Vorschau von „Rheinpfalz 30.01.2016 Flüchtlingsordner“

DIE RHEINPFALZ
— NR. 25
A K T U EL L NO TI ER T
Windkraft-Pläne: Kein
Kommentar der Pfalzwerke
Die Pfalzwerke AG will sich nicht zum Windkraft-Projekt bei Mußbach äußern. Dabei verweist sie auf das laufende Verfahren in Sachen
Windpark Ottweiler. Wie berichtet, hat dessen
Eigentümerin, die Ludwigshafener Pfalzwind,
den früheren Mitgesellschafter, die Wörrstadter Juwi Energieprojekte, darauf verklagt, vom
Geschäft zurückzutreten. Pfalzwind ist ein
Joint Venture der Pfalzwerke und der Rio Energie, einer Tochter der Stadtwerke Mainz. Bei
dem Mußbacher Projekt haben die Stadtwerke
Neustadt ein exklusives Kaufrecht, falls Juwi
die Windräder baut. Da die Pfalzwerke Minderheitsgesellschafter der Neustadter Stadtwerke sind, fürchten Gegner der WindkraftPläne, die Pfalzwerke zu verprellen. Indes hatte sich, wie im Stadtrat bekannt wurde, der
Aufsichtsrat der Stadtwerke im Herbst einmütig dafür gestimmt, die Wirtschaftlichkeit des
Projekts zu prüfen. (ahb)
LOKALSEITE 3
Flugplatzstraße: Stadt
stellt Ersatzampel
In der Flugplatzstraße in Lachen-Speyerdorf
hat die Tiefbauabteilung kurzfristig eine provisorische Ampel montiert. Wie berichtet, war
am 26. Januar ein Autofahrer an die Ampel gefahren. „Durch die Wucht des Aufpralls wurde
der Ausleger eines Signalmasts aus den
Schrauben gerissen und musste abgetrennt
werden“, erklärt Florian Rosenbaum, zuständig für die städtische Straßenbeleuchtung und
die Lichtsignalanlagen. Die Reparatur werde
mindestens vier Wochen dauern, da unter anderem der alte Signalmast erst ausgebaut und
ein Fundament für einen neuen Mast gegossen werden müsse. Der Schaden an der Anlage beträgt laut einem ersten Gutachten der
Wartungsfirma 15.000 Euro. (rhp)
TA GE S TH E MA
Schwellen-Angst im Minikreisel
SAMSTAG, 30. JANUAR 2016
„Die Filialen zeichnen uns aus“
Klare Worte von Andreas Ott, dem neuen Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Rhein-Haardt:
Trotz Kostendruck wegen der Niedrigzinsphase will er an der Struktur mit derzeit 43 Geschäftsstellen nicht rütteln.
Ott legt eine Bilanz mit Wachstum in fast allen Geschäftsfeldern vor und lobt dafür Vorgänger Karl Mang.
„Ich habe ein sehr gut geführtes
Haus übernommen.“ Das sagte bei
der Bilanzpressekonferenz der Sparkasse Rhein-Haardt der Vorstandsvorsitzende Andreas Ott, seit Januar
im Amt. Ziel müsse sein, dass der
Bürger „seiner“ Sparkasse immer
vertraue, erklärte der Vorstandsvorsitzende, der von der Sparkasse
Kraichgau in Baden kommt, bei seiner Vorstellung. Vorgänger Karl
Mang war nach neun Jahren an der
Spitze in den Ruhestand gegangen.
Nicht nur Großbanken, auch einige Sparkassen streichen Filialen und
Stellen. „Das ist nicht unser Weg“,
machte Ott deutlich. Sicherlich
müsse sich jeder Standort permanent rechtfertigen „als Abstimmung
mit den Füßen“, es gebe aber keine
konkreten Überlegungen. Er schließe nicht aus, dass es in ein, zwei,
fünf oder zehn Jahren heiße, die eine
oder andere Geschäftsstelle rechne
sich nicht, weil der Kunde andere
Angebote annehme: „Es wird aber
keinen Kahlschlag geben. Die Filialen zeichnen uns doch aus. Das ist
unser Hauptvertriebsanker.“
Trotz der niedrigen Zinsen sind
die Einlagen bei der Sparkasse um
1,6 Prozent auf 3,15 Milliarden Euro
angestiegen. Im Wertpapiergeschäft zeigt der Pfeil um 6,2 Prozent
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ZUR SACHE
Sparkasse in Zahlen
Der neue Sparkassenvorstand (von links): Georg Lixenfeld, Andreas Ott und Thomas Distler.
