Neueste tagesaktuelle Berichte ... Interviews ... Kommentare ... Meinungen .... Textbeiträge ... Dokumente ... MA-Verlag Elektronische Zeitung Schattenblick Samstag, 14. März 2015 USA heizen die Spannungen im Südchinesischen Meer an Argentinien: Industriell betriebener Sojaanbau Segen für die Staatskasse, Gift für kleinbäuerliche Familienbetriebe (SB) Spätestens seit Hillary Clinton IPSInter Press Service Deutschland GmbH IPSTagesdienst vom 12. März 2015 POLITIK / REDAKTION Washington will Hanoi als Verbün deten gewinnen als US-Außenministerin in November 2011 mit einem aufsehenerregenden Artikel in der Zeitschrift Foreign Policy das 21. Jahrhundert zu "America's Pacific Century" erklärte und die ungehinderte Seefahrt durch das Südchinesische Meer zu einem "Nationalinteresse" Amerikas erhob, befinden sich die Vereinigten Staaten und die Volksrepublik China aufKollisionskurs ... (S. 4) von Fabiana Frayssinet POLITIK / KOMMENTAR Liberaler Paternalismus kein Widerspruch in sich ... (SB) Nicht autoritär bevormunden, sondern sanft manipulieren soll das Ziel einer Maßnahme der Bundesregierung sein, für die jüngst Expertinnen und Experten gesucht wurden, die über "hervorragende psychologische, soziologische, anthropologische, verhaltensökonomische Kenntnisse" verfügen sollen ... (S. 6) UMWELT / MEINUNGEN Kleinbauern bei der Produktion von Johannisbrotkernmehl Bild: © Fabiana Frayssinet/IPS Buenos Aires, 12. März (IPS) Die Marktmacht des Konzernsaatguts Expansion der kommerziell betriebenen Sojaplantagen bringt die arungebrochen EUKommission zieht Entwurf für gentinische Regierung in eine eine Verordnung zur Vermarktung Zwickmühle: Zum einen verschafft ihr das 'grüne Gold' dringend erforvon Saatgut zurück derliche Devisen. Zum anderen ver(SB) Die EU-Kommission hat vor drängt der großflächige Anbau die kurzem ihren Entwurf für eine neue kleinbäuerliche Landwirtshaft, die Saatgutverordnung formell zurückge- 70 Prozent der im Lande konsumierzogen. Bereits vor einem Jahr ... (S. 8) ten Nahrungsmittel erzeugt. Im Jahr 2013 erwirtschafteten Sojabohnen, Sojamilch und Sojaöl Einnahmen in Höhe von 23,2 Milliarden US-Dollar. Dies entsprach nach Angaben der für den Sektor zuständigen Kammer der Ölindustrie und Getreideexporteure einem Anteil an allen argentinischen Exporten von 26 Prozent. Somit sind transgene Sojabohnen zum wichtigsten Devisenbringer Argentiniens geworden. Außerdem hat die Sojaproduktionskette einen 5,5-prozentigen Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) und generiert zehn Prozent der Steuereinnahmen. Elektronische Zeitung Schattenblick konzentration geführt und den Wert der Böden nach oben gedrückt, berichtet GRAIN. 2010 wurden 50 Prozent der Sojabohnenanbaus von nur drei Prozent der Produzenten kontrolliert. "Das hat zu einer beispiellosen Landflucht geführt: Bis 2007 hatten mehr als 200.000 Kleinbauern, Landarbeiter und ihre Familie die ländlichen Gebiete verlassen", so Vicente. "Ohne die vielen Dollar, die uns der Sojaanbau verschafft, müsste sich das Land gewaltig umstellen", meint dazu der Ökonom Luciano Cohan, der sich mit der Wirtschaftsleistung der Sojaproduktionskette beschäftigt hat. In Argentinien wird Soja auf einer Fläche von 31 Millionen Hektar Land angebaut. 