Rheinpfalz 20.01.2016 Integration von Flüchtlingen Kopie

DIE RHEINPFALZ
— NR. 16
Stadtrat diskutiert über
IHK-Standortumfrage
Zum Ende des öffentlichen Teil der Stadtratssitzung am kommenden Donnerstag stehen
die Ergebnisse der Standort-Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) der Pfalz
auf der Tagesordnung. Wie mehrmals berichtet, bekommt Neustadt bei der Wirtschaftsförderung von den befragten Unternehmern seit
Jahren schlechte Noten. Es ist geplant, dass
Jürgen Vogel, der Leiter des Geschäftsbereichs
Standortpolitik bei der IHK, die aktuellste Studie nochmals präsentiert und anschließend
mit den Ratsmitgliedern über die Ergebnisse
diskutiert. Die Sitzung beginnt um 18 Uhr im
Ratssaal des Rathauses am Marktplatz. (wkr)
T A GE STHE MA
Tierische Warnmelder
Im Diemersteiner Tal bei Frankenstein leben
seit Sonntag die Esel Max und Moritz. Sie sollen die dort ebenfalls beheimateten Ziegen
warnen, falls ein Wolf auftaucht. LOKALSEITE 8
B I T TE U M BLÄT TE RN
Wärme und Strom aus Schulkeller
Land: Im Keller der Grundschule St. Martin
produziert ein Blockheizkraftwerk Nahwärme
und Strom für Kirche, Pfarrzentrum und demnächst auch den Kindergarten. LOKALSEITE 4
Bewusst für Altenpflege entschieden
Haßloch: Mit Christine Vocke hat das Theodor-Friedrich-Haus eine neue Leiterin. Sie war
hier vor einigen Jahren bereits als Pflegedienstleiterin tätig.
LOKALSEITE 5
S ER VI C E
Auf einen Blick
LOKALSEITE 2
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Mehrheit will Bündelung
Musikverein:
Hürde Chorprobe
genommen
Nach den Fraktionssitzungen am Montagabend steht fest: Alles, was die Integration von
Flüchtlingen betrifft, soll im Sozialdezernat zusammengefasst werden. Allerdings fordert
die Opposition von SPD und FWG mehr, als die Koalition von CDU, FDP und Grünen will.
Die Sache liegt auf dem Tisch und
soll in den kommenden Wochen auf
den Weg gebracht werden: Der Beirat für Migration und Integration
wird von der Volkshochschule abgetrennt und geht ins Sozialdezernat über. Gleichzeitig soll die Volkshochschule nicht mehr eigenständig, sondern im Auftrag des Sozialdezernats die Sprachförderung von
Asylsuchenden und Flüchtlingen
betreiben. Und: Sollte Neustadt an
einem Bundesförderprogramm teilnehmen, um alle Bildungsangebote
in der Stadt zu analysieren und zu
vernetzen, würde dies im Sozialdezernat angesiedelt.
Darauf hat sich die Regierungskoalition von CDU, FDP und Grünen
nach ihrer Fraktionsrunde am Montagabend verständigt. Sie entspricht
damit dem, was Bürgermeister und
Sozialdezernent Ingo Röthlingshöfer (CDU) am Montag gefordert hatte (wir berichteten).
Auf Anfrage erklärten die Fraktionsvorsitzenden Clemens Stahler
(CDU), Matthias Frey (FDP) und Kurt
Werner (Grüne) gestern, dass eine
solche Aufgabenübertragung vernünftig sei. Schon jetzt arbeiteten
alle mit Flüchtlingen befassten Stellen recht eng zusammen, so Frey,
nun eine Art Projektmanagement zu
installieren, das auch zentraler Ansprechpartner für Personen von außerhalb wäre, sei zusätzlich sinnvoll. Das Sozialdezernat leiste gute
Arbeit, lobte Werner – daher sei es
nur folgerichtig, dem Ansinnen
Röthlingshöfers zu entsprechen.
Wie die Änderungen formal umgesetzt werden sollen, wird den Koalitionären zufolge geprüft. Zuständig dafür ist Oberbürgermeister
Hans Georg Löffler (CDU), der letztlich die Dezernatsverteilung festlegt. Bislang hat er dabei stets den
Wünschen der Regierungskoalition
entsprochen.
