Berliner ** Morgenpost F R E I TA G , 1 3 . F E B R U A R 2 0 1 5 Redaktionsschluss: 0.05 Uhr | H | Nr. 43 / 7. W. Preis 1,10 Euro Wie finden Sie Berlin, Dirk Nowitzki? Der Basketball-Star über die EM in der Heimat und die aktuelle NBA-Saison. Seite 23 HEUTE STEUERSERIE Wie Rentner bei den Steuern sparen können. Seite 6 DPA/BORIS ROESSLER Bahn verschenkt 1200 Tickets für Berlin–Hamburg Goldener Ehrenbär der Berlinale für Wim Wenders REUTERS/HANNIBAL HANSCHKE BERLIN – Der deutsche Regisseur Wim Wenders ist am Donnerstagabend mit dem Goldenen Ehrenbären der Berlinale geehrt worden. Das Festival sprach dem Schöpfer von „Der Himmel über Berlin“ und „Pina“ die Auszeichnung für sein Lebenswerk zu. In seiner Laudatio würdigte der brasilianische Regisseur Walter Salles („Central Station“) Wenders als einen der großen Filmemacher aller Zeiten. „Was Wim Wenders uns gelehrt hat, war ein moralischer Kompass, aber auch einen ästhetischen und inhaltlichen Kompass für das Filmemachen“, sagte Salles. Aus Anlass der Preisvergabe zeigt die Berlinale zehn Filme des gebürtigen Düsseldorfers. Mit seiner Doku „Das Salz der Erde“ über den Fotografen Sebastião Salgado ist Wenders derzeit für einen Oscar nominiert. Seite 20 Deutschland verlangt Kompromisse von Griechenland BRÜSSEL – Im Schuldenstreit mit Grie- chenland verlieren die großen Euro-Partner zunehmend die Geduld. Bundeskanzlerin Angela Merkel und andere Spitzenpolitiker forderten den griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras am Donnerstag beim EU-Gipfel eindringlich auf, Kompromissbereitschaft zu zeigen. „Deutschland ist dazu bereit“, sagte Merkel, die direkt von den Ukraine-Krisengesprächen nach Brüssel gereist war. Für die Glaubwürdigkeit Europas sei es aber notwendig, Regeln einzuhalten. Die Finanzminister der Euro-Gruppe waren in der Nacht zuvor mit dem Vorhaben gescheitert, sich auf einen gemeinsamen Kurs für die finanzielle Rettung Griechenlands zu einigen. Athen zog nach Angaben von Diplomaten in der letzten Minute die Zustimmung zu einer vorbereiteten Erklärung zurück. Eine Einigung während des Gipfeltreffens galt am frühen Abend als äußerst unwahrscheinlich. Seite 5 Nacho Duato, neuer Chef des Staatsballetts, feiert heute seine erste Premiere in der Deutschen Oper. Seite 17 Ashton Carter ist neuer Verteidigungsminister Ashton Carter ist als neuer Verteidigungsminister der USA bestätigt worden. Der US-Senat billigte den Vorschlag von Präsident Barack Obama am Donnerstag. Carter wird damit Nachfolger von Chuck Hagel, der bereits im November seinen Rücktritt eingereicht hatte. Carter ist Obamas vierter Verteidigungsminister in sechs Jahren. Der 60-Jährige ist gelernter Physiker und war von 2011 bis 2013 der zweithöchste Beamte im Pentagon. KOSOVO Regierung will Ausreisewelle stoppen 17 Stunden in Minsk verhandelt: Merkel ringt Putin Waffenruhe ab Bundeskanzlerin spricht von „Hoffnungsschimmer“ für den Osten der Ukraine MINSK/BERLIN – Nach dem Kompro- miss bei dem dramatischen Verhandlungsmarathon in Minsk richten sich alle Hoffnungen auf die vereinbarte Waffenruhe in der Ostukraine. Sie soll Sonntag früh (15. Februar) um null Uhr Kiewer Zeit – und damit Sonnabendabend 23 Uhr mitteleuropäischer Zeit – in Kraft treten. Der Abzug schwerer Waffen soll zwei Tage nach der Feuerpause beginnen und nicht länger als zwei Wochen dauern. Die ukrainische Armee wird ihre Waffen von der aktuellen Frontlinie ins Hinterland abziehen, für die Aufständischen gilt die Linie vom 19. September 2014 – also der damaligen Vereinbarung. Die entstehende Pufferzone soll zwischen 50 und 140 Kilometer breit sein – je nach Waffengattung. