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Mittwoch, 1. Februar 2017
USA: ISM-Index steigt weiter – drohender Protektionismus noch kein Thema für USUnternehmen
‡ Der nationale Einkaufsmanagerindex ISM für das verarbeitende Gewerbe ist im Januar von 54,5 auf 56,0 Punkte stärker als
erwartet angestiegen. Der Indikator signalisiert nach Angaben des Institute for Supply Management für diesen Monat ein gesamtwirtschaftliches Wachstum von ca. 4 % (mom, ann.).
‡ Sowohl die Entwicklung des ISM-Index als auch weitere Stimmungsindikatoren der Unternehmen deuten an, dass die politischen Entwicklungen von den Unternehmen bislang eher positiv gewertet werden. Sollten die protektionistischen Züge der
neuen Regierung aber stärkere Konturen annehmen, dürfte sich dies negativ bei den Stimmungsindikatoren der Unternehmen
bemerkbar machen.
1.
Der nationale Einkaufsmanagerindex ISM für das verarbeitende Gewerbe stieg im Januar von 54,5 auf
56,0 Punkte an (Bloomberg-Umfrage: 55,0 Punkte, DekaBank: 55,5 Punkte). Der Indikator hat damit seinen höchsten Stand
seit November 2014 erreicht. Nach Angaben des Institute for Supply Management (ISM) korrespondiert der Januar-Wert mit
einem gesamtwirtschaftlichen Wachstum von ca. 4 % (mom, annualisiert).
2.
Alle fünf Teilkomponenten haben sich im Vergleich zum Vormonat verbessert, wenngleich der Zuwachs bei der Order-
komponente marginal ist. Am auffälligsten ist der Anstieg der Beschäftigungskomponente um gut 3 Indexpunkte. Mit
56,1 Punkten wurde hier ein außergewöhnlich hoher Wert erreicht. Am Freitag wird der Arbeitsmarktbericht für Januar veröffentlicht und hier wird sich zeigen, ob der Stimmungsaufhellung auch tatsächlich ein stärkerer Beschäftigungsaufbau folgt.
3.
Die inländischen politischen Entwicklungen werden bislang von den Unternehmen immer noch eher positiv
als negativ gewertet. Sowohl die Aussicht auf ein Infrastrukturprogramm (informierte Kreise berichten von einem Programm
mit einem Umfang von 137,5 Mrd. US-Dollar) als auch auf eine Unternehmenssteuerreform dürften bislang alle negativen
Meldungen über protektionistische Tendenzen der neuen Regierung überwiegen. Zudem hat seit Jahresbeginn der handelsgewichtete US-Dollar wieder abgewertet. In den vergangenen Jahrzehnten haben die USA mit verschiedenen Handelspartnern
Handelskonflikte ausgetragen. Für die US-Industrie als Ganzes führten diese Konflikte zu vernachlässigbar geringen Wachstumseinbußen. Eine andere Dimension hätte ein Szenario, in dem die USA gegenüber größeren Handelspartnern wie Kanada, Mexiko, EU oder China Strafzölle für alle Produkte verhängen würden und die Länder mit Gegenmaßnahmen reagieren. Sollte in
den kommenden Monaten dieses Schreckensgespenst eines Handelskriegs Konturen gewinnen, dürfte dies an der
Entwicklung des ISM-Index nicht spurlos vorbei gehen.
Nationaler Einkaufsmanagerindex ISM für das verarbeitende Gewerbe
62,0
approximatives BIP-Wachstum
(mom, ann.)
6
58,9
5
55,7
4
52,6
3
49,5
2
Indexpunkte
50-Punktemarke
1
46,4
Jan 11Jul 11Jan 12Jul 12Jan 13Jul 13Jan 14Jul 14Jan 15Jul 15Jan 16Jul 16Jan 17
Quellen: Institute for Supply Management, DekaBank
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Mittwoch, 1. Februar 2017
Autor:
Rudolf Besch
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