1990 waren es noch 4,8 Millionen Hektar gewesen, wie Zahlen von ACSOJA, dem Verband der Sojaindustrie, belegen. nos Aires. "Das bedeutet, dass die Produktion stagniert und sich auf Großproduzenten konzentriert, die wie Oligopole agieren". Teufelskreis durchbrechen Die Sojabohnenproduktion habe dar- Nach Angaben der UN-Agrarorganiüber hinaus zu einer größeren Land- sation (FAO) sind noch 14,4 Prozent In einer Studie hat Miguel Teubal vom argentinischen Nationalen wissenschaftlichen und technischen Forschungsrat (CONICET) festgestellt, dass die Sojaproduktion in den Jahren 1997 bis 2005 um fast 20 Millionen Tonnen zulegte, während die Sonnenblumenernte um zwei Millio- "Soja ist als Einnahmequelle zur FiCohan zufolge geht der Siegeszug nen Tonnen und die Reisproduktion nanzierung von sozialen Plänen sicherlich wichtig", fügt er hinzu. des Sojas auf das Jahr 1996 zurück, um 500.000 Tonnen zurückging. "Doch ist es paradox, wenn diese als erstmals genetisch modifiziertes Soja in Argentinien angepflanzt wur- Allein in der zentralen Provinz Cór- Pläne am Ende dazu beitragen, die de. 2008 nahm der Sektor zu Lasten doba hat die Zunahme der Sojapro- grundlegenden Bedürfnisse jener zu anderer Agrarerzeugnisse wie Wei- duktion zu einem Rückgang der Zahl decken, die durch dieses Produktizen an Fahrt auf, nachdem ein Kon- der Rinder um 17 Prozent geführt. onsmodell aus den ländlichen Geflikt zwischen Agrobusiness und der Die Produktion von Obst und Gemü- bieten herausgedrängt wurden", linken Regierung eine Krise in den se im Umfeld der großen Städte sei meint er. "Ich habe die Landflucht so ländlichen Gebieten ausgelöst hatte. ebenfalls rückläufig und treibe die vieler Bauern beobachtet, die nicht "Aus verschiedenen Gründen erweist Preise für häufig nachgefragte Nah- auf das Soja-Modell umgestiegen es sich als preiswerter und weniger rungsmittel wie Tomaten und Kartof- sind. Diese Menschen zogen in die risikoreich, Soja zu produzieren als feln in die Höhe, warnt der Bericht. Städte, weil sie von ihrer Hände Arbeit nicht mehr leben konnten und Mais, Rindfleisch oder Milchprokeine Zukunft für ihre Familien mehr dukte", erklärt Cohan. sahen." Landflucht "Der großflächige monokulturelle Sojaanbau ist keine gute Sache", meint der Agronom Carlos Toledo. "Doch solange die Produzenten keine guten Bedingungen für andere landwirtschaftliche Nutzpflanzen vorfinden und uns Soja die höchsten Steuereinahmen beschert, finden wir uns in einem Teufelskreis wieder, der die Nachhaltigkeit unserer Produktionssysteme erheblich gefährdet." Wie der Experte weiter erklärt, hat die Ausweitung transgener Pflanzen die Vertreibung lokaler Bauern und die Massentierhaltung auf engstem Raum verursacht, so Carlos Vicente, ein Mitglied von GRAIN, einer auf Agrarthemen spezialisierten internationalen Organisation mit Sitz in Barcelona. Eine weitere negative Auswirkung sei die Schließung tausender Milchfarmen, allein 300 in der ostargentinischen Provinz BueSeite 2 Für den Gensojaanbau gerodetes Land in der zentralen Provinz Córdoba in Argentinien Bild: © Fabiana Frayssinet/IPS www.schattenblick.de Sa, 14. März 2015 Elektronische Zeitung Schattenblick des argentinischen Territoriums - fast ein Hektar pro Kopf - für den landwirtschaftlichen Anbau verfügbar. Nun gilt es Fernández zufolge die Bedingungen für eine Diversifizierung der Landwirtschaft zu verbessern. Um die Familienfarmen zu stärken, hat die Regierung von Staatspräsidentin Cristina Fernández 2008 eine Einrichtung etabliert, die heute im Land als Amt für Familienlandwirtschaft und ländliche Entwicklung bekannt ist. Am 20. Januar wurde das 'Gesetz zur historischen Entschädigung der Familienlandwirtschaft im Sinne einer neuen ländlichen Realität in Argentinien' geschaffen. Darin heißt es, Familienhöfe seien von öffentlichem