Entwendungen strapazieren die Nerven

Dienstag, 2. Februar 2016
AZ 8355 Aadorf
Nr. 13 / 43. Jahrgang
/
Amtliches Publikationsorgan für die Gemeinden Elgg, Hagenbuch und Hofstetten – Lokalzeitung für die Gemeinde Aadorf
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HEUTE AKTUELL
Notstand
ELGG - Auch die Gemeinde Elgg ist an
die Grenze ihrer Kapazität bei der Unterbringung von Asylsuchenden angelangt.
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Nachmittag 60+
Äschliübung
Die Eiskönigin
Hauptversammlung
AADORF - Am Nachmittag 60+ der
evangelischen Kirchgemeinde referierte
Stefan Zulauf, der Pastor der Chrischona
Aadorf.
ELGG - Dauerregen begleitete die
Äschlikompanie an der vierten Übung,
was jedoch der guten Stimmung keinen
Abbruch tat.
HAGENBUCH - Disneys Klassiker «Die
Eiskönigin», unter diesem Motto stand
die vielfältige Turnshow Kids in Hagenbuch.
WINTERTHUR - Die Hauptversammlung der Gruppe Winterthur der Eidgenössischen Turnveteranen genehmigt
ihre neuen Satzungen.
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Entwendungen strapazieren die Nerven
Zwei Geschäftsinhaber an
der Aadorfer Bahnhofstrasse
und Samariter sind ungehalten. Über das vergangene
Wochenende sind Gebrauchsgegenstände, eine Dekoration
und eine Fahne abhanden
gekommen. Der materielle
Schaden ist nicht sehr gross,
dafür die Verärgerung.
AADORF - Fabian Berweger vom «HaarColosseum» sieht sich innerhalb dreier
Monate schon zum zweiten Mal beraubt.
Wiederum ist es ein Deko-Löwenkopf, der
im Aussenbereich seines Geschäftes an der
Bahnhofstrasse 12 abhanden gekommen
ist. Die immerhin 35 kg schwere und einen
halben Meter hohe Skulptur wurde zwar
nach Tagen im Quartier Friedau aufgefunden, doch Ärger bleibt trotzdem. Schon vor
drei Monaten ist nämlich eine der zwei Figuren verschwunden, jedoch nicht wieder
aufgetaucht. «Ich kann nicht verstehen, dass
fremdes Eigentum nicht respektiert wird.
Die Anschaffungskosten von 230 Franken
kann ich noch verschmerzen, nicht aber die
Geringschätzung von Eigentum und die damit verbundenen Umtriebe. Ob es um ein
Leidwerken geht oder ob ein Zusammenhang mit dem Karnevalsumzug besteht,
weiss ich nicht. Ich muss mich jetzt nach
einer niet- und nagelfesten Befestigung der
Skulptur umsehen», sagte der leicht genervte Coiffeurmeister, der seit 13 Jahren in Aadorf ansässig ist und ausgerechnet jetzt von
Unbill nicht verschont wurde.
Auch Nachbar und
Samariterverein genervt
Fabian Berweger fragt sich, wie er künftig die
Löwenkopfe diebessicher befestigen kann.
Gleich daneben, an der Bahnhofstrasse
10, befindet sich das Modegeschäft «Fashion Power». Von dort sind von Sonntag
auf Montag vier metallene Kleiderständer
verschwunden, die am Schaufenster gestanden hatten. Der Gesamtwert des Diebesguts beträgt rund 800 Franken. Die gut
1.5 Meter hohen und ebenso langen Ständer sind nicht nur recht schwer, sondern
erweisen sich für das Verkaufspersonal
auch als recht umständlich, um über die
Eingangstreppe im Ladeninneren versorgt
zu werden. Mit ein Grund sei zudem der
Platzmangel. Für den Abtransport müsse
jedenfalls ein grösseres Fahrzeug benutzt
worden sein. Eine Anwohnerin will denn
Die Kleiderständer haben vor diesem Schaufenster gestanden.
auch gehört haben, dass ein grösseres
Fahrzeug, etwa ein Van, in der fraglichen
Nacht kurz angehalten habe und dann wieder weggefahren sei. Meldung und spätere
Anzeige an die Polizei ist auch in diesem
Fall gemacht worden.
Und schliesslich ist zu den zwei negativen
Vorkommnissen noch ein drittes hinzugekommen: Während des Fasnachtsumzuges hatte der Samariterverein im Gemein-
Bilder: Kurt Lichtensteiger
dehaus seinen Posten bezogen. Als es ans
Aufräumen ging, wurde festgestellt, dass
die Samariterfahne abhanden gekommen
ist. Gerne möchte man diese so bald wie
möglich wieder zurück haben, um Leute
optisch auf die sinnvolle Präsenz aufmerksam zu machen. Wer in allen drei Fällen
Beobachtungen gemacht hat, wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden.
KURT LICHTENSTEIGER
Eine Zwangsversteigerung, bei der das meiste an
einen einzigen Bieter ging
Die Zwangsversteigerung
von Maschinen und Einrichtungen der Holzbaufirma Jakob Rutz in Waltenstein führte zu einem grossen Publikumsaufmarsch.
