Refugee Radio - deutsch

13.06.16
Merkel: nach Orlando „offenes Leben“ fortsetzen
Nach dem Massaker in einem Nachtclub in Orlando hat Bundeskanzlerin Merkel
die Tat scharf verurteilt. Am Rande ihrer China-Reise sagte sie, trotz aller Trauer
werde Deutschland an seinem liberalen und toleranten Kurs festhalten. Es sei
erschreckend, dass Hass und Bösartigkeit eines Einzelnen so vielen Menschen
das Leben gekostet habe. In der Nacht zu Sonntag hatte ein bewaffneter Täter
einen Schwulenclub in der US-Stadt Orlando überfallen und 50 Menschen
erschossen. Spezialeinheiten der Polizei töteten den Mann. Kurz vor dem
Anschlag bekannte er sich telefonisch zur Terrormiliz „Islamischer Staat“.
Bootsflüchtlinge im Mittelmeer gerettet
Aus dem Mittelmeer sind gestern erneut über 1.200 Bootsflüchtlinge gerettet
worden. An den Einsätzen waren die italienische Küstenwache, die spanische
Marine und die Organisation Ärzte ohne Grenzen beteiligt. Schon am Samstag
hatten Rettungskräfte 1.300 Flüchtlinge zwischen Sizilien und der nordafrikanischen Küste aus Booten geholt. Seit dem Abkommen mit der Türkei versuchen
wieder mehr Menschen über das Mittelmeer nach Westeuropa zu fliehen.
Flüchtlinge klagen gegen Untätigkeit der Behörden
Immer mehr Asylbewerber verklagen das Bundesamt für
Migration und Flüchtlinge wegen Untätigkeit. Ende März waren 3271 sogenannte
Untätigkeitsklagen bei den Verwaltungsgerichten eingereicht. Das ist eine
Steigerung um mehr als 40 Prozent im Vergleich zum Jahresende 2015. Erst
nach Abschluss des Asylverfahrens haben Flüchtlinge Anspruch auf Sprach- oder
Integrationskurse und dürfen sich um eine Arbeitsstelle kümmern. Nach
Recherchen der DPA in Nordrhein-Westfalen kann das Einreichen einer
Untätigkeitsklage das Asylverfahren deutlich beschleunigen.
Blutspende: Flüchtlinge müssen Deutsch können
Die in den vergangenen Monaten in Deutschland eingetroffenen Flüchtlinge
kommen als große neue Blutspendergruppe laut Deutschem Roten Kreuz (DRK)
derzeit noch nicht in Frage. Wer Blut spenden wolle, müsse die deutsche Sprache
beherrschen, um das ärztliche Aufklärungsgespräch zu verstehen. Auch ein fester
Wohnsitz sei nötig. Laut DRK können Spendewillige auch dauerhaft
ausgeschlossen werden, etwa wenn sie aus einem Malaria-Gebiet stammen. Kurz
vor dem Weltblutspendertag am 14. Juni wirbt das DRK um neue Spender. In
Deutschland spenden nur drei Prozent der Bevölkerung Blut.
Refugee Radio in Funkhaus Europa – täglich um 11:55 und 23:55 Uhr.
Frequenzen: NRW: 103,3 MHz (WDR) | Bremen: 96,7 MHz (Radio Bremen) |
Bremerhaven auf 92,1 MHz (Radio Bremen) | Berlin und Brandenburg auf 96,3 MHz (rbb)