Leseprobe zum Titel: Süddeutsche Zeitung (17.03.2015)

Zu verkaufen: Was aus Middelhoffs Villa in Saint-Tropez wird
Wirtschaft
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HF1
(SZ) Grundsätzlich wird in dieser Welt und
ihrer digitalen Parallelvariante viel zu viel
gelabert, schriftlich wie mündlich. Und es
kommt meistens gar nicht mehr darauf an,
ob Inhalte vermittelt oder nur Bilder von
breibeschlabberten Säuglingen kommentiert werden. Hauptsache, der sprachliche
Flow findet statt, und es ist nicht einmal
wichtig, ob er einen Adressaten findet. Die
sozialen Medien sind, knapp zusammengefasst, der komplette Gegenentwurf zum
Sauerland. Im Sauerland findet eigentlich
überhaupt kein sprachlicher Flow statt.
Sollte sich aber mal ein winziges sprachliches Flowchen auf den kurzen Weg machen, freut sich der sauerländische Absender, wenn sein Adressat eine kurze Bestätigung gibt. Die zwischen Arnsberg und Olpe
meistverbreitete Bestätigungsanfrage lautet: „Woll?“ Übersetzt bedeutet Woll:
„Nicht wahr?“ Dieses kleine kugelige
Wort, aus der Wolle der guten Nachbarschaft gestrickt – sollte es nicht auch den
Menschen außerhalb des Sauerlandes zur
Verfügung, anders gesagt: Müsste es nicht
im Duden stehen? Es steht nämlich nicht
im Duden.
Gell steht im Duden. Gell ist das schwäbische Woll, und offenbar ist der helle Klang
der süddeutschen Woll-Variante gefälliger
und freundlicher und wurde deshalb eingeladen, im Wörterbuch Platz nehmen zu dürfen. Der aus Altena gebürtige Schriftsteller
Peter Prange, nennen wir ihn kühn den sauerländischen Proust, prangert den Ausschluss von Woll aus dem deutschen
Sprachkanon an, spricht von „himmelschreiender Ungerechtigkeit“ und gießt Öl
in das Feuer des entfesselten Sauerländers. Die waldreiche Landschaft mit ihren
schweigsamen Dörfern, deren geologische
Ereignislosigkeit in der Möhnetalsperre ihren schönsten Ausdruck findet – lange haben die Menschen in ihr stillgehalten.
Wohl ab und zu woll gesagt, aber das war es
auch. Jetzt aber kommt es zum ersten großen sauerländischen Sprachaufstand, zur
Arnsberger Rewollte.
Wer vom sauerländischen Woll-Gebiet
redet, weiß, dass er es mit einer sehr alten
Kulturlandschaft zu tun hat, deren sprachliche Färbungen unter dem Fachbegriff
der Ripuarischen Dialekte gebündelt werden. Es sind die lingualen Ausläufer der
westgermanischen Sprachen, die sich im
Zuge verschiedener Lautverschiebungen
zu jenem münteferingischen Sprachgebrauch veredelt haben, wie wir ihn heute –
Müntefering würde sagen: getz – kennen.
Es ist nicht gut, wenn Teile eines alten Kulturvolks unzufrieden sind; es stimmt dann
etwas nicht mit dem Humus des Wortbodens. Und wir dürfen uns nicht wundern,
dass die Mächtigen der Duden-Redaktion
scharfen Gegenwind aus dem Sauerland
bekommen, wenn sie den Leuten weismachen wollen, dass das „Gell“ alternativlos
sei. Denn Sprache, um das jetzt abzuschließen, dient nicht nur den Schwaben, sondern dem allgemeinen Woll.
