
verharrte
das
Renditeniveau
in
den
Peripherieländern
unter
Schwankungen
auf
dem
Vorwochenschluss. In den Kernländern kam es hingegen
durchweg zu Renditesteigerungen, welche bis zu zehn
Basispunkte betrugen. Auf Indexebene (iBoxxEuroSovereign)
führte die Entwicklung, in erster Linie ausgelöst durch die
Kernmärkte, zu einem Rückgang um 0,5 Prozent (per
Freitagnachmittag).
EZB-Ankaufprogramm und Inflation
Als Ursache für den fortgesetzten Druck auf die Bondmärkte
wurden in den vergangenen Tagen mehrere Faktoren diskutiert.
Neben der als sehr einseitig einzuordnenden Positionierung der
Marktteilnehmer
mit
umfangreichen
Investments
in
europäischen
Staatsanleihen
rückt
auch
das EZBAnkaufprogramm ins Blickfeld. Viele Anleger hatten sich im
Vorfeld des Markteingriffs durch die Europäische Zentralbank
Marktticker
12. Juni 2015
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vor allem in den langen Laufzeiten vorpositioniert. Da die
Zentralbank zuletzt eher in den mittleren Segmenten aktiv
wurde, drückte die reduzierte Nachfrage im langen
Anlagebereich auf die Notierungen. Darüber hinaus scheint der
Markt auch zunehmend fundamentale Daten in Betracht zu
ziehen. Das Thema Inflation rückt dabei zunehmend in den
Vordergrund. Die zuletzt im Euroraum von 0,6 auf 0,9 Prozent
gestiegene Kerninflation (ohne Energie und Nahrungsmittel)
belastet. Die Inflationserwartungen nehmen, wenngleich auch
nur verhalten, zu. Darauf dürfte sich auch der Erfolg der
jüngsten Auktion des Bundes begründen. Dieser hatte zur
Wochenmitte recht erfolgreich eine inflationsgeschützte Anleihe
(Linker) mit 30 Jahren Laufzeit emittiert. In einem allgemein
weiter unsicheren Marktumfeld wurde mit 2,5 Milliarden Euro
mühelos die obere Spanne des geplanten Emissionsvolumens
erreicht. Das Orderbuch lag sogar bei 5,7 Milliarden Euro und
verdeutlicht die starke Nachfrage der Anleger. Das Thema
Deflation dürfte den Euroraum betreffend nunmehr in weite
Ferne rücken.
US-Markt unverändert- Zinsdifferenz zuletzt verringert
Der
US-Rentenmarkt
tendierte
unter
Schwankungen
unverändert. Zehnjährige US-Treasuries liefen kurzzeitig an die
2,5 Prozentmarke, lagen am Freitagmittag mit 2,4 Prozent aber
wieder auf Vorwochenschluss. Mit der jüngsten Entwicklung an
den Bondmärkten hat sich die Zinsdifferenz zwischen
deutschen
und
US-amerikanischen
Staatspapieren
(Transatlantikspread) mit aktuell 1,5 Prozentpunkten etwas
verringert. In der Spitze (11. März) lag der Spread bei 1,9
Prozentpunkten. Dieser Rückgang dürfte auch einen Teil der
jüngsten Aufwärtsbewegung des Euro gegenüber dem USDollar beigetragen haben. Dieser stabilisierte sich zuletzt bei
1,12 US-Dollar.
Ausblick
Termine
In der kommenden Handelswoche wird die Aufmerksamkeit
der Marktakteure auf die US-Notenbank Fed gerichtet sein.
Das für die Zins- und Geldpolitik zuständige Gremium FOMC
tritt
am
Mittwoch
zusammen.
Die
Mehrheit der
Marktteilnehmer erwartet erste zinspolitische Maßnahmen
aber erst im September. Nach dem Rückgang der USWirtschaftsleistung im ersten Quartal und niedrigen
Preissteigerungsraten dürfte sich die Fed aktuell nicht zum
Handeln gedrängt sehen. Der Arbeitsmarkt sendet zwar starke
Signale, die Datenlage insgesamt erscheint aber noch nicht
eindeutig genug für eine Anhebung des Leitzinses. Die
Pressekonferenz der Vorsitzenden Janet Yellen sollte
Aufschlüsse über die weitere Vorgehensweise der Fed im
Herbst vermitteln.
Am Dienstag wird mit den ZEW-Konjunkturerwartungen die
Einschätzung der Finanzanalysten zur konjunkturellen Lage
Deutschlands veröffentlicht. Die Hängepartie um Griechenland
und die Spekulation hinsichtlich der ersten Zinserhöhung
durch die Fed dürften zuletzt für einige Verunsicherung in der
Finanzmarktgemeinde gesorgt haben. Rückläufige Werte bei
den entsprechenden Indizes (Lagebeurteilung/Konjunkturerwartungen) sollten daher nicht überraschen.
Darüber hinaus gibt am Mittwoch die Veröffentlichung des
Protokolls der Sitzung der Bank of England vom 3./4. Juni
Einblick in die dortige aktuelle geldpolitische Einschätzung.
Und natürlich wird uns auch Griechenland in der kommenden
Woche wieder begleiten.
Marktticker
12. Juni 2015
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Montag,
15.06.2015
Dienstag,
16.06.2015
EWU: Handelsbilanzsaldo (Apr.)
USA: Industrieproduktion; Kapazitätsauslastung
(beide Mai); NAHB Wohnungsmarktindex (Jun.)
DE: Verbraucherpreise (Mai)
EWU/DE: ZEW-Konjunkturerwartungen (Jun.)
UK: Erzeuger- und Verbraucherpreise (Mai)
USA: Baubeginne und Baugenehmigungen (Mai)
Mittwoch,
17.06.2015
EWU: Verbraucherpreise (Mai)
UK: Protokoll (Minutes) der Bank of England aus der
Sitzung vom 3./4. Juni
Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed
Donnerstag,
18.06.2015
Freitag,
19.06.2015
UK: Einzelhandelsumsätze (Mai)
USA: Verbraucherpreise plus Kernrate (Mai);
Leistungsbilanzsaldo (Q1); Index der Leading
Indicators (Mai); Philly-Fed-Index (Jun.)
EWU: Leistungsbilanzsaldo (Apr.)
DE: Erzeugerpreise (Mai);
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