15. Jahrgang ZJ 21.2015 vom 4. Juni Christian Scheid Chefredakteur Gestern Abend hat die Deutsche Börse über Änderungen in der Zusammensetzung der DAX-Familie entschieden. Wie erwartet wird der Online-Modehändler Zalando in den MDAX aufsteigen und dort den Ingenieurdienstleister Bertrandt ersetzen. Zu einer Überraschung l kommt es im TecDAX, wo die Papiere von BB Biotech wegen zu geringer Börsenumsätze in Deutschland durch Adva ersetzt werden. In den SDAX, der die 50 wichtigsten Aktien aus klassischen Branchen unterhalb des DAX und MDAX enthält (siehe auch Seite 2), werden der Kabel-TV-Anbieter Tele Columbus, der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer und der Immobilienkonzern Adler Real Estate aufrücken. Dafür müssen der Online-Reifenhändler Delticom, die Maschinenfirma Bauer und der Zulieferer der Möbelindustrie, Surteco, das Auswahlbarometer verlassen. Umgesetzt werden die Änderungen zum 22. Juni. Im DAX bleibt wie erwartet alles beim Alten. Spannend wird es in der ersten Börsenliga jedoch im Sommer: Sowohl der TV-Konzern ProSiebenSat.1 als auch der Immobilienkonzern Deutsche Annington, der sich im Zuge der Übernahme des Wettbewerbers Gagfah in Vonovia umbenennen will, gelten als heiße Anwärter auf einen Platz im deutschen Leitindex (siehe auch Seite 7). Als Abstiegskandidaten werden aktuell der Chemiekonzern Lanxess und die Fluggesellschaft Lufthansa gehandelt. Apropos DAX: Der bleibt wegen der Griechenland-Querelen weiter unter Druck. Auch zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe war noch keine Lösung im Schuldenstreit in Sicht. Dennoch raten wir, den Discount Call von der Deutschen Bank (ISIN DE000DT487F3) bis zum Bewertungstag am 17. Juni zu halten. China SDAX Der Aktienhype in China scheint keine Grenzen zu kennen. Und der nächste Schub steht bevor: Am 9. Juni will der Indexanbieter MSCI darüber entscheiden, ob Chinas A-Aktien in den MSCI Emerging Markets-Index aufgenommen werden. Doch Anleger sollten auch an Gewinnmitnahmen denken. Seit neuestem können Anleger auch gehebelt an der Performance des Überfliegers SDAX partizipieren. Denn die Deutsche Bank hat vor wenigen Tagen als erster Emittent Wave XXL Calls auf den Kleinwerte-Index mit aktuellen Hebeln zwischen 1,1 und 12,6 aufgelegt. Länder & Regionen | Seite 3 Länder & Regionen | Seite 2 Roche Holding Infineon Mit neuen Studiendaten haben die Schweizer einmal mehr bewiesen, dass sie in der Krebsforschung weltweit an der Spitze liegen. Weitere positive Daten und Zulassungen sollten der Aktie im Jahresverlauf Auftrieb geben. Mit einem StayHigh von Société Générale können Anleger dabei sein. Die Prognose von Infineon kann sich sehen lassen. Doch geht Infineon dabei von einem Euro-Kurs von 1,10 Dollar aus – das birgt Risiken. Deswegen und weil die Aktie stark gelaufen ist, sollten Anleger den MINI Long aus ZJ 04.2015 glatt stellen und gegen ein Bonus Cap der Citi eintauschen. Einzelaktien | Seite 4 Einzelaktien | Seite 5 SDAX PICK OF THE WEEK `` ZJ 21.2015 Ein Hoch auf die „Kleinen“ Was gab es vor rund zwei Jahren für einen Medienrummel, als der DAX seinen 25. Geburtstag feierte. Beinahe alle großen Tageszeitungen und Anlegermagazine widmeten dem Jubiläum eigene Titelgeschichten. Vergleichsweise bescheiden fallen dagegen die Geburtstagsfeiern des SDAX aus. Der Index, der 50 kleinere Unternehmen (sogenannte Small Caps) aus klassischen Branchen enthält, die den im DAX und MDAX enthaltenen Gesellschaften hinsichtlich Börsenwert und Handelsvolumen folgen, hat auch schon einige Jahre auf dem Buckel: Am 21. Juni feiert der SDAX seinen 16. Geburtstag. Nur noch neun von 100 übrig Zunächst setzte sich die Benchmark aus 100 in den unterschiedlichsten Branchen tätigen Gesellschaften zusammen. Im Zuge der großen deutschen Indexreform im Jahr 2002 wurde