Titelseite - STIMME.de

Mit Haftbefehl gesucht
Betrug mit Diamanten und
Gold: Angeklagter blieb gestern
dem Gericht fern.
Region 23
Journal zum Portal
Zwölf Seiten Infos und
Angebote vom regionalen
Immobilienmarkt.
Beilage
Kandidatin aus Heilbronn
Ramandeep in der RTLShow „Deutschlands
schönste Frau“. Medien 22
MITTWOCH
11. FEBRUAR 2015
ZEITUNG
FÜR DIE REGION
HEILBRONN-FRANKEN
HOHENLOHE
KRAICHGAU
NR. 34 | 1,70 €
Großer Ansturm auf das ÖHR-Kennzeichen
Ausgaben plagen
Stadt-Haushalte
Kommentar
Nach vielen Verzögerungen baut Grün-Rot jetzt
die direkte Demokratie
endlich aus.
Kommunen wollen Kosten
in den Griff bekommen
Von Peter Reinhardt
ATHEN Griechenland könnte sich für
seine Finanzierung an die USA,
Russland oder China wenden, wenn
es mit der EU nicht klappen würde.
Dies erklärte gestern der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos im griechischen
Fernsehen. Kammenos ist der Chef
der rechtspopulistischen Partei der
Unabhängigen Griechen (AN.EL.),
die als Juniorpartner mit der Linken
von Alexis Tsipras regiert.
Heute will die neue griechische
Regierung erstmals vor der EU in
Brüssel ihr Konzept für eine Bewältigung der Schuldenkrise erklären.
Finanzminister Gianis Varoufakis
muss heute seinen Amtskollegen
der Eurogruppe darlegen, wie er
den griechischen Schuldenberg abtragen und zugleich im Euroraum
bleiben will. Morgen wird Regierungschef Alexis Tsipras an seinem
ersten EU-Gipfel teilnehmen. Die
EU-Kommission erwartet keinen raschen Kompromiss im griechischen
Schuldenstreit. dpa
SEITE 4
Service
Verbraucherschützer kritisieren die
Tricks von Stromanbietern, um
Kunden zu ködern. SEITE 7
Kultur
Kündigung: Mechthild Bauer-Babel
muss aus ihrem Kunstraum
in der Dammstraße. SEITE 11
Sport
Als erster Privatmann übernimmt
Dietmar Hopp die Mehrheit bei
einem Profifußballclub. SEITE 17
Region
Frauen sind in Gemeinderäten und
auf Bürgermeisterposten immer
noch unterrepräsentiert. SEITE 24
Öhringen Landrat Dr. Matthias Neth (rechts) behält KÜN. Doch er übergab gestern Öhringens OB Thilo Michler das erste ÖHR-Kennzeichen,
gestempelt von Traugerd Rath, der 40 Jahre lang KÜN-Kennzeichen auf
der Zulassungsstelle ausgab und nun das KÜN-OB-100 hält. Mit ÖHRWürstchen und ÖHR-Berlinern feierten die Öhringer. Der Ansturm auf
das ÖHR-Kennzeichen war riesig.
Foto: Yvonne Tscherwitschke/SEITE 27
Grün-Rot stärkt Bürgerbeteiligung
STUTTGART Einwohner in Kommunen bekommen mehr Rechte – Opposition fühlt sich übergangen
Von unserem Korrespondenten
Michael Schwarz
N
ach zähen Verhandlungen
soll in Baden-Württemberg
das Zustandekommen von
Bürgerentscheiden erleichtert werden. Die grün-rote Landesregierung
hat gestern in Stuttgart dazu einen
Gesetzentwurf vorgestellt.
Zentral Kern des Vorhabens ist zum
einen die Absenkung des Unterschriftenquorums. Bisher kommt
ein Bürgerbegehren nur zustande,
wenn eine Bürgerinitiative Unterschriften von zehn Prozent der
Wahlberechtigten einer Kommune
sammelt. Künftig soll die Quote sieben Prozent betragen.
Zum anderen soll der Bürgerentscheid nicht mehr bei einer Teilnahme von 25 Prozent der Wahlberechtigten, sondern bereits bei 20 Prozent verbindlich sein. Für beide Vorgaben ist eine Änderung der Gemeindeordnung notwendig. „Durch
Mehr Angriffe
auf Asylheime
BERLIN Die Zahl rassistischer Angrif-
fe auf deutsche Asylbewerberheime
steigt dramatisch an. Wie der „Tagesspiegel“ gestern zuerst berichtete, zählten die Behörden im letzten
Quartal 2014 bundesweit 67 rechtsextrem motivierte Straftaten. Das ist
mehr als im gesamten Jahr zuvor.