Die Gespräche des Musikvereins
Lachen-Speyerdorf über einen
Kauf des bisherigen Zentrums der
Evangelischen Gemeinschaft in
der Wasserturmstraße stehen vor
dem Abschluss. Eine Chorprobe
Anfang Januar war erfolgreich.
Wie berichtet, muss der Verein bald
aus seinem Domizil auf dem Gelände der Edon-Kaserne ausziehen,
weil der Investor das Gebäude abreißt. Das Gemeindezentrum bietet
sich an, weil die Protestanten gerade
neu bauen. Voraussetzung ist aber
eine baurechtliche Nutzungsänderung. Dazu fand die Chorprobe statt,
an der auch Alf Bettinger von der
städtischen Umweltabteilung teilnahm. Dabei lag die Lärmimmission
im zulässigen Bereich.
Integration funktioniert über Bildung. Dafür soll in Neustadt das Sozialdezernat federführend sein.
Die Bereiche Bildung und Integration in einem Dezernat zu bündeln –
dafür spricht sich auch die SPD aus.
Allerdings liegt sie dabei auf einer
Wellenlänge mit den Freien Wählern. Deren Beigeordneter Georg
Krist, zuständig für die Volkshochschule, hatte Röthlingshöfer, wie
ebenfalls berichtet, zwar grundsätzlich beigepflichtet. Doch plädiert er
dafür, den gesamten Bildungsbereich zu übertragen. Damit würde
die Volkshochschule komplett
wechseln und die Schulen aus der
Zuständigkeit von Waltraud Blarr
(Grüne) zu Röthlingshöfer zurückgehen.
Dezernate thematisch zu strukturieren und nicht ein Thema, wie
eben Bildung oder Umwelt, über
mehrere Dezernate zu verteilen, habe auch die SPD nach der Kommunalwahl 2014 gefordert, sagte Fraktionsvorsitzende Gisela Brantl. Das
halte sie weiterhin für sinnvoll, um
Reibungsverluste zu minimieren,
nicht nur beim Thema Flüchtlinge.
Den Bereich Bildung ganz beim Sozialdezernat anzusiedeln, sei auch
deshalb angebracht, weil dort nach
wie vor die Betreuenden Grundschulen beheimatet seien. Wegen
der zusätzlichen Arbeit müsse der
Bürgermeister dann auf den Bereich
FOTO: DPA
Kultur verzichten, meinte Brantl.
Sich nur die Rosinen herauszupicken, wie es nach der Kommunalwahl und mit der neuen Koalition
geschehen sei, stelle sich spätestens
jetzt als der falsche Weg heraus.
CDU, FDP und Grüne sehen das
selbstredend anders. Grünen-Fraktionschef Werner begrüßt zwar,
dass sich Georg Krist als Ordnungsdezernent „nicht nur um Tempo-30Kontrollen Sorgen macht, sondern
auch um die Bildung“. Andererseits
führe Krist sein Dezernat als hauptamtlicher Beigeordneter, „und da
braucht er ja auch ein gewisses Arbeitsfeld“. (ahb)
Das 1985 gebaute Gemeindezentrum in LachenSpeyerdorf. ARCHIVFOTO: LM
Laut Martin Ulmer, Vorstand der
Evangelischen Gemeinde, ist bereits
über den Kaufpreis mit dem Musikverein eine Einigung erzielt worden.
Diesem müsse noch die außerordentliche Mitgliederversammlung
des Musikvereins zustimmen.
Norbert Kercher, der erste Vorsitzende des Musikvereins, war trotz
mehrmaliger Versuche nicht zu erreichen. Der Bitte um einen Rückruf
kam er nicht nach.
Die außerordentliche Mitgliederversammlung des Vereins findet am
26. Januar, 19 Uhr, im Musikhaus auf
dem Kasernengelände statt. (wkr)
Emma schon auf vielen Smartphones
Rund 80 Bürger haben bislang die Elektronische Mängelmelder-App der Stadtverwaltung genutzt
„Emma“ hat ihre ersten Gehversuche erfolgreich gemeistert: Rund
80 Bürger (Stand Montag) haben
die Elektronische MängelmelderApp der Stadtverwaltung bereits
genutzt, um auf Missstände hinzuweisen, die sie entdeckt haben.
