Rechtsphilosophie: Geschichte und Gegenwart, Herbstsemester 2015

Veranstaltungs­ und Prüfungsmerkblatt Herbstsemester 2015
1,714: Philosophie: Einführung ins Philosophieren ­ Rechtsphilosophie: Geschichte
und Gegenwart
ECTS­Credits: 2
Überblick Prüfung/en
(Verbindliche Vorgaben siehe unten)
Dezentral ‑ schriftliche Hausarbeit (einzeln) (100%)
Zugeordnete Veranstaltung/en
Stundenplan ‑‑ Sprache ‑‑ Dozent
1,714,1.00 Philosophie: Einführung ins Philosophieren ‑ Rechtsphilosophie: Geschichte und Gegenwart ‑‑ Deutsch ‑‑ Rochel Johan Veranstaltungs­Informationen
Veranstaltungs­Vorbedingungen
Keine.
Veranstaltungs­Inhalt
Die Rechtsphilosophie beschäftigt sich mit Kernfragen unseres Zusammenlebens und wie wir es legitim organisieren: Was ist
überhaupt Recht? Wieso hat eine vom Parlament verabschiedete Regel eine spezielle Geltung? Wieso sind wir als Bürger dieser
Regel verpflichtet? Sind wir es überhaupt? Diese Fragen theoretischer Natur haben in der juristischen Praxis eine wichtige
Bedeutung: Je nach dem welche Grundsatzposition zur Natur und zum Geltungsbereich des Rechts eingenommen wird, zeigt
sich ein anderes Bild, nicht zuletzt wie Juristen über sich selbst denken. Diese Fragen sind relevant für ein durch das Recht
strukturiertes Leben in einer liberalen Gesellschaft und für die koordinierten und gerechten Beziehungen unter Staaten und
anderen internationalen Akteuren. Rechtsphilosophie soll nicht als hochraffinierte Debatte von Experten verstanden werden,
sondern als kritische Reflexion über die Bedeutung des Rechts als unabdingbare Komponente unseres Alltags.
Dieses Seminar dient als Einführung in dieses interdisziplinäre Themengebiet. Es soll insbesondere zukünftige Juristen,
Politologen oder Philosophen ansprechen. Das Thema der einführenden Sitzung ist die Relevanz der oben gestellten Fragen. Es
wird u.a. diskutiert, welchen Einfluss unterschiedliche Positionen auf die juristische Praxis und die juristische Forschung haben
können. Der erste thematische Block dreht sich um die Kernfrage nach der Natur des Rechts. Anhand von klassischen Texten
werden drei wichtige Positionen der aktuellen Debatte erläutert und kritisch diskutiert. Die im ersten Teil gewonnenen
Erkenntnisse werden auf einen Fall angewendet. Der zweite thematische Block behandelt die Frage nach der Pflicht, dem Recht zu
gehorchen, und wie eine liberale Gesellschaft diese Pflicht begründet. Damit verbunden ist die Frage des zivilen Ungehorsams.
Der dritte thematische Block wirft einen Blick in die aktuellen Themen der Forschung unter besonderer Berücksichtigung
internationaler Fragen.
Im Seminar sollen die Studierenden dafür sensibilisiert werden, wie sehr Urteile durch nicht‑hinterfragte Hintergrundannahmen
– mitunter gar verdichtet zu einem Weltbild – vorgeprägt sein können und die Kompetenz erlangen, diese
Hintergrundannahmen explizit zu machen. Die Studierenden sollen des Weiteren trainieren, gelernte Inhalte in andere Kontexte
zu übertragen, Stichwort: Transferwissen. Zudem sollen die Studierenden die Fähigkeit ausbilden, konkurrierende Theorien zu
einer bestimmten Fragestellung in Bezug auf Schwächen und Stärken gegeneinander abzuwägen und zu eigenen kritischen
Urteilen zu kommen.
Veranstaltungs­Struktur
Einführung
1. Sitzung: Was ist Rechtsphilosophie und wieso ist sie relevant? (Kunz/Mona)
Merkblatt­Version: 2.0 vom 05.10.2015, gültig für das Herbstsemester 2015
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Thema 1 : Was ist Recht ?
2. Sitzung: Rechtspositivismus (Austin, Kelsen)
3. Sitzung: Naturrecht (Verdross, Finnis)
4. Sitzung: Die Position Ronald Dworkins
5. Sitzung: Falldiskussion: Gustav Radbruch
Thema 2 : Recht gehorchen ?
