PFLEGEBERUFSGESETZ IM KABINETT BESCHLOSSEN

Nummer 1 | 15. Januar 2016
© Bundesregierung | Steffen Kugler
PFLEGEBERUFSGESETZ IM
KABINETT BESCHLOSSEN
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
der tödliche Bombenanschlag eines radikalen Selbst­
mord­attentäters auf eine deutsche Reisegruppe in Is­
tan­bul hat unserem Land am vergangenen Dienstag ei­
ne tiefe Wunde geschlagen und uns alle in Trauer ver­
setzt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Familien
unserer ermordeten zehn Landsleute am Tag des An­
schlags verdeutlicht: „Sie sind nicht allein. Wir stehen an
Ihrer Seite und wünschen Ihnen Trost und Kraft bei die­
ser schweren Prüfung“ EE. Das Attentat von Istanbul
zeigt zugleich, dass wir unseren Kampf gegen den inter­
nationalen Terrorismus entschlossen fortsetzen müs­
sen. Ich hoffe, dass sich alle Hinter­grün­de und Tatum­
stände dieses feigen Terrorakts in der türkischen Me­
tropole aufklären lassen werden. In die­sem Zusammen­
hang begrüße ich, dass das Bundes­kri­minalamt Ermitt­
lungen am Tatort aufgenommen hat und Bundesinnen­
minister Thomas de Maizière zu Ge­sprächen mit sei­nem türkischen Amtskollegen nach Is­tanbul gereist ist.
Mit intensiven Diskussionen zu ganz verschiedenen
The­­men hat das neue Jahr für uns als Bundesvorstand
der CDU Deutschlands begonnen. Auf unserer Klau­sur­
tagung in Mainz haben wir am vergangenen Wo­chen­
ende in unserer „Mainzer Erklärung“ EE auch be­tont,
dass wir die Zahl der nach Deutschland kom­men­den
Flüchtlinge spürbar verringern und die Zu­wan­derung
besser ordnen und steuern wollen. Mit Blick auf die wi­
derlichen Vorkommnisse rund um den Köl­ner Haupt­
bahnhof in der letzten Silvesternacht ist zu­dem erneut
deutlich geworden, dass es entscheidend ist, Integra­
tion und die Achtung unserer Grund­wer­te einzufor­
dern. In diesem Zusammenhang ist auch wichtig, dass
sich das Bundesinnenministe­rium und das Bundesjus­
tizministerium darauf verständigt ha­ben, dass straffällig
gewordene Ausländer und Asyl­be­wer­ber in Zukunft
schneller als bisher ausgewiesen wer­den können EE.
Herzliche Grüße aus Berlin
Gute Nachrichten im Bereich der Pflege: Das Bundeskabinett hat am vergangenen
Mittwoch den von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Bundesfamili­
enministerin Manuela Schwesig vorgelegten Gesetzentwurf zur Reform der Pflege­
berufe beschlossen. „Wir werden in Zukunft mehr Pflegekräfte brauchen. Deshalb
müssen wir den Zukunftsberuf Pflege jetzt noch attraktiver machen. Mit der neuen
Pflegeausbildung machen wir unsere Pflegekräfte fit für die veränderten Anforde­
rungen in der Pflege“, erklärte Gröhe in Berlin. Pflegekräfte müssten in Altenheimen
zunehmend auch mehrfach und chronisch Kranke versorgen und Pflegekräfte im
Krankenhaus bräuchten Kenntnisse z. B. in der Versorgung Demenzkranker. Mit der
geplanten Reform bekämen Pflegefachfrauen und -männer in Zukunft mehr Chan­
cen für eine berufliche Weiterentwicklung. Menschen, die sich für den Pflegeberuf
entscheiden, sollen eine qualitativ hochwertige und zukunftsfähige Ausbildung
durch­laufen, die ein breites Spektrum an Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten
­eröffnet. Die bisherigen drei Ausbildungen in der Altenpflege, der Krankenpflege
­sowie der Kinderkrankenpflege sollen im Zuge der Reform reformiert und zu einem
neuen einheitlichen Berufsbild zusammengeführt werden. Die neue, generalistische
Pflegeausbildung soll auf einen Einsatz in a­ llen Arbeitsfeldern der Pflege vorberei­
ten, wobei zugleich eine umfangreiche Vertiefung in der Kranken-, Kinderkrankenoder Altenpflege vorgesehen ist. Dies soll einen Wechsel zwischen den einzelnen
Pflegebereichen erleichtern und den Pflegekräften selbst damit zugleich wohnortna­
he Beschäftigungsmöglichkeiten und zusätzliche Einsatz- und Aufstiegsmöglichkei­
ten eröffnen. Das Gesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, soll 2016
verabschiedet werden. Der erste Ausbildungsjahrgang könnte dann 2018 starten.