auf ein Volumen von 830 Millionen
Euro nach oben. Ott sieht, ausgehend von der Zinserhöhung in den
USA, einen langsamen Trend nach
oben. „Es wird vielleicht noch drei,
vier Jahre dauern, aber wir werden
auch wieder höhere Zinsen bekommen, darauf müssen sich auch die
öffentlichen Haushalte einstellen“,
so seine Prognose.
Das Kreditvolumen stieg um 1,3
Prozent auf 2,56 Milliarden Euro,
trotz zahlreicher Tilgungen von Altverträgen mit noch hohen Zinsen.
„Die Bauwirtschaft in unserer Region boomt“, nannte Ott den Hauptgrund. Das Plus bei der Wohnungs-
baufinanzierung gab er mit 20 Millionen Euro auf 262 Millionen Euro
an. Die Immobilienabteilung vermittelte 183 Objekte (Vorjahr 145)
mit einem Wert von 27,3 Millionen
Euro.
Die Wertberichtigungen auf Kredite, die nicht zurückgezahlt wurden, liegen bei 1,8 Millionen Euro.
Dieser relativ geringe Betrag macht
laut Ott die gute wirtschaftliche Lage deutlich. Die Nachzahlungen für
die Sanierung des Klemmhofs, der
zu 36 Prozent der Sparkasse gehört,
fallen nicht ins Gewicht, weil Rückstellungen gebildet waren. „Wir
hoffen, dieses Thema bald abschlie-
Die Bilanzsumme steigt von 3,83
auf 3,91 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss beträgt 10,9 Millionen Euro, das ist etwa eine
halbe Million Euro mehr als 2014.
Die Ausschüttung an die „Eigentümer“ soll wie in den Vorjahren
bei 2,5 Millionen Euro liegen. Die
Sparkasse Rhein-Haardt gehört
dem Kreis Bad Dürkheim (63
Prozent) sowie den Städten Frankenthal (20 Prozent) und Neustadt (17 Prozent). Mit 649 Mitarbeitern (Vorjahr 659) ist sie einer
der größten Arbeitgeber der Region. Der durch Fluktuation ausgelöste leichte Rückgang soll
wieder ausgeglichen werden,
künftig auch durch Berufsakademiestudenten. Die Bank hat im
Jahr 3,1 Millionen Euro an Gewerbesteuer gezahlt und für 1,1
Millionen Euro gespendet. (wkr)
FOTO: FRANCK
ßen zu können“, so der Vorstandsvorsitzende.
Ott will die technischen und personellen Voraussetzungen schaffen,
um das Online-Banking auszubauen. Bereits für 42 Prozent der
108.000 Privatgirokonten gebe es
einen Online-Zugang. Die Erhöhung
der Gebühren für klassische Kontenmodelle zum 1. Oktober 2015 ist
nach Angaben von Vorstand Georg
Lixenfeld angenommen worden:
„Es gab in der Summe vielleicht 100
Einzelgespräche, wo wir das nochmals erläutern mussten.“
An der Verteilung im Vorstand
ändert sich vorerst nichts. Lixenfeld
ist weiter für die Privatkunden zuständig, sein Kollege Thomas Distler
für die Geschäftskunden. Ott leitet
wie auch schon Karl Mang die übergeordnete Steuerung der Bank.
(wkr)
EINWURF, LOKALSEITE 3
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Blaue Wegbegleiter
B I T T E U M BL Ä T T E RN
Schlossverkehr
Stadt: Dauerbrenner im Hambacher Ortsbeirat: Wie lässt sich der Besucherverkehr zum
Schloss besser regeln? Die Fraktionen fordern
einen Buspendeldienst.
