SG Tübingen – TV Rottenburg 30:29 (16:12) SG Tübingen mit bestem Saisonspiel Pure Erleichterung auf der einen Seite, pure Enttäuschung auf der anderen Seite. Das Derby am Sonntag zwischen der SG Tübingen und dem TV Rottenburg bot ein tolles Handballspiel. Viele Tore, viele Chancen, hohes Tempo, viel Einsatz und Kampf. Am Ende konnten die Unistädter über zwei immens wichtige Punkte jubeln, während der TV Rottenburg ohne Punkte die Heimreise antreten musste. Bereits zu Beginn des Spiel war ein hohes Tempo gegeben. Schon hier konnte man die Stärke des Gastes aus Rottenburg erkennen, die nach jedem Gegentreffer fast postwendend einen eigenen Treffer feiern konnte. Die Heimmannschaft hatte bis 10. Minute kein Rezept gegen diese schnell vorgetragenen Angriffe. Bis zum 6:6 in der 10.Minute war das Spiel komplett ausgeglichen. Als aber der an diesem Tag überragende Tübinger Keeper Maximilian Nägele den zweiten 7m entschärfen konnte, gab das seiner Mannschaft einen kleinen Schub, den sie zur 9:6 Führung in der 15.Minute nutzen konnte. Über 11:7 und 15:10 konnte sich die SG aus Tübingen zum Halbzeitpfiff auf 16:12 absetzen. Rottenburg scheiterte in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit häufig am Tübinger Keeper. Die Tübinger selbst spielten im Angriff konsequent und nutzen ihre Torchancen fast ausschließlich. Aber schon in der ersten Hälfte machten die Schiedsrichter in einem fairen Spiel mehr auf sich aufmerksam als ihnen eigentlich zusteht. Seltsame 2-Minuten-Strafen wurden ausgesprochen, die beiden Trainern manchmal merkwürdig vorkamen. Tübingens Taktik aber ging in der ersten Hälfte fast vollständig auf. Das Tempo selbst bestimmen und im Angriff zwingender sein. Aber die Rottenburger waren weiterhin gefährlich. Tübingens Trainer Buttgereit warnte in der Pause seine Mannschaft vor einem Nachlassen der Konzentration und Disziplin. Und tatsächlich setzte das Team dies konsequent um. Bis zum 20:16 in der 38.Minute hielten sie den Vorsprung konstant bei vier Toren. In der 40.Minute dann der Pfiff des Spiels. Jan Schröder bekam eine völlig überzogene Rote Karte. Nur ein Mensch in der Halle hat dies so gesehen, aber das war einer vom Schiedsrichtergespann, das in der zweiten Hälfte seine Linie nicht ansatzweise mehr einhalten konnte. Aber die SG Tübingen kompensierte diesen Ausfall. Durch den starken Rückhalt im Tor, Nägele wehrte viele freie Würfe und einen weiteren 7m ab, und konsequentes Angriffsspiel konnten die Tübinger in der 47.Minuten auf 23:17 erhöhen, was den Rottenburger Trainer Ulrich Fuchs zu einer Auszeit zwang. Diese fruchtete zuerst, Rottenburg konnte schnell um zwei Tore verkürzen. Tübingen geriet nun erneut in Unterzahl – in der Abwehr war man längst nicht mehr so sattelfest und kassierte leichte Gegentore über den Kreis. Als Rottenburg in der 51.Minute auf zwei Tore dran war, reagierte auch Buttgereit mit der Auszeit. „Hier musste ich die Jungs wieder ein wenig wachrütteln und auf eine heiße Schlussphase einstellen, denn Rottenburg hatte dann durch die schnellen Tore die zweite Luft.“ Und tatsächlich erzielten die Gäste in der 54.Minute den Anschlusstreffer zum 24:25. Dies läutete die spannende Schlussphase ein, in der die Unistädter immer ein Tor vorlegten, die Rottenburger aber fast postwendend immer nachziehen konnten. Tübingen hatte enorme Probleme mit der schnellen Mitte der Rottenburger. Der Ausgleich indes fiel aber nicht. Der Kampf auf beiden Seiten war hoch, die spielerische Klasse litt ein wenig darunter. Als Dominik Hemmer 90 Sekunden vor dem Ende das 30:28 erzielen konnte und Rottenburg 60 Sekunden vor Schluss den Ball verlor, schien das Spiel entschieden zu sein. Aber es blieb tatsächlich weiter spannend, als die SG unnötig schnell den Ball verlor und Rottenburg 40 Sekunden vor Ende auf ein Tor verkürzen konnte. Mit Geschick und Glück aber konnte die Heimmannschaft das Spiel in Unterzahl nach Hause bringen und jubelte am Ende erleichtert über den ersten Saisonsieg und zwei wichtige Punkte. Tübingens Trainer sprach seiner Mannschaft ein großes Lob aus: „Wir hatten ordentlich was gut zu machen vom Heimspiel davor, das ist uns vom Auftreten her mehr als gelungen. Die Jungs hatten von Anfang an Feuer drin und ne tolle Stimmung – das war stark.“ Zusätzlich bekam sein Torwart ein großes Lob. „Er hat die letzten Wochen stark trainiert und heute war es natürlich eine Top Leistung“, so Buttgereit. „Wir haben die aufsteigende Form vom letzten Wochenende bestätigt und sind natürlich über diese wichtigen zwei Punkte unheimlich froh“, so der Tübinger Keeper Nägele. Für die SG spielten: Nägele (Tor), Meyer (Tor), Feinauer (1), Oberascher (1), Schröder (3), Gerspach (1), Hemmer (5), Winkelmann (4), Wais (7/4), Ritschel (3), Staigle, Häberlen, Hodyl (5)
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