die Auswahl auf 50 Werte verkleinert. Aus der 1999erStartformation von 100 Unternehmen sind heute nur noch neun Gesellschaften dabei: Amadeus Fire (damals: Amadeus), Biotest, CeWe Stiftung (damals CeWe Color), Deutsche Beteiligungs AG, Gesco, Grammer, Hornbach Holding, Indus Holding und Villeroy & Boch. Jedoch schaffte es nur ein einziges Unternehmen aus der Anfangsaufstellung, die Deutsche Beteiligungs AG, ununterbrochen an Bord zu sein. Während viele Gesellschaften den Aufstieg in den MDAX schafften, sind fast 20 Gesellschaften wie etwa der Gartengeräte-Spezialist Gardena und die Kinokette Cinemaxx übernommen worden. Spektakuläre Pleiten wie die des Baukonzerns Walter Bau im Jahr 2005 und der Großdruckerei Schlott Gruppe im Jahr 2011 blieben glücklicherweise die Ausnahme. Gemessen an der Performance muss sich der SDAX hinter dem DAX nicht verstecken: Am Tag seiner Einführung startete der Index bei 2.845 Punkten in den Handel. Knapp 16 Jahre später notiert er bei rund 8.800 Zählern. Daraus errechnet sich eine Performance von knapp 210 Prozent. beziehungsweise von 7,4 Prozent pro Jahr. Damit haben die vermeintlichen Zwerge des deutschen Aktienmarkts gegenüber den Schwergewichten im DAX klar die Nase vorn: Im Vergleichszeitraum bringt es der deutsche Leitindex auf eine Rendite von knapp 4,9 Prozent p.a. Auch im laufenden Jahr liegt der SDAX inzwischen vor dem DAX: Einem Zuwachs von 16,3 Prozent bei den Blue Chips steht ein Plus von 21,5 Prozent bei den Nebenwerten gegenüber. Der Begriff Nebenwerte ist oft irreführend. Denn im SDAX sich viele Unternehmen, welche in ihrem operativen Geschäft Weltmarktführer sind. Gerade diese SDAX: Rekordhoch im Visier SDAX Wave XXL ISIN/WKN 10.000 Produkttyp 9.000 8.000 Deutsche Bank Laufzeit Open End Hebel 6.000 Geld/Brief (Spread) 5.000 K.o.-Barriere 4.000 l 06/12 12/12 06/13 12/13 06/14 12/14 Wave XXL Emittent Knock-Out(Abst.) 7.000 DE000XM4BN59/XM4BN5 7.000,00 Punkte (20,5 %) 4,02 2,20/2,22 Euro (0,9%) Nicht nur zur Spekulation geeignet Der Wave XXL bildet Gewinne des SDAX mit einem Hebel von vier ab und eignet sich zu Spekulationszwecken oder zur Begrenzung des Kapitaleinsatzes verglichen mit dem Direktinvestment. „Hidden Champions“ sind an der Börse sehr begehrt. Weil die Nischenplayer meist auf einzelne Branchen, Regionen oder Produkte spezialisiert sind, haben sie gute Chancen, sich vom allgemeinen Konjunkturumfeld ein wenig abzuheben und auch höhere Margen zu erzielen. Die Qualität der Small Caps hat sich in der Bewertung niedergeschlagen. Während DAXAktien mit einem KGV auf Basis der für 2015 erwarteten Gewinne von 14,8 bewertet sind, kommen die SDAX-Papiere auf ein durchschnittliches KGV von 19,9. Erstmals Hebelprodukte Doch trotz der jüngsten Kurszuwächse stehen die Chancen auf weitere Gewinne gut. Denn grundsätzlich spricht die derzeitige spätere Phase der Hausse für Nebenwerte. Losgelöst von fundamentalen Anlagekriterien stürzen sich institutionelle Investoren im Aufschwung erst auf die ganz großen, dann auf die mittelgroßen und schließlich auf die kleinen Werte. Seit neuestem können Anleger auch gehebelt an der Performance des SDAX partizipieren. Denn die Deutsche Bank hat vor wenigen Tagen als erster Emittent Wave-XXL-Calls auf den Kleinwerte-Index mit aktuellen Hebeln zwischen 1,09 und 12,6 aufgelegt. Dazwischen liegt ein Papier mit dem Hebel 4,02 (ISIN DE000XM4BN59). Wir übernehmen Ihre Transaktionskosten* Handeln Sie am 4. Juni außerbörslich Zertifikate, Optionsscheine und Aktienanleihen sowie ETCs und ETNs der Commerzbank zwischen 1.000 und 10.000 Euro Transaktionsgröße bei unseren teilnehmenden Direktbankpartnern kostenlos. Ausgenommen hiervon sind alle spreadfreien Index-Zertifikate. Details und Bedingungen finden Sie hier. 02 CHINA ARGENTINIEN Vorsicht: Katastrophen-Hausse! Hätten