Ein Jubiläum kostet – Budget 2016 weist ein Minus aus

Dienstag, 15. Dezember 2015
AZ 8355 Aadorf
Nr. 143 / 42. Jahrgang
/
Amtliches Publikationsorgan für die Gemeinden Elgg, Hagenbuch und Hofstetten – Lokalzeitung für die Gemeinde Aadorf
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HEUTE AKTUELL
Chlausparty
ETTENHAUSEN - Das Jugendorchester Ettenhausen hat zur grossen Chlausparty geladen.
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Auf Spurensuche
Adventsbrunnen
Heimspiel
REGION - Woher kommt das Brauchtum und was hat der Nadelbaum mit
Weihnachten gemeinsam?
REGION - In Rheinau wird seit Jahrzehnten der Brauch gepflegt, dass die
Dorfbrunnen im Advent festlich geschmückt werden.
FAUSTBALL - Am Sonntag, 20. Dezember, wird in der Sporthalle Löhracker das Nationalliga A-Spiel FG ElggEttenhausen 1 gegen Jona angepfiffen.
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Ein Jubiläum kostet – Budget 2016
weist ein Minus aus
An der evangelischen Kirchgemeindeversammlung wurden das Budget 2016, das
mit einem Mehraufwand von
100’000 Franken abschliesst
und der unveränderte Steuerfussansatz von 14 Prozent
gutgeheissen.
ELGG - Am Sonntagmorgen, 13. Dezember, nach dem Gottesdienst, fanden sich
50 Stimmberechtigte zur ordentlichen
Budgetversammlung in der Kirche ein, wo
Präsidentin der Kirchenpflege, Katharina
Wachter, ruhig durch die Traktanden führte. Im ersten Geschäft standen Informationen aus der Kirchenpflege an. Die Präsidentin berichtete, dass die evangelische
Kirche Elgg 2016 ein geschichtsträchtiges
Ereignis feiern darf. Die Kirche Elgg wird
500 Jahre alt. Also Grund genug, das Jubiläum in würdigem Rahmen zu feiern. Die
Grundsteinlegung zum Neubau der Kirche
erfolgte am 5 Juni 1508. Das Aufwendige
Bauvorhaben ist am 2. Februar 1516 mit
einer Lichtmesse eingeweiht worden. Zum
Auftakt und Abschluss des Jubiläumsjahrs
wird je ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Auf den 3. Juni ist das grosse Kirchenfest für Jung und Alt angesetzt. Im
Sinne einer richtigen Kirchweihe kann
man sich da begegnen. Im November steht
unter dem Titel: «Menschen-Kirche-Elgg»
ein musikalisches Theater auf dem Programm, welches eigens für das Jubiläum
geschrieben und komponiert wurde und
insgesamt vier Mal zur Aufführung gelangen wird. Dies sind dann so die wichtigsten
Eckpunkte der geplanten Feierlichkeiten.
«Feiern und Festen haben finanzielle Folgen, dies widerspiegelt sich auch im Budget», erklärte Katharina Wachter, um die
Stimmberechtigten sanft auf die bevorstehende Abstimmung zum Voranschlag 2016
vorzubereiten. Weiter informierte Wachter
über die Reduktion der Pfarrstellen von
180 Prozent auf Juni 2016. Aufgrund der
abnehmenden Mitgliederzahl hat sich der
Kirchenrat gezwungen gesehen, die Zuteilung der Gemeindepfarrstellen neu zu
regeln. Das Gesamtpensum beträgt neu
180 Stellenprozent. Aufgeteilt werden die
Prozente in eine ordentliche Stelle zu 100
Prozent, die Stefan Gruden innehaben
wird und eine Ergänzungsstelle zu 80 Prozent, die Elsbeth Abegg Vorburger bekleiden wird. «Die Pfarrpersonen haben sich
intensiv mit der Reduktion auseinandergesetzt und die Aufgaben in gegenseitigem
Einverständnis neu koordiniert», so die
Präsidentin. Am 28. Februar werden die
Stimmberechtigten zur Bestätigungswahl
an die Urne gebeten. Unter dem Projekt
«Kirchengemeinde Plus» hat die kantonale
Landeskirche einen Prozess gestartet, um
die Kirchgemeinden für die Zukunft fit zu
machen. Aufgrund des Mitgliederschwundes sollen die Kirchgemeinden enger zusammenarbeiten. Anfangs war die Rede
von einer idealen Kirchgemeinde mit 5000
Mitgliedern, was zwangsläufig Fusionen
bedeutet hätte. Nun hat der Kirchenrat
in der dritten Prozessphase das Ziel neu
formuliert. Die Kirchgemeinden sollen
die Zusammenarbeit verstärken und doch
einige Aufgaben zentralisieren und aber
gleichzeitig lokal verankert bleiben. Somit
sind fixe Gemeindegrössen vom Tisch. Für
die Kirchgemeinde Elgg bedeute das eine
noch engere Zusammenarbeit mit Schlat
und Elsau im kirchlichen Zusammenleben.