Pflegeschulen und Ausbildungsbetrieben bleibt so genug Zeit, sich auf die neue Aus­
bildung einzustellen. Den vom Bundeskabinett beschlossenen Gesetzentwurf finden
Sie hier EE. Hintergrundinformationen zum neuen Pflegeberufsgesetz finden Sie
hier EE auf der Website des Bundesministeriums für Gesundheit.
NEUJAHRSEMPFANG DER
­ERNÄHRUNGSWIRTSCHAFT
Fragen zur gesunden Ernährung standen
im Mittelpunkt: Beim Neujahrsempfang
des Bundes für Lebensmittelrecht und
Lebensmittelkunde e.V. (BLL), der rund
500 Verbände und Unternehmen ver­
tritt, betonte Hermann Gröhe in seiner
Rede am vergangenen Dienstag in Ber­
lin, wie wichtig gute und umfassende
Foto: Carolin Briem
­Informationen über Lebensmittel für die
Verbraucherinnen und Verbraucher
sind. Diese seien die Grundlage, um gute Entscheidungen zu einer ausgewogenen
und gesunden Ernährung zu treffen, wie der Bundesgesundheitsminister verdeut­
lichte. Gröhe erklärte zudem, das Präventionsgesetz EE stärke die Gesundheitsför­
derung und ein gesundheitsbewusstes Verhalten in allen Lebensbereichen. Die Web­
site des Bundes für ­Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde finden Sie hier EE.
DAS ERPELER
­NEUJAHRS­GESPRÄCH
Zu Gast in Rheinland-Pfalz: Beim Neujahrsgespräch der CDU Erpel freute sich
­Hermann Gröhe am Freitag der vergangenen Woche über eine gute Diskussion
mit den versammelten Gästen und über die Begegnung mit Bürgermeisterin Cilly
Adenauer, seinem Kollegen Erwin Rüddel MdB, der Landtagsabgeordneten Ellen
­Demuth MdL EE, dem Landtagskandidaten Jörg Röder EE und der CDU-Ortsver­
bandsvorsitzenden Gisela Stahl. In seiner Rede auf der sehr gut besuchten Abend­
veranstaltung im Erpeler Bürgersaal warf der Bundesgesundheitsminister einen zu­
versichtlichen Ausblick auf das neue Jahr. Gröhe verdeutlichte, dass zahlreiche im
vorangegangenen Jahr beschlossene Gesetze den Umbau der Gesundheitsversor­
gung mit Blick auf den demographischen Wandel gezielt vorangebracht hätten. Das
GKV-Versorgungsstärkungsgesetz, das Krankenhausstrukturgesetz, die Pflegestär­
kungsgesetze, das Präventionsgesetz, das E-Health-Gesetz und das Hospiz- und Pal­
liativgesetz verbesserten die Qualität der Versorgung in Deutschland und entwickel­
ten bewährte Strukturen weiter – nicht zuletzt im ländlichen Raum. Mit Blick auf die
Landtagswahl am 13. März wünschte Gröhe Ellen Demuth und Jörg Röder alles Gute
und betonte, das Land brauche dringend einen politischen Wechsel mit Julia Klöck­
ner EE als neuer Ministerpräsidentin an der Spitze.
JUGENDMEDIENWORKSHOP
„EINE ANDERE HEIMAT“
Ein wichtiges Thema im Mittelpunkt: „Eine andere Heimat“ lautet das Motto des
diesjährigen Workshops für junge Medienmacher, der vom 24. bis zum 30. April
im Deutschen Bundestag stattfindet. Hermann Gröhe ruft journalistisch erfahrene
­junge Menschen im Alter von 16 bis 20 Jahren auf, sich mit einem Artikel, einem
­Video- oder Audiobeitrag oder Fotografien für einen der 30 Teilnahmeplätze zu be­
werben. Während des Workshops werden die Jugendlichen hinter die Kulissen des
parlamentarischen und medialen Geschehens in der Hauptstadt blicken. Sie hospi­
tieren in Redaktionen, lernen Hauptstadt-Journalisten kennen, diskutieren mit Bun­
destagsabgeordneten aller Fraktionen, besuchen Plenarsitzungen des Parlaments
und erstellen eine eigene Veranstaltungszeitung. „Das Thema des nächsten Jugend­
medienworkshops im Bundestag ist von besonderer Bedeutung. Tag für Tag kom­
men heimatlos gewordene Flüchtlinge in unserem Land an und die Diskussion um
­eine gemeinsame Zukunft bewegt ganz Deutschland – Flüchtlinge ebenso wie be­
reits hier lebende Menschen. Die Frage, ob und wie Deutschland für hierher Geflo­
hene zu einer neuen, einer anderen Heimat werden kann und welche Auswirkungen
dies auf unsere Gesellschaft haben wird, steht im Mittelpunkt der journalistischen
Jugendveranstaltung. Das politische Tagesgeschehen direkt im Bundestag sowie in
den Studios und Redaktionen mehrerer Rundfunkanstalten und Zeitungen mitzu­
erleben, ist zudem eine tolle Chance und vermittelt viele neue Kenntnisse“, betont
Hermann Gröhe. Veranstalter des Workshops sind die Jugendpresse Deutschland
e.V., die Bundeszentrale für politische Bildung und der Deutsche Bundestag. Be­
werbungsschluss ist der 28. Februar 2016. Nähere Informationen finden sich auf
der Website des Jugendpresse Deutschland e.V. EE.