Sie gedacht, dass der argentinische Merval-Index im laufenden Jahr zu den besten Börsen der Welt gehört? Trotz des jüngsten Rücksetzers liegt der Leitindex mit rund 25 Prozent in der Gewinnzone. In der Spitze hatte das Plus schon bei fast 45 Prozent gelegen. Seit Anfang 2013 hat sich der Merval fast versechsfacht. Mit einer Wirtschaft, die von Korruption, einer jahrelangen tiefen Rezession und einer massiven Abwertung der eigenen Währung geprägt ist, mag das so gar nicht recht zusammenpassen. Hinzu kommt der seit Jahren schwelende Schuldenkonflikt mit Hedgefonds, die von Argentinien eine volle Tilgung der von ihnen gehaltenen Staatsanleihen fordern. Ein Gericht in New York hatte 2012 entschieden, dass Argentinien die Forderungen erfüllen müsse. Ein Einspruch des Landes beim Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten wurde nicht erhört. Merval: Rette sich, wer kann 14.000 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 07/12 11/12 03/13 07/13 11/13 03/14 07/14 11/14 03/15 Seitdem ist Argentinien wie gelähmt. Die Gewinne an der Börse sind lediglich noch durch das Phänomen der Katastrophenhausse (englisch Crack-up-Boom) zu erklären. In einem solchen Stadium kommt es zu einem Boom am Aktienmarkt, der sich nur noch aus der Angst vor Wertverlust speist. Obwohl die wirtschaftlichen Aussichten der Unternehmen sehr schlecht sind, steigen die Kurse im Crack-up-Boom stark an. Selbst bereinigt um die hohe Inflation hätten Anleger in Argentinien hohe Profite erzielen können. Doch allmählich fressen die Verluste des Peso und die eingeleitete Korrektur die Gewinne auf. Daher gilt: Anleger, die noch Positionen im Open End Zertifikat auf den MSCI Argentina (ISIN DE000RBS4Q14) von der RBS im Depot haben, sollten nun Kasse machen. Das Papier wurde ohnehin mit Wirkung zum 7. Oktober 2015 vorzeitig gekündigt. ZJ 21.2015 03 Die chinesischen Aktienmärkte laufen heiß. Teilweise Gewinnmitnahmen können nicht schaden. Der Aktienhype in China scheint keine Grenzen zu kennen. Die Zahl der Depots hat sich innerhalb eines Jahres auf 200 Mio. vervierfacht. Gleichzeitig haben sich die Indizes in Shanghai, Shenzhen und Hongkong ungefähr verdoppelt. Treiber dieser Entwicklung gibt es zuhauf. Da ist zum einen die chinesische Regierung, die die Aktienkultur im Reich der Mitte gezielt fördert, um die private Altersvorsorge der Bevölkerung in die Gänge zu bringen und um den Konsum anzukurbeln – wer an der Börse Geld verdient, kauft mehr. Zum anderen sorgt die chinesische Notenbank für die nötige Liquidität: Wegen der sich abkühlenden Wirtschaft hat die Zentralbank jüngst die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte auf 5,10 Prozent gesenkt – bereits zum vierten Mal innerhalb weniger Monate. Hinzu kommt die Öffnung der Märkte für ausländische Investoren. Nachdem es im vergangenen Jahr in Shanghai die ersten Schritte hierzu gab, sollen internationale Anleger ab der Jahresmitte nun auch in Shenzhen Aktien kaufen dürfen. Wann die Blase platzt, weiß niemand. Doch getreu dem Motto „den Letzten beißen die Hunde“ kann es nicht schaden, über Gewinnmitnahmen nachzudenken. Das in ZJ 36.2014 empfohlene Zertifikat, das die Kursentwicklung des „ETF FTSE/ Xinhua A50“-Index abbildet, der wiederum die 50 größten A-Anteile aus Shanghai und Shenzhen enthält, liegt mit rund 90 Prozent im Plus (ISIN NL0000764439). Wir empfehlen Anlegern, die Hälfte der Position glattzustellen. Mit dem Rest können risikobereite Naturen auf den nächsten Schub setzen. Der könnte bald kommen: Am 9. Juni will der Indexanbieter MSCI darüber entscheiden, ob Chinas AAktien in den MSCI Emerging Markets-Index aufgenommen werden. Raiffeisen Centrobank AG 2 15 l RCB - ZERTIFIKATE CHAMPION SEIT 2007 Weitere Informationen unter www.rcb.at oder unserer Produkt-Hotline, T: +43 (0)1 