Rundbrief Hermann Gröhe Aktuell

Nummer 9 | 15. Mai 2015
© Bundesregierung | Steffen Kugler
DEUTSCH-ISRAELISCHE
FREUNDSCHAFT
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
der Blick in die Vergangenheit verdeutlicht unsere
Verpflichtung für die Zukunft: „Israel und Deutschland sind durch die Erinnerung an die Shoah miteinander verbunden. Wir Deutschen sind uns unserer
moralischen Verpflichtung gegenüber dem jüdischen
Volk und dem Staat Israel bewusst, und wir werden
nicht zulassen, dass dieses Bewusstsein verblasst.“
Dies verdeutlichte Bundespräsident Joachim Gauck
in seiner Ansprache EE während des Staatsbanketts zu Ehren des Besuchs des israelischen Staatspräsidenten Reuven Rivlin, der vom 11. bis zum 13. Mai
nach Berlin gereist ist.
Am letzten Dienstag haben wir den 50. Jahrestag
der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen
der Bundesrepublik Deutschland und Israel gefeiert.
Vor dem Hintergrund des Völkermordes an den
europäischen Juden unter der Nazi-Tyrannei ist die
nach und nach entstandene Freundschaft zwischen
Deutschland und Israel keineswegs selbstverständlich. In den vergangenen Tagen habe ich oft
an den ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer
gedacht: Adenauer hat sich auf vielfache Weise um
unser Vaterland verdient gemacht. Das gilt auch
mit Blick auf die Beziehungen zu Israel, über die
der damalige israelische Staatspräsident David
Ben-Gurion und Konrad Adenauer erstmalig im
März 1960 sprachen. Mit Recht hat Bundespräsident
Joachim Gauck deshalb vor wenigen Tagen betont:
„Mein Dank gilt den vielen Bürgerinnen und Bürgern,
die sich für die Freundschaft zwischen unseren
Ländern engagieren. Sie alle führen fort, was David
Ben-Gurion und Konrad Adenauer nach Krieg und
Shoah begonnen haben. Lassen Sie uns den Geist
der Gründerväter lebendig halten und in die Zukunft tragen, was in den vergangenen 50 Jahren
geworden ist.“
Herzliche Grüße
Shalom, Nechama und Reuven Rivlin! Der 50. Jahrestag der Aufnahme
diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel am vergangenen
Dienstag war ein Tag besonderer
Freude. Reuven Rivlin, der Präsident
Foto (c) Bundesregierung / Denzel
des Staates Israel, war gemeinsam
mit seiner Ehefrau Nechama auf Einladung von Bundespräsident Joachim Gauck
zu einem dreitägigen Staatsbesuch nach Berlin gereist, um die Freundschaft und
den Gedankenaustausch zwischen beiden Staaten weiter voranzubringen. Der
Empfang mit militärischen Ehren durch den Bundespräsidenten, eine Kranzniederlegung am Mahnmal „Gleis 17“ EE des Bahnhofs Berlin-Grunewald, der Besuch beider Staatsoberhäupter beim deutsch-israelischen Jugendkongress EE
und ein Staatsbankett in Schloss Bellevue, an dem auch Bundesgesundheits­
minister Hermann Gröhe teilnahm, waren die Höhepunkte des vergangenen
Montags. Am letzten Dienstag, dem tatsächlichen Jahrestag des 12. Mai 1965,
standen die Begegnung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und ein abendlicher
Festakt mit Konzert in der Berliner Philharmonie im Mittelpunkt des Programms. Die Kanzlerin betonte anlässlich des Besuchs des israelischen Staatsoberhauptes, die wichtigste Aufgabe beider Länder bestehe darin, auch weiterhin „unsere Zukunft zu beiderseitigem Wohl zu gestalten.“ Hermann Gröhe
freute sich zudem, dem israelischen Staatspräsidenten in einem Gespräch von
einigen Eindrücken seiner Israel-Reisen berichten zu können.
GESUNDHEIT – UNSER
„HÖCHSTES GUT“?