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte seit Mittwochabend mit Frankreichs Staatschef François Hollande und den Präsidenten Russlands und der Ukraine, Wladimir Putin und Petro Poroschenko, über eine Beilegung der Ukraine-Krise verhandelt. Allein die Gespräche in Minsk dauerten 17 Stunden. Sie ebneten schließlich den Weg für ein Abkommen, das die Ukraine-Kontaktgruppe aus Vertretern Moskaus, Kiews und der Organisation für Sicherheit und Zusammen- die CDU-Politikerin. „Ich habe keine Illusion, wir haben keine Illusion: Es ist noch sehr, sehr viel Arbeit notwendig.“ Es sei wichtig, dass den Worten Taten folgten. Poroschenko sagte, es gebe keine Einigung über eine Autonomie oder Föderalisierung der Ostukraine. Das war eine zentrale Forderung Russlands. Die Minsker Lösung: Das ukrainische Parlament soll den östlichen Regionen weitreichende Rechte zubilligen. arbeit in Europa (OSZE) mit den Anführern der prorussischen Rebellen unterzeichnete. Die Ukraine, Russland, Deutschland und Frankreich wollen ein Aufsichtsgremium einsetzen, um die Umsetzung des Abkommens zu kontrollieren. Diese Diplomaten würden in regelmäßigen Abständen zusammentreten. Trotz des neuen Friedensplans mahnt Hollande zur Wachsamkeit. „Die nächsten Stunden werden entscheidend sein“, sagte er vor dem EUGipfel in Brüssel. Es sei wichtig, weiter Druck für einen Frieden in der Ukraine auszuüben. Auch Merkel zeigte sich zurückhaltend. Der Kompromiss sei „ein Hoffnungsschimmer, nicht mehr und nicht weniger“. „Es werden noch große Hürden vor uns liegen“, sagte Platzeck lobt das Abkommen Russlands Präsident Putin betonte, Teil der Vereinbarungen sei „eine Verfassungsreform, in der die gesetzlichen Rechte der Menschen im Donezk-Gebiet gewahrt werden müssen“. Er sagte: „Wir rufen beide Seiten dazu auf, sich zu mäßigen und überflüssiges Blutvergießen zu vermeiden.“ Die prorussischen Rebellen, die überraschend nach Minsk beordert worden waren, erklärten, das Ergebnis könne „eine friedliche Lösung“ des Konflikts ermöglichen. In dem seit zehn Monaten andauernden Konflikt in der Ostukraine wurden bereits mehr als 5300 Menschen getötet. Zuletzt nahm die Intensität der Kämpfe wieder zu. Auch der Minsker Krisengipfel wurde von neuer Lächeln Angela Merkel erklärt den Journalisten den Kompromiss BERLIN – Berlin ist von Mai an in der Nacht auf dem Luftweg vorübergehend nicht mehr erreichbar. Grund ist die geplante Landebahnsanierung in Schönefeld. Dorthin weichen stark verspätete Flugzeuge mit Ziel Tegel bislang aus, weil es am alten Flughafen in Schönefeld kein Nachtflugverbot gibt. Die Maschinen müssen dann etwa in Leipzig, Hannover oder Rostock landen, wie ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung am Donnerstag Leute 22 Sport 23–24 Leserbriefe 25 Rätsel/Horoskop 25 TV-Programm 26 Geflogen wird währenddessen von der neuen Piste für den künftigen Hauptstadtflughafen BER – wo wie in Tegel ein Nachtflugverbot gilt. Wenn Tegel wie geplant nach der voraussichtlichen Eröffnung des neuen Flughafens Ende 2017 schließt, wird Berlin dauerhaft in der Nacht mit dem Linienflugzeug nicht mehr erreichbar sein. Ausnahmen gibt es dann nur noch für Regierungsmaschinen, Post- und Sanitätsflugzeuge. dpa/fü sagte. Im vergangenen Jahr sind rund 50 Flugzeuge von Tegel nach Schönefeld umgeleitet worden, weil sie in Berlin erst nach 23.30 Uhr eintrafen. Das ist allerdings nur ein sehr kleiner Teil des Luftverkehrs, insgesamt sind in Tegel im Vorjahr mehr als 180.000 Maschinen gestartet oder gelandet. Die Start- und Landebahn des Flughafens SXF wird vom 2. Mai an wegen der Sanierungsarbeiten voraussichtlich ein halbes Jahr lang gesperrt. BÖRSE Dax und Euro WETTER Sonne, 6 Grad KONTAKT Der Dax steigt um 1,56 Prozent auf 10919,65 Punkte. In Berlin ist es nach anfänglichem Nebel meist freundlich. Die Temperaturen steigen bis auf 6 Grad. Seite 10 Anschrift: Kurfürstendamm 21-22, 10874 Berlin E-Mail: [email protected] Redaktion: 030-25 91 736 36 Anzeigen: 030-58 58 88 Aboservice: 030-58 58 58 Der Euro steigt um 0,12 Prozent auf 1,1328 US-Dollar. + Der kosovarische Innenminister Skender Hyseni hat die EU aufgefordert, illegal eingereiste Kosovaren so schnell wie möglich wieder auszuweisen. Der Minister sagte nach Gesprächen in Wien zu der Debatte über die zunehmende Zahl von Armutsflüchtlingen aus seinem Land: „Ich hoffe, das geschieht rasch.