Seit Ende 2015 ist die App sowohl im
Google-Play-Store als auch im
Apple-Store erhältlich und kann
kostenlos auf Smartphones oder
Tablet-PCs heruntergeladen werden (wir berichteten). Die Testphase
im Dezember sei erfolgreich verlaufen, sagt Stadtpressesprecherin
Dagmar Staab auf Nachfrage der
RHEINPFALZ. Wie oft die Anwendung bereits heruntergeladen worden sei, könne man allerdings nicht
nachvollziehen. Aber die Resonanz
sei gut: Rund 80 Bürger hätten bislang auf Mängel im Stadtgebiet hingewiesen, und einige davon hätten
So sieht die App im PlayStore aus.
SCREENSHOT: FFG
auch schon mehrere Meldungen geschickt, so Staab. Im Google-PlayStore werden für Emma derzeit
rund 100 Downloads angezeigt.
Schwierigkeiten bereiten der Verwaltung Meldungen mit Fotos „in
freier Wildbahn“, da man diese
nicht zuordnen könne. „Hilfreich
wären
exakte
Beschreibungen
und/oder Straßennamen mit Hausnummern“, erläutert die Stadtspre-
cherin. Denn wenn jemand ein Foto
nicht sofort an Ort und Stelle, sondern erst später zum Beispiel von zu
Hause aus verschickt, werden die
GPS-Daten des Versendeorts und
nicht die der fotografierten Stelle
mitgeliefert. Und wenn dann die genaue Ortsbeschreibung fehlt, ist die
Verwaltung ziemlich ratlos.
Es seien bereits mehrere Mängel
beseitigt worden, auf die Bürger mit
Hilfe der App aufmerksam gemacht
hätten, berichtet Staab und zählt
auf: Vandalismus auf Spielplätzen,
ein Auto verliert täglich jede Menge
Öl, viele Müllmeldungen, ein herrenloses Fahrrad steht seit Monaten
am Reitverein, Gestrüpp hängt über
die Mauer eines Grundstücks, Parken auf dem Bürgersteig.
In der Facebook-Gruppe „Öffentlicher Protest gegen die derzeitige Situation in Neustadt“, die mehr als
2500 Mitglieder zählt, wird das The-
ma „Emma“ eifrig diskutiert. Dort
finden sich auch Erfahrungsberichte, negative wie positive. Die negativen Beispiele bezögen sich meist
auf „Mängel, die wir nicht beheben
können“, erläutert Staab. Dazu zähle
etwa Müll auf dem Bürgersteig, was
nicht Sache der Stadtverwaltung,
sondern der jeweiligen Anlieger sei.
Und Meldungen wie „Schlagloch in
der Konrad-Adenauer-Straße“ habe
man „in der Pipeline“, da das betroffene Teilstück der Straße in diesem
Jahr sowieso saniert und das Loch
damit automatisch entfernt werde.
Ansonsten
werde
versucht,
schnell zu handeln, die gemeldeten
Mängel von den Fachabteilungen
beheben zu lassen. Das könne aber
nicht immer gelingen: „Es gibt Fälle,
in denen erst Ersatz bestellt werden
muss, zum Beispiel, wenn auf einem
Spielplatz eine Wippe zerstört wurde“, so Staab. (ffg)
EINWURF
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VON ANKE HERBERT
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A KT U EL L NO TI ER T
MITTWOCH, 20. JANUAR 2016
Ob die Neustadter wissen, wie
gut sie es mit ihrer Stadtverwaltung haben? Zumindest in vielen
Fällen? Bei der neuen App zum
Beispiel. Mit ihr kann jeder Bürger Mängel melden, und die Verwaltung kümmert sich. In Kaiserslautern ist das anders. Da gibt
es „Emma“ zwar auch. Aber nur
für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Bürger als Mängelmelder sind in der Barbarossastadt
nicht gefragt. Was selbstredend
einen Sturm der Entrüstung ausgelöst hat, als die Sache mit der
App bekannt wurde. Den können
sich die Neustadter sparen ...
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