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AUSBLICK AUF DAS 2. HALBJAHR 2015
Rückenwind für das
Weltwirtschaftswachstum
Die lockere Geldpolitik und die niedrigen Rohstoffpreise werden dem
Weltwirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte Auftrieb geben. Ein
schwacher Euro und eine konjunkturstützende Haushaltspolitik kommen
vor allem der Eurozone zugute. Schon in den nächsten Monaten dürfte
sich die Weltwirtschaft stärker im Gleichschritt erholen. In den USA wird
die Fed wohl erst im Dezember oder vielleicht sogar erst 2016 die Zinsen
anheben. Gründe sind der fehlende Preisauftrieb und mangelnder
Lohndruck, Verunsicherung über die Stärke des Konsums und der DollarHöhenflug, der die Wirtschaft bremst. Wesentliche Risiken für unseren
Ausblick gehen von Griechenland, dem Russland-Ukraine-Konflikt sowie
einem möglichen spürbaren Abschwung in den USA aus.
POSITIVE FAKTOREN BELEBEN DAS WELTWIRTSCHAFTSWACHSTUM
Seit einigen Monaten wird die Konjunktur weltweit durch zwei starke Faktoren
angetrieben: die niedrigeren Energiepreise und die lockere Geldpolitik. Zusammen
wirken sie wie ein starkes Konjunkturprogramm, kurbeln sie doch den Konsum und die
Wirtschaft weltweit an. Ihre positive Wirkung wird meines Erachtens in der zweiten
Jahreshälfte weltweit stärker zutage treten. Zugleich gibt es praktisch nirgendwo
Anzeichen für beschleunigten Preisauftrieb. Das eröffnet den Zentralbanken mehr
Spielraum als ursprünglich gedacht, ihre Geldpolitik weiter zu lockern bzw. den Beginn
des Normalisierungsprozesses erneut zu verschieben wie etwa in den USA. Ich rechne
deshalb rund um den Globus mit einer stärkeren und zunehmend im Gleichschritt
verlaufenden Konjunkturbelebung.
Im Euroraum dürfte die Erholung im Jahresverlauf ebenfalls Fahrt aufnehmen und an
Breite gewinnen. Der schwächere Euro und der verglichen mit den Vorjahren
nachlassende Sparzwang der europäischen Regierungen sollten sich positiv auswirken.
Auch Japan profitiert ganz besonders vom günstigen weltwirtschaftlichen Umfeld,
sodass es mit Japans Wirtschaft weiter bergauf gehen dürfte. In den USA sollte sich das
Wachstum nach der Flaute im ersten Halbjahr auf ein Niveau jenseits der Trendrate
beschleunigen. Allerdings wird der stärkere Dollar die Exporte und Unternehmensgewinne weiter belasten. In den Schwellenländern wird die Entwicklung weiter
auseinanderdriften. Am besten sind die Aussichten für Mitteleuropa und Asien, die sich
gegenüber einer Zinsanhebung in den USA als besonders widerstandsfähig erweisen
dürften.
ERSTE ZINSERHÖHUNG DER FED NICHT VOR ENDE 2015 ODER ANFANG 2016
In den USA lässt der Gegenwind durch den harten Winter und die Anpassungen im
Energiesektor langsam nach. Alle Hoffnungen richten sich auf die Verbraucher, die die
unerwarteten Einsparungen durch die niedrigeren Energiepreise erst einmal auf die hohe
Kante gelegt haben. In der Vergangenheit reagierten die US-Bürger stets schnell auf
Änderungen bei den Ölpreisen. Aktuell herrscht jedoch Unsicherheit darüber, ob die
Finanzkrise die Verbraucher zu einer grundlegenden Verhaltensänderung bewegt haben
könnte. Auf der anderen Seite ist das Verbrauchervertrauen hoch und der Arbeitsmarkt
boomt. Steigende Verbraucherausgaben sind daher wahrscheinlich – was allerdings nur
einen allmählichen Anstieg der Inflation und der Löhne bewirken dürfte. Die Fed wird
daher wohl eindeutige Hinweise auf vermehrte Ausgaben der privaten Haushalte in den
nächsten Monaten abwarten und auch dann nur vorsichtig an der Zinsschraube drehen.
Wegen des weiter auseinanderstrebenden geldpolitischen Kurses zwischen den USA
und anderen wichtigen Volkswirtschaften kommt überdies dem starken, Exporte und
Inflation bremsenden Dollar eine zentrale Bedeutung zu. Aus meiner Sicht ist die Fed
deshalb in der Lage, die Zinsen länger niedrig zu halten. Mit einer Zinsanhebung ist
daher nicht vor Dezember und vielleicht sogar erst Anfang 2016 zu rechnen.
Anna Stupnytska ist Volkswirtin bei
Fidelity Worldwide Investment. Vor
ihrem Wechsel zu Fidelity im Juli 2014
war sie als Makroökonomin für
Goldman Sachs Asset Management
tätig. Sie studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität von
Cambridge und verfügt über einen
Master in Wirtschaftsphilosophie der
Universität von Oxford.
BESONDERES AUGENMERK GILT GRIECHENLAND, DEN GEOPOLITISCHEN
ENTWICKLUNGEN UND DER US-WIRTSCHAFT
Gegenwind für die Weltwirtschaft könnte meines Erachtens vor allem von Griechenland
und dem Russland-Ukraine-Konflikt ausgehen. Wie stark die dadurch ausgelösten
Turbulenzen sein werden, lässt sich jedoch kaum vorhersagen. Ein Bremsfaktor für die
weltweite Erholung wäre auch ein langsameres Wirtschaftswachstum in den USA. Die
Folgen für den Rest der Welt könnten sich jedoch in Grenzen halten, da dies die Fed
wohl dazu bewegen würde, die erste Zinsstraffung weiter hinauszuzögern.
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Stand: Mai 2015. MK8066