6. Sitzung: Rechtsgehorsam (Hoerster)
7. Sitzung: Ziviler Ungehorsam (Martin Luther King)
Thema 3 : Aktuelle Forschungsthemen
8. Sitzung: Philosophie des Völkerrechts (Besson/Tasioulas)
9. Sitzung: Philosophie der Menschenrechte (Menke/Pollmann)
10. Sitzung: Philosophie und Souveränität (Endicott)
11. Sitzung: Philosophie des Migrationsrechts (Mona)
12. Sitzung: Philosophie und humanitäre Intervention (Meggle)
Veranstaltungs­Literatur
Siehe die in der Struktur des Kurses angegebenen Autoren. Die relevante Literatur wird den Studierenden über Studynet zur
Verfügung gestellt.
Veranstaltungs­Zusatzinformationen
‑‑
Prüfungs­Informationen
Prüfungs­Teilleistung/en
1. Prüfungs­Teilleistung (1/1)
Prüfungs­Zeitpunkt und ­Form
Dezentral ‑ schriftliche Hausarbeit (einzeln) (100%)
Bemerkungen
‑‑
Hilfsmittel­Regelung
Schriftliche Arbeiten
Schriftliche Arbeiten müssen ohne fremde Hilfe nach den bekannten Zitationsstandards verfasst werden und es ist eine
Eigenständigkeitserklärung anzubringen.
Das Dokumentieren (Zitate, Literaturverzeichnisse) hat durchgängig und konsequent nach APA‑ oder MLA‑Standard zu
erfolgen. Die Quellenangaben für wörtlich und sinngemäss übernommene Informationen (Zitate) sind entsprechend der
Vorgaben des verwendeten Zitationsstandards in den Text zu integrieren, informierende und bibliografische
Anmerkungen sind als Fussnoten anzubringen (Empfehlungen und Standards z.B. bei METZGER, C. (2013), Lern‑ und
Arbeitsstrategien (11. Aufl., 3. Druck). Aarau: Sauerländer).
Für alle Arbeiten, welche an der Universität St. Gallen geschrieben werden, ist die Angabe von Seitenzahlen sowohl nach
MLA‑ wie auch nach APA‑Standard nie fakultativ.
Merkblatt­Version: 2.0 vom 05.10.2015, gültig für das Herbstsemester 2015
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Wo in Quellen die Seitenangabe fehlt, muss die präzise Bezeichnung anders erfolgen: Kapitel‑ oder Abschnittüberschrift,
Abschnittsnummer, Akt, Szene, Vers, usw.
Für juristische Arbeiten wird der juristische Standard empfohlen (vgl. beispielhaft FORSTMOSER, P., OGOREK R. et
SCHINDLER B. (2014), Juristisches Arbeiten: Eine Anleitung für Studierende (5. Auflage), Zürich: Schulthess oder beachten
Sie die Empfehlungen der Law School).
Hilfsmittel­Zusatz
‑‑
Prüfungs­Sprachen
Fragesprache: Deutsch
Antwortsprache: Deutsch
Prüfungs­Inhalt
Es gelten die Regelungen gemäss folgendem rechtsverbindlichen Merkblatt:
Merkblatt Reflexionskompetenz A Seminararbeit HS15
Hinweis: Klicken Sie auf dem Link um das Dokument abzurufen.
Prüfungs­Literatur
All die Literatur ist prüfungsrelevant, die die Studierenden vor Einreichung der schriftlichen Arbeit auf dem Studynet finden
(relevantes Datum: Ausgabe der Hausarbeitsthemen). Zudem ist all die Literatur relevant, die im Verlauf des Kurses ausgeteilt
wird.
Wichtige Hinweise
Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass dieses Merkblatt vor anderen Informationen wie Studynet, persönlichen
Datenbanken der Dozierenden, Angaben in den Vorlesungen etc. den absoluten Vorrang hat.
Verbindlichkeit der Merkblätter:
Veranstaltungsinformationen sowie Prüfungszeitpunkt (zentral/dezentral) und Prüfungsform ab Biddingstart am
20. August 2015
Prüfungsinformationen (Hilfsmittel‑Regelung, Prüfungs‑Inhalt, Prüfungs‑Literatur) für dezentrale Prüfungen nach
der 4. Semesterwoche am 12. Oktober 2015
Prüfungsinformationen (Hilfsmittel‑Regelung, Prüfungs‑Inhalt, Prüfungs‑Literatur) für zentrale Prüfungen ab
Start der Prüfungsanmeldung am 02. November 2015
Bitte schauen Sie sich das Merkblatt nach Ablauf dieser Termine nochmals an.
Merkblatt­Version: 2.0 vom 05.10.2015, gültig für das Herbstsemester 2015
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