Pressemitteilung Hausangestellte und Pflegepersonal: Parlament fordert EU-weite Anerkennung Plenartagung [28-04-2016 - 15:11] Die Arbeit weiblicher Hausangestellter und weiblichen Pflegepersonals, meistens Migrantinnen, sollte EU-weit anerkannt werden. Damit könnten auch Ausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel bekämpft werden. So steht es in einer Entschließung, die die Abgeordneten am Donnerstag verabschiedet haben. Sie empfehlen die Einführung von einfachen Modellen für legale und organisierte Beschäftigung, wie zum Beispiel in Belgien oder Frankreich, um prekäre und nicht angemeldete Hausarbeit einzudämmen. “Hausangestellte und Pflegekräfte erlauben uns, im Beruf weiterzukommen und unser soziales Leben zu genießen. Wir vertrauen ihnen unser Zuhause, unsere Kinder und unsere Eltern an. Und doch sind sie praktisch unsichtbar, nicht gemeldet, Opfer von Unsicherheit und sozialer Ausgrenzung. Außerdem sind die meisten von ihnen Frauen, haben lange Arbeitszeiten ohne freie Tage, keine Krankenversicherung oder Rentenansprüche“, sagte die Berichterstatterin Kostadinka Kuneva (GUE/NGL, EL). „Unsere alternde Bevölkerung und die Tatsache, dass immer mehr Frauen berufstätig sind, bedeutet, dass wir einen immer größeren Bedarf an Hausangestellten und Pflegekräften haben. Doch EU-Mitgliedstaaten haben bisher kaum etwas getan, um sie aus der Schattenwirtschaft herauszuholen“, fügte sie hinzu. Der Bericht wurde mit 279 Stimmen angenommen, bei 105 Gegenstimmen und 204 Enthaltungen. Ein würdiger Rechtsrahmen für Hausangestellte Hausangestellte und Pflegekräfte sollten in sämtlichen nationalen Arbeits-, Gesundheits-, Sozialschutz-, Versicherungs- und Antidiskriminierungsgesetzen berücksichtigt werden, und Gewerkschaften beitreten können, fordert das Parlament. Die Mitgliedstaaten sollten breiteren Zugang zu erschwinglicher und hochwertiger Betreuung, beispielsweise für Kinder oder ältere Pflegebedürftige, ermöglichen, um die Anreize für die Inanspruchnahme illegaler Pflegeleistungen abzubauen. Die Abgeordneten fordern eine „Professionalisierung“ der Arbeit von Hausangestellten, um nicht angemeldete weibliche Arbeit in anerkannte Jobs umzuwandeln. So könnten weibliche Hausangestellte und weibliches Pflegepersonal von sozialrechtlichem Schutz profitieren. Die Kommission solle einen Vorschlag für einen Rechtsrahmen zur Anerkennung des Status von nicht-professionellem Pflegepersonal vorlegen, mit dem, für den Beschäftigungszeitraum, eine Entlohnung der betroffenen ArbeiterInnen sowie sozialer Schutz garantiert wird. Bekämpfung der Schwarzarbeit und des Menschenhandels Die Großzahl der weiblichen Hausangestellten sind Migrantinnen, zumeist in einer irregulären Situation, so der Text, in dem die Abgeordneten darauf hinweisen, dass die Integration von Einwanderern in den Arbeitsmarkt einen wichtigen Schritt hin zu sozialer und kultureller Inklusion darstellt. DE Pressedienst Direktion Medien Direktor - Sprecher : Jaume DUCH GUILLOT Referenz-Nr.:20160426IPR24779 Press switchboard number (32-2) 28 33000 1/2 Pressemitteilung Nur angemessene Inspektionen und Strafen können dem Menschenhandel und der finanziellen Ausbeutung von Hausangestellten ein Ende bereiten, unterstreichen die Abgeordneten. Hinweis für Medienvertreter Die Abgeordneten führen als positives Beispiel den „Dienstleistungsscheck“ in Frankreich und Belgien an, der Wirkung gezeitigt und nicht angemeldete Erwerbstätigkeit verringert, die Arbeitsbedingungen verbessert und Hausangestellten und Pflegekräften regulären arbeitsrechtlichen Schutz gewährt habe. Sie fordern die Mitgliedstaaten auf, Anreize in Erwägung zu ziehen, um die Beschäftigung angemeldeter Hausangestellter und Pflegekräfte zu fördern. Verfahren: Nichtlegislative Entschließung Weitere Informationen • • Der angenommene Text wird hier verfügbar sein (unter folgendem Datum: 28.04.2016): http://www.europarl.europa.eu/plenary/de/texts-adopted.html Video der Debatte (unter folgendem Datum: 27.04.2016): http://www.europarl.europa.eu/eplive/de/plenary/search-by-date Video der Pressekonferenz (unter folgendem Datum: 28.04.2016): http://www.europarl.europa.eu/eplive/de/other-events/schedule EbS+ (27.04..2014) : http://ec.europa.eu/avservices/ebs/schedule.cfm?sitelang=en&page=3&institution=0&date=04/27/2016 Video: Auszüge aus der Abstimmung • : http://audiovisual.europarl.europa.eu/Assetdetail.aspx?ref=I120222 EP-Hintergrund: “The situation of domestic workers” (auf Englisch) • : http://www.europarl.europa.eu/thinktank/de/document.html?reference=EPRS_BRI%282015%29573874 EP-Hintergrund: “Women and domestic work in the EU” (auf Englisch) • : https://epthinktank.eu/2016/02/25/women-and-domestic-work-in-the-eu/ Studie der IAO • • • • : http://www.ilo.org/wcmsp5/groups/public/---dgreports/---dcomm/--publ/documents/publication/wcms_173363.pdf Stude der FRA: “Migrants in an irregular situation employed in domestic work” (auf Englisch) : http://fra.europa.eu/sites/default/files/fra_uploads/1668-FRA-report-domestic-workers-2011_EN.pdf Kontakt Maja OREL SCHWARZ BXL: (+32) 2 28 32357 PORT: (+32) 473 86 49 74 EMAIL: [email protected] TWITTER: EP_GenderEqual Armin WISDORFF BXL: (+32) 2 28 40924 STR: (+33) 3 881 73780 PORT: +32 498 98 13 45 EMAIL: [email protected] Michaela FINDEIS BXL: (+32) 2 28 31141 STR: (+33) 3 881 73603 PORT: (+32) 498 98 33 32 EMAIL: [email protected] Huberta HEINZEL STR: (+33) 3 881 74646 PORT: (+43) 676 550 3126 20160426IPR24779 - 2/2
© Copyright 2024 ExpyDoc