Die Attacken richteten sich gegen
Unterkünfte oder ihre Bewohner –
sie reichten von HakenkreuzSchmierereien bis zu Angriffen mit
Waffen oder Brandsätzen.
Zuletzt hatten Unbekannte am
Montag in Escheburg (SchleswigHolstein) eine gerade erst hergerichtete Unterkunft in Brand gesetzt, in der irakische Asylbewerber
untergebracht werden sollten. dpa
die geplanten Gesetzesänderungen
verbessern wir die Beteiligungsmöglichkeiten auf kommunaler
Ebene“, erklärte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried
Kretschmann (Grüne). Außerdem
würde die Transparenz kommunaler Entscheidungen erhöht. Wenden sich künftig Bürger gegen einen
Beschluss des Gemeinderats, haben
sie insgesamt drei Monate Zeit, um
Unterschriften zu sammeln. Bisher
sind es sechs Wochen. Zudem soll
die Bauleitplanung für Bürgerbegehren geöffnet werden.
Mit diesen Regelungen schließe
Baden-Württemberg endlich zu anderen Bundesländern auf, erklärte
der Verein Mehr Demokratie. „Diese Änderung ist ein längst überfälliger Schritt in die richtige Richtung“,
sagte Edgar Wunder, Vorstandsmitglied des Vereins. Er kritisierte jedoch, dass Bürgerentscheide auf
Landkreisebene weiterhin nicht
möglich seien. „Das ist in allen anderen Bundesländern, mit Ausnahme
von Hessen, schon längst gängige
Praxis“, so Wunder. Im Südwesten
nutze Grün-Rot die Chance nicht, daran etwas zu ändern.
Kritik Die CDU im Land reagierte
erstaunt über die grün-roten Pläne
zur Änderung der Kommunalverfas-
Lob aus Heilbronn
Heilbronns Oberbürgermeister
Harry Mergel (SPD) begrüßt den
Vorstoß aus dem Innenministerium und sagte gestern: „Der Weg zu
mehr Demokratie, auch auf kommunaler Ebene, ist damit vorgegeben.“ Mergel hofft, dass sich die abgesenkten Hürden schnell einspielen und die neuen Möglichkeiten
auch genutzt werden. „Direkte Demokratie mit ihrem unmittelbaren
Einfluss auf die Gemeindeordnung
ist eine wichtige Ergänzung unserer repräsentativen Demokratie“,
so der Oberbürgermeister. jab
sung. Es seien Punkte vorhanden,
die zuvor in der interfraktionellen
Arbeitsgruppe des Landtags nicht
vereinbart wurden, erklärte der
kommunalpolitische Sprecher der
CDU-Landtagsfraktion, Karl Klein.
Als Beispiel nannte die CDU, dass
Bürgeranträge nach Gemeinderatsbeschlüssen künftig nicht nur bis zu
zwei Wochen, sondern bis zu drei
Monate danach gestellt werden können. Über einen Bürgerantrag kann
veranlasst werden, dass sich Gemeinderäte nochmals mit einer Angelegenheit beschäftigen.
Auch die verstärkte Transparenz
bei Gemeinderats- und Ausschusssitzungen wird kritisiert. „Diese Angelegenheiten können die Kommunen vor Ort im Rahmen der Selbstverwaltung besser lösen“, so Klein.
Für den CDU-Politiker ist auch unklar, warum Grün-Rot so lange für
den Gesetzentwurf benötigt habe.
Die Eckpunkte seien schon im Mai
2014 bekannt gewesen.
SEITE 5
Kommentar „Eile mit Weile“
Heftige Kämpfe in der Ostukraine
Offensive der Regierungstruppen vor angekündigtem Gipfeltreffen in Minsk
Nach einem heftigen Wiederaufflammen der Kämpfe in der
Ostukraine richten sich die Friedenshoffnungen auf den Krisengipfel in Minsk. Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande sollen dort heute zu
einem Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen
Staatschef Petro Poroschenko eintreffen. Hollande sagte, er reise mit
dem „festen Willen zum Erfolg“ zu
den Verhandlungen.
MOSKAU
Exzess Überschattet wurden die
Vorbereitungen des Spitzentreffens
von neuen Gewaltexzessen im
Kriegsgebiet. Nahe der Hafenstadt
Soldaten der ukrainischen Armee verstärken den Kampf.
