WÄHRUNG AKTUELL – Februar 2017

WÄHRUNGEN
14. Februar 2017
WÄHRUNG AKTUELL – FEBRUAR 2017
von Dr. Jörn Quitzau
Das Jahr 2017 begann zunächst mit einer großen DollarEuphorie. Die Aussicht auf weiter steigende US-Zinsen
verhalf der amerikanischen Währung zu einem ordentlichen
Höhenflug. Nachdem allerdings der neue US-Präsident
Donald Trump den Dollar für zu stark befand, hat die USWährung wieder leicht nachgegeben. Zwischenzeitlich
konnte der Euro zum US-Dollar rund 4 Cent auf 1,08 zulegen. Dazu trug auch die überraschend deutlich gestiegene
Inflation in der Eurozone bei. Erste Marktbeobachter
mutmaßten, die EZB könne möglichweise doch früher als
bisher erwartet beginnen, ihre Geldpolitik zu straffen.
Gleichwohl wird sich der Preisauftrieb in dem Tempo nicht
fortsetzen, sodass die EZB vorerst noch nicht unter Handlungsdruck kommt. Inzwischen rücken wieder die politischen Risiken in der Eurozone in den Vordergrund und
drücken die Stimmung, sodass der Wechselkurs auf 1,06
US-Dollar je Euro zurückgefallen ist.
Die Unsicherheiten diesseits und jenseits des Atlantiks
bleiben auch in den kommenden Wochen ungewöhnlich
hoch – wovon übrigens der Schweizer Franken fortgesetzt
profitiert –, somit sind größere Wechselkursschwankungen
möglich. In unserem Hauptszenario sprechen die geldpolitischen Divergenzen zwischen der EZB und der Fed aber
weiter für einen stärkeren US-Dollar. Die Parität kann mittelfristig wieder ein Ziel werden.
Beim britischen Pfund dreht sich weiterhin viel um die
Frage, ob es einen harten oder einen doch eher sanften
Brexit geben wird. Premierministerin Theresa May steht für
einen harten Ausstieg. Nachdem der Supreme Court am 24.
Januar geurteilt hat, dass das Parlament in die BrexitEntscheidung einbezogen werden muss, bleibt zumindest
die Hoffnung auf einen weicheren Brexit erhalten. Ebenfalls positiv ist für das Pfund die recht stabile konjunkturelle Entwicklung nach dem Brexit-Votum.
Insgesamt überwiegen aber die Unsicherheiten, die aus den
konkreten Austrittsverhandlungen resultieren werden. Das
Pfund wird also für längere Zeit stärker schwanken und
gegenüber dem Euro tendenziell nochmal etwas nachgeben.
1
Euro in US-Dollar
1,4
1,3
1,2
1,1
1,0
Feb 12
Feb 13
Feb 14
Feb 15
Feb 16
Feb 17
In US-Dollar. Quelle: Bloomberg.
Euro in Britischem Pfund
1,0
0,9
0,8
0,7
0,6
Feb 12
Feb 13
Feb 14
Feb 15
Feb 16
Feb 17
In Pfund. Quelle: Bloomberg.
Währungsprognosen
Aktuell
30.06.2017
31.12.2017
EUR/USD
1,06
1,00
1,04
EUR/CHF
1,07
1,08
1,10
EUR/GBP
0,85
0,86
0,88
EUR/JPY
121
120
122
Währungen | 14. Februar 2017
1/2
IMPRESSUM
Makro-Team Hamburg
Dr. Holger Schmieding | Chefvolkswirt
+49 40 350 60-8021 | [email protected]
Wolf-Fabian Hungerland
+49 40 350 60-8165 | [email protected]
Berenberg Makro erscheint
zu folgenden Themen:
Konjunktur
Geldpolitik
► Währungen
Rohstoffe
Emerging Markets
Osteuropa
Trends
www.berenberg.de/publikationen
Cornelia Koller
+49 40 350 60-198 | [email protected]
Wolfgang Pflüger
+49 40 350 60-416 | [email protected]
Dr. Jörn Quitzau
+49 40 350 60-113 | [email protected]
Wichtige Hinweise: Dieses Dokument stellt keine Finanzanalyse im Sinne des § 34b WpHG, keine Anlageberatung, Anlageempfehlung oder Aufforderung zum Kauf von Finanzinstrumenten dar. Es ersetzt keine rechtliche, steuerliche und finanzielle
Beratung. Die in diesem Dokument enthaltenen Aussagen basieren auf allgemein zugänglichen Quellen und berücksichtigen den
Stand bis zum Tag vor der Veröffentlichung. Nachträglich eintretende Änderungen können nicht berücksichtigt werden.
Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG
Neuer Jungfernstieg 20
20354 Hamburg
Telefon +49 40 350 60-0
www.berenberg.de
[email protected]