Das Kapitalmarktumfeld - Rückblick und Ausblick

PrivatFonds-Managementbericht
per 30. Juni 2015
Das Kapitalmarktumfeld – Rückblick und Ausblick
Kapitalmarktumfeld im Rückblick
1. Januar bis 30. Juni 2015
Rentenmärkte
Die europäischen Staatsanleihemärkte standen in den vergange­
nen Monaten in erster Linie unter dem Eindruck der Europäischen
Zentralbank (EZB). Diese hatte im Januar eine Ausweitung ihres
Anleiheankaufprogramms bekannt gegeben. Neben gedeckten
Schuldverschreibungen (Covered Bonds) und forderungsbesicher­
ten Wertpapieren (Asset Backed Securities, ABS) wird die EZB bis
September 2016 auch Staatsanleihen aus dem Markt nehmen.
Monatlich werden Papiere im Gegenwert von 60 Milliarden Euro
angekauft. Die Gesamtsumme wird sich auf gut 1,1 Billionen Euro
belaufen. Europäische Staatsanleihen weiteten vor dem Hinter­
grund dieser geldpolitischen Entscheidung zunächst ihre Kursge­
winne aus. Die Renditen fanden ihren historischen Tiefstand dann
im April. Zehnjährige Bundesanleihen warfen dabei nur noch 0,05
Prozent ab. In den Peripherieländern fiel die Verzinsung spanischer
und italienischer Zehnjahrespapiere zeitweise in Richtung 1,1 Pro­
zent. Gegen Ende April schlug dann die Stimmung am Markt um,
es kam zu einer abrupten Trendwende. Die Summierung verschie­
dener markttechnischer Faktoren löste eine heftige Verkaufswelle
aus. Viele Marktteilnehmer waren zu diesem Zeitpunkt sehr ein­
seitig in Bundesanleihen und Peripheriepapieren positioniert,
sodass dem aufkommenden Abgabedruck kaum entsprechende
Käufer gegenüberstanden. In der Abgabewelle stieg die Verzinsung
zehnjähriger Bundesanleihen in kürzester Zeit wieder auf rund
1 Prozent an. Die Renditen spanischer und italienischer Papiere
bewegten sich jeweils in Richtung 2,4 Prozent, ehe eine Marktbe­
ruhigung folgte. Die nächsten Turbulenzen ließen aber nicht lange
auf sich warten. Die letztlich ergebnislosen Verhandlungen zwi­
schen Griechenland und seinen Gläubigern begünstigten Ende
Juni sichere Papiere wie deutsche Bundesanleihen, deren Rendite
damit wieder etwas fiel. Gleichzeitig zog die Verzinsung der Peri­
pheriepapiere wieder etwas an. Auf Gesamtmarktebene (gemes­
sen am Index iBoxx Euro Sovereign) ergab sich im Berichtshalb­jahr letztlich ein zweigeteiltes Bild. So summierten sich zunächst
die Gewinne in der Spitze bis Mitte April auf 4,6 Prozent. Die
dann folgenden Marktturbulenzen führten per Ende Juni zu einem Gesamtmarktverlust in Höhe von 1,4 Prozent.
Am amerikanischen Rentenmarkt war die Entwicklung von ge­­
mischten Konjunkturdaten und den Erwartungen an die künftige
Zinspolitik der US-Notenbank Fed geprägt. Die Fed hatte eine
Absenkung ihres Zielpfades für die künftige Zinsentwicklung im
Schnitt um 50 Basispunkte (100 Basispunkte entsprechen 1 Pro­
zentpunkt) für 2015, 2016 und 2017 bekannt ­gegeben. Ein erster
Zinsschritt in den USA wird für September erwartet. Der US-Anlei­
hemarkt folgte in seiner Entwicklung aber in erster Linie den euro­
päischen Vorgaben. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjähri­
gen US-Treasuries fiel zunächst von 2,2 Prozent zu Jahresbeginn
auf 1,6 Prozent. Folgend ging es im Sog der europäischen Märkte
wieder auf ein Renditeniveau in Richtung 2,5 Prozent. Auf Index­
ebene (JP Morgan Global Bond US Index) lagen US-Staatspapiere
im Halbjahreszeitraum mit 0,1 Prozent im Minus.