515 20 - 484 EPIGENOMICS ROCHE HOLDING Positive Studiendaten treiben Am vergangenen Wochenende hat sich die Biotechnologiebranche auf dem Jahreskongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago ein Stelldichein gegeben. Zu den Unternehmen, die auf der Veranstaltung den besten Eindruck hinterlassen haben, gehörte Roche Holding. Zum einen haben aktualisierte Daten aus einer Phase III-Studie des Konzerns bei Patienten mit fortgeschrittenem Melanom ein einjähriges Überleben ohne ein Fortschreiten der Erkrankung gezeigt. Den Zulassungsentscheid der US-Gesundheitsbehörde FDA erwartet Roche für den 11. August. Zudem hat der Konzern zum zweiten Mal positive Daten aus einer Phase III-Studie vorgelegt, bei der Möglichkeiten zur Behandlung des indolenten NonHodgkin-Lymphoms bei Patienten aufgezeigt werden sollen, bei denen zuvor eine Behandlung mit dem Medikament MabThera/Ritu- Roche Holding: Wieder auf dem Weg nach oben 300 280 260 240 220 K.o.-Barriere 200 06/13 10/13 02/14 06/14 10/14 02/15 xan nicht angeschlagen hat. Roche wird die Studiendaten zur Prüfung bei Zulassungsbehörden in den USA, in Europa und anderen Ländern weltweit einreichen. Weitere positive Ergebnisse lieferte eine Phase III-Studie mit dem Medikament Avastin für Patienten mit Mesotheliom (Bindegewebstumor). Demnach werde bei der Kombination der Standardtherapie mit Avastin das Todesrisiko der betroffenen Patienten um 24 Prozent reduziert. Mit den Daten haben die Schweizer einmal mehr bewiesen, dass sie in der Krebsforschung weltweit an der Spitze liegen. Weitere positive Daten und Zulassungen sollten der Aktie, die trotz Franken-Stärke schon wieder an ihrem Allzeithoch kratzt, im Jahresverlauf Auftrieb geben. Mit einem StayHigh (ISIN DE000SG667S1) von Société Générale können Anleger dabei sein. Mit welch großen Risiken Investment in Aktien von Biotechnologieunternehmen verbunden sind, zeigt das Beispiel Epigenomics. Die Gesellschaft musste Mitte vergangenen Jahres einen empfindlichen Dämpfer einstecken, als die USGesundheitsbehörde FDA dem von dem Molekulardiagnostik-Unternehmen entwickelten Test Epi proColon zur Darmkrebs-Früherkennung die Zulassung verweigerte und stattdessen zusätzliche Daten anforderte, die belegen sollen, dass der blutbasierte Test die Teilnahme an Früherkennungsmaßnahmen bei der in der Produktkennzeichnung vorgeschlagenen Patientenpopulation erhöht. Dabei handelt es sich um Patienten, die derzeit keine der in den Richtlinien empfohlenen Maßnahmen zur Darmkrebs-Früherkennung durchführen. Die Folge war ein empfindlicher Kurssturz des Nebenwerts. Inzwischen hat Epigenomics die Daten c 4 Jahre Laufzeit c Festgelegte, steigende Verzinsung: 2,60 %, 2,80 %, 3,00 %, 3,20 % p. a. Beste Aussichten auf Zinsertrag. l 04 Der zweite Anlauf von Epigenomics zur Zulassung eines Krebstests in den USA könnte erfolgreich verlaufen. IKB USD Stufenzinsanleihe Anleihen der IKB in US-Dollar. ZJ 21.2015 jedoch nachgeliefert und den Antrag erneut bei der FDA eingereicht. Mit einer Zulassung von Epi proColon in den USA rechnet die Gesellschaft jetzt um die Jahresmitte 2015. Ab dem dritten Quartal dieses Jahres sollen bereits erste Umsätze in einem Markt generiert werden, dessen Größe im dreistelligen Millionen-Bereich liegt. Nach dem jüngsten Abschluss einer Kapitalerhöhung, bei der Epigenomics etwas weniger als fünf Mio. Euro zur Finanzierung vorbereitender Maßnahmen zur Vermarktung von Epi proColon in den USA, zum Ausbau der Fertigungskapazitäten und zur Bereitstellung initialer Produktbestände erlöst hat, ist der Weg für die Aktie nach oben frei. Wer in einen Turbo von HSBC mit Hebel 4,64 investiert (ISIN DE000TD35Q47), kann bei einer US-Zulassung mit hohen Gewinnen rechnen. Scheitert der Test erneut, droht ein Totalverlust. Zeichnungsfrist bis 23.6.2015 (vorbehaltlich einer vorzeitigen Schließung) Was Anleger beachten sollten: c Kauf, Zinszahlungen und die Rückzahlung erfolgen in US-Dollar. c Für Anleger kann sich der Wechselkurs der für die Anleihe relevanten Währungen zum Nachteil ändern. c Anleger sind dem Risiko einer Zahlungsunfähigkeit der Emittentin ausgesetzt. c Der Kurs der Anleihe unterliegt Markteinflüssen. c Ein Kauf bzw. Verkauf der Anleihe über die Börse kann vorübergehend erschwert oder nicht möglich sein. Diese Werbeanzeige stellt kein bindendes Angebot der IKB dar. Die Anleihen werden auf Grundlage des Basisprospekts der IKB vom 28.11.2014 einschließlich etwaiger Nachträge sowie der relevanten Endgültigen Bedingungen emittiert, die weitere Informationen beinhalten, welche eine sachgerechte Anlageentscheidung erst ermöglichen. Der Basisprospekt einschließlich etwaiger Nachträge und die Endgültigen Bedingungen sind im Internet (www.ikb.de/wertpapiere) oder kostenlos bei der IKB Deutsche Industriebank AG erhältlich. Für den Anleger können Entgelte für den Erwerb und Verwahrkosten anfallen. INFINEON INTEL Nun also doch: Intel übernimmt den kleineren Rivalen Altera. Analysten hadern mit dem Kaufpreis. Lange wurde spekuliert, nun ist es bestätigt: Intel will den kleineren Konkurrenten Altera schlucken. Wie die Unternehmen am Montag mitteilten, bietet Intel 54 Dollar pro Altera-Aktie in bar. Damit ist das Unternehmen dem Weltmarktführer 16,7 Mrd. Dollar wert. Der Deal soll in den nächsten sechs bis neun Monaten abgeschlossen werden. Die Akquisition ist für Intel vor allem aus strategischer Sicht sinnvoll. Altera fertigt vorwiegend stromsparende programmierbare Chips, die schwerpunktmäßig in Rechenzentren verbaut werden – und in dem Bereich ist Intel derzeit am profitabelsten. Im Auftaktquartal 2015 zog der Umsatz der Sparte um knapp 20 Prozent auf 3,7 Mrd. Dollar an. Mit Altera an der Seite dürfte das Geschäft weiter dynamisch wachsen. Gleichzeitig verringert Intel dadurch seine Abhängigkeit vom schrumpfenden PCGeschäft. Im ersten Quartal waren l die Erlöse der Sparte um acht Prozent rückläufig. Obwohl sich der Deal bereits im ersten Jahr positiv auf den Gewinn auswirken soll, reagierte die Intel-Aktie kaum auf die Nachricht. Aus Sicht einiger Analysten ist der Übernahmepreis für Altera eindeutig zu hoch und ein Sinnbild für den derzeitigen Fusionsboom in der Chipindustrie. Erst in der vergangenen Woche hatte der Chipkonzern Avago aus Singapur die Übernahme des amerikanischen Mobilfunk-Chipunternehmens Broadcom für 37 Mrd. Dollar angekündigt. Dennoch: Mit Altera hat sich Intel eindeutig verstärkt. Da aber das PC-Geschäft nach wie vor den Löwenanteil des IntelUmsatzes ausmacht und die Absatzprognosen auch in 2015 nicht gerade rosig aussehen, sollten Anleger weiterhin auf Investments mit Puffer, wie das mehrfach vorgestellte Bonus Cap der BNP Paribas (ISIN DE000PA52LL8), setzen. ZJ 21.2015 05 Stark gelaufen Auch die Infineon-Aktie profitiert von dem Fusionsboom in der Chipbranche. Dass der DAX-Konzern selbst zum Übernahmeziel wird, halten Experten zwar für eher unwahrscheinlich, aber die Branchenkonsolidierung sorgt für eine anhaltende Phantasie. Für Aufsehen sorgte zudem ein neues Projekt mit dem Internetkonzern Google. Gemeinsam mit den Amerikanern arbeitet Infineon an einer neuen Sensor-Lösung. Die Sensoren können in tragbaren Geräten für Produkte rund um das Internet der Dinge oder auch in Autos zum Einsatz kommen, so Infineon. Erste Anwendungsbeispiele für die neuen Sensoren, die sowohl Gesten als auch anwesende Personen mittels Radartechnologie erkennen können, hat Google bereits auf seiner Entwicklerkonferenz I/O in San Francisco vorgestellt. Ohnehin präsentiert sich der Chiphersteller derzeit in einer guten Verfassung. Der Umsatz im zweiten Quartal kletterte im