15. Jahrgang ZJ 13.2015 vom 9. April Christian Scheid Chefredakteur Mit Spannung haben Anleger am vergangenen Freitag den USArbeitsmarktbericht erwartet. Die Zahlen kamen mit 126.000 neu geschaffenen Arbeitsplätzen deutlich unter den Erwartungen von 245.000 herein. Zudem wurden erstmals in den vergangenen zwölf l Monaten weniger als 200.000 neue Stellen geschaffen. Scheinbar beginnen sich die durch den Ölpreisverfall ausgelösten Verwerfungen in der Energiebranche auf dem Arbeitsmarkt niederzuschlagen. Nach einer ersten negativen Reaktion auf die Daten drehten die US-Auswahlindizes allerdings zügig nach oben. Denn es setzte sich im Tagesverlauf die Meinung durch, dass die US-Notenbank wohl noch lange nicht an der Zinsschraube drehen wird. Die These unterstützte der Präsident der regionalen Notenbank von New York, William Dudley. Er machte noch einmal deutlich klar, dass eine mögliche Zinserhöhung vom aktuellen Wirtschaftsumfeld abhänge. Nun rückt die US-Quartalsberichtssaison in den Fokus. Laut dem Datenanbieter Bloomberg dürften die S&P 500-Firmen wegen des starken Dollars und der schwachen Ölpreise im Schnitt einen Gewinnrückgang von 5,8 Prozent ausweisen – das wäre das erste Minus seit dem dritten Quartal 2009. Während den US-Indizes also weiterhin ein rauer Wind entgegenbläst, bleibt in Europa nach wie vor das QE-Programm der EZB das bestimmende Thema. Der vor fünf Wochen erstmals empfohlene DAX Discount Call von der Deutschen Bank (ISIN DE000XM0MRL2) läuft in der kommenden Woche aus und kann dann in ein entsprechendes Papier (ISIN DE000DT487F3) mit der Basispreis-Cap-Kombination 10.500/11.000 Punkte getauscht werden. Bis Mitte Juni sind hier 8,7 Prozent Rendite drin. Solactive FinTech Morphosys Unternehmen aus dem Bereich Financial Technology, oder kurz „FinTech“ wird eine rosige Zukunft vorausgesagt. 20 davon sind im neuen Solactive FinTech 20 Total Return Index zusammengefasst. Die UBS hat zwei Zertifikate darauf begeben – eines in Euro und eines in Dollar. Die Meldung, wonach sich der USForschungspartner Celgene zurückzieht, quittierten Anleger mit Panikverkäufen bei der Morphosys-Aktie. Für spekulative Anleger bietet der Rücksetzer eine klasse Einstiegsmöglichkeit, die sie mit einem Discount Call von der DZ BANK ausnutzen können. Branchen & Themen | Seite 3 Einzelaktien | Seite 2 Telecom Titans 30 Tesla Der russische Milliardär Michail Fridman plant massive Investitionen in Technologie- und Telekomkonzerne in den USA und Europa. Mit dem Zertifikat auf den DJ Telecommunications Titans 30 Index von der Commerzbank können Anleger auf der Jagd nach Übernahmezielen mitmischen. Tesla kommt allmählich wieder in Fahrt. Der Elektroautohersteller hat von Januar bis März so viele Autos verkauft wie noch nie in einem Auftaktquartal. Für weitere Kursphantasie sorgt eine neue Produktlinie, die Ende April enthüllt werden soll. Zeit, aufzuspringen. Branchen & Themen | Seite 4 Einzelaktien | Seite 7 MORPHOSYS PICK OF THE WEEK `` ZJ 13.2015 Einmalige Kaufgelegenheit Die Pechsträhne von Morphosys hält an: Im Dezember 2014 hat der Schweizerische Partner des deutschen Biotechunternehmens, Roche, die Entwicklung des Alzheimer-Mittels Gantenerumab mangels Erfolgsaussichten eingestellt. Nun hat die Biotechfirma auch noch ihren US-Forschungspartner Celgene verloren. Die Kooperation, die 2013 geschlossen wurde und bei der es um einen Krebs-Antikörper ging, hätte im besten Fall zu Zah- lungen von bis zu 628 Mio. Euro bei Morphosys geführt. Entsprechend quittierten Anleger die Meldung mit Panikverkäufen. Die Aktie ist auf den tiefsten Stand seit Ende 2013 gefallen. Ein kleines Trostpflaster: Morphosys kann durch die beendete Vereinbarung mit mehr Umsatz und Gewinn rechnen, da eine Einmalzahlung durch Celgene fällig wird. Daher soll das 2015erErgebnis vor Zinsen und Steuern Morphosys: Tiefster Stand seit mehr als einem Jahr 90 80 70 60 50 40 Cap 30 04/13 l 02 08/13 12/13 04/14 08/14 12/14 Strike nun bei plus neun bis 16 Mio. Euro liegen. Bislang hatte Morphosys einen Verlust zwischen 20 und 30 Mio. Euro angepeilt. Aber das Unternehmen kann ohnehin gelassen bleiben: Morphosys hat noch zahlreiche weitere Eisen im Köcher, die sich teilweise bereits in deutlich fortgeschrittenen Stadien befinden: Mit derzeit mehr als 90 verschiedenen Wirkstoffen in Forschung und Entwicklung verfügen die Deutschen über eine der umfassendsten Antikörper-Pipelines der Biotechbranche. Darunter sind einzigartige therapeutische Ansätze, die darauf abzielen, Patienten mit Erkrankungen wie Krebs, Alzheimer, Infektionen, Herzkreislauf-Erkrankungen und Entzündungen zu helfen. Rund 20 therapeutische Antikörper werden von MorphoSys und seinen Partnern in klinischen Studien als neuartige Behandlungsmethoden für schwere und oftmals le- bensbedrohliche Krankheiten erforscht. Für ausreichend Newsflow ist also gesorgt. Zudem wandelt sich Morphosys langfristig von einem Entwicklungsdienstleister hin zu einem Produktunternehmen, dessen Zahlen ganz massiv von Tantiemen und später auch eigenen Produktumsätzen getrieben sein werden. Selbst ein Erfolg von MOR202 ist noch nicht vom Tisch. Morphosys-Chef Simon Moroney hat bekräftigt, dass der Wirkstoff auch ohne den Partner weiter erforscht wird. Ergebnisse sollen gegen Ende des Jahres vorliegen. lich Potenzial nach oben. Mit einem Discount Call der DZ BANK (ISIN DE000DZT1P15) können Anleger die niedrigen Kurse zum Einstieg nutzen. Der Optionsschein eröffnet eine 47,1-prozentige Renditechance, wenn die MorphosysAktie am 19. Juni 2015 bei 60 Euro oder darüber steht. Gegenüber dem aktuellen Kursniveau der Aktie von rund 57,63 Euro ist also nur ein Anstieg von rund 4,1 Prozent nötig. Morphosys Discount Call ISIN/WKN Produkt-Typ Kurssturz als Kaufchance Zwar haben zahlreiche Analysten ihre Kursziele für die TecDAXAktie gesenkt. Die Kaufempfehlungen wurden aber größtenteils bestätigt. Mit Kurszielen zwischen 68 Euro (Merrill Lynch) und 78 Euro (Deutsche Bank) besteht reich- DE000DZT1P15/DZT1P1 Discount OS Emittent DZ BANK Laufzeit 19.06.2015 Basispreis/Cap Maximale Rendite Geld/Brief (Spread) 55,00/60,00 Euro 47,1% (223,1% p.a.) 0,30/0,34 Euro (13,3%) Nur kleiner Anstieg nötig Um mit dem Discount Call die Maximalrendite von 47,1 Prozent zu erreichen, muss die Morphosys-Aktie am Laufzeitende lediglich um 4,1 Prozent höher stehen als aktuell. SOLACTIVE FINTECH 20 TOTAL RETURN INDEX ZJ 13.2015 03 Revolution in der Finanzwelt Wer gerne mit Bargeld zahlt, hat es in Deutschland einfach. Es gibt kaum Einschränkungen, sieht man einmal von der Ausweispflicht bei Bareinzahlungen bei einer Bank ab 15.000 Euro ab. Anders sieht es im europäischen Ausland aus: In Italien wurde schon vor einigen Jahren eine Obergrenze von 1.000 Euro bei Barzahlungen eingeführt. Nun zieht auch Frankreich nach. Profiteure dieser Entwicklung sind die Anbieter von Kreditkarten, mobilen Bezahlsystemen und digitalen Währungen – Firmen, die dem Bereich Financial Technology, kurz „FinTech“, zugeordnet werden. FinTech ist aber noch weitaus mehr als bargeldloses Zahlen. Experten verstehen darunter den intelligenten Einsatz moderner Technologien auf dem Gebiet der Finanzdienstleistungen. Dazu gehören klassische Bankdienstleistungen wie Kontoverwaltung, Kreditvergabe, Geldanlage und Versicherung