Tag des offenen Stalls Betrieb Welter

SONDERVERÖFFENTLICHUNG
Landwirtschaftliches Wochenblatt
Freiheit für die Kühe
Auf dem Betrieb Welter in Coesfeld-Lette steht ein
neuer Kuhstall mit einem automatischen Melksystem. Am 29. Mai ist „Tag der offenen Tür“.
M
artin Welter und seine Familie sind rundum zufrieden mit ihrem neuen Kuhstall. Am Freitag, dem 29. Mai,
werden Gebäude und Technik der
Öffentlichkeit präsentiert.
Platz für 75 Kühe
Die neue, zum Futtertisch hin offene Halle bietet Platz für Kühe aller Leistungsstufen: Hoch- und
niederleistende,
Trockensteher
und Kalbende können so voneinander getrennt werden, wie es
zweckmäßig oder nötig ist. Der
Stall ist etwa 52 mal 20 m groß, bei
3,50 m Trauf- und mehr als 8 m
Firsthöhe. Bezugsfertig war das
Gebäude nach nur rund fünf Monaten Bauzeit im Dezember 2014.
Die Liegeboxen sind mit weichen
Gummimatten ausgelegt und zusätzlich eingestreut. Nach der Umstallung haben fast alle Kühe und
Färsen die Boxen gut angenommen. Große Beckentränken und
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Massagebürsten sowie verstellbare
Windschutznetze an der Rückseite
sorgen zusätzlich für guten Kuhkomfort.
Unter den Lauf- und Fressgängen
werden knapp 200 m3 Flüssigmist
zwischengelagert. Die Gülle kann
im Slalomsystem zirkulieren, bevor sie zum Transport in eine
Gemeinschaftsbiogasanlage abgepumpt wird. Für die längerfristige
Lagerung von Gülle oder Gärresten
gibt es hinter dem Stall einen separaten neuen Hochbehälter.
Lely Astronaut A4
Technisches Herzstück des Stalles
ist der Melkroboter. Mittlerweile
gehören gut 50 Kühe zum Bestand,
und alle haben sich sehr schnell an
das automatische Melksystem gewöhnt, sagt Martin Welter. Bei
einer durchschnittlichen Tagesmilchleistung von 30 l pro Kuh
ist die Einboxen-Anlage aber noch
nicht ganz ausgelastet. Sein Ziel ist
Die Jalousien an der Stallrückseite werden über Licht-, Wind- und Regensensoren gesteuert und sorgen für gutes Klima im ganzen Stallbereich.
eine Tagesproduktion von rund
1800 l. Die meisten Kühe gehen
mittlerweile dreimal täglich zu ihrem Robotermelker.
Die Milchqualität ist stets einwandfrei, wie der Landwirt betont,
Zell- und Keimgehalt völlig unproblematisch. Eine besondere Finesse ist der kleine Zusatztank, in dem
während des Abtankens und der
Reinigung des großen Tanks die
Milch zwischengelagert wird. So
bleibt der „Astronaut“ aktiv. Die
Kühe müssen nicht warten, bis der
Tank sauber ist.
Was der 40-jährige Martin Welter
als Familienvater (zwei Töchter)
besonders schätzt, ist die Freiheit,
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die der neue Stall sowohl den Kühen als auch ihm und seiner Familie bietet. Für die Kühe ist der gesamte Stall samt Futtertisch und
Melkroboter frei zugänglich. Bei
Bedarf sorgt ein Selektionstor dafür, dass die soeben gemolkene
Kuh in den getrennten tief eingestreuten Bereich geleitet wird, der
für die kalbenden bzw. frisch abgekalbten Tiere reserviert ist.
Weidetor regelt Kuhverkehr
Zum Hof Welter gehören rund
60 ha, darunter 10 ha Grünland. Im
Sommer sollen wenigstens die niederleistenden Kühe auch die Wei-
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derung leicht. Theoretisch bietet
die Stallanlage über „Spiegeln“
reichlich Platz für Erweiterungen.
Das ist aber zurzeit kein Thema,
auch wenn der Kühltank schon
sehr reichlich dimensioniert ist.
So kommen Sie hin
Martin Welter hat den neuen Kuhstall
auf die „grüne Wiese“ gebaut.
Im Durchschnitt besuchen die Kühe
dreimal täglich den Melkroboter.
Der Güllebehälter steht hinter dem
Stall und wird ordentlich begrünt.
den frei nutzen und beliebig zwischen Weide und Stall wählen
können. Für die Steuerung des
Tierverkehrs an der Nahtstelle
sorgt ein Weideselektionstor, das
berechtigten Tieren automatisch
den Weg nach draußen freigibt.
Die Arbeit des Betriebsleiters hat
sich mit dem Neubau gewandelt.
Zum einen wird Arbeitszeit gespart, vor allen Dingen aber ist die
Zeiteinteilung freier als vorher.
Das verbessert die Lebensqualität
und schafft Freiraum für andere
Tätigkeiten. „Nach der Stallarbeit
am Morgen habe ich tagsüber den
Kopf frei“, sagt Martin Welter. Die
umfangreiche Datensammlung des
Roboters will allerdings auch regelmäßig ausgewertet werden.
Und man darf die Kühe nicht einfach sich selbst überlassen. Die
Tierbetreuung bleibt wichtig.
Die Entscheidung für die Großinvestition zum Ende des Quotenzeitalters fiel Welter dank niedriger Zinsen und der Investitionsför-
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Am Freitag, dem 29. Mai, haben
alle Interessierten Gelegenheit,
den neuen Stall samt Melkroboter
und anderen technischen Anlagen
zu besichtigen, und zwar in der
Zeit von 10 bis 17 Uhr.
Der Betrieb Welter liegt in der
Bauerschaft Beikel des Coesfelder
Ortsteils Lette. Zu erreichen über
die Bundesstraßen 525 bzw. 474
oder die Bundesstraße 67. Von der
B 474 fährt man zunächst in den
Ort und verlässt ihn dann über die
Bruchstraße, die hinaus in die
Bauerschaft führt. Von der B 67
(aus Richtung Borken) zweigt die
Bruchstraße nach links ab (Richtung Lette). Für Navigationssysteme die genaue Adresse: Beikel 14,
48653 Coesfeld. Der Stall liegt wenige Hundert Meter von der
Hofstelle entfernt.
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