Aufwandüberschuss von
100’000 Franken
Stellung. Der Finanzvorstand musste ein
negatives Budget präsentieren. Dieses liegt
bei einem Gesamtaufwand von 1,207 Mio.
Franken und bei einem Gesamtertrag von
1,107 Mio. Franken, wobei ein Aufwandüberschuss von 100’000 Franken resultiert.
Der Steuerfussansatz bleibt mit 14 Prozent
unverändert. Der Finanzausgleichsbeitrag
der Landeskirche beläuft sich auf 100’000
Franken. Der Mehraufwand von 100’000
Franken wird dem Eigenkapital entnommen. Die Kosten für das Jubiläumsjahr
haben das negative Budget massgeblich
mitgeprägt.
Das Budget mit dem Steuerfussansatz von
14 Prozent wurde mit einer Gegenstimme
gutgeheissen. Zudem hat die Versammlung einstimmig die beiden Pfarrpersonen
für eine weitere Amtsperiode (2016 bis
2020) zur Wiederwahl bestätigt.
Zum Budget nahm sodann Martin Gisler
DANIEL KRADOLFER
Stimmungsvoller Aadorfer Weihnachtsmarkt
Eine Rekordbeteiligung von
122 Direktbeteiligten und
eine rekordverdächtige
Besucherzahl zeichneten
den diesjährigen Aadorfer Weihnachtsmarkt aus,
der bei idealem Wetter zu
einem eigentlichen Treffpunkt wurde.
AADORF - «Zeig mir wo du einkaufst,
und ich sage dir, wer du bist.» Das mag
am vergangenen Samstag ein Gedanke
gewesen sein beim Bummel zwischen den
Marktständen entlang der Bahnhof- und
Hauptstrasse sowie rund um das Gemeindezentrum. Auch örtliche Ladengeschäfte hielten ihre Türen bis abends um 20
Uhr offen, um mit freundlicher Beratung
auf ihr vielfältiges Angebot aufmerksam
zu machen. Was eben Einkaufstourismus
und Online Handel vermissen lassen, sind
persönliche Begegnungen sowie Musse
zu einem Innehalten und einen Schwatz.
«Da habe ich Schulkollegen getroffen,
die ich schon lange nicht mehr gesehen
habe», sagte ein gutgelaunter Aadorfer.
Die Gelegenheit zu derartigem Einkaufserlebnis, im Duft von Glühwein und exotischen Gewürzen, wurde offensichtlich
mit Wohlgefallen von der Bevölkerung
aufgenommen. Und diese stammte erfreulicherweise nicht nur aus dem Ort,
sondern auch aus der nahen Umgebung.
Rühriger Gewerbeverein
Mit einer ansprechenden Weihnachtsbotschaft, verbunden mit einem Wettbe-
Bilder: Kurt Lichtensteiger
werb, hatte der örtliche Gewerbeverein
im Vorfeld auf die Aadorfer Weihnacht
aufmerksam gemacht. Dass eine lesefreundliche Broschüre dem vormals unpraktischen Format Platz gemacht hatte,
bedauerte wohl niemand. Vielmehr kann
der Sinneswandel dahin gedeutet werden,
dass der Gewerbeverein mit dem Auftritt
der Musikgesellschaft Aadorf, dem Basteln für Kinder und der Chlausparade
sowohl Traditionen pflegt als sich auch
Neuerungen aufgeschlossen zeigt. Die
Verbundenheit mit dem nahen Elgg etwa, unterstrichen vom Trommelwirbel
des Tambourenvereins Elgg, dem Verpackungsservice von Geschenken, dem
offenen Circle-Singen und dem Gesang
der Bibelgemeinde Elgg. Bei den Kleinen
sorgte ein antikes Karussell für leuchtende Kinderaugen und bei den Grossen die
verschiedenen Beizlis und Gaststätten
mit ihren mannigfaltigen Köstlichkeiten.
Fünf Vereine – nur fünf – nutzten die
Plattform zur Werbung in eigener Sache.
Ein Zeugnis von Solidarität
Auch wenn keine leichte Schneedecke
die Marktstände überzuckert hatte, was
vielleicht den gängigen Vorstellungen zur
Vorweihnachtszeit entspricht, so waren
die Organisatoren vom Wetterglück begünstigt. Jung und Alt schätzten nämlich
den Aufenthalt im Freien, unbeeinträchtigt von garstiger Witterung, wie sie leider
in den letzten Jahren geherrscht hatte.
Paul Lüthi, Präsident des Gewerbevereins Aadorf, zog denn auch ein äusserst
positives Fazit: «Die Stimmung und die
ganze Kulisse waren prächtig, Zufriedenheit oder gar Begeisterung des zahlreichen Publikums heraus zu spüren. Dass
die Beteiligung rund 20 Prozent höher
war als in früheren Jahren, zeigt uns, dass
wir auf dem richtigen Weg sind. Danken
möchte ich bei dieser Gelegenheit auch
allen Helfern des Gewerbevereins, der
Feuerwehr und der Gemeinde für ihre
Unterstützung.»
KURT LICHTENSTEIGER
IMPRESSIONEN VOM WEIHNACHTSMARKT
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