MÜNCHEN, DIENSTAG, 17. MÄRZ 2015
71. JAHRGANG / 12. WOCHE / NR. 63 / 2,40 EURO
Islamisten halfen
Schülerin
16-Jährige Münchnerin soll
seit März in Syrien sein
München – Die in Richtung Syrien ausgereiste 16-jährige Elif Ö. aus dem Münchner
Vorort Neuried hatte bei ihrer Flucht offenbar Hilfe von einer deutsch sprechenden islamistischen Anwerberin in Syrien. Dies
geht aus handschriftlichen Aufzeichnungen der Schülerin und Aussagen aus deren
Umfeld hervor, die Süddeutscher Zeitung,
WDR und NDR vorliegen. Demnach hat die
Frau einer Bekannten von Elif angeboten,
sie in Syrien aufzunehmen und die Reise
zu finanzieren. Elif stand zu der Frau in engem Kontakt und hat sie als diejenige bezeichnet, die sie anleitet. Aus den Unterlagen geht auch hervor, dass Elif Ö. mit dem
Islamischen Staat sympathisiert. Die Spur
des Mädchens verliert sich am Morgen des
1. März im türkischen Gaziantep. Am
8. März hat sich ihr Handy zum letzten Mal
in das türkische Mobilfunknetz eingewählt, ob auf türkischer oder syrischer Seite der Grenzregion, ist unklar. Ihre religiös
motivierte Ausreise hat sie akribisch vorbereitet und dazu Profile in sozialen Netzwerken gelöscht. sz
Seite Drei
Nass und forsch
Das war ein Termin nach Boris Johnsons Geschmack. Der Londoner Bürgermeister, der in der Politik nach Höherem strebt, ist der unbestrittene Meister des gestellten und doch unverkrampft wirkenden Fotos. Also ließ er sich nicht zweimal bitten, als er gefragt wurde, ob er beim Pflanzen von Wasserlilien in den Königlichen Botanischen Gärten im Südwesten Londons helfen wolle. In Wathosen
stieg Johnson am Montag in den künstlichen See und lächelte mit verwuscheltem Haar in die Kameras. FOTO: STEFAN WERMUTH/REUTERS
Finanznot treibt Athen zu neuen Tricks
Eigentlich sollten Griechenlands Bauern 200 Millionen Euro von der EU als Hilfen bekommen –
jetzt zweigt die Regierung das Geld ab. Merkel lädt Tsipras überraschend nach Berlin ein
von christiane schlötzer
und bastian brinkmann
München – Die griechische Regierung
sieht sich wegen der Finanznot bereits dazu gezwungen, letzte Reserven anzugreifen. Dabei hat Athen jetzt auch EU-Subventionen dazu benützt, um andere Löcher zu
stopfen. Schon am vergangenen Dienstag
sollten die 51 000 Baumwollbauern etwa
200 Millionen Euro an EU-Zuschüssen erhalten. Diese Summe, die sich in den Kassen der entsprechenden griechischen Verwaltung befand, wurde aber an die Zentralbank in Athen transferiert, wie der griechische Blog protagon.gr berichtet. Dies geschah nach Informationen der Süddeutschen Zeitung durch einen Beschluss des
Ministerrats, gegen den Willen des Landwirtschaftsministers.
Wie dramatisch die Situation ist, verdeutlicht auch eine überraschende Einladung: Nach Informationen der SZ wird Premier Alexis Tsipras am Montag zu einem
ersten offiziellen Besuch in Berlin erwartet. Kanzlerin Angela Merkel lud den griechischen Regierungschef am Montag in einem Telefonat ein.
Auch andere staatliche Kassen, unter anderem aus dem Bereich der Sozial- und
Rentenversicherung, sollen ihre Bargeldreserven an die Notenbank überweisen. Diese soll dann kurzfristige Anleihen, sogenannte Repos, dafür ausgeben, um den
staatlichen Finanzbedarf zu decken. Eine
entsprechende Anweisung soll nun als Anhang an das Gesetz zur Erleichterung der
humanitären Krise ins Parlament eingebracht werden. Inzwischen haben sich
auch Arbeiter der Skaramangas-Werft be-
schwert, dass ihr letzter Lohn vom Verteidigungsministerium nicht bezahlt wurde.
Finanzminister Yanis Varoufakis hatte
in der ARD-Sendung „Günther Jauch“ am
Sonntagabend „unbedeutende kleine Liquiditätsprobleme“ eingeräumt. Am Montag überwies Athen zumindest fristgemäß
588 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF), wie Kreise des
Athener Finanzministeriums bestätigten.
