Wahlprüfsteine Sehr geehrte Frau Müller, vielen Dank für Ihr

FDP Rheinland-Pfalz ∙ Am Linsenberg 14 ∙ 55131 Mainz
Deutscher Tierschutzbund
Landesverband Rheinland-Pfalz
z.Hd. Frau Susanne Müller
PER MAIL
[email protected]
Wahlprüfsteine
Mainz, 09. Februar 2016
Dr. Volker Wissing
Vorsitzender
FDP Rheinland-Pfalz
Am Linsenberg 14
55131 Mainz
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T: 06131 232 541
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Sehr geehrte Frau Müller,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 24. Januar 2016 und Ihr darin zum Ausdruck
gebrachtes Interesse an den Positionen der FDP Rheinland-Pfalz.
1. Welche Ziele, die Sie und Ihre Partei sich zu Beginn der endenden Wahlperiode
im Bereich Umwelt- und Tierschutz gesetzt hatten, haben Sie (gemeinsam mit
anderen) erreicht?
Als außerparlamentarische Opposition hatten wir keine Möglichkeit im Landtag an
einer Verbesserung des Tierschutzes in Rheinland-Pfalz mitzuwirken.
2. Welcher Stellenwert hat das Thema Tierschutz für Sie, Ihre Partei? Wo, in
welchem Zusammenhang und mit welchen Zielen findet sich das Thema
Tierschutz in Ihrem aktuellen Wahlprogramm?
Auch wenn der Tierschutz im Wahlprogramm der FDP Rheinland-Pfalz nicht im
Rahmen eines eigenen Kapitels behandelt wurde, so ist er für uns ein essentieller
Bestandteil vieler Politikfelder. Tierschutz ist ein gesamtgesellschaftliches Anliegen
und betrifft damit eine Vielzahl von Politikfeldern, von der Gesundheits- über die
Rechts- bis hin zur Agrar- und Umweltpolitik. Wir wollen, dass der Tierschutz viel
stärker als bisher integraler Bestandteil der Politik wird.
3. Zum Thema Tierheime: Die Tierheime übernehmen Aufgaben für die
Kommunen, werden bei der Finanzierung dieser Aufgabe aber nicht selten zu
großen Teilen alleine gelassen. Unterstützen Sie die Forderung des
Landesverbandes, dass Städte und Gemeinden für die Aufnahme aller Fundtiere
(auch Katzen) und behördlich eingewiesene Tiere die gesamten Kosten zahlen
müssen? Wie würden Sie, im Falle einer Wahl in die Landesregierung, die
Tierheime finanziell unterstützen?
Rheinland-Pfalz hat bereits die bundesweit mit am höchsten verschuldeten Städte
und Gemeinden. Zahlreiche Vorhaben, welche die Landesregierung in den letzten
Jahren beschlossen hat, haben die Kommunen finanziell belastet. Deshalb muss es
in einem ersten Schritt darum gehen, den Kommunen wieder die politische
Handlungsfähigkeit zurück zu geben, damit sie überhaupt erst wieder in die Lage
versetzt werden, Aufgaben, wie im Bereich des Tierschutzes, gerecht zu werden.
Eine Sanierung der kommunalen Finanzen ist aus Sicht der FDP Rheinland-Pfalz ein
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vorrangiges Anliegen der künftigen Landesregierung. Davon profitiert auch der
Tierschutz.
4. Das Thema Katzenkastration ist dem Landesverband seit Jahren ein Anliegen –
wollen Sie Mittel im Haushalt bereitstellen, um hier Kommunen zu
unterstützen? Stehen Sie an der Seite des Landesverbandes in seiner
Forderung, landesweit ein generelles Katzen-Katrationsgebot nach dem Vorbild
von Paderborn einzuführen? Wie unterstützen Sie hier Kommunen, die dies
umsetzen wollen?
Die Katzenüberpopulation und die Aufnahme herrenloser und freilaufender Katzen
durch die Tierheime treiben die Träger in finanzielle Not. Dieses gilt es zu
vermeiden. Vor diesem Hintergrund ist die Kastration von Katzen ein richtiger
Ansatz. Eine von oben aufgelegte Kastrationspflicht ist jedoch aus Gründen des
Subsidiaritätsprinzips und aus Gründen der praktischen Umsetzung nicht
erstrebenswert. Vielmehr sollen die Tierhalter über ihre Pflichten und
tierschutzrelevanten Aspekte der Heimtierhaltung aufgeklärt und zu Kastration und
Kennzeichnung ihrer Haustiere motiviert werden.
5. Seit 2004 gibt es in Rheinland-Pfalz das Landesgesetz über gefährliche Hunde
(LHundG), das bestimmte Rassen wie American Staffordshire Terrier und
Staffordshire Bullterrier, Hunde des Typs Pit Bull Terrier sowie Hunde, die von
einer dieser Rassen oder diesem Typ abstammen, als grundsätzlich gefährlich
eingestuft sind. Sind Sie für die Abschaffung der Rasseliste?
Nicht die Rasse eines Hundes ist ausschlaggebend für dessen Aggressivität sondern
dessen Haltung und Umwelt. Die FDP Rheinland-Pfalz sieht daher in den Rasselisten
keine geeignete Maßnahme, um die Zahl der Verletzungen durch Hundebisse
deutlich zu reduzieren. Eine Überprüfung, inwieweit die Einführung der Rasselisten
zu einem signifikanten Rückgang der Verletzungen geführt hat, könnte zu einer
Versachlichung der Diskussion führen.
6. Der Tierschutz hat viele Themenfelder, die zu beackern sind – so gibt es bislang
etwa auch kein wirksames Verbot von Qualzuchten, keine durchgreifende
Verbesserung von Haltungs- und Transportbedingungen bei Nutztieren oder
Tierschutzvorschriften für die Haltung von Exoten. Auch eine
Tierschutzkennzeichnung bei Lebensmitteln wurde bislang nicht festgelegt.
Haben Sie auch diese Themen auf Ihrer Agenda?
Die FDP Rheinland-Pfalz setzt sich für den Schutz der Tiere ein. Gemeinsam mit den
relevanten Akteuren wollen wir erreichen, dass unnötiges Leid der Tiere wo immer
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möglich vermieden und den Belangen eines modernen Tierschutzes angemessen
Rechnung getragen wird.
Mit freundlichen Grüßen
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