Vergleich zum Vorquartal um 31 Prozent auf 1,48 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis legte um 17 Prozent auf 198 Mio. Euro zu. Einziger Schönheitsfehler: Unterm Strich fiel der Gewinn wegen der Kosten für die Übernahme des USKonzerns International Rectifier um 49 Prozent auf 69 Mio. Euro. Auch die Prognose kann sich sehen lassen: Nach Angaben des Managements sind die Signale aus den Märkten weiterhin positiv. Deswegen rechnet der Konzern mit einem Umsatzplus von 34 bis 38 Prozent. Allerdings geht Infineon dabei auch von einem Euro-Kurs von 1,10 Dollar aus – das birgt gewisse Risiken. Deswegen und weil die Aktie bereits stark gelaufen ist, sollten Anleger den MINI Long aus 04.2015 (ISIN DE000HY6KDD6) glatt stellen und gegen ein Bonus Cap der Citi eintauschen (ISIN DE000CW1A7L5). Infineon: DAX-Überflieger 14 13 12 11 10 9 8 7 Cap 6 06/13 10/13 02/14 06/14 10/14 02/15 Barriere NEU AM MARKT KOLUMNE Philipp Arnold RCB l Das Niedrigzinsumfeld hat auch auf den Zertifikate-Markt Auswirkungen. So ging der Anteil der klassischen Garantie-Zertifikate in den letzten Jahren teilweise deutlich zurück. Gerade am historisch besonders konservativ aufgestellten österreichischen Zertifikate-Markt, der vor 2010 noch zu fast 90 Prozent aus Garantie-Zertifikaten bestand, war die Veränderung im Anlegerverhalten deutlich spürbar. Immer mehr risikobewusste Anleger griffen aufgrund des tiefen Zinsniveaus zu Teilschutzprodukten – und die überwiegend gute Performance gibt ihnen auch Recht. Insbesondere Bonus- und ExpressZertifikate sowie Aktienanleihen gelten bei dem anhaltend tiefen Zinsniveau im Euroraum als eine der wenigen Alternativen mit höheren Renditechancen. Dennoch: Selbst besonders defensiv ausgestattete Teilschutz-Zertifikate können im ungünstigsten Fall für den Anleger Aktienmarktrisiko bedeuten. Eine Tatsache, die oftmals si- cherheitsorientierte Anleger von der Produktkategorie ausschließt. Gerade von dieser großen Kundengruppe bemerken wir seit einigen Monaten wieder eine stärkere Nachfrage nach Garantie-Zertifikaten, insbesondere auf Aktienbasiswerte. Der Grund: Die praktisch nicht vorhandenen Zinsen im Festgeldbereich und die gute Entwicklung der Aktienmärkte lassen jetzt auch konservative Anleger nach Alternativen suchen. Da passt ein Garantie-Zertifikat mit Partizipation an steigenden Aktienkursen in viele Portfolios sehr gut hinein. Sollten sich die Aktienmärkte in den kommenden Jahren positiv entwickeln, erzielen Anleger attraktive Renditen. Bei einer negativen Entwicklung jedoch, gibt es am Laufzeitende zumindest das eingesetzte Kapital zurück und die Opportunitätskosten der entgangenen Zinsen sind aus heutiger Sicht sehr gering bzw. nicht vorhanden, wenn der Emittent sogar eine geringe Basisverzinsung in das Garantie-Zertifikat einbaut. So wie aktuell beim Europa Dividendenaktien Winner (ISIN AT0000A1ENZ0): Anleger erhalten während der 7-jährigen Laufzeit 0,5 Prozent p.a. Fixkupon und partizipieren zusätzlich an der Entwicklung europäischer Dividendenaktien bis zu einem Höchstbetrag von 130 Prozent. Die Kombination aus Sicherheit durch Kapitalgarantie, Fixzinssatz und der Chance auf einen soliden Mehrertrag erfüllt die Bedürfnisse vieler Anleger. ZJ 21.2015 06 Dt. Telekom Express (Deutsche Bank) Daimler Memory Express (BayernLB) Siemens Fix Kupon Expr. (UBS) Die Deutsche Telekom hat den noch nicht in ihrem Besitz befindlichen Anteil von 49 Prozent an der Slovak Telekom für 900 Mio. Euro erworben. Die Transaktion hat zwar keine Umsatz- oder EbitdaAuswirkung. Denn die Slovak Telekom ist bereits eine vollkonsolidierte Tochtergesellschaft des Unternehmens. Allerdings führt der Erwerb der verbleibenden Anteile zur Einsparung zukünftiger Barmittelabflüsse und zu einem Anstieg des Ergebnisses je Aktie, das den Anteilseignern