Das Land muss am 20. März weitere
336 Millionen Euro an den IWF zurückzahlen. Insgesamt muss Athen im März Verpflichtungen im Umfang von gut 6,85 Milliarden Euro erfüllen, einschließlich von
Lohn- und Rentenzahlungen.
Varoufakis wurde in der ARD-Sendung
zudem mit einem alten Video konfrontiert.
Darin erklärt er, wie Athen hätte handeln
sollen, bevor es 2010 im ersten Hilfspaket
Notkredite in Milliardenhöhe von den Euro-Partnern und dem IWF bekommen hat.
„Griechenland sollte sich einfach für insolvent erklären und Deutschland den Finger
zeigen und sagen: Ihr könnt das Problem
jetzt alleine lösen.“ Dazu hebt er den Mittelfinger. Gemeint ist, dass eine Pleite Griechenlands damals deutsche Banken in Finanznot gebracht hätte. Auf die Kredite
der Euro-Partner bezieht sich Varoufakis
in dem Ausschnitt nicht. Diese wolle er zurückzahlen, betonte er in der ARD. Er dementierte aber überraschend, dass das Video echt sei. „Ich habe den Finger nicht gezeigt, das ist nie passiert“, sagte er. Der Mitschnitt aus dem Jahr 2013 stammt von einer Konferenz namens Subversive Festival
in Kroatien. Eine Sprecherin der Konferenz bestätigte der SZ, dass das Video nicht
manipuliert wurde.
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HEUTE
Meinung
Der Dax ist längst nicht
so wichtig, wie immer
behauptet wird
4
Politik
Vor der Eröffnung des neuen
EZB-Gebäudes rüstet sich
Frankfurt gegen Randale
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Feuilleton
Klang und breit – Akustiker
Karlheinz Müller erklärt
den Gasteig
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Das Politische Buch
Was es mit dem falschen
Kalifen und der Tyrannei
des IS auf sich hat
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Wissen
Höllenschlund – Im Kongo droht
einer der gefährlichsten Vulkane
der Welt auszubrechen
Medien, TV-/ Radioprogramm
Das Politische Buch
München · Bayern
Rätsel
Familienanzeigen
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Wenn die Niederländer am Mittwoch ihre
Provinzparlamente wählen, können sie
noch auf einer zweiten Liste ihr Kreuzchen machen. Erstmals stehen gleichzeitig die Führungsgremien der „waterschappen“ (wörtlich: Wasserschaften) zur
Wahl, einer sehr niederländischen Institution. Deichverbände gibt es auch an der
deutschen Küste und am Rhein, im Rahmen des Hochwasserschutzes. In den Niederlanden haben diese Selbstverwaltungseinheiten aber mehr Kompetenzen.
Sie kümmern sich im umfassenden Sinn
ums Wasser: nicht nur um Deiche und
Dämme gegen die elementaren Gefahren,
sondern auch ums Ab- und Trinkwasser.
Und sie berücksichtigen neben Wirtschafts- auch Umweltinteressen.
Diese Wahlen nun parallel zu anderen
abzuhalten hat zum Ziel, die Beteiligung
von zuletzt nur noch 24 Prozent zu erhöhen. Schon lange wird über die Abschaffung der waterschappen diskutiert, die
Dammbruch
Die Niederlande stellen die Macht der „Deichgrafen“ infrage
manche für bloße Folklore halten. Andererseits sind die Niederlande existenziell
betroffen, wenn es um Wasser geht. Sie leben in besonderem Maße vom, aber auch
gegen das Wasser, das ihnen Wohlstand
bringt – und ständige Bedrohungen. Die
Hälfte des Landes ist hochwassergefährdet. Ein Drittel liegt unterhalb der Meereshöhe, dort werden 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet. Und der
Klimawandel lässt den Meeresspiegel steigen, um mindestens einen halben Meter
in den nächsten Jahrzehnten.
Waterschappen gibt es seit dem Mittelalter. Im 9. Jahrhundert begannen die
Bauern, sich gegen die Fluten zusammenzuschließen. In Genossenschaften bauten sie Deiche, Kanäle, Schleusen und hiel-
ten sie gemeinsam instand. Später legten
sie große Wasserflächen trocken, die „Polder“. An der Spitze einer waterschap steht
– noch immer – der „Deichgraf“, wie ihn
Theodor Storm im „Schimmelreiter“ beschrieb: eine früher zentrale, heute nicht
mehr ganz so wichtige Figur in der lokalen Hierarchie.