Interesse, weil sie zur Ernährungssicherheit und Ernährungssouveränität beitrügen. Zahlen des staatlichen Nationalen Registers der Familienlandwirtschaft belegen, dass der Sektor ein Fünftel des landwirtschaftlichen BIP generiert, ein Fünftel des argentinischen Farmlandes bewirtschaftet, 65 Prozent der Farmen stellt und 53 der ländlichen Beschäftigung sichert. Er beschafft 70 Prozent der Nahrungsmittel, die in dem 42 Millionen Menschen zählenden Land konsumiert werden. Doch 66 Prozent der Bauernfamilien leben in Armut, wie die FAO betont. in Misiones mit Pinien- und in Men- herstellen, muss gebrochen, die Verdoza mit Weinproduzenten." drängung und Kontaminierung der anderen Anbauprodukte gestoppt "Wie Hunde verjagt" werden." Agrarchemikalien und Gensaatgut zerstörten die Böden, so Miguel Fernández, Chef des Natio- Fernández. "Wir machen uns Sorgen, nalen Forums der Familienlandwirt- dass auf dem uns verbleibendem schaft, dem Verband der bäuerlichen Land künftig nichts mehr wächst." Familienbetriebe, nennt noch andere (Ende/IPS/kb/2015) Gründe für die Verdrängung der Bauernfamilien wie Entwaldung, die Links: zum Teil auf den Sojaanbau zurück- http://www.ipsnoticizuführen ist, Klimawandel, der zu as.net/2015/03/la-soja-coloca-a-arschweren und häufigen Dürren und gentina-ante-varios-dilemas-agricoÜberschwemmungen führt, und Im- las/ mobilienspekulationen, Tourismus http://www.ipsund Agrobusiness. news.net/2015/03/the-dilemma-ofsoy-in-argentina/ "Die Möglichkeiten, mehr zu produzieren oder zu einer eigenen Parzel- © IPS-Inter Press Service Deutschle zu kommen, schwinden. Wir klei- land GmbH nen Bauern werden wie Hunde verjagt, man hat uns in die Ecke ge- Quelle: drängt", sagt er. Damit dies endlich IPS-Tagesdienst vom 12. März 2015 aufhöre, gelte es eine Reihe von Problemen zu lösen. "Das Monopol der http://www.schattenblick.de/ multinationalen Agrarchemiekoninfopool/politik/wirtsch/ zerne, die genmodifiziertes Saatgut pwag1714.html POLITIK / FINANZEN / INTERNATIONAL Ghana: 'Halsbrecherische' Verschuldung Kreditaufnahme in der Kritik Das Amt will versuchen, die LandIPSInter Press Service Deutschland GmbH flucht abzubremsen und eine MilliIPSTagesdienst vom 12. März 2015 on Farmen für fünf Millionen Menschen zu schaffen. "Wir brauchen 50 von Lisa Vives Jahre, um das, was in der Landwirtschaft zerstört wurde, wieder aufzu- New York, 12. März (IPS) Im April Ghanas Staatspräsident John Mahabauen", meint der Leiter der Behör- wird der Vorstand des Internationa- ma hatte den Darlehensvertrag mit len Währungsfonds (IWF) über einen dem IWF im letzten Monat unterde, Emilio Pérsico. Kredit von fast einer Milliarde US- zeichnet. Als Gegenleistung wird Doch Pérsico zufolge ist das eigent- Dollar für Ghana entscheiden. Bei sich die Regierung zu einigen, insbeliche Problem nicht das Soja, son- Kritikern lässt der stetig wachsende sondere für die Bürger schmerzhafdern die Agroindustrie. "Die größten Schuldenberg des politisch stabilen ten Maßnahmen gezwungen sehen. Konflikte, mit denen wir es zu tun Landes sämtliche Alarmglocken Diese beinhalten die Erhöhung der haben, drehen sich nicht um Soja", schrillen. Sie fürchten, dass sich der Benzinpreise, einen Einstellungsmeint er. "In Santiago del Estero ha- westafrikanische Staat in eine Schul- stopp beziehungsweise Entlassungen ben wir Schwierigkeiten mit Vieh- denfalle manövriert, aus der er nur im öffentlichen Dienst und die Abschaffung der Stromsubventionen. züchtern, in Río Negro mit Alfalfa-, schwerlich wieder herauskommt. Sa, 14. März 