der Deutschen Telekom zuzurechnen ist. Im Klartext: Die Chance auf eine höhere Dividende steigt. An der Börse sorgte die Übernahme für wenig Bewegung. Gegenüber dem Gesamtmarkt hält sie sich aber ziemlich stabil. Möglicherweise eine gute Ausgangslage für ein neues Express der Deutschen Bank (ISIN DE000DB2GVX4). Nach Tesla drängt nun auch Daimler ins Geschäft mit stationären Energiespeichern für Industriekunden und Privathaushalte. Die ersten Batterien sollen im Frühsommer auf den Markt kommen, so Harald Kröger, Entwicklungsleiter der Elektrik bei Mercedes-Benz Cars. Zu den Preisen und Stückzahlen machte er keine Angaben, dafür sei es noch zu früh. Tesla hatte vor wenigen Wochen ein ähnliches Projekt vorgestellt. „Wir werden wettbewerbsfähig sein“, so Kröger. Das hört sich vielversprechend an. Tesla hatte in der zweiten Maiwoche bereits rund 40.000 Vorbestellungen gemeldet. An der Börse kam zuletzt dennoch keine rechte Kauflaune auf. Seit Mitte März pendelt die Daimler-Aktie mehr oder weniger seitwärts – ein optimales Szenario für ein neues Memory Express der BayernLB (ISIN DE000BLB3CB9). Auf den ersten Blick sieht das beachtlich aus: Siemens hat im zweiten Quartal einen Gewinn nach Steuern von 3,9 Mrd. Euro erzielt, das sind mehr als dreimal so viel wie vor Jahresfrist. Das Problem: Das Geld kommt von Spartenverkäufen. Operativ sieht es dagegen mau aus. Vor allem im Stromerzeugungsgeschäft kämpft der Konzern mit einem schwierigen Marktumfeld. Das Ergebnis bei „Power & Gas“ sackte um ein Drittel abwärts. Die Rendite des Kerngeschäfts landete deswegen mit neun Prozent klar unter den angepeilten Zielkorridor. Siemens schnallt deswegen den Gürtel nun noch enger. Weltweit werden weitere 4.500 Stellen gestrichen. Wann die neue Konzernumbau Früchte trägt, ist offen. Bis dahin können sich Anleger die Zeit mit einem Fix Kupon Express der Schweizer UBS vertreiben (ISIN DE000UBS3031). Deutsche Telekom Daimler Siemens 18 100 110 90 105 16 100 80 14 95 70 12 60 10 50 06/14 09/14 12/14 03/15 06/14 90 85 80 09/14 12/14 03/15 06/14 09/14 12/14 03/15 XING ZJ 21.2015 DEUTSCHE ANNINGTON Xing wächst ungebremst weiter. Das Karrierenetzwerk konnte seinen Umsatz erneut deutlich steigern. Das Karrierenetzwerk Xing bleibt auf Wachstumskurs. Das Unternehmen hat seine Erlöse im Auftaktquartal um 29 Prozent auf 29,3 Mio. Euro gesteigert. Vor allem das Geschäft mit Premiumkunden lässt die Kasse klingeln. Das Segment verzeichnete mit einem Umsatzplus von 19 Prozent auf 17 Mio. Euro den stärksten Quartalszuwachs seit fünf Jahren. Inzwischen nutzen gut zehn Prozent der insgesamt 8,4 Mio. registrierten Nutzer die kostenpflichtige Mitgliedschaft. Das schnellste Wachstum verbuchte Xing aber im Bereich „E-Recruiting“. Hier zogen die Umsätze um 40 Prozent auf 9,9 Mio. Euro an. Erst Anfang des Jahres hatte sich das Unternehmen durch die Übernahme der Website „Jobbörse.com“ verstärkt. Das Events-Geschäft lag mit einem Umsatz von 1,3 Mio. Euro hingegen knapp unter dem Vorjahresniveau. Alles in allem aber konnte Xing die Erwar- tungen wieder einmal übertreffen. Und auch die Ergebnisentwicklung gibt wenig Anlass zur Kritik. Die Gewinne legten sogar noch stärker zu als die Erlöse. Vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen verdiente Xing mit 8,2 Mio. Euro etwa doppelt so viel wie im Vorjahr. Der Überschuss vervierfachte sich sogar auf 4,1 Mio. Euro. Die herausragende fundamentale Performance spiegelt sich auch im Chart wider. In der Ein-Jahres-Perspektive steht ein Plus von gut 70 Prozent an der Börsentafel, auf Drei-Jahres-Sicht sind es gar mehr als 290 Prozent. Angesichts dieser rasanten Kursentwicklung werden die Analysten inzwischen aber etwas vorsichtiger. Die Commerzbank beispielsweise empfiehlt die Aktie zwar nach wie vor zum Kauf, siedelt den