Noch vor 60 Jahren gab es 2500 waterschappen. Jetzt sind es 24, die Gefahr laufen, dem Drang zu schlanker Verwaltung
zum Opfer zu fallen. Warum, fragen viele,
müssen Leute für Aufgaben gewählt werden, die eine normale Behörde erledigen
könnte? Und warum müssen Parteien wie
Wasser natürlich und Unser Wasser Wahlkampf führen, wenn sie sich über fast alles einig sind? Umstritten ist höchstens,
ob man die Bisamratten, die die Deiche
untergraben, wirklich zu Zehntausenden
in Wasserfallen ertränken muss. Es gebe
die waterschappen nur, „weil es sie gibt“,
schreibt ein Autor in der Zeitung Volkskrant. Man solle das Thema bitte dem zuständigen Ministerium überlassen.
Andererseits gilt die waterschap als
Keimzelle der speziellen niederländischen Konsenskultur. Sie abzuschaffen
hieße, Wurzeln zu kappen. Wesentlich für
die Zukunft ist aber etwas anderes: Die
waterschappen dürfen Steuern erheben,
es sind 2,8 Milliarden Euro im Jahr. Das
garantiert, dass der Wasserschutz nicht einer von vielen Bereichen im Gesamthaushalt wird, bei dem man kürzen kann wie
beim Klopapier. New Orleans vor Hurrikan Katrina sei ein warnendes Beispiel,
sagt ein Kandidat der Algemene Waterschapspartij. Die amerikanische Stadt
habe an den Deichen gespart und sei fast
untergegangen.
thomas kirchner
Poroschenko: Minsker Abkommen ist ohne Alternative
Beim Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten fordert Merkel von den Separatisten Bewegungsfreiheit für das Rote Kreuz
Berlin/Brüssel – Obwohl der Waffenstillstand in der Ostukraine brüchig ist und die
Angst vor einer neuen Eskalation des Konflikts fortbesteht, haben sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und der ukrainische
Präsident Petro Poroschenko unmissverständlich hinter die Vereinbarungen von
Minsk gestellt. Poroschenko sagte nach
einem Treffen mit der Kanzlerin: „Zum
Minsker Abkommen gibt es keine Alternative.“ Merkel betonte, die Beschlüsse vom
12. Februar dieses Jahres seien „der Weg“
zur Lösung des Konflikts.
Beide Politiker beklagten zugleich, dass
nach wie vor die Waffenruhe verletzt werde und noch lange nicht alles erreicht sei.
So könnte die Organisation für Sicherheit
und Zusammenarbeit in Europa (OSZE)
den Abzug schwerer Waffen in den Separa-
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tistengebieten nicht zufriedenstellend
überprüfen, kritisierte Merkel. Poroschenko kritisierte, dass die ukrainischen Gefangenen nach wie vor nicht freigelassen seien und von den Separatisten in der Stadt
Donezk vorgeführt würden.
Höchst unzufrieden zeigte sich Merkel
darüber, dass auch die humanitäre Hilfe
durch das Internationale Rote Kreuz nicht
in die Gebiete um Luhansk und Donezk vordringe. „Das muss sich ändern“, mahnte
die deutsche Kanzlerin. Poroschenko beklagte in diesem Zusammenhang, dass die
„sogenannten Hilfskonvois“ aus Russland
derweil noch immer unkontrolliert über
die Grenze in die von Separatisten beherrschten Gebiete kämen.
Mit Blick auf die von Kiew zu erfüllenden Teile der Minsker Vereinbarungen sag-
te Merkel, sie habe größten Respekt für
das, was Poroschenko und die Ukrainer
derzeit leisteten. Sie hob dabei besonders
den Mut hervor, das neue Statusgesetz für
die Regionen im Osten des Landes ins Parlament einzubringen. Es billigt den Gebieten erhebliche Souveränität zu, so die Bildung lokaler Polizeieinheiten. Poroschenko betonte, sein Land werde allen Verpflichtungen aus Minsk nachkommen. Es sei
nun an Russland und an den Separatisten,
ihrerseits die Vereinbarungen vom 12. Februar einzuhalten.
