Date: 02.07.2016 Finanz und Wirtschaft 8021 Zürich 044/ 248 58 00 www.fuw.ch Genre de média: Médias imprimés Type de média: Magazines populaires Tirage: 25'172 Parution: 2x/semaine N° de thème: 999.109 N° d'abonnement: 1094734 Page: 24 Surface: 29'408 mm² Kein Exit der Notenbanken in Sicht MONATLICHE ZINSKURVE SCHWEIZ Staatsanleihen werden ihrer Hafen-Rolle weltweit gerecht. AGIM XHAJA, BCV Asset Management Staatsanleihen werden ihrer Rolle als sicherer Krisenhafen gerecht. Die langfristigen Renditen setzen ihre Talfahrt weltweit fort. Erstmals rentieren die dreissigjährigen «Eidgenossen» mit 0%, die übrigen Laufzeiten markieren neue Rekordtiefs im Minusbereich. Bei diesen Papieren ist das Handelsvolumen gering, die Renditeentwicklung zeugt eher von einer Anpassung chen Anstieg der kurzen Zinsen zu rech- US-Treasuries im im Renditetief Renditetief 30-jährige US-Treasuries nen, sodass die heutigen Renditen der Rendite 30-jährigerUSUS-Staatsanleihen - Rendite 30-jähriger Staatsanleihen in % langfristigen US- Staatsanleihen angemessen, wenn nicht gar zu hoch sein könnten. Selbst James Bullard, Präsident der No- Unterstützungslinie - Mindestniveau, Unterstützungslinie 4,5 tenbank von St. Louis, bisher Verfechter der These der zyklischen Gegenwinde, 4,0 gibt sich jetzt taubenhafter: Bei 2%Wachs3,5 tum, 4,7% Arbeitslosen und einer Teuerung, die sich dem 2%-Inflationsziel des Fed nähert, sollte ein einziger Zinsschritt 3,0 an die tiefen Renditen von Euro- und Yen- anleihen. Die Ankäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank von Ja- 2,5 auf 0,63% genügen. Genau dort sieht Bul- 2,0 2,0 pan (BoJ) drücken so stark auf die Effektiv- lard die Fed Funds Rate 2017 und 2018. Für das Fed ist es also in einer Welt, in der drei der wichtigsten Zentralbanken (EZB, BoJ und Bank of China) ihre ultra- 1,5 verzinsung, dass selbst der richtungswei- 1,5 08 09 10 11 12 13 14 12 13 14 15 16 10 11 08 09 sende US-Treasury-Markt dies spürt. Quelle Bloomberg Bloomberg/ BCV Ausserdem wird die ungewisse Zukunft holungstempo nur auf vorübergehende lockere Politik fortsetzen, äusserst schwieGrossbritanniens die Kurse der Staats- Faktoren zurückzuführen sei, und zuneh- rig, die Leitzinsen zu erhöhen, ohne Reanleihen- vor allem der US-Papiere - wei- mend das Konzept einer säkularen Stag- zessionsängste zu schüren. BCV Tatsächlich antizipieren die Märkte, dreissigjährigen US-Treasuries sollte bei Wachstum brauche es weiter tiefe Zinsen. dass die Renditen noch längere Zeit nied2% auf harten Widerstand stossen. Dieses Die Differenz zwischen lang- und kurz- rig bleiben werden, selbst wenn es 2016 Niveau dürfte einer vollen Einpreisung fristigen Renditen stellt eine Kompensa- noch eine US-Leitzinserhöhung geben ter nach oben treiben. Die Rendite der nation zu vertreten: Für angemessenes tion für die künftige Entwicklung der kurz- sollte. Einzig Inflationsängste könnten Angesichts der quantitativen Locke- fristigen Anleihen dar. Es ist für die Bewer- den Renditen Auftrieb verleihen. In den rung von EZB, BoJ und weiteren Noten- tung der langfristigen Anleihen wesent- USA scheint der Lohndruck zuzunehmen, des Brexit- Schocks entsprechen. banken hofften Anleger auf die Normalisierung der US-Geldpolitik. Die jüngste Verlautbarung der US-Notenbank (Fed) störte diesen Normalisierungsprozess und mithin den Anstieg der langfristigen Renditen jedoch. Das Fed scheint davon Abstand zu nehmen, dass das geringe Er- lich, ob man es mit zyklischen Störfakto- was sich aber erst in sechs bis zwölf Moren oder mit einer säkularen Stagnation zu naten weisen wird. Schliesslich könnten tun hat. Im ersten Fall ist anzunehmen, ein Führungswechsel in Washington oder dass die kurzen Zinsen allmählich steigen ein weiterer Anstieg der Rohstoffpreise und die Renditen der langfristigen US- die Gattung Anleger auf den Plan rufen, Treasuries heute zu tief sein könnten. Im die aus Protest gegen eine ihrer Meinung zweiten Fall ist nicht mit einem wesentli- nach exzessive Schuldenpolitik Staatsanleihen abstossen. Observation des médias Analyse des médias Gestion de l'information Services linguistiques ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, case postale, 8027 Zurich Tél. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Réf. Argus: 62093768 Coupure Page: 1/1
© Copyright 2024 ExpyDoc