Ausgabe vom 01.11.2014 - Elgger Zeitung

Samstag, 1. November 2014
AZ 8355 Aadorf
Nr.124 / 41. Jahrgang
/
Amtliches Publikationsorgan für die Gemeinden Elgg, Hagenbuch und Hofstetten – Lokalzeitung für die Gemeinde Aadorf
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HEUTE AKTUELL
Päcklisammlung
AADORF – Auch dieses Jahr sammeln
die Chrischona Aadorf und die Evangelische Kirche Aadorf Weihnachtspäckli.
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Projekttag
Jugendfeuerwehr
HOFSTETTEN – Für einmal waren die
Lehrpersonen nicht die Erwachsenen,
sondern die Schülerinnen und Schüler
der Mittelstufe Hofstetten von Marianne
Weber.
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AADORF – Die Jugendfeuerwehr Region Frauenfeld führte ihre monatliche
Übung in Aadorf durch.
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Betriebsbesichtigungen
ELGG – Die Seniorenvereinigung Elgg
und Umgebung ging kürzlich auf Betriebsbesichtigungen und erhielten spannende Einblicke. SEITE 6
Schweizermeisterin
WENZIKON – Kürzlich holte sich Jessica Schmid aus Wenzikon, mit ihrem
Border Collie «Floyd», den Schweizermeister-Titel im Canin Cross.
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Barock – mon amour
Das Schweizer Radio und
Fernsehen haben sich
im Oktober dem Barock
verschrieben - eine ganze
Palette von Sendungen
stand und steht noch bis
Ende Monat unter dem Titel ‚Barock - mon amour‘.
Auch die Kammermusikvereinigung Elgg hat am
vergangenen Sonntag zu
einem Barockkonzert geladen.
ELGG – Zu Gast in der reformierten
Kirche war das Barockensemble Girandola, das sich im Raum St. Gallen zu
gemeinsamem Musizieren in einer tollen Besetzung gefunden hat: Annina
Stahlberger, Blockflöten; Christine Baumann, Violine; Maria Ferré, Laute und
Barockgitarre; Gerhard Oetiker, Cello
und Marie-Louise Dähler, Cembalo. Sie
brachten einen bunten Strauss von barocken Stücken mit nach Elgg. Den Anfang
machte eine der zahlreichen Triosonaten von Georg Philipp Telemann, wobei
die Dreiheit des Trios aufgeteilt war auf
Blockflöte und Violine einerseits und
einen ausgebauten ‘begleitenden Bass’
(Basso continuo) mit Cello, Cembalo
und wahlweise Barockgitarre oder Laute. Die dreifach besetzte Begleitgruppe
zu den Oberstimmen ist ein zentrales
Merkmal des Ensembles, das dem ganzen Konzert eine Fülle an Klängen und
Farben vermittelte, wie wir es erst durch
die neuere Aufführungspraxis von Ba-
rockensembles kennen. Dass dabei die
barocke Violine - im Gegensatz zu den
verschiedenen Blockflöten - an manchen
Stellen etwas in den Hintergrund rückte,
war ein Tribut, den man dem eindrücklichen Gesamtklang zollen musste.
In eine andere Welt versetzt
Wie die wunderbare - und wunderbar
gespielte - 16-saitige Laute den Kirchenraum auch mit einem Pianissimo noch
zu füllen im Stande war, führte das zweite Stück - eine Passacaglia des Lautenvirtuosen Kapsberger - eindrücklich vor.
Nahtlos ging die Musik über in einen
ersten Block von englischen Stücken aus
dem 17. Jahrhundert, die deutlich machten, dass zu jener Zeit die Trennung zwischen Unterhaltungsmusik und ernster
Musik noch keineswegs so zementiert
war, wie es heute allzu oft der Fall ist.
Da hatten liebliche Melodien der Geige
ebenso Platz wie ein Tanz der Affen im
Tempel oder ein munterer Dialog zwischen Flöte und Gitarre. Herrlich waren
- nicht nur hier - die Übergänge zwischen
den Stücken, in denen sich die Instrumente zwanglos neu gruppieren konnten. In eine andere Welt versetzte das
älteste Stück des Konzerts, für Cembalo
solo, das den ‘ersten Ton’ (der Tonleiter?) ertastete und dabei weite Töne in
den Kirchenraum entliess.