“ Auch Deutschland hatte angekündigt, die Bearbeitung der Asylanträge aus dem Kosovo zu beschleunigen. ANZEIGE SUPER FRISCH. SUPER PREIS. NUR FREITAG + SAMSTAG FRISCHE- TYPISCH ALDI! Gewalt überschattet. Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben Kiews und der Rebellen bei Gefechten in der Ostukraine 14 Zivilisten und zwei Soldaten getötet. Kiew und der Westen beschuldigen Moskau, die Rebellen militärisch zu unterstützen. Nach Angaben der ukrainischen Regierung überquerten in der Nacht erneut etwa 50 Panzer die Grenze zur Ukraine. Zudem seien etwa 40 Raketenwerfer sowie ebenso viele gepanzerte Fahrzeuge in die Rebellengebiete gebracht worden. Der Internationale Währungsfonds (IWF) schnürte unterdessen ein Milliardenhilfspaket für die Ukraine. Dazu sagte IWF-Chefin Christine Lagarde, das Land solle nach dem vorläufigen Plan zunächst 17,5 Milliarden Dollar erhalten (rund 15,5 Milliarden Euro). Ungeachtet der vereinbarten Waffenruhe treten die von der EU bereits beschlossenen Sanktionen am Montag in Kraft. Das sagte Kanzlerin Merkel am Abend nach dem Ende des EUGipfels in Brüssel. Dabei geht es um Einreiseverbote und Vermögenssperren. Zudem habe der Gipfel die EUKommission aufgefordert, weitere Wirtschaftssanktionen gegen Russland vorzubereiten, falls diese notwendig werden sollten. Seiten 2 und 3 Landeverbot für verspätete Flugzeuge INHALT Börse Seite 8 Wissen 9 Berlin 11–15 Brandenburg 16 Berlinale 18–21 USA REUTERS/FABRIZIO BENSCH Fernbus bläst die Deutsche Bahn zum Gegenangriff. So verschenkt die Bahn-Tochter DB Regio Nordost vom heutigen Freitag an bis Sonntag 1200 Zugtickets für eine „Schnuppertour“ auf der Regio-Strecke zwischen Berlin und Hamburg. Die Freitickets gelten jedoch nur für eine Fahrt an einem Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag. Laut einem Bahnsprecher soll durch die Gratisaktion der InterRegioExpress, der seit dem vorigen Jahr auf einer Strecke abseits der schnellen ICEVerbindung fährt, bekannter gemacht werden. Die Verbindung zwischen der Hauptstadt und der Hansestadt ist aber auch eine der beliebtesten Strecken der Fernbusse, die der Bahn allein im Vorjahr Umsatzeinbußen von 120 Millionen Euro bescherten. Bahnchef Rüdiger Grube hat für Mitte März ein Konzept angekündigt, mit dem der Fernverkehr für Bahnreisende wieder attraktiver werden soll. Seite 11 Nachrichten rund um die Uhr AFP/EMMANUEL DUNAND BERLIN – Im Konkurrenzkampf mit dem BELGIEN € 1,90 / DÄNEMARK DKK 14,50 / GRIECHENLAND € 1,90 / ITALIEN € 1,90 / ÖSTERREICH € 1,90 / POLEN PLZ 8,00 / SCHWEIZ CHF 2,40 / SPANIEN € 1,90 / SLOWAKEI € 1,90 / TÜRKEI TL 4,60 / UNGARN FT 570 morgenpost.de Berliner Dornröschen HIER ‘S T B I G FRISCHEANGEBOTE IM INNENTEIL Kasupke sagt... ...wie es ist Is ja bekannt, det ick mitta Morjenpost jut Freund bin. Und Freunde müssen sich ooch mal sagen können, wenn wat nich so jut war. Also: Die hochjeschätzten LeuteMädels hab’n jestan danebenjelejen und mir’n echten Bärendienst erwiesen. Die haben nämlich kritisch anjemerkt, det Katja Riemann bei zwee Berlinale-Partys denselben Fummel anhatte. Trude war bejeistat, ick wenija. Ick finde ooch jar nüscht dabei. Erstens is det viel zu teua, dauand wat Neuet zu koofen und zweetens is det ooch nich nachhaltich. Janz abjeseh’n davon, det Trude imma Stunden braucht, bisse sich für’n neuen Rock oda Pullova entschieden hat. Der janze Uffriss für eenmal anzieh’n? Det jet jar nich. [email protected]
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