fairen Wert aber bei 160 Euro an. Wir empfehlen daher teilweise Gewinnmitnahmen in dem MINI (ISIN DE000LS8GMF8). Übernahme beflügelt Die Gagfah-Übernahme macht sich für Deutsche Annington bezahlt: Der Konzern rechnet in diesem Jahr mit einem Rekordgewinn. Demnach soll das operative Ergebnis aus dem laufenden Geschäft (FFO) zwischen 530 und 550 Mio. Euro landen. Zuvor hatte das Unternehmen – ohne Berücksichtigung von Gagfah – 340 bis 360 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Die Effekte der erst im März abgeschlossenen Übernahme sind bereits in den Quartalszahlen zu spüren. Die Ergebnisgröße FFO kletterte in den ersten drei Monaten um 86,9 Prozent auf 115,7 Mio. Euro. Aber auch die anderen Kennziffern können sich sehen lassen: So lag der Net Asset Value mit 10,04 Mrd. Euro um mehr als die Hälfte über dem Vorjahreswert. Die Miete konnte um 2,6 Prozent je Quadratmeter auf 5,6 Euro gesteigert werden. Und die Leerstandsquote verringerte sich von 3,7 auf 3,4 Prozent. Von dem Zusammenschluss, der „auf wirtschaftlicher Seite erfolgreicher als erwartet sein wird“, so CEO Rolf Buch, sollen auch die Aktionäre etwas haben. Für 2015 stellt der Manager eine Dividende von einem Euro in Aussicht. Im Vorjahr waren es noch 78 Cent. Anleger honorierten die Daten und die Aussichten zunächst mit einem kräftigen Kurssprung. In den folgenden Handelstagen aber musste die Aktie ihre Gewinne wieder komplett abgeben. Da der Titel zudem gemessen am NAV – die Kennzahl liegt etwa 20 Prozent unter dem aktuellen Kurs – nicht mehr günstig ist und auch das Thema Kapitalerhöhung noch nicht vom Tisch ist, sollten Anleger lieber mit einem Puffer agieren, wie ihn ein Bonus Cap der Citi bietet (ISIN DE000CC82J63). Hier sind 19,5 Prozent drin, wenn die Aktie bis September 2016 über 23 Euro notiert. Xing: Starke Performance Deutsche Annington: Dem NAV davon gelaufen 180 40 Cap 160 36 140 120 32 100 28 80 24 60 K.o.-Barriere 40 l 06/13 10/13 02/14 06/14 10/14 02/15 07 20 06/14 08/14 10/14 12/14 02/15 04/15 Barriere Das ZertifikateJournal ist ein Info-Service der ZJ Media GmbH Stadtschwarzacher Str. 6 97359 Schwarzach am Main Internet: www.zertifikatejournal.de Amtsgericht Würzburg, HRB 11654 Redaktion Christian Scheid Martin Grimm Anzeigenbetreuung / Public Relations Mail [email protected] Erscheinungsweise & Bezug Wöchentlich per E-Mail (ohne Rechtsanspruch) Abonnement-Anmeldung: www.zertifikatejournal.de Deutsche Nationalbibliothek ISSN 2191-4125 Dieses Dokument einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung von Inhalten, der Nachdruck oder die Vervielfältigung (auch auszugsweise) bedarf der ausdrücklichen schriftlichen Einwilligung des Verlags. Dieses Dokument richtet sich hauptsächlich an Leser aus der Bundesrepublik Deutschland. 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Die Wertentwicklung von Zertifikaten, Optionsscheinen und ETFs hängt häufig nicht ausschließlich vom Preisverhalten des jeweiligen Basiswerts ab, sondern von einer Vielzahl zusätzlicher Faktoren (u.a. Wechselkurse, Zinsen, Volatilitäten, Emittentenbonität, Marktliquidität). Es wird empfohlen, vor einem Investment in die in diesem Dokument erwähnten Wertpapiere einen Bank- bzw. Finanzberater sowie ggfs. auch einen Steuerberater zu konsultieren. Die ZJ Media GmbH hat keinen Einfluss auf den Inhalt von externen Webseiten, auf die in diesem Dokument verwiesen wird. Für die Inhalte dieser Seiten ist der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Die ZJ Media GmbH haftet hingegen nicht für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Genauigkeit der Inhalte der externen Webseiten. Diese wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft, rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar.
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