RITTER DES „NÄRRISCHEN
STECKENPFERDES“
Ein Ritterschlag der etwas anderen Art: Bundesminister Hermann Gröhe wurde am
6. Januar zum 28. Ritter des „Närrischen Steckenpferdes“ der Prinzengarde der Stadt
Krefeld 1914 geschlagen. Gröhe freute sich (närrisch) über diese besondere Ehrung
durch die Krefelder Narrenschar und über die Rede von Willibert Pauels EE, des
„Dia-Clowns“ und „frommen Jecken“, der Gröhes Weg als Kind evangelischer Flücht­
linge aus Sachsen in das katholische geprägte, rheinische Brauchtum würdigte. Ein
rauschendes Festprogramm u. a. mit „Brings“, den „Räubern“ und Bernd Stelter sorg­
te für beste Stimmung bei über 900 Gästen im Krefelder Seidenweberhaus, welches
Hermann Gröhe mit einem neuen tierisch-närrischen „Begleiter“ aus Holz für seinen
Weg durch das Berliner Regierungsviertel und den Deutschen Bundestag verließ.
Die Website der Prinzengarde der Stadt Krefeld 1914 e.V. finden Sie hier EE. Einen
Bericht der „Rheinischen Post“ zur 28. Verleihung des „Närrischen Steckenpferdes“
finden Sie hier EE.
NEUES AUS DEM PARLAMENT
Meister-BAföG
Meisterliche Aufstiegschancen: Die unionsgeführte
Bundesregierung strebt an, neue Anreize zur beruf­
lichen Weiterbildung zu schaffen und Aufstiegs­
fortbildungen noch attraktiver zu gestalten. Vor­
gesehen sind in einem entsprechenden Gesetzent­
wurf der Bundesregierung Leistungsverbesserun­
gen, die Erweiterung der Fördermöglichkeiten und
Modernisierungen im Aufstiegsfortbildungs-Förde­
rungsgesetz (AFBG), das so genannte „MeisterBAföG“. Bisher konnten durch das AFBG nur Hand­
werker und andere Fachkräfte gefördert werden.
In Zukunft sollen auch Bachelor-Absolventen einen
Zugang zur AFBG-Förderung erhalten, wenn sie
­zusätzlich einen Meisterkurs oder eine vergleich­
bare Fortbildung durchlaufen wollen. Auf diese
Weise soll die Durchlässigkeit aus der akademi­
schen Bildung in die berufliche Aufstiegsfortbil­
dung ausgebaut werden EE.
Reform des Lebensmittelbuches
Die Verbraucherfreundlichkeit steht im Mittel­
punkt: Das Deutsche Lebensmittelbuch, eine
Sammlung von Leitsätzen, in denen mehr als
2 000 Lebensmittel und ihre Beschaffenheit be­
schrieben werden, soll reformiert werden. Der
Bundestag hat gestern über entsprechende An­
träge der Fraktionen der Union und der SPD,
aber auch von Bündnis 90/Die Grünen beraten.
Das P
­ arlament greift damit die Stimmen kritischer
­Verbraucher auf, welche sich mit Blick auf das
Buch oftmals verständlichere Formulierungen
­wünschen und den Einfluss der Wirtschaft im
­Verfahren von Beschlussfassungen für zu stark
­halten. Wirtschaftsverbände wiederum beklagen,
dass zahlreiche Entscheidungsprozesse zu langsam
verliefen. „Ich will das Buch nicht neu schreiben,
aber einzelne Kapitel mit deutlicher Feder kräftig
überarbeiten“, hatte Christian Schmidt, Bundesmi­
nister für Ernährung und Landwirtschaft, bereits im
vergangenen Jahr verdeutlicht EE.
WICHTIGE TERMINE
E 17. Januar 2016
Rede beim Neujahrsempfang der CDU
­Andernach.
E 19. Januar 2016
Grußwort beim Neujahrsempfang der
­American Chamber of Commerce, Düsseldorf.
E 20. bis 23. Januar 2016
Teilnahme am Jahrestreffen des World
­Economic Forum, Davos.