LOKALSEITE 2
Führungswechsel bei Stadtwerken
Land: Alexander Will wird zum 1. Februar Geschäftsführer bei der Stadtwerke Deidesheim
GmbH. Willi Schwindinger (65) geht in Ruhestand.
LOKALSEITE 5
Lieben, leben und genießen
Kultur regional: Musikalischer Spaß weit
weg vom Regietheater – die „Johann-StraußOperette Wien“ spielt „Wiener Blut“ im Neustadter Saalbau.
LOKALSEITE 6
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LOKALSEITE 2
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Flüchtlinge erhalten Ordner für wichtige Dokumente – Spende des Rotary Clubs
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Jeder erwachsene Flüchtling, der
in der Stadt untergebracht ist, soll
ab Montag einen Ordner erhalten,
in dem dann alle relevanten Bescheide aufbewahrt werden sollen. Finanziert hat die Ordner der
Rotary Club Neustadt, dessen Präsident Hartmut Loos gestern die
ersten blauen Sammelmappen
Flüchtlingen im Café Willkommen
überreicht hat.
Die Ordner sollen dabei sowohl den
Flüchtlingen selbst als auch den
Mitarbeitern bei Behörden, in Arztpraxen, bei Krankenkassen oder
auch an der Volkshochschule das
Leben leichter machen. Nicht selten
nämlich hätten die Neuankömmlinge bislang wichtige Bescheide, wie
etwa den über ihren Flüchtlingsstatus, zusammengefaltet in der Hosentasche oder sonstwo, wo diese
So sehen sie aus: die Ordner für
Flüchtlinge.
FOTO: LINZMEIER-MEHN
schnell verloren gehen könnten,
sagte die Leiterin des Sozialamts,
Marion Walz, im Gespräch mit der
RHEINPFALZ.
Geboren worden ist die Idee der
Flüchtlings-Ordner im Kreis der eh-
renamtlichen Betreuer des Arbeitskreises Asyl. Dann wurde überlegt,
was alles in einen solchen Sammelordner gehört. Herausgekommen
ist ein blauer Ordner, der unter anderem mehrere Klarsichthüllen enthält, einen Flachlocher, eine Einleitung, die auf Deutsch und in der jeweiligen Muttersprache Sinn und
Zweck des Ordners erläutert, sowie
ein Ordnerblatt für Eintragungen.
Letzteres soll laut Walz nicht zuletzt den Mitarbeitern bei Behörden
und auch den ehrenamtlichen Helfern die Arbeit erleichtern. Und es
solle verhindern helfen, dass ein
Flüchtling in einer Angelegenheit
gleich mehrere Ansprechpartner
aufsucht. Kurz gesagt, soll der Ordner also genau das tun, was seine ureigenste Bestimmung ist: Ordnung
schaffen in den Angelegenheiten eines jeden in Neustadt unterge-
brachten Flüchtlings. Besonders
hilfreich dabei dürfte das mehrsprachige Inhaltsverzeichnis sein, das
mit Nummern und Symbolen die
wichtigsten Behörden und Einrichtungen aufzeigt, mit denen ein jeder
Flüchtling unweigerlich zu tun hat
beziehungsweise zu tun haben
wird. Dazu zählt das Bundesamt für
Migration ebenso wie das Jobcenter
oder eben die Stadtverwaltung.
Finanziert hat die Ordner der Rotary Club Neustadt, der diese „vergleichsweise günstig“ vom Wacker
Bürocenter bezogen habe, wie Rotary-Mitglied Karin Henneke sagte.
500 an der Zahl sind jetzt bei den
entsprechenden Stellen, die die Hefter ab Montag an die Flüchtlinge
verteilen wollen. Steige die Anzahl
der Flüchtlinge weiter, will der Rotary Club entsprechend weitere Ordner nachordern. (mko)
VON WOLFGANG KREILINGER
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In Haßloch wird einer der innerörtlichen Minikreisel mit Schwellen rund um die Aufpflasterung aufgerüstet. Das soll die Sicherheit erhöhen. Bewährt sich das, werden auch die anderen Minikreisel so ausgestattet. LOKALSEITE 4
Vertrauen
vor Ort
Der Wind weht den Banken ins
Gesicht. Die wohl längste – und
tiefste – Niedrigzinsphase aller
Zeiten trocknet die einstigen Ertragsquellen zunehmend aus.