„Irre! Wir behandeln die Falschen – unser Problem
sind die Normalen“: So lautet der augenzwinkernde
Titel eines der bekanntesten Bücher von Dr. Manfred
Lütz – und dieser wird den Rhein-Kreis Neuss am
28. Mai besuchen. Das schon tradi­tionsreiche „Grevenbroicher Schlossgespräch“ der Konrad-AdenauerStiftung (KAS) unter der Schirmherrschaft von BunDr. Manfred Lütz – (c) G. Daniels desgesundheitsminister Hermann Gröhe trägt in
diesem Jahr den Titel „Gesundheit – unser höchstes Gut?“ Manfred Lütz, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und zudem Chefarzt in Köln, wird dieser
Frage als Gastredner und anschließend in einer offenen Diskussion nachgehen –
mit seinem medizinischen Erfahrungsschatz und zugleich natürlich mit Humor.
Im Rittersaal des Alten Schlosses (Schlossstraße 13, 41515 Grevenbroich) steht
daher ein besonders interessanter Abend bevor, zu dem Sie herzlich eingeladen
sind! Die Anmeldung erfolgt per E-Mail ([email protected]), Informationen
zur Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung finden Sie hier EE.
118. DEUTSCHER ÄRZTETAG
Jahr für Jahr ist der Deutsche Ärztetag – als Hauptversammlung der Bundesärztekammer gewissermaßen das „Parlament der Ärzteschaft“ – ein besonders wichtiger Termin auch für Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. Der 118. Deutsche Ärztetag
hat vom letzten Dienstag bis zum heutigen Freitag in Frankfurt am Main getagt. In seiner Rede am ersten Tag der Hauptversammlung betonte Gröhe, Deutschland könne
stolz auf die hohe Leistungsfähigkeit seiner Gesundheitsversorgung und insbesondere
auf das Wissen und das Können seiner Ärztinnen und Ärzte sein. Mit Blick auf seine
letzte Afrika-Reise und die Ebola-Epidemie der vorangegangenen Monate dankte der
Bundesgesund­heitsminister dafür, dass die Hilfsbereitschaft der deutschen Ärzteschaft nicht an den Landesgrenzen der Bundesrepublik ende. Zugleich habe die EbolaEpidemie deutlich gezeigt, dass auch gesundheitspolitische Fragen in einer immer weiter zusammenwachsenden Welt nur global zu beantworten seien.
Mit Blick auf gesundheitspolitische Herausforderungen in Deutschland betonte Gröhe, dass die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum ein besonders wichtiges Ziel seiner Gesundheitspolitik sei. Im Mittelpunkt stünden dabei Anreize für Ärztinnen und Ärzte, sich auch in Regionen niederzulassen, in denen es bereits Sorgen z. B. im Hinblick auf das Durchschnittsalter der niedergelassenen Ärzteschaft gebe und in denen sich mittelfristig eine Unterversorgung abzeichne. Beim
Abbau von Überversorgung werde zudem moderat und mit Blick auf die jeweils konkrete Versorgungslage vor Ort vorgegangen. Zudem solle die Bedarfsplanung überarbeitet werden. Gröhe verteidigte seine Pläne auf dem Ärztetag gegen Kritik und
hob dabei hervor, dass konkrete Entscheidungen im Hinblick auf einen Arztsitz im
dafür zuständigen Zulassungsausschuss nicht gegen die Vertreter der Ärzteschaft
getroffen werden können.
Hinsichtlich des Gesetzentwurfs zum Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung
EE erklärte Gröhe in seiner Rede: „Wir wollen den Menschen eine gute medizinische und pflegerische Begleitung auch am Lebensende ermöglichen. Daher werden
wir den weiteren Ausbau der Palliativ- und Hospiz­versorgung in unserem Land entschieden vorantreiben.“
Informationen zum 118. Deutschen Ärztetag finden Sie hier EE.
1. DEUTSCH-TÜRKISCHES
GESUNDHEITSSYMPOSIUM
Auf gute Zusammenarbeit! Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und sein türkischer Amtskollege Dr. Mehmet Müezzinoğlu haben sich auf eine
Vertiefung der deutsch-türkischen Kooperation im
Gesundheitswesen verständigt. Anlässlich des ersten
Deutsch-Türkischen Gesundheitssymposiums in Berlin haben die beiden Minister eine Gemeinsame Erklärung EE unterzeichnet. Themen des Symposiums
Foto (c) BMG /Schinkel
waren der fachliche Austausch über die medizinische
und pflegerische Versorgung türkeistämmiger Menschen und die Zusammenarbeit
staatlicher und nichtstaatlicher Einrichtungen der Gesundheitswesen beider Länder.