Wirecard: Im neuen FinTech-Index dabei 45 40 35 30 25 20 15 07/12 l 12/12 05/13 10/13 03/14 08/14 01/15 sowie mobile Bezahlsysteme, digitale Währungen, Crowdfunding oder Online-Plattformen zur Kreditvermittlung. Die Branche steht vor einer rosigen Zukunft. FinTech-Firmen sind mit Hilfe von modernen Datenanalysemethoden in der Lage, Finanzdienste digital so individualisieren, dass sie für Kunden immer größeren Nutzen bringen. Die Analysten der Deutschen Bank haben FinTech sogar eine eigene Studie gewidmet. Denn die Experten sind überzeugt, dass wir erst am Anfang des digitalen Zeitalters stehen: „Die Durchdringung internet- und somit datengetriebener Technologien, moderner Analysemethoden und virtueller Infrastrukturen machen vor keinem Haushalt, keinem Land, keiner Branche, keinem Wertschöpfungsnetz und keinem Geschäftsmodell Halt.“ Vor allem die globale StartupSzene zeigt sich vom Wachstums- potenzial des erwarteten technologischen Umbruchs im Finanzsektor elektrisiert. Laut der Unternehmensberatung Accenture ist das jährlich in FinTech-Unternehmen fließende Wagniskapital zwischen 2008 und 2013 von weniger als 930 Mio. Dollar auf knapp drei Mrd. Dollar gestiegen. Doch es gibt auch börsennotierte FinTechUnternehmen – 20 davon sind im neuen Solactive FinTech 20 Total Return Index zusammengefasst. Strenge Aufnahmekriterien Für die Mitgliedschaft in dem Auswahlbarometer muss ein Unternehmen einen signifikanten Geschäftsanteil im FinTech-Bereich aufweisen und eine Marktkapitalisierung von mindestens 250 Mio. Dollar mitbringen. Zudem muss das durchschnittliche Tageshandelsvolumen der vergangenen drei Monate mindestens eine Mio. Dollar betragen. Die Indexmitglieder wer- den bei den zweimal jährlich vorgenommenen Anpassungen gleich gewichtet. Weiterhin können durch eine „Fast Entry“-Regel jederzeit – etwa nach einem Börsengang – Aktiengesellschaften in den Index aufgenommen werden. Aktuell stammen elf Titel aus den USA, drei aus Großbritannien. Daneben sind Frankreich, Kanada, Dänemark, Australien, die Schweiz und Deutschland je einmal vertreten. UBS bietet sowohl ein in Euro emittiertes Index-Zertifikat (ISIN DE000UBS1FT8) als auch einen in Dollar gehandelten Tracker (ISIN DE000UBS2FT6) an. Die Zertifikate bilden den Solactive FinTech 20 nach Abzug der Gebühr in ihrer jeweiligen Währung eins zu eins ab, wobei die Kosten bei jährlich jeweils 0,75 Prozent liegen. Beide Zertifikate sind zur Beimischung für Anleger geeignet, die von dem zukunftsträchtigen Thema profitieren wollen. DJ TELECOMMUNICATIONS TITANS 30 MANZ AUTOMATION Analysten reagierten positiv: Das Bankhaus Lampe hat die Aktie von Manz in ihre „Alpha-Liste“ aufgenommen und die Einstufung auf „Kaufen“ mit einem Kursziel von 95 Euro belassen. Die Analysten rechnen in den kommenden Wochen mit guten Nachrichten von dem Unternehmen. Warburg Research hat das Kursziel sogar von 80 auf 100 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Im Batteriegeschäft sieht das Haus noch erhebliches Potenzial. Angesichts der Tesla-Phantasie gerieten die jüngsten Zahlen beinahe ins Hintertreffen. Manz konnte den Umsatz 2014 zwar um 15 Prozent auf 306 Mio. Euro ausweiten. Jedoch drückten Wertminderungen im schwächelnden Solarbereich das operative Ergebnis stark ins Minus. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) stand ein Verlust von 32,8 Mio. Euro zu Buche, nachdem sich Manz im Vorjahr noch mit plus 3,1 Mio. Euro in die Gewinnzone gekämpft hatte. Allerdings werteten Anleger die Maßnahme nach einer kurzen Schockstarre als Befreiungsschlag, zumal das Abschreibungsniveau ab 2015 nun um zehn Mio. Euro reduziert wird. Entsprechend reagierte die Aktie bei Vorlage der Zahlen nach einer ersten negativen Reaktion mit deutlichen Kursgewinnen. In diesem Jahr hält Manz Erlöse zwischen 320 und 340 Mio. Euro für realistisch. Auch soll operativ wieder ein deutlicher Gewinn herausspringen. Charttechnisch stehen die Ampeln für die TecDAX-Aktie nun auf „Grün“. Seit der Meldung über den „Tesla“-Auftrag geht es stürmisch nach oben. Dabei hat der Titel sogar das 2014er-Hoch von 84 Euro hinter sich gelassen. Mit einem MINI Long (ISIN DE000PS324Z3) von BNP Paribas sind Anleger mit einem Hebel von 3,7 bei der Kursrallye dabei. Manz MINI Long Manz: Neuer Auftrag verleiht Rückenwind ISIN/WKN 90 Produkttyp 85 Emittent 80 Laufzeit 75 Knock-Out(Abst.) 70 Hebel 65 Geld/Brief (Spread) 60 55 K.o.-Barriere 50 l 04/14 06/14 08/14 10/14 12/14 02/15 04 Der russische Milliardär Michail Fridman setzt auf Telecomkonzerne. Anleger sind mit einem Tracker dabei. Flirt mit Tesla beflügelt Großer Erfolg für Manz: Der Maschinenbauer liefert eine Pilotanlage für die Herstellung von LithiumIonen-Batteriesysteme für Elektroautos an ein namentlich nicht genanntes, „führendes Unternehmen der E-Mobility-Branche“ aus den USA. Die Analysten der LBBW glauben, dass es sich dabei um den kalifornischen Elektroautobauer Tesla handelt (siehe auch Seite 7). Manz zufolge liegt das Volumen des Auftrags zwar lediglich im sechsstelligen Bereich. Doch das Management hofft auf Folgeaufträge. Dazu muss sich die Pilotanlage für die Serienproduktion qualifizierten. Vorstandschef Dieter Manz sieht im Bereich Elektromobilität bedeutende Umsatzchancen: „Entsprechend bin ich davon überzeugt, dass wir in unserem am schnellsten wachsenden Geschäftsbereich Battery schon bald Umsätze im dreistelligen Millionenbereich sehen werden.“ ZJ 13.2015 Am langen Osterwochenende sorgte der russische Milliardär Michail Fridman für Aufsehen. Einem Zeitungsbericht zufolge plant er massive Investitionen in Technologieund Telekomkonzerne in den USA und Europa. Dafür wolle seine Investorengruppe LetterOne einen gleichnamigen Technologie-Fonds im Umfang von 16 Mrd. Dollar auflegen, berichtete die „Financial Times“. Fridman, der – wie viele andere russische Oligarchen auch – nicht unumstritten ist, hat sich für den Fonds erfahrene Leute an Bord geholt. Im Beirat säßen der Lastminute.com-Mitgründer Brent Hoberman, der irische Telekom-Entrepreneur Denis O‘Brien, der frühere Google-Manager Osama Bedier und der ehemalige VodafoneMitgründer Sir Julian Horn-Smith. Ziel sei es unter anderem, strauchelnde Unternehmen aus der Branche mit frischem Kapital zu versorgen. Mit einem Investment in den DJ Telecommunications Titans 30 Index können Anleger auf der Jagd nach Übernahmezielen mitmischen. Der Index bündelt die global 30 wichtigsten Firmen der Telecombranche. Die Indexmitglieder stehen für einen Börsenwert von insgesamt rund 1.700 Mrd. Euro. Schwergewichte im Index sind Verizon Communications, AT&T und Vodafone Group. Aus Ländersicht dominieren die USA (22,3 Prozent), Japan (15,2 Prozent) und Großbritannien (14,6 Prozent). Darüber hinaus sind Unternehmen aus 17 weiteren Ländern dabei. Da der Index auch einige kleinere Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von wenigen Mrd. Euro enthält, ist die Chance groß, dass der eine oder andere Übernahmekandidat dabei ist. Das dazu passende währungsgesicherte Zertifikat kommt von der Commerzbank (ISIN DE000CB75XN6). Der Aufwärtstrend bei den Telcos ist intakt DE000PS324Z3/PS324Z 300 Mini Future BNP Paribas Open End 280 260 72,66 Euro (19,3 %) 3,7 26,06/26,46 Euro (1,5%) Mit Hebel dabei Der Mini Future bildet Kursbewegungen der Aktie von Manz mit dem Faktor 3,7 ab. Der Knock-out liegt bei 72,66 Euro und somit 19,3 Prozent vom aktuellen Aktienkurs entfernt. 