‘Follias’ - Verrücktheiten - waren eine
beliebte Spielform des Barock. Gleich
zwei ganz verschiedene wurden gespielt.
Zart und leise die erste für Gitarre solo. Weit ausgreifend die bekannte von
Corelli. In vielen Spielarten wird das damals sehr bekannte Thema variiert, mal
ruhig getragen, mal scharf und schnell
Das Barockensemble Girandola begeisterte die Zuhörerschaft.
- vor allem für die Geige, aber ebenso
für das Cello, das für einmal die Begleitfunktion verliess und virtuos auftrumpfte. In manchen der Variationen hätte
ich mir eine Prise mehr an Verrücktheit
gewünscht… In bekannte Barockgefilde
führte danach eine zweite Triosonate
von Telemann, die mit einem Menuett
abschloss, dessen Trio nur der Flöte und
Geige zugedacht war. Ein lieblich-heller
Klang der beiden Melodieinstrumente
ohne die ganze Bassgruppe.
Bild: Christa Hug
Den Abschluss des Konzerts bildete eine weitere Folge von Stücken aus dem
England des 17. Jahrhunderts, lüpfige
Tanzstücke in unterschiedlichen Besetzungen, sei es eine virtuose Flöte mit
Gitarrenbegleitung, sei es das ganze Ensemble mit dem Cello als Trommel. Mit
eigentlichen Barock-Hits wurde der Reigen abgeschlossen. Der grosse Applaus
des erfreulich zahlreichen Publikums
entlockte eine Zugabe: Eine Tanzweise,
die nochmals die Qualitäten des Ensem-
bles vor Ohren führte: Spielfreude und
Virtuosität, rhythmischer Klangzauber
und die Freude an musikalischer Verkleidung.
Schön, dass die Kammermusikvereinigung Elgg immer wieder zu solchen
musikalischen Erlebnissen einlädt. Das
nächste Mal am Sonntag, 1. März 2015
– 16.30 h im KGH Elgg zu einem DuoAbend mit Noëlle Grüebler, Violine,
und Olivia Geiser, Klavier.
PETER SIEBER
Eine lohnende Investition zugunsten der Jugend
Auch sieben Jahre nach
dem Bau entspricht die
Aadorfer Skateanlage den
Bedürfnissen, wie die Besucherfrequenz immer
wieder zeigt. Das Projekt
entstand aus Zusammenarbeit von Gemeinde und
Eltern. Man fällte damals
gute Entscheide.
AADORF – Ob Skateboarder, BMX-Fahrer, Scooter oder Inliner, ab März bis in
den November hinein treffen sich diese
zu sportlichem Treiben, sofern es die
äusserlichen Bedingungen nur einigermassen erlauben. Wohl gibt es anderswo Skateparks mit attraktiveren Pisten
und grösseren Herausforderungen, so
einer Half-Pipe und Bowl, doch scheinen die eher bescheideneren Ausmasse
der örtlichen Anlage den Bedürfnissen
durchaus zu genügen. Man zeigt sich
eben mit einer Quarter-Pipe, einer Box,
dem Rail und der sogenannten American
auch ganz zufrieden. Dies dank der Multifunktionalität, die das bunte Nebeneinander von Anfängern und Könnern mit
den verschiedensten Vehikeln erlaubt.
Keine Mädchendomäne
An diesem herbstlichen Freitagnachmittag haben rund ein Dutzend Knaben im
Alter von 6 bis 16 Jahren die Anlage in
Beschlag genommen. Einer stammt aus
Wängi, die anderen aus der Gemeinde
Aadorf. Wöchentlich ein- bis viermal sollen sie hier anzutreffen sein. Mädchen
hingegen sind selten auszumachen. Und
wenn, dann höchstens als Zuschauerinnen. Mit der Schutzbekleidung nehmen
es die Jungs nicht so genau. Selbst die
Helmtragpflicht wird ignoriert, obschon
eine Infotafel darauf hinweist. Zur Anlage äussern sie sich positiv. Dabei fallen
einige Bemerkungen, die als aufbauende
Kritik verstanden werden können und
durchaus zu prüfenswerten Anpassungen Anlass geben könnten.
Sie gehören zu den regelmässigen Benutzern.
Bilder: Kurt Lichtensteiger
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