Gut gebückt ist gut gesammelt

Dienstag, 15. September 2015
AZ 8355 Aadorf
Nr. 104 / 42. Jahrgang
/
Amtliches Publikationsorgan für die Gemeinden Elgg, Hagenbuch und Hofstetten – Lokalzeitung für die Gemeinde Aadorf
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HEUTE AKTUELL
Gemeindefusion
ELGG/HOFSTETTEN - Im Hinblick auf
die Grundsatzabstimmung findet eine Informationsveranstaltung im Werkgebäude statt.
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Bücher-Apéro
Jubiläum
Silbermedaille
AADORF - Am vergangenen Samstag
durfte die Faszination der Bücher am
Bücher-Apéro in der Gemeinde- und
Schulbibliothek Aadorf erlebt und genossen werden.
SCHLATT - Die Raiffeisenbank Aadorf
feierte in Schlatt mit zahlreich erschienen Gästen ihr 100-jähriges Jubiläum.
FAUSTBALL - Das U18-Team der FG
Elgg-Ettenhausen erkämpfte sich nach
einem verhaltenen Start ins Turnier,
doch noch die Silbermedaille.
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Gut gebückt ist gut gesammelt
Das Schulheim Elgg machte
den Anfang
Jedes Jahr findet der
schweizerische Clean-upDay statt. Welchen Nutzen
bringt er? Eine blosse Erziehungsmassnahme? Gut
gemeint aber ohne nachhaltige Wirkung?
ELGG - Dass es weniger Abfall würde wie
in andern Jahren war nicht zu erwarten.
Worin gründet die Sorglosigkeit im Umgang mit der Umwelt? Abfall drückt jeder
landschaftlichen Ästhetik grobe Missachtung ins Gesicht. Trotz aller Aufrufe. Trotz aller gutgemeinter Aktionen in
Schulen und Gemeinden. Trotz «Cleanup-Days». Sprayer werden verfolgt und
bestraft. Sie hinterlassen Marken, die
zuzuordnen sind. Littering passiert in einem viel flüchtigeren Raum. Auto und
Velofahrer sind schon weiter, bevor der
Abfall auf den Boden fällt. Radrennfahrer
entsorgen schliesslich auch alles in die
Umwelt. Und das Auto will niemand vermüllen, wo doch die Landschaft rundum
derart aufnahmefähig sich öffnet. Warum
ausgerechnet das Land lieben, wo man
nicht zuhause ist, den Hund an einem
ganz andern Ort regelmässig ausführt, wo
man nur vorbeibraust und nie spazieren
geht. Wo man keine Kühe auf der Weide
hat, und Wild ohnehin nur in Tier-Dok-
186 Gebinde habe er gezählt auf der Fahrt
mit dem Velo von Schottikon nach Elgg,
ohne (mal zwei) die Gegenfahrbahn mit
dazuzuzählen. Damit wies Schulleiter
Stefan Diener vor den Schülerinnen und
Schülern auf die Notwendigkeit hin, das
Problem des Litterings bei sich selbst zu
hinterfragen. «Gut gebückt ist gut gesammelt.» Mit diesem Motivationsschub eines Mitarbeiters, machten sich die sechs
Dreier- und Vierergruppen mit je einem
Erwachsenen auf den Weg. In der Gruppe von Thomas Bommel waren immerhin zwei motiviert. Für Channu bedeutete
die Aktion am Freitagnachmittag eine
gescheite Abwechslung. Deren NotwenKilian Eicher und Arjen haben die Bahnhofroute gewählt.
Sendungen existiert. Schliesslich wird
Littering von Putzteams wieder eingesammelt. Weshalb also auf die Freiheit
der Sorglosigkeit verzichten, und auf den
hippen Kick des Übertretens einer lauen Norm. Wieviel Leben dabei qualvoll
eingeht, interessiert nicht. Der Igel hätte seinen Kopf nicht gierig in den vom
Wanderer weggeworfenen Joghurt- oder
Fast Food Becher stecken sollen. Die
Kuh halt besser aufpassen müssen, bevor
sie Abfall frisst wie Zigarettenpäcklein,
Glas- und Aluminiumsplitter von den
digkeit zeige, wie wir mit unserer Umwelt
umgehen, und dass wir es besser machen
müssten. Damit gab sie wohl die richtige
Antwort auf alle Zweifel am Nutzen einer
derartigen Aktion. Steve, der letztes Jahr
noch im Schulheim wohnte und an diesem Tag auf Besuch war, schloss sich dieser Meinung an. Einer empfand die Aktion
langweilig und «Scheisse», und ein anderer
wollte sich gar nicht dazu äussern.