2015 www.schattenblick.de Seite 3 Elektronische Zeitung Schattenblick Wird der Plan erwartungsgemäß gebilligt, sollen die ersten 100 Millionen Dollar wenig später ausgezahlt werden. Berichten zufolge ist der Kredit erforderlich, um Programme zu finanzieren, durch die sich das Vertrauen der Investoren in die von häufigen Stromausfällen geplagte und schwächelnde ghanaische Wirtschaft wiedergewinnen lassen. Die IWF-Verhandlungen haben weitere Kreditvorhaben nach sich gezogen. So verhandelt Ghanas staatlicher Erdölkonzern GNPC derzeit mit privaten kommerziellen Kreditgebern inklusive dem international tätigen, niederländischen Rohstoffhandelsunternehmen 'Trafigura' um Darlehen in Höhe von 700 Millionen Dollar. Der Betrag ist der höchste, den GNPC seit Beginn der Ölproduktion im Jahr 2010 aufgenommen hat. Von der Ausbeutung des fossilen Energieträgers erhofft sich das Land Wohlstand für alle. Problem ist nur, dass die internationalen Erdölpreise gegenwärtig im Keller sind. Auch fehlt es an Kapazitäten, die bereits geförderten Ölmengen zu lagern. Schulden verharmlost Wie Ghanas Vizepräsident Kwesi Amissah-Arthur unlängst erklärte, sind "940 Millionen US-Dollar, über einen Zeitraum von drei Jahren gesehen, nicht viel Geld". Schließlich handele es sich lediglich um 300 Millionen Dollar pro Jahr, erklärte er unlängst auf einem regionalen Ministertreffen in Cape-Coast, einer ghanaischen Stadt am Golf von Guinea. "Allein die Kosten für die anstehenden Infrastrukturmaßnahmen sind höher als die Mittel, die wir vom IWF erhalten." Doch der wachsende Schuldenberg gibt vielen Anlass zu Sorge. So warnte der Minderheitenvertreter Osei Kyei Mensah-Bonsu Anfang Januar vor den Folgen der zunehmenden finanziellen Bürde. So sei Seite 4 der Schuldenberg seit 2008 von 2,6 Milliarden auf inzwischen 19,7 Milliarden Dollar angewachsen. "Anfang 2014 lag Ghanas Pro-Kopf-Verschuldung noch bei 582 Dollar. Ein Jahr später hat sie um 40 Prozent zugelegt", warnte er. "Wenn wir diese nicht nachhaltige Schuldenlast loswerden wollen, müssen wir dringend über die halsbrecherische Geschwindigkeit diskutieren, in der sich Ghana Geld leiht und die Kredite mit unseren natürlichen Rohstoffen Öl, Gold und Kakao absichert", so Nyarko. "Die herkömmliche Verfahrensweise, sich mit geliehenem Geld aus Armut und Ineffizienz zu befreien, funktioniert nicht." (Ende/IPS/kb/2015) Das größte Problem Ghanas lasse sich in den vier Buchstaben DEBT (Schulden) darstellen", sagte Stephen Nyarko vom Online-Nachrichtendienst 'Ghanaweb' und erinnerte daran, dass es nicht sehr lange her ist, dass IWF und Weltbank Ghana eine vielversprechende Wirtschaftsent- Link: wicklung vorausgesagt hatten. http://www.ipsnews.net/2015/03/debt-balloons-offIn der gesamten internationalen Fi- the-charts-in-ghana-angering-critics/ nanzpresse sei vom Aufstieg Ghanas die Rede gewesen, so Nyarko. Doch © IPS-Inter Press Service Deutschstattdessen sei der Wert der einst star- land GmbH ken neuen Landeswährung Cedi rasant gesunken, was wiederum die In- Quelle: flation befeuert habe. Für diejenigen IPS-Tagesdienst vom 12. März 2015 Ghanaer, die in den Cedi investiert hätten, sei der Währungsverfall mit http://www.schattenblick.de/ dem Verlust ihres Wohlstands und ihinfopool/politik/finanzen/ rer Ersparnisse einhergegangen. pfii0078.html POLITIK / REDAKTION / ASIEN USA heizen die Spannungen im Südchinesischen Meer an Washington will Hanoi als Verbündeten gewinnen Spätestens seit Hillary Clinton als US-Außenministerin in November 2011 mit einem