SONDERVERÖFFENTLICHUNG Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben An der frischen Luft Tag der offenen Tür bei Familie Hueske in Südlohn, Kreis Borken am Freitag, 17. Juni / Besichtigung des neuen Milchviehstalls B ernhard und Margret Hueske haben mit dem neuen Milchviehstall den Grundstein für den Generationswechsel gelegt. Nachdem ihre Tochter Bettina Hueske im Jahr 2014 den Abschluss an der Fachschule für Agrarwirtschaft machte, begannen sie gemeinsam mit den Planungen für den Neubau. „Mir war es wichtig zum Berufseinstieg gut aufgestellt zu sein“, sagt die 24-jährige Hofnachfolgerin. Seit Dezember 2015 stehen 100 Kühe im neu gebauten Stall. Am Freitag, 17. Juni, können sich Interessierte den Neubau von 10 bis 16 Uhr anschauen. Vater-Tochter-GbR Für Bettina Hueske war schon als Kind klar, dass sie Landwirtin werden möchte. Bereits als Kind half sie ihrem Vater im Kuhstall und auf dem Acker mit. Inzwischen hat die junge Landwirtin ihren Fachschulabschluss in der Tasche und 56 23 / 2016 arbeitet seit zwei Jahren voll auf dem Betrieb mit, der nun als Vater-Tochter-GbR geführt wird. Zum Hof gehören ein Rinderstall mit 30 Plätzen aus dem Jahr 1956, ein Kälberstall für 50 Tiere und ein Milchviehstall für 88 Kühe. Im alten Kuhstall hat die Familie im Doppel-6er-Fischgrät-Melkstand gemolken. Mindestens zwei Personen waren für die Routinearbeit gebunden. Im neuen Stall soll sich das ändern. In Zukunft soll der Kuhbestand auch von einer Person betreut werden können. Im neuen Milchviehstall übernehmen zwei Roboter das Melken. Der alte Aufzuchtstall wurde stillgelegt, er entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen. Die Färsen stehen jetzt im alten Kuhstall. Tief- und Hochbox zugleich Im Sommer 2014 begannen die Bauarbeiten mit der Errichtung eines neuen Fahrsilos. Die Betriebs- Durch die kombinierte Liegebox mit Gummimatte im vorderen Bereich und Einstreu im hinteren Bereich sind die Kühe sehr sauber. leiter versprechen sich davon nicht nur eine höhere Futterqualität, sondern auch einen Vorschub, der besser an den größeren Tierbestand angepasst ist. Davon sollen am Ende die Kühe im neuen Stall profitieren. Der Grundstein für den neuen Milchviehstall wurde im April 2015 gelegt. Seit Dezember des 24 Stunden private Kleinanzeigen online aufgeben: gleichen Jahres stehen darin 100 Milchkühe. Hueskes haben sich für eine Holzhalle mit Stahlstützen entschieden. Das Gebäude entstand direkt hinter dem alten Kuhstall. Die Treibwege beim Umstallen sind dadurch wesentlich kürzer geworden. Die Laufgänge sind mit Betonspalten ausgelegt. Ein Spaltenroboter reinigt die www.wochenblatt.com SONDERVERÖFFENTLICHUNG Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben Die offene Bauweise sorgt für eine gute Luftführung. Durch die großen Lichtplatten im Giebel und den breiten Lichtfirst auf dem Dach fällt viel Licht in den Stall. Laufwege automatisch. Die Gülle wird unter dem Stall gesammlet und gelagert. Dadurch mussten Hueskes kein separates Lager bauen. „Wir sparen uns die aufwendige Pumptechnik“, sagt Bernhard Hueseke. Eine gute Luftführung und viel Licht sind der Familie wichtig. Der sechsreihige Boxenlaufstall mit zwei außen liegenden Futtertischen ist zu einer Seite komplett offen. Auf der anderen Seite sorgen aufrollbare Curtains für Wind- und Regenschutz. Im Giebel sind großflächig Lichtplatten eingelassen. Auf dem Dach ist ein 7 m breiter Lichtfirst verbaut. Viel Platz für die Tiere Auch sonst setzen Hueskes auf Tierkomfort. Neben Kuhbürsten und Ventiltrogtränken haben sie sich für Kombi-Hochboxen entschieden. Der vordere Teil der Liegeboxen ist wie eine Hochbox angelegt, mit einer Unterlage aus 24 Stunden private Kleinanzeigen online aufgeben: Schaumstoff und einer Gummimatte überzogen. Der hintere Teil ist niedriger und wird mit Sägemehl eingestreut. „Die Kühe sind sauberer, seit sie in den Kombi-Boxen liegen“, sagt Berhard Hueske. Für Frischmelker und kranke Tiere hat die Familie einen großzügigen Strohstall gebaut. Zusätzlich ist für zu behandelnde und zu besamende Kühe ein Separationsbereich mit Liegeboxen vorhanden. Auch ein Klauenpflegestand befindet sich direkt im Stall. Dort können www.wochenblatt.com Tiere zur tierärztlichen Behandlung fixiert werden. Ein Raum für die Melktechnik befindet sich in der ersten Etage, die Kraftfuttersilos sind über dem Melkroboter aufgestellt. Dadurch sparen Hueskes Platz im Tierbereich. Den haben sie genutzt, um den Strohstall breiter zu bauen und einen Selektionsstall