Auf den Tag genau ein Jahr nach dem
verfassungswidrigen Referendum auf der
Krim, das zur Annexion der Halbinsel
durch Russland führte, stellte Merkel klar,
dass die Annexion nie akzeptiert werde.
Die Bemühungen zur friedlichen Lösung
des Konflikts hätten weiter das Ziel, die
vollständige Souveränität der Ukraine
über ihr Staatsgebiet wiederherzustellen.
Vor dem Treffen mit Merkel in Berlin
hatte Poroschenkos Äußerung, Minsk
funktioniere nicht, in der EU Kritik ausgelöst. „Beide Seiten sind im eigenen Interesse Verpflichtungen eingegangen, beide Seiten haben zu liefern“, forderte Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn. Nur
dann öffne sich die Tür für politische
Lösungen. „Keiner hat das Recht, diese Tür
zuzuschlagen“, fügte er hinzu. Polens
Außenminister Grzegorz Schetyna forderte ein „effektiveres Format“ für Verhandlungen mit Moskau. Die Minsker Vereinbarungen waren von Deutschland, Frankreich, der Ukraine und Russland getroffen
worden.
s. braun, d. brössler
Der Dax nimmt
die nächste Hürde
Frankfurt – Der Deutsche Aktienindex
hat an der Börse in Frankfurt zum ersten
Mal die Schwelle von 12 000 Punkten
durchbrochen. Seit Jahresanfang hat der
Dax damit um fast 30 Prozent zugelegt. Experten sehen die Gefahr von Kurskorrekturen zwar steigen – grundsätzlich erwarten
sie aber, dass es bei den Aktien weiter nach
oben geht. Grund ist die Politik des billigen
Geldes durch die EZB, die lange anhalten
werde.
sz Seite 4 und Wirtschaft
8,2 Millionen Ausländer
leben in Deutschland
Wiesbaden – Noch nie haben so viele Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft in Deutschland gelebt wie derzeit.
2014 erfasste das Ausländerzentralregister fast 8,2 Millionen Menschen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, bedeutet das im Vergleich zu 2013
einen Anstieg um 519 300 oder 6,8 Prozent. Die Anzahl ausländischer Staatsbürger wird seit 1967 erhoben. sz Seite 5
Präsident Putin
zeigt sich wieder
Moskau – Nach wilden Spekulationen
über seinen Verbleib ist Russlands Präsident Wladimir Putin am Montag erstmals
seit elf Tagen wieder öffentlich aufgetreten. Ohne Gerüchte wäre das Leben langweilig, sagte Putin während einer Begegnung mit dem kirgisischen Präsidenten Almasbek Atambajew in Strelna bei St. Petersburg. Die Gerüchte reichten von Gesundheitsproblemen bis hin zu Machtkämpfen im Kreml. sz Seiten 4 und 6
Sechs Jahre Haft für
Kunstberater Achenbach
Essen – Der Kunstberater Helge Achenbach muss für sechs Jahre ins Gefängnis.
Das Landgericht Essen verurteilte ihn wegen Betrugs und Untreue. Achenbach habe
den Aldi-Erben Berthold Albrecht bei
Kunst- und Oldtimergeschäften um 20 Millionen Euro betrogen. Bei Bildern von Picasso und Autos von Ferrari habe er Rechnungen manipuliert und Aufschläge genommen. Der Verbleib des Geldes ist unklar. bed
Seite 4 und Panorama
Dax ▲
Dow ▲
Euro ▲
Xetra 17 Uhr
12191 Punkte
N.Y. 17 Uhr
17938 Punkte
17 Uhr
1,0584 US-$
+ 2,43%
+ 1,08%
+ 0,0092
DAS WETTER
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NACHTS
Anfangs stellenweise neblig, danach ein
Mix aus Sonne und Wolken, dabei ist es
überwiegend trocken. Am Nachmittag
frühlingshafte Temperaturen bei milden
13 bis 18 Grad. Schwacher bis mäßiger,
teils frischer Wind.
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