Rundbrief - Hermann Gröhe

Nummer 10 | 29. Mai 2015
© Bundesregierung | Steffen Kugler
E-HEALTH-GESETZ IM BUNDESKABINETT BESCHLOSSEN
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
meine Arbeit als Bundesminister für Gesundheit
macht mir Freude! Das habe ich auch am vergan­genen Dienstag bei Markus Lanz EE betont,
der mich im lockeren Gespräch zu verschiedenen
Themen des politischen Tagesgeschehens
­befragt hat – und zum Thema Organspende EE,
das mir besonders am Herzen liegt. Alle acht
Stunden stirbt ein Mensch, dem geholfen werden
könnte, wenn Menschen bereit wären, nach
­ihrem Tod ein Organ zu spenden. Man muss es
daher noch einmal deutlich betonen: Wer sich
für die Organspende entscheidet, kann Leben
retten. Die Bereitschaft zur Organspende sollte
deshalb unbedingt mit einem Organspendeausweis EE dokumentiert werden. Das sieht auch
die Sängerin Anna-Maria Zimmermann EE so,
die sich nach einem schweren Hubschrauberunfall im Oktober 2010 dazu entschloss, einen
­Organspendeausweis auszufüllen, und ebenfalls
bei Markus Lanz zu Gast war.
In der vergangenen Woche habe ich mit Blick
auf die Krankenhausreform betont: „Krankenhäuser müssen auskömmlich finanziert sein, damit sie ausreichend Pflegekräfte haben.“ Das ist
ein wesentlicher Punkt in der Diskussion um die
Zukunft unserer Krankenhäuser und Kliniken,
und bei der Krankenhausreform kommen wir
­zügig voran. Dazu und zur Situation der ärztlichen
Versorgung in ländlichen Regionen habe ich
mich im „Interview der Woche“ EE des SWR
geäußert, wobei ich ein weiteres besonders
wichtiges Ziel meiner Gesundheitspolitik hervor­gehoben habe: Wir brauchen auch zukünftig
­eine gute hausärztliche Versorgung auch in den
ländlichen Regionen unseres Landes.
Herzliche Grüße
Gute Nachrichten insbesondere für Patientinnen
und Patienten: Das Bundeskabinett hat am 27. Mai
den Gesetzentwurf für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen
EE, das so genannte E-Health-Gesetz, beschlossen.
Gegenüber Vertreterinnen und Vertretern von
Presse und Rundfunk betonte BundesgesundheitsFoto: BMG / Paulsen
minister Hermann Gröhe am vergangenen Mittwoch in Berlin, dass nun endlich die Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt
der Diskussion stünden – und der enorme konkrete Nutzen der elektronischen
Gesundheitskarte EE für diese. „Wenn es nach einem Unfall schnell gehen
muss, soll der Arzt überlebenswichtige Notfalldaten sofort von der Gesundheits­
karte abrufen können. Und wir wollen, dass ein Arzt direkt sehen kann, welche
Medikamente sein Patient gerade einnimmt. So können gefährliche Wechsel­
wirkungen verhindert werden“, erläuterte Gröhe im Bundesministerium für
­Gesundheit. Zudem sei klar, dass erweiterte Möglichkeiten der Gesundheitskarte
und höchste Datensicherheit „immer Hand in Hand gehen“ müssten. In diesem
Zusammenhang betonte Gröhe, dass die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) EE sowie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) EE von Anfang an eng in die Erarbeitung
des E-Health-Gesetzes einbezogen worden seien. Die Sicherheitsanforderungen
an die elektronische Gesundheitskarte würden unter Berücksichtigung der
­Entwicklung der technischen Möglichkeiten ständig fortgeschrieben.
Das E-Health-Gesetz enthält einen „Fahrplan“ für die Einführung einer digitalen
Infrastruktur mit höchsten Sicherheitsstandards. Zudem sollen den Patientinnen
und Patienten konkrete Anwendungen zugute kommen, für die ein klarer Zeitplan
gilt. Weitere Informationen zum E-Health-Gesetz finden Sie hier EE auf der
Website des Bundesministeriums für Gesundheit.
