Seite 1 von 5 Weekly Markets 07.11.2014 Aktienmärkte Kurse setzen Anstieg fort Der Wahlsieg der Republikaner und gute Einkaufsmanagerindices aus den USA, das erneute Bekenntnis der EZB zu weiteren Maßnahmen (s. Seite 3) und eine lange Reihe von Unternehmensberichten (s. Seite 2) – das waren die Themen der Woche, die letztlich zu einem weiteren Anstieg der Aktienkurse führten. Hierdurch hat sich die charttechnische Lage des DAX verbessert. Mit Überspringen der Marke bei 9.340 Punkten besteht nun Luft bis zur 200-Tage-Linie bei 9.500 Punkten. Ob dieser Spielraum genutzt werden kann, hängt von den weiteren Daten ab. Unsere Erwartungen für das Wirtschaftswachstum in Deutschland sind mittlerweile gedämpft (s. unten). DAX Klarer Verlierer der Woche ist der Euro-Wechselkurs zum USDollar, der mittlerweile unter 1,24 USD/EUR gesunken ist. Diese Entwicklung dürfte aber durchaus im Sinne der EZB und der Exporteure aus dem Euroraum sein. Renten & Volkswirtschaft September-Erholung der deutschen Industrie kann Einbruch des Vormonats nicht ausgleichen Vor einem Monat hatte der Einbruch der August-Daten für die Auftragseingänge in der deutschen Industrie zu Verunsicherung geführt. Diese Daten wurden nun revidiert. Mit – 4,2 % (statt bisher – 5,7 %) bleibt es aber bei einem deutlichen Rückgang. Im September konnte dieser Einbruch kaum kompensiert werden, denn die Neubestellungen stiegen lediglich um 0,8 %. Hauptgrund für diese schwache Erholung waren rückläufige Aufträge aus dem Inland. Somit schlägt sich der geschwundene Optimismus, den z.B. der ifo-Index angezeigt hat, nun auch in den „harten“ Daten nieder. Auch die deutsche Industrieproduktion konnte den Einbruch des Vormonats im September nicht ausgleichen. Lediglich die Exporte zeigten eine deutliche Gegenbewegung. Insgesamt deuten die Daten nur auf ein minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland im dritten Quartal hin. Die Daten hierzu werden am nächsten Freitag veröffentlicht. Private Exzellenz. Seit 1825. EuroStoxx50 Dow Jones Seite 2 von 5 Weekly Markets 07.11.2014 Unternehmensberichte aus der Quartalsberichtsaison Höhere Allianz-Dividende lockt Käufer – bei BMW bringen auch Rekorde keinen Kurszuwachs Allianz: Die Allianz konnte ihr operatives Ergebnis im dritten Quartal auf 2,65 Mrd. Euro steigern (+ 5,2 % geg. Vorjahresquartal). Die deutlichen Mittelabflüsse bei der Fondstochter Pimco konnten durch das Versicherungsgeschäft mehr als ausgeglichen werden. Zusätzlich will der Vorstand in Zukunft 50 % statt bisher 40 % der Gewinne als Dividende auszuschütten. Der Aktienkurs legte deshalb knapp 5 % zu. BMW: Die Zahlen des dritten Quartals belegten, dass der Münchener Automobilkonzern auf ein Rekordjahr zusteuert. Alle Kennzahlen lagen gegenüber dem Vorjahresquartal im Plus: ausgelieferte Autos 433.145 Stück (+ 6,9 %), ausgelieferte Motorräder 29.239 Stück (+ 3,6 %), Umsatz 19,6 Mrd. Euro (+ 4,5 %), Gewinn vor Steuern und Zinsen 2,26 Mrd. Euro (+ 17,1 %). Allerdings waren solche Rekordwerte auch am Markt erwartet worden. So konnte der Quartalsbericht nichts daran ändern, dass sich der Aktienkurs der BMWAktie seit einigen Monaten schwächer als der DAX entwickelt. Commerzbank: Gegenüber dem Vorjahresquartal konnten die Frankfurter ihren Quartalsgewinn vor Steuern von 103 auf 343 Mio. Euro verdreifachen. Dies lag an einer Ausweitung des Darlehensgeschäfts bei gleichzeitig sinkenden Abschreibungen für zweifelhafte Kredite. Zusätzlich konnte das Derivategeschäft im Investmentbanking zulegen. Angesichts des bestandenen Stresstests und der gestiegenen Kapitalausstattung will die Bank weiter wachsen. Ein großes Risiko bleiben die Rechtsstreitigkeiten mit den USA aufgrund eventueller Verstöße gegen die Iran-Sanktionen. Nach Bekanntgabe des Berichts notierte der Kurs der Aktie über 2,5 % im Plus, konnte diesen Zuwachs aber nicht halten. Continental: Der Zulieferer konnte auch im dritten Quartal von der guten Entwicklung der Automobilindustrie profitieren. So stieg der Quartalsumsatz auf 8,7 Mrd. Euro (+ 3,8 %). Auf der Ergebnisseite fielen die Daten gemischt aus. Abschreibungen und Sonderaufwendungen von 333 Mio. Euro stand ein um 195 Mio. Euro verringerter Zinsaufwand gegenüber. Neben gesunkenen Zinsen profitierte Conti hierbei von einer Reduzierung der Verschuldung von 5,6 auf 3,9 Mrd. Euro. Unter dem Strich lag das Nettoergebnis bei 495 Mio. Euro (+ 14,1 %). Angesichts der guten Zahlen hob der Vorstand seine Erwartungen für das laufende Jahr leicht an. Der Aktienkurs reagierte freundlich auf die Meldungen, konnte die Gewinne aber nicht halten. Deutsche Telekom: Der Quartalsbericht der Bonner fiel unspektakulär aus. Dank erfolgreicher Neukundengewinnung und höherer Handy-Verkäufe stieg der Konzernumsatz im dritten Quartal um 0,8 % auf 15,6 Mrd. Euro. Dies ging jedoch zu Lasten des Ergebnisses, weshalb der operative Gewinn um 1,8 % auf 4,58 Mrd. Euro sank. Nachdem mehrere Versuche zum Verkauf der US-Tochter T-Mobile gescheitert sind, verwies der Vorstand erfreut auf die deutlich steigende Kundenzahl in den USA. Der Aktienkurs reagierte weder auf die Zahlen noch auf diese Aussagen. Fresenius: Der Gesundheitskonzern profitierte im dritten Quartal auf der Umsatzseite vom Aufkauf diverser Kliniken. So stieg der Konzernumsatz um 18,5 % auf 6,0 Mrd. Euro, was über den Markterwartungen lag. Die Erträge konnten mit dieser dynamischen Entwicklung nicht mithalten. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen stieg lediglich um 8,8 % auf 813 Mio. Euro. Dies lag an schwachen Zahlen der Töchter Fresenius Medical Care (Dialyse) und Kabi (Infusionen). Nachdem der Aktienkurs von Fresenius bereits in den letzten Wochen stärker zugelegt hatte als der DAX, folgte auf den Quartalsbericht keine direkte Kursreaktion. Private Exzellenz. Seit 1825. Seite 3 von 5 Weekly Markets 07.11.2014 Zentrale Marktdaten Aktienindex DAX EuroStoxx 50 Dow Jones S&P 500 Indexwert 9.377 52-W-Hoch 10.051 52-W-Tief 8.355 Prozentuale Veränderung 1 Woche 1 Monat 3 Monate 12 Monate + 2,9 % + 1,8 % + 2,7 % + 3,7 % 3.102 3.326 2.790 + 2,2 % - 1,2 % + 1,7 % + 1,5 % 17.554 17.560 15.341 + 2,1 % + 3,3 % + 6,8 % + 11,5 % 2.031 2.032 1.738 + 1,8 % + 3,4 % + 5,8 % + 14,7 % ISM-Einkaufsmanagerindices mit gemischter Entwicklung Aber insgesamt keine Zweifel am soliden Aufschwung in den USA Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe der USA ist im Oktober auf einen neuen Höchststand bei 59 Punkten gestiegen (Vormonat 56,6 Punkte). Treiber dieser positiven Entwicklung war ein Anstieg der Auftragseingänge, die im September recht schwach ausgefallen waren. Zusätzlich verwiesen viele Befragte auf rückläufige Kosten durch das Absinken des Ölpreises. Der Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe wies im Oktober hingegen einen leichten Rückgang von 58,6 auf 57,1 Punkte auf. Da aber ab einem Stand von 50 Punkten weiteres Wirtschaftswachstum zu erwarten ist, deuten die Daten insgesamt darauf hin, dass sich die US-Wirtschaft auf einem stabilen Wachstumspfad befindet. Weitere Erkenntnisse hierzu wird der monatliche Arbeitsmarktbericht liefern, der am Freitag Nachmittag – nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe – veröffentlicht wird. EZB agiert nicht, treibt aber trotzdem die Aktienkurse Mario Draghi erneuert Bereitschaft zu weiteren Maßnahmen Die EZB hat die Leitzinsen auf ihrer Sitzung am Donnerstag nicht verändert und keine neuen Maßnahmen beschlossen. Auf der anschließenden Pressekonferenz unterstrich EZB-Präsident Draghi jedoch die Bereitschaft zu weiteren Programmen, wenn die bisherigen Beschlüsse nicht die erwünschte Wirkung zeigen sollten. Mit dieser Aussage sorgte er für einen Kursanstieg des DAX von zwischenzeitlich über 150 Punkten. Gleichzeitig geriet der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar unter Druck. Viele Marktteilnehmer erwarten nun neue Beschlüsse der Notenbank bei der nächsten Sitzung im Dezember. Dann liegen diverse neue Erkenntnisse vor, die das Bild beeinflussen könnten: die Wachstumsraten für das dritte Quartal, die Höhe der Nachfrage für den nächsten Langfrist-Tender der EZB und die neuen Konjunktur-Schätzungen der EZB-Volkswirte. Ausgewählte wichtige Termine 14.11.2014: Bruttoinlandsprodukt 3. Quartal (Deutschland & Euroraum) 14.11.2014: Einzelhandelsumsätze (USA) Private Exzellenz. Seit 1825. Seite 4 von 5 Weekly Markets 07.11.2014 Wir sind für Sie da Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine komplexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen – transparent, flexibel, individuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkasse Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten wir einen umfassenden Service und aktuelle Informationen. Ihr Ansprechpartner für: Aktienmärkte & Rohstoffe Dr. Sascha Otto Leiter Wertpapier- & Portfoliomanagement Telefon: 0421 179 3542 E-Mail: [email protected] Ihr Ansprechpartner für: Volkswirtschaftliche Analysen, Notenbanken & Rentenmärkte Björn Mahler Telefon: 0421 179 1450 E-Mail: [email protected] Ihr Ansprechpartner für: Volkswirtschaftliche Analysen Lars Schmidt Telefon: 0421 179 1475 E-Mail: [email protected] Private Exzellenz. Seit 1825. Seite 5 von 5 Weekly Markets 07.11.2014 Rechtliche Hinweise Diese Veröffentlichung dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen stammen aus Quellen, die von der Die Sparkasse Bremen AG als zuverlässig erachtet werden, ohne allerdings zwingend von unabhängigen Dritten verifiziert worden zu sein. 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