240 220 200 180 04/10 01/11 10/11 07/12 04/13 01/14 10/14 STOXX EUROPE 600 OIL & GAS SAMSUNG Samsung hat vorläufige Zahlen präsentiert. Anleger waren begeistert. Der Gewinn ist höher als erwartet. Samsung hat in dieser Woche einen ersten Einblick in seine Bücher gegeben. Wie der südkoreanische Konzern mitteilte, werde der Gewinn im ersten Quartal voraussichtlich bei 5,9 Bio. Won liegen. Das wäre das beste Ergebnis seit Mitte 2014 und mehr als Analysten erwartet hatten. Sie waren im Schnitt von lediglich 5,3 Bio. Won ausgegangen. Dabei zählt das Auftaktquartal eigentlich zu den saisonal schwächsten im Geschäftsjahr. Weitere Details nannte Samsung nicht. Das Unternehmen veröffentlicht sein Zahlenwerk traditionell Ende April. Analysten rechnen aber mit einem starken Beitrag der Chip- und Displaysparte. Gleichzeitig lassen die Zahlen darauf schließen, dass Samsung auch bei den Smartphone-Verkäufen wieder zugelegt haben dürfte. Denn Smartphones, Tablet-Computer und andere mobile Geräte sorgen für den Großteil des Kon- zerngewinns. Und dabei steht der Start des neuen Flaggschiff-Modells Galaxy S6 erst bevor. Das neue Smartphone soll am Freitag auf den Markt kommen soll. Das Galaxy S6 ist der Hoffnungsträger des Konzerns. Laut einigen Analysten hat das Smartphone das Zeug zu einem echten Verkaufsschlager. Sie stützen sich dabei auf die Vorbestellungen. Medienberichten zufolge sind bereits kurz nach der Präsentation des Galaxy S6 und S6 Edge 20 Mio. Orders eingegangen. Das hört sich vielversprechend an. Allerdings sind mit den Zahlen zum ersten Quartal auch die Erwartungen gestiegen. Deswegen, vor allem aber mit Blick auf die starke Performance der vergangenen Monate sollten Anleger lieber mit einem moderaten Hebel auf weitere Kursgewinne spekulieren. Das passende Instrument bietet die Royal Bank of Scotland (ISIN DE000AA3ZEC6). Börse gibt viele Vorschusslorbeeren Elefantenhochzeit in der Ölbranche: Der niederländisch-britische Konzern Shell will den Gasproduzenten BG übernehmen. Der Kaufpreis soll bei 47 Mrd. Pfund liegen. Shell legt demnach 383 Pence je BG-Aktie in bar und 0,4454 eigene Aktien je BG-Anteilsschein auf den Tisch. Dies sei ein Aufschlag von 52 Prozent auf den durchschnittlichen BG-Kurs der vergangenen 90 Handelstage. Der Verwaltungsrat von BG stimmt der Offerte zu. Nun müssen noch die Aktionäre und die Behörden grünes Licht geben. Der sich anbahnende Zusammenschluss ist die erste größere Fusion in der Öl- und Gasbranche seit mehr als zehn Jahren. In einem schwierigen Marktumfeld war es kurz nach der Jahrtausendwende zu den Übernahmen von Amoco und Arco durch BP gekommen, Chevron hatte sich mit Texaco zusammengeschlossen und Exxon hatte Mobil übernommen. Laut ISIN/WKN 600 550 450 Emittent Commerzbank Laufzeit Open End Geld/Brief (Spread) K.o.-Barriere 400 350 l 04/14 06/14 08/14 10/14 12/14 02/15 DE000CB5HBT6/CB5HBT Index-Zertifikat Quanto Experten ist die Energiebranche heute in einer ähnlich schwierigen Verfassung wie damals. Wegen des Schiefergasboom in den USA und der Entscheidung Saudi-Arabiens, die Fördermenge nicht zu drosseln und stattdessen die Marktanteile zu verteidigen, haben sich die Rohölpreise seit Juli 2014 halbiert – ein schwerer Schlag für die Branche. Der niedrige Ölpreis verursacht Cashflow-Probleme und zwingt Ölund Gasunternehmen, sich neu zu sortieren. Drastische Einsparungen – sowohl bei Investitionen in neue Bohrlöcher als auch beim Personal – werden wohl reichen nicht, um den Preisdruck zu