SG Tübingen – SG HCL 32:32 (16:19) SG mit tollem Kampf zum Punktgewinn Nie in Führung, in der Abwehr zu passiv und nie wirklich richtig im Spielfluss – und daher konnten die Handballer der SG Tübingen am Ende mit dem Punkt sehr gut leben und freuten sich mehr als die Gäste. Im zweiten Heimspiel standen wieder zwei „Aushilfen“ im Kader der SG. Dazu fehlte Stammtorwart Meyer kurzfristig. Unbeständigkeit im Training und bei den Spielen ist momentan (leider) an der Tagesordnung bei den Männer 1 der SG Tübingen. Dazu kam, dass die Woche über der Trainer wegen eines Lehrgangs nicht zur Verfügung stand – eine optimale Spielvorbereitung sieht also anders aus. Und dennoch wollten die Unistädter zuhause ein gutes Spiel abliefern – danach sah es aber in den ersten 30 Minuten überhaupt nicht aus. Tübingens Trainer Buttgereit relativierte nach dem Spiel: „Schaut man sich nur die geworfenen 16 Tore in der ersten Halbzeit an, dann ist das mehr als in Ordnung. Wir waren zwar vorne in manchen Situationen nicht zielstrebig genug und auch das Tempo hätte höher sein können, aber da habe ich nicht viel zu kritisieren.“ Es lag vor allem am Abwehrverhalten der Heimmannschaft, dass sich der Gegner SG HCL auf fünf Tore beim 14:19 kurz vor der Pause absetzen konnte. Tübingens Abwehr war zu passiv und zu langsam, dazu zu leise und ohne Absprachen. „Jegliches Abwehrverhalten hat gefehlt, das habe ich selten erlebt. Kein Feuer, keine Bereitschaft, viele einfache Fehler“, kritisierte Buttgereit. Den Toptorschützen Keller (13 Tore) bekamen die Unistädter überhaupt nicht in den Griff. Alleine in der ersten Halbzeit konnte er 8 Tore trotz Manndeckung erzielen. Auch bekamen die Torhüter der SG kaum was zu fassen. Nach einem schlechten Start lagen die Tübinger schnell 0:3 hinten. Buttgereit sah sich bereits nach 10 Minuten beim 5:7 gezwungen die Auszeit zu nehmen. „Ich habe die Jungs aufgefordert, mehr Arbeit und Kampf in die Abwehr zu investieren, das ist uns aber überhaupt nicht gelungen.“ Gut, dass seine Mannschaft bis zur Pause noch auf 16:19 verkürzen konnte. Die zweite Hälfte begann ausgeglichen. Nun schlich sich aber auch vorne der Fehlerteufel ein und Tübingen lag plötzlich in der 42.Minute 19:25 hinten. Die nächste Auszeit der Tübinger kam. „Die Halle war ruhig geworden, das Team verunsichert. Ich wollte ihnen mehr Zuversicht geben und wieder neu ausrichten, das hat ganz gut geklappt“, resümierte Buttgereit. Tatsächlich stimmte nun der Einsatz in der Abwehr und vorne traf die Heimmannschaft nun auch wieder. Dazu hatte der eingewechselte Martin Schnitzer im Tor gute Szenen. Die Folge war die Auszeit der Gäste beim 24:26 in der 49.Minute. Anstatt aber nach der Auszeit weiter im Verbund vorne wie hinten zu arbeiten, machten die Unistädter zwei schnelle Fehler je im Angriff und in der Abwehr. Resultat war, dass sich die Gäste wieder absetzen konnten und in der 55.Minute beim 26:31 wie die sicheren Sieger aussahen. Die Zuversicht bei der Mannschaft sank, nur die Zuschauer hatten ihr Team noch nicht aufgegeben und feuerten sie lautstark an. „Das war super heute. Diese Unterstützung haben wir gebraucht“, so Buttgereit, der in der 55.Minute seine letzte Auszeit nahm. „Wir haben die Aufstellung komplett geändert und für die Abwehr uns einige Dinge fest vorgenommen, vor allem wollten wir kämpfen.“ Und seine Mannschaft kämpfte. Mit drei schnellen Toren waren die Tübinger auf 29:31 dran, die Gäste reagierten mit der Auszeit. Diese änderte aber nichts am Willen der Unistädter, die auf 30:31 in der 58.Minute verkürzten. HCL konnte zwar wieder erhöhen (30:32), aber Tübingen gab nicht auf. „Wir haben zwar spielerisch nicht geglänzt, dafür aber in den letzten Minuten alles rausgehauen, was noch an Power da war“, sagte der Tübinger Trainer. Und die Spannung hielt an. Winkelmann wurde am Kreis gefoult – 7m und 2-Minuten Strafe eine Minute vor Schluss. Der Strafwurf saß und nun hatte die Heimmannschaft noch 60 Sekunden, um den Ausgleich zu erzielen. Die Gäste begingen einen technische Fehler – Tübingen kam in Überzahl in Ballbesitz und erzielte tatsächlich 20 Sekunden vor Schluss den Ausgleich, der mit großem Jubel gefeiert wurde. „Ein großes Lob an die Zuschauer für diese tolle Unterstützung. Auch meine Mannschaft hat toll gekämpft und sich nie aufgegeben. Dennoch müssen wir unsere Fehler analysieren und daran arbeiten“, resümierte Buttgereit nach dem Spiel. Für die SG spielten: Nägele (Tor), Schnitzer (Tor), Thede, Schröder (3), Bentz (2), Hilberg (3), Wiesner, Hemmer (3), Winkelmann (4), Wais (9/7), Fischer (3), Schneider (4), Roth (1)
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