GREVENBROICHER
SCHLOSSGESPRÄCH
Die Frage, ob die Gesundheit tatsächlich unser „höchstes Gut“ ist, stand gestern
im Mittelpunkt des „Grevenbroicher Schlossgesprächs“ der Konrad-AdenauerStiftung (KAS). Der als Redner eingeladene Dr. Manfred Lütz, seit langen Jahren
Chefarzt einer psychiatrischen Klinik in Köln und zugleich Bestsellerautor, hielt
dazu einen überaus humorvollen und zugleich sehr tiefgründigen Vortrag – und
so wurde die Veranstaltung mit etwa 250 Gästen im Alten Schloss in Grevenbroich
zu einem besonders gelungenen Abend. Lütz verdeutlichte teils satirisch, teils
nachdenklich und aus jahrelanger beruflicher Erfahrung, dass es einen „Gesundheitswahn“ als Ersatzreligion gebe, der alles andere als heilsam sei.
68. WELTGESUNDHEITS­
VERSAMMLUNG
NEUES AUS DEM PARLAMENT
Dienstreise nach Genf zu einer Konferenz von weltweiter Bedeutung: Die Tagung
der Weltgesundheitsversammlung (WHA) der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) EE unter Teilnahme aller 194 WHO-Mitgliedstaaten ist für die Gesundheitsministerinnen und -minister aus aller Welt und deshalb natürlich auch für
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe ein besonders wichtiger Termin.
Gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel traf Gröhe am 18. Mai WHOGeneraldirektorin Dr. Margaret Chan zu einem Gespräch. Zudem standen für
Gröhe Treffen u. a. mit seinen Amtskolleginnen und -kollegen aus den USA,
Frankreich, Großbritannien, Schweden, den Niederlanden sowie China auf dem
Programm – ebenso wie ein Grußwort im Rahmen einer speziellen Veranstaltung
zu Krebserkrankungen bei Kindern am 18. Mai. Dabei unterstrich Gröhe das
wichtige gesundheitspolitische Ziel, den Kampf gegen Krebs im Kindesalter zu
verstärken.
Ein Panelgespräch zum Thema „Globale Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen“
mit insgesamt elf Gesundheitsministerinnen und -ministern aus verschiedenen
Staaten, darunter dem Bundesgesundheitsminister, war ein Höhepunkt des Programms am 19. Mai. Diskutiert wurde die Frage, wie international noch besser
zusammengearbeitet werden kann, um die Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen über Landesgrenzen hinaus zu verhindern. „Wenn Antibiotika nicht mehr
wirken, bricht eine der tragenden Säulen unserer Gesundheitsversorgung weg.
Bundesforschungsministerin Wanka, Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt
und ich sind uns einig, dass es eine gemeinsame Kraftanstrengung in der Medizin, der Tierhaltung und der Forschung braucht. Mit der deutschen AntibiotikaResistenzstrategie EE gehen wir hier voran und setzen das Thema gleichzeitig
auf die internationale Agenda. Bei der Weltgesundheitsversammlung in Genf
werden wir einen Globalen Aktionsplan beschließen. Außerdem unterstützen
wir Partnerländer dabei, zu einem sachgerechten Einsatz von Antibiotika zu
kommen“, hatte Gröhe im Vorfeld seiner Teilnahme an der WHA erklärt.
Neben der Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen befasste sich die 68. Weltgesundheitsversammlung auch mit weiteren Themen, die Deutschland als
Schwerpunkt für den Gesundheitsbereich im Rahmen seiner G7-Präsidentschaft
festgelegt hat, etwa mit den Lehren aus der Ebola-Epidemie in Westafrika sowie
mit vernachlässigten Tropenkrankheiten.