kompensieren. Die Unternehmensberatung A.T. Kearney geht deswegen davon aus, dass die Firmen verstärkt mit M&A-Aktivitäten reagieren. „Unsere Analysen und Gespräche mit Führungskräften aus der Branche haben gezeigt, dass in den kommenden sechs bis zwölf Monaten wahrscheinlich eine neue Übernahmewelle über die gesamte Wertschöpfungskette rollen wird“, so Richard Forrest, globaler Leiter der Beratungssparte Energie und Prozessindustrie bei A.T. Kearney. Denn strategische Fusionen und Übernahmen seien eine Möglichkeit, um dem immensen Kostenund Cashflow-Druck, dem die Ölund Gas-Unternehmen derzeit ausgesetzt sind zu, begegnen, so die Berater. Dabei können sämtliche Unternehmen in der Branche von M&A-Aktivitäten profitieren, die größten und meisten Deals erwartet A.T. Kearney im Bereich Exploration und Produktion. Sollte es tatsächlich zu einer M&A-Welle kommen, profitieren Investoren davon in Form von Übernahmeprämien. Mit einem Tracker der Commerzbank auf den STOXX Europe 600 Oil & Gas Net Return Index können sich Anleger in Stellung bringen. BG sorgt für Freudensprung Produkt-Typ Dividenden 500 05 Megafusion in der Ölbranche STOXX Oil & Gas-Tracker 650 ZJ 13.2015 850 800 750 Ja Nein 71,04/71,11 Euro (0,1%) Neue Übernahmewelle? Mit der Übernahme von BG durch Shell beginnt möglicherweise eine Übernahmewelle in der Ölund Gas-Branche. Mit dem Index-Tracker können sich Anleger positionieren. 700 650 600 550 04/14 06/14 08/14 10/14 12/14 02/15 NEU AM MARKT KOLUMNE Christine Romar Citigroup l Der Barriere kommt bei allen Bonus-Produkten – ob klassisch, mit Cap oder als Reverse-Bonus – eine herausragende Bedeutung zu. Nur wenn sie unberührt bleibt, können die Papiere ihre Stärken ausspielen. Entsprechend wichtig ist es, das Risiko einer Barrierenverletzung richtig einzuschätzen. Als einer der ersten Emittenten veröffentlicht Citi daher für jedes Bonus-Zertifikat tagesaktuell die Wahrscheinlichkeit einer Barrierenverletzung. Diese so genannte K.-O.-Wahrscheinlichkeit macht es viel einfacher, einzelne Bonus-Zertifikate zu beurteilen und verschiedene Produkte miteinander zu vergleichen. Das gilt sowohl für Zertifikate auf den gleichen Basiswert mit unterschiedlichen Barrieren und Bonus-Levels als auch für Papiere auf unterschiedliche Basiswerte mit ähnlichen Ausstattungsmerkmalen. Anleger bekommen mit der K.-O.Wahrscheinlichkeit einen sehr einfach zu handhabenden Richtwert an die Hand, um ihr Risikoprofil zu optimieren und sich gleichzeitig ihr Renditepotenzial zu erhalten. Basis für die Berechnung ist die Schwankungsintensität des Basiswerts unter Berücksichtigung der jeweiligen Restlaufzeit. Citi lässt die K.-O.-Wahrscheinlichkeit dabei von der SmartTrade GmbH anhand der impliziten Volatilität berechnen. Sie spiegelt die für die Zukunft von den Marktteilnehmern erwartete Schwankungsintensität wider und lässt sich aus den Preisen von Optionen auf diese Basiswerte errechnen. Gestützt ist die Ermittlung der K.-O.-Wahrscheinlichkeit auf eine Monte-Carlo-Simulation mit je 50.000 Zufallspfaden. Die Angabe erfolgt in Prozent. Im Extremfall kann sie einen Wert von 0,00 oder 100 Prozent annehmen. Zu beachten ist, dass selbst ein Extremwert von 0,00 keine Garantie für ein Halten der Barriere impliziert. Schließlich bleibt die K.-O.Wahrscheinlichkeit bei aller statistisch umfänglichen Prüfung immer nur ein Näherungswert und eine Momentaufnahme. Auch andere, weniger extreme Werte sind nicht mehr und nicht weniger als ein statistisches Maß, das Anleger nicht zum alleinigen Auswahlkriterium machen sollten. Eine klare Indikation und einen Richtwert, an dem sich Anleger wesentlich besser und einfacher orientieren und ihre Anlageideen und -entscheidungen überprüfen können, liefert die K.