Anleiheklassen mit Renditeaufschlag wie etwa Unternehmenspa­
piere oder Titel aus den Schwellenländern konnten sich lange Zeit
von den Ereignissen an den europäischen Staatsanleihemärkten
abkoppeln. Unternehmensanleihen aus dem Bereich „Investment
Grade“ wurden aber ab Anfang Juni von den Marktturbulenzen
in Mitleidenschaft gezogen. Die bis dahin im Jahresverlauf erziel­
ten Gewinne auf Indexebene (BofA Merrill Lynch EMU Corpo­
rate Index, ER00) wurden wieder abgegeben. Der Markt rutschte
im Rahmen anziehender Renditen sogar mit 1,4 Prozent ins Minus.
Auch sorgten die zahlreichen Neuemissionen für Druck auf dem
Sekundärmarkt. Die Risikoprämien hatten sich auf Gesamtmarktebene von 73 auf 88 Basispunkte erhöht. Anleihen aus den
Renditen zehnjähriger Staatsanleihen: Wieder aufwärts
2,5 %
2,0 %
1,5 %
1,0 %
0,5 %
0 %
Januar 2015
n Deutschland
n Frankreich
Februar 2015
n Italien
n Spanien
Quelle: Datastream. Betrachtungszeitraum: 01.01.2015 bis 30.06.2015.
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März 2015
April 2015
Mai 2015
Juni 2015
Kapitalmarktumfeld im Rückblick
1. Januar bis 30. Juni 2015
Schwellenländern gewannen auf Indexebene (JP Morgan EMBI
Global Diversified Index) hingegen um 1,6 Prozent hinzu. Die
Risikoprämien waren – nach einem zwischenzeitlichen Anstieg bis
auf 400 Basispunkte – mit zuletzt 353 Basispunkten unverändert.
Aktienmärkte
Die expansive Geldpolitik der EZB, die Schuldenkrise in Griechen­
land und die nahende Zinswende in den USA waren die bestim­
menden Themen in den ersten sechs Monaten des Jahres. Zu­­
nächst verzeichneten internationale Aktien spürbare Zugewinne,
bevor die Eskalation der Griechenland-Krise Ende Juni zu erheb­
lichen Kurseinbußen führte. Die Finanzminister der Eurogruppe
lehnten eine Verlängerung des Rettungsprogramms für Griechen­
land über den 30. Juni hinaus ab, nachdem dessen Regierung
kurz zuvor die entsprechenden Verhandlungen abgebrochen hatte.
Zudem kündigte sie überraschend ein Referendum für den 5. Juli
an. Auch eine am 30. Juni fällige Zahlung von 1,54 Milliarden
Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) wurde nicht
mehr geleistet. Damit deutete vieles auf eine Staatspleite hin. Vor
diesem Hintergrund stieg der Index MSCI World in lokaler Wäh­
rung per saldo um 3,0 Prozent.
In den USA haben sich nach einem schwachen Jahresauftakt die
Konjunkturdaten zuletzt deutlich verbessert. Im ersten Quartal
wirkten sich das schlechte Wetter, Streiks sowie teilweise auch
der starke US-Dollar, der für die Exportunternehmen die Absatz­
chancen dämpft, noch belastend auf die US-Börsen aus. Zuletzt
verbesserte sich die Stimmung der Investoren deutlich dank sich
aufhellender Konjunkturdaten, zum Beispiel bei Auftragseingän­­gen, Hausverkäufen oder dem Konsumentenvertrauen. Überdies
bewegten milliardenschwere Fusionen und Übernahmen im Tele­
kommunikations- und IT-Sektor die Kurse. Doch konnten sich auch
die US-Börsen zuletzt dem Sog der Griechenland-Krise nicht mehr
entziehen. So legte der Index S&P 500 nur um 0,2 Prozent zu und
der Index Dow Jones Industrial Average gab sogar 1,1 Prozent ab.
Besser schnitten europäische Aktien ab: Beflügelt von der ex­­­pan­siven Geldpolitik der EZB erzielte der Index STOXX Europe
600 ein Plus von 11,3 Prozent. Der deutsche Leitindex DAX stieg
um 11,6 Prozent. Vorübergehend durchbrach er im Berichtszeit­
raum die 12.000-Punkte-Marke, bevor er Ende Juni wieder auf
etwas weniger als 11.000 Punkte fiel. Auch wenn der Schuldenstreit
zwischen der EU und Griechenland spürbar belastete, bestimmten
die konjunkturelle Aufhellung und der schwache Euro die Stimmung
der Anleger. Auch die Aussicht auf steigende US-Zinsen hatte nur
zeitweise einen dämpfenden Effekt.
