WÄHRUNGEN 24. Februar 2016 WÄHRUNG AKTUELL – FEBRUAR 2016 von Dr. Jörn Quitzau Euro/US-Dollar: Der Eurokurs konnte in den vergangenen Wochen zunächst zulegen (gegenüber dem US-Dollar bis über 1,13 Dollar je Euro), bevor er wieder unter Druck geraten und auf aktuell 1,10 gefallen ist. Das „Auf und Ab“ ist primär auf die wechselnde Risikoneigung der Marktakteure zurückzuführen. Wenn die Finanzmärkte wackeln, werden Carry-Trades, die in Euro finanziert wurden, zurückgeführt. Dadurch steigt die Nachfrage nach Euro und der Eurokurs legt entsprechend zu. Hinzu kommen die Spekulationen über den künftigen Kurs der Geldpolitik auf beiden Seiten des Atlantiks. Während die US-Geldpolitik inzwischen mehrheitlich weitaus defensiver erwartet wird als noch zu Jahresbeginn, sehen die meisten Marktteilnehmer bei der EZB eine weitere Lockerung der Geldpolitik im März voraus. Damit ist der Druck auf den Euro wieder gestiegen. In diesem Umfeld dürfte der Wechselkurs seine volatile Seitwärtsbewegung vorerst fortsetzen. Britisches Pfund: Nach einem langen Höhenflug gegenüber dem Euro ist das Pfund in den letzten Monaten unter Druck geraten. Einerseits ist die Zinsphantasie nach schwächeren Konjunkturdaten geschwunden, andererseits ist die Unsicherheit wegen eines möglichen Brexits gestiegen. Das Pfund dürfte vorerst geschwächt bleiben. Bis zum Referendum im Juni ist zudem mit höherer Volatilität zu rechnen. Wenn das Referendum tatsächlich zum – aus unserer Sicht nicht wahrscheinlichen – Brexit führen sollte, dann wäre kurzfristig ein kräftiger Anstieg des Eurokurses zu erwarten, der zum Test des Höchstkurses während der Finanzkrise bei 0,97 Pfund je Euro führen dürfte. Japanischer Yen: Der Yen setzt seinen Höhenflug fort. Trotz aller Konjunkturprobleme und trotz des kürzlich eingeführten Negativzinses gilt der Yen als sicherer Anlagehafen und profitiert davon, dass Japaner bei Turbulenzen an den Finanzmärkten Gelder repatriieren. Mit Blick auf die verfestigten japanischen Probleme (u.a. Wachstums- und Reformschwäche, Staatsverschuldung) muss die Stärke des Yen überraschen. Mittelfristig erwarten wir wieder nachgebende Kurse. 1 Euro in US-Dollar 1,60 1,40 1,20 1,00 Feb 06 Feb 08 Feb 10 Feb 12 Feb 14 Feb 16 Feb 14 Feb 15 Feb 16 Quelle: Bloomberg. Euro in Britischem Pfund 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 Feb 11 Feb 12 Feb 13 Quelle: Bloomberg. Währungsprognosen Aktuell 30.06.2016 31.12.2016 EUR/USD 1,10 1,08 1,10 EUR/CHF 1,09 1,10 1,12 EUR/GBP 0,79 0,80 0,77 EUR/JPY 123 138 141 Quelle: Bloomberg. Währungen | 24. Februar 2016 1/2 IMPRESSUM Makro-Team Hamburg Dr. Holger Schmieding | Chefvolkswirt +49 40 350 60-8021 | [email protected] Wolf-Fabian Hungerland +49 40 350 60-8165 | [email protected] Berenberg Makro erscheint zu folgenden Themen: Konjunktur Geldpolitik ► Währungen Rohstoffe Emerging Markets Osteuropa Trends www.berenberg.de/publikationen Cornelia Koller +49 40 350 60-198 | [email protected] Wolfgang Pflüger +49 40 350 60-416 | [email protected] Dr. Jörn Quitzau +49 40 350 60-113 | [email protected] Wichtige Hinweise: Dieses Dokument stellt keine Finanzanalyse im Sinne des § 34b WpHG, keine Anlageberatung, Anlageempfehlung oder Aufforderung zum Kauf von Finanzinstrumenten dar. Es ersetzt keine rechtliche, steuerliche und finanzielle Beratung. Die in diesem Dokument enthaltenen Aussagen basieren auf allgemein zugänglichen Quellen und berücksichtigen den Stand bis zum Tag vor der Veröffentlichung. Nachträglich eintretende Änderungen können nicht berücksichtigt werden. Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG Neuer Jungfernstieg 20 20354 Hamburg Telefon +49 40 350 60-0 www.berenberg.de [email protected]
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