Az07016 AW Horst Brehmer, Präsident des Pfälzischen

FDP Rheinland-Pfalz ∙ Am Linsenberg 14 ∙ 55131 Mainz
An den Präsidenten des
Pfälzischen Sportschützenbundes e.V.
Herrn Horst Brehmer
Festplatzstraße 6a
67434 Neustadt an der Weinstraße
Wahlprüfsteine
Mainz, 02. März 2016
Sehr geehrter Herr Brehmer,
Dr. Volker Wissing
Vorsitzender
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 4. Februar 2016 und Ihr darin zum Ausdruck
gebrachtes Interesse an den Positionen der FDP Rheinland-Pfalz.
FDP Rheinland-Pfalz
Am Linsenberg 14
55131 Mainz
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T: 06131 232 541
F: 06131 233 803
1. Wie positioniert sich Ihre Partei grundsätzlich zum Thema Schießsport in allen
seinen vielfältigen Disziplinen?
Für die FDP Rheinland-Pfalz sind die zahlreichen Schützenvereine im Land Ausdruck
einer lebendigen Kultur und Tradition. In vielen Regionen sind die Vereine ein
wichtiges Element des sozialen Lebens. Sie widmen sich nicht nur der
Brauchtumspflege sondern auch der Jugendarbeit und zeigen in vielen Fällen ein
soziales Engagement, welches weit über ihr eigentliches Tätigkeitsfeld hinausgeht.
Die Schützensportvereine sind da keine Ausnahme. Für die FDP Rheinland-Pfalz sind
sie deshalb auch ein fester Bestandteil unseres kulturellen Lebens. Die
Schützenvereine sind weit mehr als Sportvereine, sie sind Teil unseres kulturellen
Erbes und Brauchtums und gehören damit zum Wesenskern unserer Nation.
2. Sieht Ihre Partei die Heranführung der Jugend an den Sport als wichtiges Ziel in
unserer Gesellschaft und wie sieht das konkret beim Schießsport aus?
Gerade der Schießsport ist geeignet, das Verantwortungsbewusstsein der
Jugendlichen zu stärken. In den Sportvereinen werden Jugendliche unter
fachkundiger Betreuung in der ordnungsgemäßen Handhabung und im
verantwortungsbewussten Umgang mit Waffen unterrichtet. Unabhängig vom
Schießsport sind Vereine Ort des sozialen Lebens, indem Jugendliche Gemeinschaft
erfahren können. Das Erleben einer Gemeinschaft und eines sozialen Netzwerks
stärkt das Selbstbewusstsein und den Gemeinschaftssinn junger Menschen. Aus
Sicht der FDP Rheinland-Pfalz sollten insbesondere Jugendliche weit stärker als
bisher dazu ermuntert werden, sich in Vereinen zu engagieren.
3. Wie will und kann Ihre Partei bei jedem Vorkommnis mit auch illegalen Waffen
einem Generalverdacht, dem wir insbesondere über die Medien ausgesetzt
sind, entgegenwirken?
Wir sind eine Partei der Freiheit. Es ist ein Kernanliegen der FDP, die persönliche
Freiheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Nicht die Bürgerinnen und Bürger
müssen sich für ihre Freiheit, sondern der Staat muss sich für die Eingriffe in
dieselbe rechtfertigen. Das gilt auch für die immer sehr schnell erhobene Forderung
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nach einer Einschränkung des Schützensportes. Schlimme und tragische Fälle
werden dazu genutzt, Millionen unbescholtener Bürgerinnen und Bürger unter
Generalverdacht zu stellen. Dabei werden die Fakten oftmals bewusst ignoriert. Die
überwältigende Mehrheit der Sportschützen respektiert Recht und Gesetz. Wer
meint, dass die bestehenden Regelungen nicht ausreichen, sollte nicht auf
spektakuläre Einzelfälle verweisen, sondern anhand nachvollziehbarer Daten
nachweisen, dass es Regelungsdefizite gibt. Gerade im Umgang mit den
Sportschützen ist eine Versachlichung der politischen Diskussion überfällig. Die
vielen Schützenvereine in Deutschland haben eine faire Debatte verdient und keine
Vorverurteilung.
4. Sehen Sie eine Verschärfung des europäischen und / oder deutschen
Waffenrechts für erforderlich an?
Das Waffenrecht ist in der Vergangenheit bereits verschärft worden. Bevor weitere
Verschärfungen gefordert werden, sollte zunächst einmal die Wirksamkeit der
bestehenden Regelungen überprüft werden. Ein schleichendes Verbot der
Schützenvereine durch eine immer restriktivere bzw. schikanöse Gesetzgebung
lehnt die FDP Rheinland-Pfalz ab. Die größte Gefahr für die öffentliche Sicherheit
geht mit Sicherheit nicht von den Sportschützenvereinen aus, sondern von illegal im
Umlauf befindlichen Waffen. Der Gesetzgeber sollte der realen Gefahrenlage
Rechnung tragen, statt die in ihrer überwältigenden Mehrheit ohnehin
gesetzestreuen Sportschützen grundlos zu verdächtigen.
5. Teilt Ihre Partei die Auffassung der Gewerkschaft der Polizei, dass nicht der
legale, sondern der illegale Waffenbesitz ein Problem darstellt?
Ja.
6. Planen Sie in Rheinland-Pfalz Initiativen zur Verschärfung der geltenden
waffenrechtlichen Regelungen?
Nein. Wir möchten zunächst die bestehenden Regelungen auf ihre Wirksamkeit
überprüfen und zwar mit offenem Ergebnis. Der Staat muss auch bereit sein,
Vorschriften, die sich in der Praxis nicht bewährt haben, kritisch zu hinterfragen.
7. Wie stehen Sie zu den von der EU-Kommission geplanten Änderungen der
europäischen Feuerwaffenrichtlinie?
a) Verbot halbautomatischer Schusswaffen
b) Waffenbesitzkarte verliert nach 5 Jahren ihr Gültigkeit
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c) Alle 5 Jahre eine medizinisch-psychologische Untersuchung und eine
Bedürfnisüberprüfung
d) Verbot des Online-Handel von Waffen
e) Wesentliche Teile einer Waffe müssen dauerhaft markiert werden
Die FDP Rheinland-Pfalz lehnt neue Regelungen ab, bevor bestehende Vorschriften
nicht auf ihre Wirksamkeit hin überprüft wurden.
Mit freundlichen Grüßen
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