Umso wichtiger ist es, Ruhe zu
bewahren, das Vertrauen der
Kunden zu halten und nicht nur
den Ausweg in neuen – meist
spekulativen – Produkten zu suchen. Auch das ging in der jüngsten Vergangenheit ja auch schon
mal schief. Der neue SparkassenVorstandsvorsitzende Andreas
Ott hat den richtigen Ton für die
Situation gefunden. Gerade im
Hinblick auf das Filialnetz wird er
künftig an seinen Aussagen gemessen werden. Die Sparkasse
vor Ort ist vor allem der älteren
Generation noch wichtig.
WOCHENSPIEGEL
JAHRESORDEN
WINDKRAFT
WINTERDIENST
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Die Sache mit
dem Schlüssel
Zu viele
offene Fragen
Erfolgreiche
Nachtschicht
Ortsvorsteher haben in dieser Kampagne ja einen besonders dicken
Stein im Brett der Fasnachter. Nicht
nur in Lachen-Speyerdorf, wo der
Karnevalclub Rot-Weiß als liebevolle Hommage an Claus Schick dessen
Konterfei in eine Ritterrüstung
montierte. Nein, auch die „Diedesfelder Flendes“ haben ihrem Ortschef ein besonderes Dankeschön
beschert und ihn auf ihrem Jahresorden verewigt. Dass Roland Henigin dort auf einem Schlüssel reitend
zu sehen ist, kommt natürlich nicht
von ungefähr: Ohne viele Worte hat
er den Fasnachtern in dieser Richtung das eine oder andere Mal aus
der Patsche geholfen. Ob sie ihn zuvor angefleht haben, wie es den Diedesfeldern aus alter Zeit im Streit
mit Hambach nachgesagt wird und
woraus sich auch das „Flendes“ ableiten soll, ist allerdings offen.
Weniger freundschaftlich geht es im
Streit um Windkraft bei Mußbach
zu. Dabei steht aber auch einiges auf
dem Spiel. Zum Beispiel, ob der freie
Blick aufs Hambacher Schloss aufgegeben wird, ohne tatsächlichen
Energiegewinn. Bürger, die gegen
das Projekt sind, vor allem natürlich
Mußbacher, fühlen sich nicht informiert. Und in der Tat bietet die Vorgehensweise aller Projektverantwortlichen, die Stadtratsmehrheit
eingeschlossen, viel Raum für offene Fragen. Ob eine formale Bürgerbeteiligung da ausreicht? Auch darüber ließe sich streiten. Die FWG
springt sozusagen in die Bresche
und hat für Mittwoch eine Infoveranstaltung angesetzt. Die Grünen
ziehen am 12. Februar nach. Indes
wäre all das nicht notwendig, würde
das Projekt ohne solchen Zeitdruck
angegangen.
Anke Herbert
Was gab es in der Vorsaison für Prügel für den städtischen Räumdienst,
als kurz vor dem Jahreswechsel
überraschend starke Schnellfälle für
ein Verkehrschaos sorgte. Heute vor
einer Woche bescherte nun das
Blitzeis vor allem den Fußgängern
ein Sturz nach dem anderen. Über
60 „Opfer“ musste in der Notaufnahme des Hetzelstifts behandelt
werden.
Die Polizei meldet aus der Nacht
nur einen einzigen Unfall: Ein Autofahrer hatte ein Verkehrsschild auf
die Haube genommen. Dass diese
Blitzeisnacht so glimpflich ausging,
war ein Verdienst des Räumdienstes, der mit 42 Kräften vor allem
zwischen 3 und 8 Uhr auf der Piste
war. Auch eine erfolgreiche Einsatznacht des Teams um Bauhof-Chef
Oliver Immig verdient, herausgestellt zu werden. Wolfgang Kreilinger
KARIKATUR: HERRMANN
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