Die einen waren schon etwas früher zurück als andere. Aber alle brachten es auf
einige Kilo Sammelgut. Und alle wurden
von Monika Schnyder nach der Rückkehr bewirtet. Wohin mit den Zigaretten,
die während einer längeren Wartezeit
von den Grösseren angezündet wurden?
FORTSETZUNG AUF SEITE 3
Bilder: Peter Zinggeler
von Maschinen zerraspelten Aluminiumdosen. Das Wild sich nicht von fremden
Gerüchen verführen lassen dürfen, sowie
Dosen oder Glasresten vom Gras sauber
trennen sollen. Die gesetzlichen Grundlagen für die Erhebung von Bussen sind
geschaffen worden. Nur die Umsetzung
fällt nicht leicht. Zu viele entsorgen ihre
Fast-Food-Verpackungen, Kaffeebecher
und Zigarettenkippen sorgenfrei. Doch
Vermüllung kostet, und die Allgemeinheit wird mit nicht weniger als 200 Millionen belastet.
Fünf Kilo wog der schwerste Clean up day Sack.
Matthias Küng stösst auf viel Wohlwollen
Gemeindepräsident Matthias Küng, seit 100 Tagen im
Amt, zieht eine durchaus
positive Bilanz. Allerdings
stellte seine kleine Tochter
plötzlich «Mèches» in seinen Haaren fest.
Gemeinderat erfahren. Im Vergleich zum
Kanton Zürich lobte er im Thurgau die
kürzeren Wege und den direkten Draht
zur Regierung. Gewöhnungsbedürftig für
ihn waren der hohe Sitzungsrhythmus
und die zeitliche Inanspruchnahme für
Kommissions- und Vorstandstätigkeit.
Zurzeit beschäftigen ihn nicht weniger
als vier Gestaltungspläne, der Umbau
des Gemeindehauses und der Systemwechsel der Betriebs-Software zu VSRG. Nicht verwunderlich, dass am Mittagstisch die siebenjährige Tochter Lisa
AADORF - In lockerer Art sprach Küng
zu rund 80 Aadorfern, die am Samstagnachmittag zu einem Apéro nach Täni-
plötzlich «Mèches» in den Haaren ihres
Vaters feststellte und den Grund dafür erfahren wollte. Zum Schluss dankte Küng
der Bevölkerung für das in ihn gesetzte
Vertrauen. Er rechne weiterhin mit ihrem
Wohlwollen und plädierte für Gelassenheit und eine Portion Humor. Mit dem
Leitgedanken: «Ich bin für das Amt da,
nicht das Amt für mich», forderte er die
Leute auf, die Sprechstunde zu nutzen
und mit ihren Anliegen zu ihm zu kommen. KURT LICHTENSTEIGER
Thomas Herbst, Präsident der Dorfgemeinschaft Guntershausen, hiess den neuen Gemeindepräsidenten offiziell willkommen.
Gemeindepräsident Matthias Küng im Gespräch
mit einer Guntershauserin, zugezogen aus
Erlenbach.
kon gekommen waren, wozu die Dorfgemeinschaft Guntershausen eingeladen
hatte. In seiner Rückschau blendete der
in Guntershausen Wohnhafte auf den intensiven Wahlkampf hin, der seiner Wahl
vom 8. März vorausgegangen war. «Es
war ein schönes Gefühl, so viel Rückendeckung von vier Parteien und aus der Bevölkerung zu spüren. Der Zeitaufwand ist
intensiv gewesen, um den Bekanntheitsgrad zu steigern. Doch die Zeit danach
ist nicht minder anstrengend gewesen,
war diese doch mit der Doppelfunktion
als Gemeindeschreiber in Pfungen und
mit Sitzungen in Aadorf verbunden gewesen.»
Seit 31. Mai im Amt
In der Rolle als neuer Gemeindepräsident
durfte er ein gutes Team, eine gute Stimmung erspriessliche Zusammenarbeit im
Rund 80 Aadorferinnen und Aadorfer beim Apéro auf historischem Boden. Bilder: Kurt Lichtensteiger