17.05.16 Wirtschaftsnews Im Fokus: Gönnen wir der Eurozone ein Erfolgserlebnis Das BIP-Wachstum in der Eurozone für das erste Quartal wurde zwar leicht nach unten korrigiert. Mit einem Plus von 0.5% ist es dennoch beachtlich. Nach amerikanischer Schreibweise sind das 2.0% und damit deutlich mehr als in den USA. Das Wachstum in der Eurozone ist dabei breit abgestützt. Spanien legte 0.8% zu und auch das latente Sorgenkind Frankreich fiel mit 0.5% nicht ab. Im Gegensatz zu den USA ist das Wachstum nicht konsumgetrieben, sondern basiert neben steigenden Staatsausgaben auch auf einem soliden Plus von 1.3% bei den privaten Investitionen. Dies ist Wasser auf die Mühlen der Kritiker in Deutschland, welche die expansive Geldpolitik der EZB für übertrieben und zunehmend schädlich halten. Mario Draghi wird das positive Wachstum auch befriedigt zur Kenntnis nehmen. Er wird aber weiterhin die Gefahren für die Wirtschaft aufgrund der schwächelnden Weltkonjunktur und die zu tiefen Inflationsraten betonen. Die Inflationsrate ist mit -0.2% im April wieder in den negativen Bereich gerutscht. Bei der Kernrate ohne die von der EZB nicht beeinflussbaren Energie- und Nahrungsmittelpreise sieht es mit 0.7% weniger dramatisch aus. Zwar liegt auch diese deutlich unter dem Zielwert der EZB von "unter, aber nahe bei 2%". Die Kernrate ist im April auch gesunken, von einer Deflation ist die Eurozone aber weit entfernt. Es tut den Verantwortlichen in der Eurozone gut, dass sie für einmal mit einer positiven Meldung in die Schlagzeilen kommen. Dies darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass immer noch vieles im Argen ist. Spanien sucht vergeblich nach einer tragfähigen Regierung und wird mit Neuwahlen einen neuen Anlauf nehmen. Wichtige Reformentscheide sind damit für längere Zeit auf Eis gelegt. Die Brexit-Abstimmung hat direkt nichts mit der Eurozone zu tun. Die politische Ohrfeige und die unweigerlich folgende Unsicherheit bei einem allfälligen Austritt Grossbritanniens aus der EU würden aber auch die Eurozone negativ tangieren und schwächen. Die Schuldenkrise in Griechenland ist zwar im letzten Juli gelöst worden. Die aktuellen Diskussionen um zusätzlich notwendige Sparmassnahmen für die Auszahlung der nächsten Kredittranche zeigen aber, dass das Eis dünn ist und Griechenland jederzeit wieder in Schieflage geraten kann. Das erneute Tauziehen zwischen der EU und der griechischen Regierung zeigt, dass die Schuldenfrage in der Eurozone alles andere als gelöst ist. Dies gilt auch für Länder wie Italien oder Portugal. Dass der Reformeifer in dieser Frage eingeschlafen ist, ist nicht zuletzt der Geldpolitik der EZB zu verdanken. Die tiefen Zinsen und durch das QEProgramm die faktische Abnahmegarantie für die zur Finanzierung der Schulden notwendigen Staatsanleihen haben Druck von den Finanzministern genommen, das Problem anzugehen. Solange die EZB an ihrer Politik nichts ändert, wird diesbezüglich auch nichts geschehen. Da kann Mario Draghi noch lange darauf hinweisen, dass für einen nachhaltigen Aufschwung dringend Reformen in den Problemländern der Eurozone notwendig sind. USA: Retail Sales (April) letzte: -0.3%; erwartet: 0.8%; aktuell: 1.3% Die Detailhandelsumsätze sind in den USA im April deutlich gestiegen, nachdem sie in den Vormonaten enttäuscht haben. Höhere Benzinpreise und wieder steigende Autoverkäufe waren wichtige Treiber. Es sind aber nicht nur diese Faktoren, die positiv beigetragen haben. Der Rebound der Konsumausgaben ist breit abgestützt. Auf die Zinsentscheidung der Fed werden die Daten kaum einen Einfluss haben. Wichtiger wird der Arbeitsmarktbericht für den Mai sein. Vorschau auf diese Woche Die Ökonominnen und Ökonomen haben eine ruhige Woche vor sich. Ihre Interpretationen zu Wirtschaftsdaten sind Mangels wichtiger Daten nicht gefragt. Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt. 17.05.16 Wochenstart-Audiocast Der Euro spürt den Frühling. Gegenüber dem Dollar notiert er am oberen Ende des seit einem Jahr bestehenden Bandes zwischen 1.06 und 1.15. Ob dies so bleibt, erläutert unsere Leiterin Anlagestrategie und Research Caroline Hilb im "Wochenstart-Audiocast". Der „Wochenstart-Audiocast“ kann unter http://www.sgkb.ch/audiocasts gehört werden. Unsere Audiocast können über den folgenden Link abonniert werden: https://www.sgkb.ch/de/ueber-uns/newsletter. Aktienmärkte US-Aktienmärkte: DowJones: +1.00%, S&P500: +0.98%, Nasdaq: +1.22% Europäische Aktienmärkte: EuroStoxx50: -0.18%, DAX: geschlossen, SMI: geschlossen Asiatische Märkte: Nikkei 225: +0.77%, HangSeng: +0.31%, S&P/ASX 200: +0.56% Dem Handel an den Börsen fehlt die klare Richtung. Die Gewinnsaison ist praktisch vorbei und hat keine grossen Wellen geworfen. Die Zentralbanken bieten auch keine Neuigkeiten und die Wirtschaftsdaten zeigen keine konsistente Marschrichtung an. So erstaunt es nicht, dass die Stimmung an den Märkten fast täglich dreht. Der S&P500 verlor die dritte Woche in Folge und sank um 0.51%. Die europäischen Aktien erholten sich mit einem Plus von 0.67% leicht während der Swiss Performance Index um 2.41% anstieg. Die Aktienmärkte sind auf der Suche nach einem Orientierungspunkt. Die aktuelle Berichtsaison der Unternehmen hat keine Begeisterungsstürme entfacht. Das Wirtschaftswachstum in den USA ist im ersten Quartal schwach ausgefallen. Dies steht im Kontrast zu den anhaltend positiven Signalen für die Arbeitssituation der Amerikaner. Mehrheit- lich wieder bessere Daten aus China und steigende Rohstoffpreise zeigen, dass die Lage der Weltwirtschaft zu Beginn des Jahres zu düster eingeschätzt wurde und von einer globalen Rezession nicht die Rede sein kann. Die Folge dieser Orientierungslosigkeit ist, dass die Emotionalität der Anleger eine grössere Rolle einnimmt als die klassischen fundamentalen Faktoren. Die Gefühlswelt der Investoren ist dabei unberechenbar. Wird heute alles rosig gesehen und werden die Probleme als eine zu lösende Nebensächlichkeit abgetan, so ist morgen alles nebelverhangen und ein negatives Detail wird als Beweis für die ewig anhaltende Schwäche der Weltwirtschaft gesehen. Die Folge ist, dass die Unsicherheit und die Stärke der Kursschwankungen wieder zunehmen. Dennoch muss man sich von den Aktien im Portfolio nicht trennen. Eine solide Aktienallokation bleibt ein wichtiger Bestandteil des Portfolios. Sollte es in den nächsten Wochen zu grösseren Abschlägen kommen, wäre das eine Gelegenheit, das Aktienportfolio zu ergänzen. Rohstoffmärkte Ölpreis WTI: USD 48.17 pro Fass Goldpreis: USD 1279.97 pro Unze Der gestiegene Rohölpreis hat auch die Benzinpreise wieder steigen lassen. In den USA kostet eine Gallone Benzin mit 2.20 Dollar 30% mehr als noch vor zwei Monaten. Im Vergleich mit den 3.65 Dollar, die Mitte 2014 bezahlt werden mussten, kostet Benzin aber immer noch wenig. Kapitalmärkte Renditen 10 J: USA: 1.75%; DE: 0.14%; CH: -0.30% Die Erwartungen für eine Zinserhöhung der Fed im Juni sind an den Finanzmärkten auf praktisch Null gesunken. Die äussert sich auch in sinkenden Zinsen bei den US-Treasuries. Auf die Zinsen in der Schweiz und in Europa hat dies keinen Einfluss. Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt. 17.05.16 Diese verharren stabil auf einem sehr tiefen Niveau. Daran wird sich so schnell auch nicht viel ändern. Währungen US-Dollar in Franken: 0.9779 Euro in US-Dollar: 1.1316 Euro in Franken: 1.1065 Im Wechselkurs Franken/Euro sind in den letzten Tagen sehr starke Bewegungen innert kurzer Zeit zu beobachten. Am letzten Dienstag ist der Kurs von 1.1030 auf 1.1110 gestiegen. Am Donnerstag ist er ebenso schnell von 1.1100 auf 1.1025 gefallen. Was dahinter steckt, ist nicht bekannt. Insgesamt ändert dies aber nichts am Bild, dass sich der Franken zum Euro in einem recht engen Band seitwärts bewegt. Thomas Stucki Investment Center Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
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