In einem aktuellen Interview mit der türkischen Tageszeitung „Hürriyet“ EE hatte
Gröhe zuvor betont, die aus der Türkei zugewanderten Menschen hätten seit den 50er
Jahren einen wertvollen Beitrag zur guten wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands
geleistet und seien angesichts ihres fortschreitenden Alters zunehmend auf Pflege
und eine gute Gesundheitsversorgung angewiesen. Sich in Krankenhäusern und in der
Pflege noch besser auf die Bedürfnisse von Menschen mit einem anderen kulturellen
Hintergrund einzustellen, sei deshalb eine wichtige Aufgabe für das Gesundheitssystem mit Blick auf die kommenden Jahre.
DEUTSCH-JAPANISCHES
GESUNDHEITSSYMPOSIUM
Freundschaftlicher Gedankenaustausch zu
­verschiedenen gesundheitspolitischen Fragen: Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und der
japanische Minister für Gesundheit, Arbeit und
Wohlfahrt, Yasuhisa Shiozaki, h
­ aben am 4. Mai 2015
das Deutsch-Japanische Symposium in Berlin eröffnet. Das Symposium mit dem Titel „Prävention in
der alternden Gesellschaft“ fand vom 4. bis zum 5.
Foto (c) BMG / Schinkel
Mai 2015 im Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin
(jdzb) statt. Themen des zweitägigen Symposiums waren u. a. Gemeinsamkeiten und
Unterschiede in der Präventionspolitik von Japan und Deutschland, Gesundheitsförderung und Prävention am Arbeitsplatz, Vorbeugung der Demenzerkrankung und
Prävention im Alter. Das Japanisch-Deutsche Zentrum Berlin EE wurde 1985
­gegründet und feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen.
NEUES AUS DEM PARLAMENT
Eine beeindruckende Rede und zukunftsweisende Botschaften standen im Mittelpunkt
der Feierstunde des Deutschen Bundestages
am 8. Mai 2015 aus Anlass des 70. Jahrestages
des Endes des Zweiten Weltkriegs. Prof. Dr.
Heinrich-August Winkler, einer der bedeutendsten deutschen Historiker des 20. Jahrhunderts („Der lange Weg nach Westen“),
betonte in seiner Rede im Plenarsaal des Bundestages mit Blick auf den 8. Mai 1945, es habe
in der deutschen Geschichte „keine tiefere
Zäsur als diesen Tag“ gegeben. Die Verbrechen
und die Tyrannei des Nazi-Regimes mahnten
für alle Zeit dazu, „die eigentliche Lehre der
deutschen Geschichte der Jahre 1933 bis 1945
zu beherzigen: Die Verpflichtung, unter allen
Umständen die Unantastbarkeit der Würde
jedes einzelnen Menschen zu achten.“ Die
Erkenntnis, dass der Holocaust die „Zentraltatsache der deutschen Geschichte des
20. Jahrhunderts“ ist, habe sich in Deutschland
erst nach Jahrzehnten durchgesetzt. Zur Verantwortung für das Bekenntnis zum eigenen
Land gehöre aber immer auch „der Wille, sich
der Geschichte dieses Landes im Ganzen zu
stellen.“ Unter die Aufarbeitung der Nazi-Verbrechen und dabei insbesondere des Völkermordes an den Juden lasse sich daher „kein
Schlussstrich ziehen.“
Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert
hatte in seiner Ansprache zu Beginn der Feierstunde verdeutlicht: „Wir gedenken heute der
Millionen Opfer eines beispiellosen Vernichtungsfeldzugs gegen andere Nationen und
Völker, gegen Slawen, gegen die europäischen
Juden. Der 8. Mai ist deshalb für den ganzen
Kontinent ein Tag der Befreiung gewesen.
Er war aber kein Tag der deutschen Selbst­
befreiung.“
Die Aufzeichnung der Feierstunde vom 8. Mai
2015 können Sie sich hier EE ansehen.
WICHTIGE TERMINE
E 18. – 19. Mai 2015
Weltgesundheitsversammlung der Welt­
gesundheitsorganisation (WHO), Genf.
E 20. Mai 2015
Grußwort anlässlich des 7. Großhandelstages
des Bundesverbandes des pharmazeutischen
Großhandels, Berlin.
E 22. Mai 2015
Bürgersprechstunde, Neuss.