Aktien aus Japan stiegen unter dem Eindruck der expansiven
Geldpolitik und des schwachen Yen. Der Nikkei 225 verbesserte
sich um 16,0 Prozent. Hier profitierten insbesondere exportstarke
Unternehmen wie etwa Toyota und Mitsubishi Motors, die so­­wohl von der Währung als auch von den niedrigen Energiepreisen
unterstützt wurden. Mittlerweile profitieren von den verbesserten
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Japan allerdings auch
Unternehmen, die eher auf die Binnennachfrage im Land der auf­
gehenden Sonne setzen wie beispielsweise der Online-Einzelhänd­
ler Rakuten.
Die Börsen der aufstrebenden Volkswirtschaften (Emerging Mar­
kets) wurden vor allem von Kursgewinnen in China nach oben
gezogen. Der Index MSCI Emerging Markets (in lokaler Währung)
stieg alles in allem um 4,3 Prozent. Aufgrund regulatorischer
Lockerungen, die Investments in Shanghai und Hongkong erleich­
tern, kletterten die Notierungen im Reich der Mitte besonders. Der
Indexierte Wertentwicklung ausgewählter Aktienindizes: Zuletzt schwächer
130 %
120 %
110 %
100 %
90 %
Januar 2015
n DAX
n EURO STOXX 50
Februar 2015
n Nikkei
n Dow Jones Industrial
Quelle: Datastream. Betrachtungszeitraum: 01.01.2015 bis 30.06.2015.
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März 2015
April 2015
Mai 2015
Juni 2015
Kapitalmarktumfeld im Rückblick
1. Januar bis 30. Juni 2015
Index Hang Seng in Hongkong verbesserte sich um 11,2 Prozent,
der Index Shang­hai Composite gewann sogar 32,2 Prozent. Erst
gegen Ende des Berichtszeitraums belasteten die Aussicht auf die
sich nähernde Zinswende in den USA und die Griechenland-Krise.
Rohstoffe
Rohstoffe starteten zunächst schwach ins Jahr, holten zwischen­
zeitlich die Verluste wieder auf, verloren ab Mai aber wieder an
Wert. Der Index MS RADAR ex Agrar musste somit seit Jahres­
beginn einen Abschlag von 3,4 Prozent hinnehmen. Positiv zur
Wertentwicklung trug ausschließlich der Energiesektor bei, der
5,4 Prozent zulegen konnte. Edelmetalle verloren 7,2 Prozent an
Wert, Industriemetalle büßten sogar 10,5 Prozent ein.
Im Energiesektor setzte sich zu Jahresbeginn zunächst noch die
Abwärtsbewegung aus dem Vorjahr fort. Öl der Sorte Brent
handelte dabei unterhalb der Marke von 50,– US-Dollar je Barrel.
Ab Mitte Januar begann dann eine Korrekturbewegung. Im weite­
ren Verlauf der Berichtsperiode gewann diese an Dynamik und
brachte den Ölpreis wieder in die Nähe von 70,– US-Dollar. Aus
fundamentaler Sicht ist der Preisanstieg nicht gerechtfertigt. Es
besteht derzeit ein erheblicher Angebotsüberhang, der auch ent­
stand, weil die OPEC-Länder ihre Förderung erhöht haben. Mit
der stark fallenden Anzahl an aktiven Bohrlöchern (Rig Counts) in
den USA war vielmehr die Hoffnung auf eine rückläufige US-Pro­
duktion verbunden, die sich aber bisher noch nicht eingestellt hat.
Seit Jahresbeginn verteuerte sich Brent-Öl daher um 11 Prozent,
bleifreies Benzin sogar um 29 Prozent.
Industriemetalle standen immer wieder unter dem Einfluss chine­
sischer Konjunkturdaten, da das Reich der Mitte der größte Importeur von Industriemetallen ist. Unter großem Abgabedruck
stand vor allem Nickel, bei dem ein deutlicher Angebotsüberhang
fest­zustellen war. Das International Stainless Steel Forum rechnet
zudem in diesem Jahr mit einem erheblich geringeren Nachfra­
gewachstum als noch im Vorjahr. So soll das Plus nur noch 2,6
Prozent, nach 9,2 Prozent in 2014, betragen. Aluminium verlor
9 Prozent. Besonders die chinesischen Hütten produzieren weit
über dem eigenen Bedarf, sodass sich China inzwischen vom
Importeur zum Exporteur gewandelt hat. Aus globaler Sicht befin­
det sich die Produktion nahe dem Allzeithoch.