Foto: dpa
Mariupol begannen ukrainische
Einheiten eine Offensive gegen prorussische Separatisten. „Wir wollen
die Aufständischen von Positionen
zurückdrängen, von denen sie in die
Stadt feuern können“, sagte Militärsprecher Andrej Lyssenko.
Zur Beruhigung der Lage im Donbass wollen die vier Staats- und Regierungschefs in Minsk einen neuen Waffenstillstand aushandeln.
Das Treffen gilt als entscheidend für
die Zukunft der Ostukraine. Dass es
zustande kommt, ist noch nicht sicher. Russland teilte mit, mit Gesprächen zu rechnen. „Die Vorbereitungen laufen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. dpa
SEITE 3
Übermäßige Eile kann man der
grün-roten Landesregierung beim
Ausbau der Bürgerbeteiligung gewiss nicht vorwerfen. Fast ein Jahr
hat es letztlich gedauert, bis aus ersten Eckpunkten ein fertiger Gesetzentwurf wurde. Das ist einigermaßen erstaunlich, weil es dabei um ein
urgrünes Vorhaben geht. Die Klientel der Partei hat die vielen Verzögerungen so auch mit Unmut kommentiert. Vielleicht sollte sich der
Landtag doch weniger mit rückwärtsgewandten Untersuchungsausschüssen beschäftigen und stattdessen stärker die Zukunft in den
Blick nehmen.
An den Kernpunkten der Reform
ist wenig auszusetzen. Erleichterungen für die Beteiligung der Bürger
in den Kommunen sind dringend
notwendig. Gerade das Nachbarland Bayern hat vorgemacht, was
möglich ist, ohne die Gemeinden in
ihrer Zukunftsfähigkeit zu beschädigen. In Baden-Württemberg sind
die Hürden im Ländervergleich am
höchsten. Das gilt auch für Volksbegehren auf Landesebene. Die Abstimmung über das umstrittene Projekt Stuttgart 21 war die einzige Initiative, die überhaupt erfolgreich
war. Und die hatte die Regierung
selbst mit einem juristischen Kniff
überhaupt erst ermöglicht.
Im Beiboot der Reform transportiert die grün-rote Koalition nun
noch ein paar Spezialanliegen. Da
geht es zum Beispiel um die Streichung der Höchstaltersgrenze für
Bürgermeister. Die müssen bisher
aufhören, wenn sie 68 Jahre alt sind.
Ein wenig hilft das auch dem amtierenden grünen Ministerpräsidenten. Winfried Kretschmann muss
sich so vielleicht weniger rechtfertigen, wenn er 2016 mit dann fast 68
Jahren wieder für den Landtag kandidieren sollte.
Kuh greift
Streifenwagen an
JAROMER Dieser Polizeieinsatz ist
gründlich danebengegangen: Zwei
tschechische Streifenbeamte haben
eine entlaufene Kuh auf einer Wiese
einfangen wollen. Einer stieg aus,
ging auf das Tier zu. Doch das griff
an, verfolgte den Beamten und
rammte die Kühlerhaube des Polizeiautos. Ein offizielles Polizeivideo
der Aktion machte gestern im Internet die Runde. „Von vorne kommen
– das ist die größte Dummheit, die
man machen kann“, kommentierte
ein Youtube-Zuschauer.
dpa
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12. Februar 2015
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Schuldenkrise:
Griechen bei EU
Eile mit Weile
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Die Ausgaben der Städte
und Gemeinden kennen seit einigen
Jahren nur eine Richtung: nach
oben. Vor allem die Kosten fürs eigene Personal, insbesondere die in
jüngster Zeit enorm erweiterte
Kleinkindbetreuung, belasten die
öffentlichen Haushalte. Die Ausgaben für die städtischen Mitarbeiter
sind von Eppingen über Neckarsulm bis Heilbronn in den vergangenen Jahren um bis zu 64 Prozent gestiegen, ein Ende ist nicht in Sicht.
Die Städte reagieren – Oberbürgermeister, Bürgermeister und
Kämmerer suchen nach Mitteln und
Wegen, den Anstieg der Ausgaben
zu bremsen und ihm Mehreinnahmen gegenüberzustellen. Sie werden fündig: Hier höhere Steuern für
Gewerbe und Grundbesitz, dort
steigende Gebühren, der eine oder
andere Kredit steht im Etat. Freiwillige Ausgaben sollen auf den Prüfstand, Investitionen, etwa ins städtische Straßennetz, werden verschoben. Denn keiner von ihnen kann auf
Dauer den laufenden Betrieb aus
dem Ersparten oder dem Vermögen
bezahlen. ale
SEITE 23
REGION
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