Die Neugier war grösser
als das Kaufinteresse.
Die Versteigerung wurde
durchgeführt durch das
Betreibungs- und Gemeindeammannamt Elgg.
WALTENSTEIN/ELGG - Gerade
einmal 23 Nummern wurden an Interessierte ausgegeben. Dabei war mit 18
Positionen eine grosse Auswahl an Gerätschaften vorhanden. Immerhin liefen
diese Maschinen alle noch bis zur Eröffnung des Konkurses im letzten Jahr.
Doch eine Garantie zum gegenwärtigen
Zustand konnte niemand geben. Für
Nummer 17, die Querfräse «Bäuerle» interessierte sich Jonathan Brogle, Mitbesitzer einer Holzbaufirma in Kollbrunn.
Seine Lehre hatte er ausgerechnet in
Waltenstein bei Rutz gemacht. Rutz sei
ein strenger Lehrmeister gewesen, aber
man habe viel lernen können, so sein
Heinz Peter ermuntert zu grösseren Tausender Schritten.
Kommentar. Simon Keller aus Schalchen sah sich die im Keller installierte
Längskreissäge «Irion» an. Thomas Fries
von der Elibag Elgg hatte ein Auge auf
die Vierseiten-Hobelmaschine geworfen. Doch bei der Versteigerung segelten
die Angebote schnell über die von ihm
gesetzte Limite hinweg. Für die meisten
Handwerker mit Kaufabsichten war der
Maschinenpark zu alt, wie auch für Stephan Schild, Holzbau Elgg. Mit Baujahr
2000 und jüngere standen gerade einmal
vier Maschinen zur Auswahl, davon der
Vakuum-Hochleistungstrockner. Neupreis gemäss Aussage des Gantrufers
rund 80‘000 Franken. Verkauft wurde
der Trockner gerade einmal für einen
Franken an Nummer 8.
Nummer 8 sahnte ab
Es gab kaum eine Maschine, bei welcher
Nummer 8 seine Karte nicht als erster in
die Höhe gehalten und einen Franken ge-
boten hätte. So gingen denn die meisten
Maschinen zu einem Schnäppchenpreis
in deren Besitz über. In den wenigsten
Fällen trieben die wenigen wirklich Interessierten sich gegenseitig den Preis in die
Höhe. Sieger blieb in den meisten Fällen
die Nummer 8. Zwar gab sich der Gantrufer, der ehemalige Gemeindepräsident
aus Dägerlen und frühere Betreibungsbeamte Heinz Peter alle Mühe, etwas
Stimmung unter die Leute zu bringen.
Ganz nach dem Motto: Wer ein heiteres
Gemüt hat, (trotz des eigentlich traurigen
Anlasses), der öffnet das Portemonnaie
leichteren Herzens. In den meisten Fällen
wurde gerade einmal mit einem Franken
die Steigerung eingeleitet. Oft ging es
dann nicht mehr weiter, und wer erhielt
den Zuschlag? Die Nummer 8 natürlich.
Wer mitbot, musste dies in 100er Franken-Schritten tun. Oftmals vergeblich
animierte der Gantrufer zu etwas mehr
Schwung. Mach gleich 500, forderte er
Nummer 5 auf, dann gehört sie dir. Doch
Nummer 8 bot 600. Er müsse ja nicht die
Wahrheit sagen, tröstete Heinz Peter den
Überbotenen. Wer grosse Schritte wagte,
wurde als guter Bieter gelobt. Doch die
Animation des Gantrufers wollte nicht
so richtig greifen. Meist blieb es bei der
100er Reihe. 200, 300, …zum zweiten,
zum dritten. Damit füllte sich die Kasse
noch langsamer als der Klingelbeutel ei-
nes Bettlers. Eine Ausnahme machte die
Vierseiten-Hobelmaschine «Weinig Profimat 26 Super», Anschaffungsjahr 2003.
Es entspann sich ein harter Bieterkampf,
zuerst in Hunderter- doch bald in Tausender-Schritten zwischen der Nummer
2 und Nummer 8. Für 14’500 Franken
ging die Maschine an – Nummer 8 wie
üblich. (Im Netz wurde der gleich Typ
einer gebrauchten Maschine für 18’250
Euro angeboten.) Übrigens: Die Querfräse «Bäuerle» ersteigerte sich der Bauer Jakob Büchi aus Wenzikon für 2’200
Franken. Trotz des Zwischenspurts um
die Vierseiten Hobelmaschine blieb der
Gesamterlös von etwa 40’000 Franken
deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Schnäppchenkäufe verhindern als Ziel?
Wer aber war Nummer 8? Der Treuhänder Marcel Bischof wollte im Interesse des
Schuldners Jakob Rutz verhindern, dass
die Maschinen zum Schnäppchenpreis
weggingen. Deshalb bot er beinahe bei
jedem Objekt erfolgreich mit. Er äusserte
sich dahingehend, dass er einen besseren
Preis erzielen könne. Auch für die nicht
gepfändeten Maschinen suchte er mit einer eigenen Liste Käufer. Ob wegen des
geringer als erwarteten Verkaufserlöses
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