Gold trat in Summe letztlich auf der Stelle. Weder die leicht anzie­
henden Inflationsraten, die immer wieder aufkeimenden Sorgen
um die Zahlungsfähigkeit Griechenlands noch die zu Jahresbeginn
vernommenen Hiobsbotschaften aus der Ostukraine wirkten sich
preistreibend aus. Auch Platin und Palladium mussten Verluste
hinnehmen. Bei Palladium stützte die weltweite Automobilproduk­
tion nicht mehr in dem Umfang, wie es noch im Vorjahr der Fall
gewesen war.
Indexierte Wertentwicklung ausgewählter Rohstoffe: Deutliche Schwankungen
125 %
120 %
115 %
110 %
105 %
100 %
95 %
90 %
85 %
80 %
Januar 2015
n Rohöl (Brent)
n Rohöl (WTI)
Februar 2015
n Kupfer
n Gold
Quelle: Datastream. Betrachtungszeitraum: 01.01.2015 bis 30.06.2015.
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März 2015
April 2015
Mai 2015
Juni 2015
Ausblick auf das zweite Halbjahr 2015
Rentenmärkte: US-Zinserhöhung rückt näher
Aktienmärkte: Aussichten weiterhin positiv
Die immer näher rückende US-Zinswende, erste Anzeichen einer
wieder etwas höheren Inflation in Europa sowie die Unsicherheit
über Griechenlands Zukunft haben die Rentenmärkte seit April
2015 stark in Mitleidenschaft gezogen. So kam es zu einem
rasanten Renditeanstieg bei sehr hoher Volatilität. Die Aussagen
der US-Notenbank Fed in den vergangenen Wochen signalisierten,
dass ein erster Zinserhöhungsschritt in den kommenden Mona­­­­ten zunehmend wahrscheinlicher wird.
Sowohl in den USA als auch in Europa stellt sich die wirtschaft­
liche Situation zurzeit recht positiv dar. Die jüngsten Daten zeigen,
dass die US-Konjunktur die Talsohle zu Beginn dieses Jahres
durchschritten hat und wieder zusehends Fahrt aufnimmt. Und
auch in der Eurozone erholt sich die Konjunktur – wenngleich von
immer noch niedrigem Niveau – zusehends und führt somit zu
verbesserten Gewinnperspektiven der Unternehmen. Hierbei ha-­
ben sich die erstmals seit vier Jahren positiven Gewinnrevisionen
in den vergangenen vier Wochen erneut bestätigt und weiter
beschleunigt. Im Zusammenhang mit den recht guten konjunktu­
rellen Aussichten in den USA und im Euroraum erhöht sich das
Vertrauen in die Gewinnprognosen der Unternehmen.
Als stützend dürften sich dagegen das Ankaufprogramm der EZB
und die abnehmende Neuemissionstätigkeit der Euro-Staaten in
den Som­mermonaten erweisen. In dieser Zeit werden kaum neue
Papiere ausgegeben und die EZB tritt dennoch als Käufer auf.
Wir sehen daher noch keine Trendwende zu steigenden Renditen.
In den USA steht die Zinswende vermutlich im September bevor.
Der prognos­tizierte Zinspfad fällt allerdings recht flach aus. Wir
erwarten in den USA deshalb einen Renditeanstieg bis zum
Jahresende auf 2,75 Prozent für zehnjährige Papiere. Die Rendite
von Bundes­anleihen sollte während der Sommermonate um die
0,85-Prozent-Marke schwanken und zum Jahresende bei rund
1 Prozent liegen. Höhere Renditen sind vor allem denkbar, wenn
der Zinspfad der Fed überraschend steiler ausfallen sollte.
Die Kreditprofile der europäischen Unternehmen bleiben per
sal­do stabil, wenngleich die Einzeltitelrisiken etwas gestiegen sind.
Eine anhaltend hohe Überschussliquidität, eine geringe Schwan­
kungs­breite bei den Risikoprämien (Spreads) von Unternehmens­
anleihen und nicht zuletzt auch die stabil hohe Nachfrage nach
Unterneh­mensanleihen sollten das Segment weiterhin stützen.
Wir erwar­ten deshalb sich weiter leicht einengende Spreads, auch
bei nach­rangigen Anleiheformaten.
Ein schwacher Ölpreis wird vorerst noch die Preisaktionen in den
aufstrebenden Volkswirtschaften bestimmen und weiterhin belas­
tend auf Ölexporteure (zum Beispiel Lateinamerika) wirken. Auf
der anderen Seite sollten andere Regionen (vor allem Asien) profi­
tieren, denn schließlich verbessert sich die Außenhandelsbilanz
für Ölimporteure und die Inflationsraten sinken. Anleihen der auf­
strebenden Volkswirtschaften (Emerging Markets) sind somit im
Vergleich zu anderen risikobehafteten Anlagen aufgrund ihrer
höheren Renditeniveaus noch attraktiv, könnten aber unter Druck
geraten, wenn die US-Notenbank die Zinswende einläutet.