ZUKUNFT DER LOGISTIK
Foto: Arian Meinhardt
Prominente Gäste und ein wirtschaftspolitisches Top-Thema: Das verspricht
das „Neusser Stadtgespräch“ unter der Schirmherrschaft von Hermann Gröhe,
das in diesem Jahr am 20. Juni 2015 stattfinden wird. Die Zukunft der Logistik
wird das Thema der diesjährigen Veranstaltung sein, bei der Dr. Rüdiger Grube
(Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG), Felix Fiege (Vorstandsmitglied
der Fiege Logistik Holding Stiftung & Co. KG) und Rainer Schäfer (Geschäftsführer der Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG) als Referenten unter der
Moderation von Dr. Antje Höning (Rheinische Post) miteinander ins Gespräch
kommen werden. Die Logistik ist ein Thema, das für den Rhein-Kreis Neuss,
den Niederrhein und ganz Deutschland von besonderer Bedeutung ist. Deshalb werden Fragen zu Herausforderungen und Chancen dieses bedeutenden
Wirtschaftszweiges mit deutschlandweit etwa ­2,9 Millionen Beschäftigten im
Mittelpunkt des Gesprächs der Referenten und der anschließenden, offenen
Diskussion mit den Gästen stehen. In der Neusser „Pegelbar“ EE steht am 20.
Juni 2015 um 11:00 Uhr eine spannende Veranstaltung bevor, zu der Sie herzlich
eingeladen sind! Die Anmeldung erfolgt per E-Mail ([email protected]),
weitere Informationen zu dieser Veranstaltung wird das Landesbüro NRW und
Regionalbüro Rheinland der KAS in den kommenden Wochen auf seiner Website
EE zur Verfügung stellen.
EU-Investitionsoffensive
Die Bundestagsfraktionen von Union und SPD
machen sich für den Erfolg des geplanten europäischen Fonds für strategische Investitionen
(EFSI) stark EE. Der Fonds soll bis zum Jahr
2017 in der gesamten Europä­ischen Union Investitionen im Umfang von 315 Milliarden Euro
vor allem in den Bereichen Forschung und
­Innovation, Verkehrsinfrastruktur, Breitbandund Energienetze sowie erneuerbare Energien
und Energieeffizienz anstoßen. Wie die CDUBundestagsab­geordnete Ronja Schmitt in der
Debatte ausführte, seien infolge der Finanzund Wirtschaftskrise die Investitionen in
­Europa und das Wirtschaftswachstum stark
zurückgegangen. Mit der Investitionsoffensive
schaffe die EU die Voraussetzungen für eine
neue Steigerung des wirtschaftlichen Wachstums und somit auch für mehr Beschäftigung
und Wohlstand in allen Mitgliedsländern EE.
Bundeswehr im Kampf
gegen Piraterie
Mit großer Mehrheit hat der Deutsche Bundes­tag in der letzten Woche die Fortsetzung der
Beteiligung der Bundeswehr an der Operation
ATALANTA zur Bekämpfung der Piraterie vor
der Küste Somalias bis zum 31. Mai 2016 beschlossen EE. Der zentrale Auftrag des Einsatzes ist der Schutz der Schiffe des UNWelternährungsprogramms und die Verhin­
derung von Piraterie am Horn von Afrika. Die
Mission verläuft überaus erfolgreich: Seit
­Beginn des von der Europäischen Union
­geführten Einsatzes im Jahr 2008 sind die
­Piratenangriffe in der Region stark zurück­
gegangen, und seit 2012 war keiner der versuchten Überfälle erfolgreich. Im Rahmen ­
des Einsatzes wurden bisher rund 300 Schiffe
nach Mogadischu begleitet, um die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu versorgen.
WICHTIGE TERMINE
E 1. Juni 2015
Einweihung des EPU-Labors (zur elektro­
physiologischen Untersuchung von Herzrhythmusstörungen) am Herzzentrum Leipzig.
E 5 . – 6. Juni 2015
Besuch des 35. Dt. Ev. Kirchentages (3. – 7.6.)
und dabei Teilnahme u. a. an der Podiumsdiskussion „Ich wünsch‘ mir Sterben ohne Leiden“
EE, Stuttgart.
E 10. Juni 2015
Eröffnungsrede beim Hauptstadtkongress
„Medizin und Gesundheit“ (10. – 12.6.), Berlin.