-O.-Wahrscheinlichkeit aber allemal. ZJ 13.2015 06 ESX50 Stufenexpress (Société Générale) Fielmann Aktienanleihe (HVB onemarkets) Stada Aktienanleihe (Deutsche Bank) Der EURO STOXX 50 kennt derzeit nur eine Richtung: nach oben. Mitte Januar gelang dem Barometer der Ausbruch aus der seit Monaten gültigen Trading-Range zwischen 3.000 und 3.300 Punkten. Seitdem ist Europas Elite-Index nicht aufzuhalten. Inzwischen hat das Barometer gut 460 Punkte mehr auf dem Konto – und immer mehr Anleger fragen sich, wie lange die Party an den Börsen noch weiter gehen kann. Auch Analysten warnen angesichts des rasanten Jahresauftakts vor Kursrückschlägen und verweisen dabei unter anderem auf anhaltende (geo)politische Risiken. Für Anleger, die in diesem Umfeld eine eher konservativere Anlagemöglichkeit suchen, könnte ein neues StufenexpressZertifikat der Société Générale auf den EURO STOXX 50 (ISIN DE000SG7ZZQ6) interessant sein. Das Papier ist in der Zeichnung. Die Fielmann-Aktie steht bei Anleger hoch im Kurs. Ein Grund dafür ist sicherlich die zuverlässige Dividenderendite bei einem wenig zyklischen Geschäftsmodell. Selbst in schwierigen Zeiten wie nach der Jahrtausendwende hat der Konzern seine Ausschüttung nicht reduziert. Das in Verbindung mit einer im Vergleich relativ geringen Schwankungsintensität macht die Aktie für viele private und auch institutionelle Anleger zu einem regelrechten Anleiheersatz. Für 2014 lässt die Optikerkette 1,60 Euro je Aktie springen, bezogen auf den aktuellen Kurs entspricht dies einer Rendite von 2,5 Prozent. Mit einer neuen PROTECT-Aktienanleihe (ISIN DE000HY8EU36) von HVB onemarkets können Anleger sogar noch etwas mehr raus holen. Der Zinssatz p.a. beträgt 3,6 Prozent, die Barriere 80 Prozent des Referenzwerts. Das schwache Russlandgeschäft und der Rubelverfall hat Stada die 2014er-Bilanz verhagelt. Der Gewinn sackte um 47 Prozent ab, während der Umsatz leicht gesteigert werden konnte. Und auch 2015 wird kein Zuckerschlecken. Zwar erwartet der Pharmakonzern erneut ein kleines Umsatzplus. Ebitda sowie der bereinigte Konzerngewinn sollen aber „deutlich“ sinken. Trösten können sich Anleger mit der Dividende. Denn die hält Stada trotz Gewinneinbruch stabil. Aber auch die Kursentwicklung der vergangenen Wochen macht Mut. Nach dem Kurseinbruch Ende 2014 hat sich der Titel inzwischen wieder auf 33,86 Euro hochgearbeitet. Damit ist er nah an dem fairen Wert der DZ BANK von 32 Euro dran. Möglicherweise eine gute Ausgangslage für eine neue Aktienanleihe der Deutschen Bank (ISIN DE000DB2GUC0). EURO STOXX 50 Fielmann Stada 3.800 70 36 3.600 65 34 60 32 55 30 50 28 3.000 45 26 2.800 40 3.400 3.200 04/14 07/14 10/14 01/15 04/14 24 07/14 10/14 01/15 04/14 07/14 10/14 01/15 TESLA ZJ 13.2015 FEDEX Starke Absatzzahlen sowie Spekulationen um eine große neue Produktlinie machen der Tesla-Aktie Beine. Die Aktie des Elektroauto-Herstellers Tesla hat in dieser Woche einen Satz nach oben gemacht. Das US-Unternehmen hat von Januar bis März so viele Autos verkauft wie noch nie in einem Auftaktquartal. Insgesamt wurden 10.030 Fahrzeuge ausgeliefert. Das ist ein Plus von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit wurde die eigene Prognose von 9.500 Autos klar übertroffen. Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Trotz der guten Verkaufszahlen zum Jahresstart dürfte es für das Unternehmen nicht einfach werden, das für 2015 angepeilte Absatzziel zu erreichen. Insgesamt will Tesla seine Verkäufe um 74 Prozent auf 55.000 Autos steigern. Bislang hat das Unternehmen lediglich gut 18 Prozent seines Jahres-Solls erfüllt. Den entscheidenden Schub soll der neue Elektro-SUV „Model X“, der im zweiten Halbjahr auf den Markt kommt, bringen. Für weitere Phan- tasie sorgt ein Tweet von TeslaChef Elon Musk: Der Unternehmensgründer will Ende April eine große neue Produktlinie – „kein Auto“ – enthüllen. Analysten spekulieren auf ein neues Batteriesystem, mit dem zuhause Energie gespeichert werden kann. Erst im Februar hatte Musk erklärt, Tesla werde „ziemlich bald Heimbatterien oder Verbraucherbatterien für den Einsatz in Haushalten oder Firmen“ vorstellen. Das grundlegende Design des Energiespeichers stehe bereits, die Produktion könne voraussichtlich binnen sechs Monaten beginnen, sagte er damals. Andere Analysten wiederum bringen ein robotergesteuertes Ladesystem ins Gespräch. Wie dem auch sei, die Spekulationen um die neue Produktlinie sowie die Absatzzahlen sollten den Kurs noch eine Weile befeuern. Mit einem MINI Long der DZ BANK sind Anleger gehebelt dabei (ISIN DE000DZY1HZ6). Zukauf in Europa Der US-Paketdienstleister FedEx will seinen niederländischen Wettbewerber TNT Express übernehmen. Die Amerikaner bieten acht Euro je TNT-Aktie – ein Aufschlag von 33 Prozent auf den TNTSchlusskurs vor Bekanntgabe der Offerte. Damit wird das niederländische Unternehmen mit 4,4 Mrd. Euro bewertet. Das TNT-Management hat die Übernahmepläne einstimmig befürwortet. Die Transaktion soll im ersten Halbjahr 2016 abgeschlossen werden. Jetzt liegt der Ball bei den Wettbewerbshütern. TNT Express sollte schon einmal übernommen werden. Im Jahr 2013 wollte US-Weltmarktführer UPS den niederländischen Paketdienst schlucken. Damals vereitelte die EU-Kommission die Fusionspläne. Sie sah Gefahren für den Wettbewerb in Europa. Diesmal sind FedEx und TNT Express aber zuversichtlich, etwaige Bedenken Spekulationen und Absatzzahlen sorgen für neuen Schwung Ermüdungserscheinungen 300 240 280 K.o.-Barriere 260 der Wettbewerbsbehörden rasch ausräumen zu können. Mit der Übernahme des Deutsche Post-Rivalen würde FedEx seine Präsenz in Europa ausbauen. Das Unternehmen erklärte, es wolle mit dem Geschäft von Markttrends wie dem weltweit zunehmenden Onlinehandel profitieren und stelle durch den Kauf von TNT Express die Weichen für „größeres langfristiges Wachstum“. Aber auch so läuft es für FedEx derzeit wie am Schnürchen. Nach einem überraschend starken Weihnachtsquartal hat der US-Paketdienst seine Prognosen angehoben und erwartet auch für das Gesamtjahr Rekordwerte. Dennoch zeigt die Aktie nach der Rallye der vergangenen Jahre erste Ermüdungserscheinungen. Es deutet sich ein Seitwärtstrend auf erhöhtem Niveau an. Eine gute Ausgangslage für ein Bonus Cap Pro der Commerzbank (ISIN DE000CR52GP1). 220 180 220 200 160 180 140 160 Cap 140 l 04/14 120 06/14 08/14 10/14 12/14 02/15 04/14 06/14 08/14 Das ZertifikateJournal ist ein Info-Service der ZJ Media GmbH Stadtschwarzacher Str. 6 97359 Schwarzach am Main Internet: www.zertifikatejournal.de Amtsgericht Würzburg, HRB 11654 Redaktion Christian Scheid Martin Grimm Anzeigenbetreuung / Public Relations Mail [email protected] Erscheinungsweise & Bezug Wöchentlich per E-Mail (ohne Rechtsanspruch) Abonnement-Anmeldung: www.zertifikatejournal.de Deutsche Nationalbibliothek ISSN 2191-4125 Dieses Dokument einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung von Inhalten, der Nachdruck oder die Vervielfältigung (auch auszugsweise) bedarf der ausdrücklichen schriftlichen Einwilligung des Verlags. Dieses Dokument richtet sich hauptsächlich an Leser aus der Bundesrepublik Deutschland. 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