5
Dementsprechend sollte auch der Trend steigender Gewinne
in den kommenden Quartalen anhalten. Dabei bilden die gute
Verfassung der Firmen und die sich bei weiterhin niedriger In­flation beschleunigende Konjunktur in den übrigen wichtigen
Wirtschaftsräumen ein konstruktives Umfeld für die hiesigen
Aktienmärkte. Im Unterschied zu 2012 bis 2014 dürfte der wei­
tere Kursanstieg jedoch im Rahmen der Gewinnsteigerungen
bleiben. Der Ergebnisanstieg sollte dabei jedoch in der Eurozone
höher ausfallen als in den USA, da er von einem niedrigeren
Niveau ausgeht und die Euro-Abwertung der letzten Monate
ebenfalls unterstützend wirken sollte. Die absolute Bewertung
der Aktienmärkte fällt aktuell neutral bis hoch aus, doch sind die­se im Vergleich zu Staatsanleihen immer noch vergleichsweise
günstig. Den geldpolitischen Wechsel der US-Notenbank Fed
sehen wir als wichtigen strategischen Wendepunkt für US-Staats­
anleihen, aber nur als taktische Überlegung für Aktien. Historisch
betrachtet reagierten Aktien darauf nur kurzzeitig verschnupft
und boten damit eher eine Kaufgelegenheit.
Im gegebenen Marktumfeld bevorzugen wir die Aktienbörsen der
entwickelten Volkswirtschaften gegenüber den Schwellenländern.
Letztere werden teilweise von geopolitischen Spannungen und
dem niedrigen Rohstoffpreisniveau, zunehmend aber vor allem
von der nahenden US-Zinswende belastet. Unsere Favoriten für
die zweite Jahreshälfte sind unverändert die Eurozone und Japan.
Wir glauben, dass sich die Regionen mit einer expansiven Noten­
bankpolitik und der damit verbundenen Abwertung ihrer Währun­
gen tendenziell besser entwickeln werden. Zudem sind beide
Märkte im Vergleich zu den USA günstiger bewertet. Im gegebe­
nen Marktumfeld nimmt die Einzeltitelauswahl weiterhin eine
wichtige Rolle ein – was vor allem ein erfahrenes und professio­
nelles Portfoliomanagement gewährleisten kann.
Ausblick auf das zweite Halbjahr 2015
Sonstiges: Rohstoff-Ausblick bleibt gedämpft
In der Gesamtschau halten wir Rohstoffe als Baustein für ein
diversifiziertes Portfolio zwar nach wie vor für unverzichtbar. Im
Umfeld niedriger Inflation und guter Angebotslage bleibt der Aus­
blick für Rohstoffe im Vergleich zu Aktien trotz der erwarteten
besseren konjunkturellen Entwicklung jedoch grundsätzlich ver­
halten. Die Angebotsbeschränkungen in vielen Segmenten gren­
zen aber immerhin das Verlustrisiko ein. Jenseits des fundamen­
talen Bildes könnten allerdings geopolitische Turbulenzen zu
Preissteigerungen führen. Andererseits dürfte eine weitere Stärke
des US-Dollars für Gegenwind sorgen. Insgesamt rechnen wir im
Rohstoffsegment mit einer Seitwärtsbewegung bis zum Jahres­
ende. Dabei sehen wir die größten Chancen bei Industriemetallen,
insbesondere bei Nickel, Kupfer und Palladium.
Rechtliche Hinweise
Geld anlegen klargemacht
Mehr Informationen unter
www.geld-anlegen-klargemacht.de
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Weißfrauenstraße 7
60311 Frankfurt am Main
Telefon 069 2567-2075
Telefax 069 2567-2275
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weise zu Chancen und Risiken der Fonds entnehmen Sie
bitte den aktuellen Verkaufsprospekten, den Vertrags­
bedingungen, den wesentlichen Anlegerinformationen
sowie den Jahres- und Halbjahresberichten, die Sie kos­
tenlos in deutscher Sprache in Ihrer Bank oder über den
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erhalten. Diese Dokumente bilden die allein verbindliche
Grundlage für den Kauf der Fonds.
Die Inhalte dieses Managementberichts stellen keine Hand­
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30. Juni 2015, soweit nicht anders angegeben.