einzurichten. Das Büro ist zwischen den Melkrobotern untergebracht. Am Computer können Hueskes einstellen, ob 23 / 2016 57 SONDERVERÖFFENTLICHUNG Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben Bettina Hueske will künftig wieder stärker auf Rotbunte setzen. Ihr Vater Bernhard Hueske hatte ursprünglich eine reine Rotbunt-Herde und kreuzte immer weiter Schwarzbunte ein. der Melkroboter ein Tier selektieren soll. Besamungen oder Behandlungen können in eine Datenbank eingetragen werden. Im neuen Kuhstall werden die Tiere an zwei Robotern gemolken. Familie Hueske war überrascht, wie schnell sich die Tiere mit dem neuen Melksystem zurechtfinden. „Nach wenigen Tagen sind etwa die Hälfte der Tiere eigenständig in den Roboter gegangen“, sagt die 24-jährige Hofnachfolgerin. Nach zwei Wochen habe sie nur noch einzelne Tiere nachtreiben müssen. Der neue Stall hat sich positiv auf die Milchleistung ausgewirkt. Schon nach wenigen Tagen hat die Landwirtsfamilie eine Steigerung 58 23 / 2016 der Milchleistung festgestellt. Auch für Familie Hueske war die Umstellung vom Melkstand zum Roboter groß. Neue Arbeitsabläufe mussten sich erst einspielen. Auch die Aufgaben mussten neu verteilt werden. Die Arbeitsentlastung beim Melken nutzen Bettina und Bernhard Hueske für die Tierkontrolle. Einen großen Vorteil sehen die Landwirte darin, dass sie nicht mehr von den Melkzeiten abhängig sind. „Das Weihnachtsfest im vergangenen Jahr war schon viel entspannter“, erinnert sich Bettina Hueske. Der Roboter reinigt sich nach jedem Melkvorgang automatisch. Die Euterbürsten werden gereinigt und mit einem Desinfektionsmittel eingesprüht. Die Melkbecher werden mit heißem Wasserdampf gespült. Vollmilch für die Kälber Die Kälber werden ausschließlich mit Vollmilch gefüttert. Der Transportweg zu den Jungtieren ist weit, da zwischen Milchvieh- und Kälberstall der Rinderstall liegt. Über eine Stichleitung befüllt der Roboter automatisch einen Vorratsbehälter im „Milchshuttle“ mit frischer Milch. In dem Behälter wird die Milch automatisch erwärmt. Margret Hueske kann sie anschließend ansäuern und vertränken. 24 Stunden private Kleinanzeigen online aufgeben: Mit dem Fahrantrieb am Milchshuttle lässt sich die Milch bequem zu den Kälbern bringen. In den ersten Lebenstagen sind die Jungtiere in einer der 16 Einzelboxen untergebracht. Die männlichen Kälber werden nach zwei Wochen verkauft, die weiblichen halten Hueskes nach der Einzelhaltung in Gruppen mit drei bis vier Tieren auf Stroh. Dort bekommen die Kälber erstes Raufutter vorgelegt. Mit etwa fünf Monaten wechseln die weiblichen Tiere in den Aufzuchtstall, wo sie an den Boxenlaufstall gewöhnt werden. Mit 12 bis 13 Monaten kommen die Färsen in den alten Kuhstall und werden besamt. Zwei bis drei Monate vor der Abkalbung gliedern Hueskes die Tiere bei den Trockenstehern im alten Kuhstall ein. In der Transitgruppe warten die Tiere zwei bis drei Wochen vor der Geburt im alten Kuhstall auf die Abkalbung. Eine Ration für alle Mit dem neuen Stall haben Hueskes sich auch erstmals ein Herdenmanagementsystem angeschafft. Ein Sensor misst die Tier- und Wiederkäuaktivität, um Hinweise auf eine Brunst oder Krankheiten zu erkennen. Der gesamten Herde wird eine Ration mit dem Futtermischwagen vorgelegt. Mais- und Grassilage wird frisch aus dem Silo entnommen und mit Stroh, Mineralien, Biertrebern und einem Eiweiß-Energie-Ausgleichsfutter vermischt. Kraftfutter erhalten die www.wochenblatt.com SONDERVERÖFFENTLICHUNG Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben Zwei Generationen: Margret und Bernhard Hueske mit ihrer Tochter und Hofnachfolgerin Bettina Hueske im neuen Milchviehstall Tiere im Melkroboter. Außerdem ist im Stall eine separate Kraftfutterstation eingebaut. Dort können die Tiere Futter abrufen ohne in den Melkroboter zu gehen oder ihn zu blockieren. Tag der offenen Tür Am Freitag, 17. Juni, öffnet Familie Hueske ihre Stalltüren. Besucher können sich von 10 bis 16 Uhr den Neubau anschauen. Die am Bau be- teiligte Unternehmen stellen sich vor. Es gibt Kaffee und Kuchen sowie Gegrilltes. Für Kinder wird eine Hüpfburg aufgebaut. ■ Adresse: Eschlohn 32, 46354 Südlohn ■ Anfahrt: A31 Abfahrt Gescher/ Coesfeld. Richtung Gescher fahren. Am Kreisel erste Ausfahrt. In Stadtlohn links auf den Westfalenring. Im Kreisel dritte Ausfahrt auf Eschstraße. Nach 3 km liegt der Betrieb links. ■ 24 Stunden private Kleinanzeigen online aufgeben: www.wochenblatt.com 23 / 2016 59
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