aufsehenerregenden Artikel in der Zeitschrift Foreign Policy das 21. Jahrhundert zu "America's Pacific Century" erklärte und die ungehinderte Seefahrt durch das Südchinesische Meer zu einem "Nationalinteresse" Amerikas erhob, befinden sich die Vereinigten Staaten und die Volksrepublik China auf Kollisionskurs. Während China seine Marinestreitkräfte kräftig ausbaut, tun die USA wirklich alles, um die anderen Anrainerstaaten des Südchiwww.schattenblick.de nesischen Meers, allen voran Vietnam und die Philippinen, in Konfrontation gegenüber der Volksrepublik zu bringen. Darüber hinaus drängen die USA Japan und Indien dazu, die in China den übergroßen Rivalen um regionale Hegemonie betrachten, sich aktiv in die Seerechtsstreitereien am Südchinesischen Meer einzumischen. Auf der Grundlage der sogenannten Neun-Striche-Linie aus dem Jahr 1947 beansprucht China den größten Teil des Südchinesischen Meers, unSa, 14. März 2015 Elektronische Zeitung Schattenblick ter dem größere Öl- und Gasreserven vermutet werden, für sich. Nach dieser Auslegung wären die anderen Anrainerstaaten, Vietnam, Malaysia, Indonesien, Brunei und die Philippinen, was die jeweilige Exklusive Wirtschaftszone betrifft, praktisch auf ihre unmittelbaren Küstengewässer beschränkt, weswegen letztere sich dagegen sperren. Den Disput möchte China jeweils bilateral mit dem einzelnen Nachbarstaat regeln, um dabei seine wirtschaftliche Macht ausspielen zu können. Die anderen Streitparteien erhoffen für sich durch eine Internationalisierung des Problems sowie multilaterale Verhandlungen ein besseres Ergebnis zu erzielen. Hier werden sie von den USA in ihrer selbstauferlegten Rolle als globale Ordnungsmacht ermutigt. Als Manila deswegen im März 2014 - sehr zum Mißfallen Pekings - den Internationalen Seerechtsgerichtshof anrief, stammte das in Hamburg vorgelegte, mehr als 4.000seitige Memorandum der philippinischen Regierung nicht aus eigener Hand, sondern war von einer Anwaltskanzlei in den USA extra verfaßt worden. Wenige Wochen später im April schlossen die Philippinen und die USA anläßlich eines Besuchs Barack Obamas in Manila ein umfassendes Abkommen, das Enhanced Defense Cooperation Agreement (EDCA), das die Stationierung amerikanischer Kriegsschiffe, Militärflugzeuge und Landstreitkräfte in der Inselrepublik vorsieht. Im Mai führte die umstrittene Stationierung einer chinesischen Bohrinsel nahe der Paracel-Inseln zu einer drastischen Verschlechterung der Beziehungen zwischen Hanoi und Peking. In Vietnam wurden chinesische Fabriken bestreikt bzw. durch aufgebrachte Bürger zum Teil schwer beschädigt. Im Rahmen der Remilitarisierung Japans, die Tokio mit der angeblich größer gewordenen Verantwortung Nippons für Frieden und Sicherheit in der Welt begründet, erhalten demnächst Vietnam sechs und die PhilipSa, 14. März 2015 pinen zwei japanische Patrouillenboote. Vor kurzem hat die Regierung Shinzo Abes sogar die Möglichkeit von Patrouillenflügen der japanischen Luftwaffe über das Südchinesische Meer ins Spiel gebracht. Als Admiral Robert Thomas, Oberbefehlshaber der 7. US-Flotte, Ende Januar den japanischen Vorstoß begrüßte, löste dies Proteste seitens der Regierung in Peking aus. Derzeit werfen die USA und die Philippinen China wegen des Ausbaus einer Start- und Landebahn für Flugzeuge auf dem Riff Fiery Cross, das zur Inselgruppe Spratley gehört, auf das sowohl Peking als auch Manila Anspruch erheben, aggressives Vorgehen vor. Als Reaktion auf die chinesischen Baumaßnahmen hat Manila Ende Februar 16 chinesische Experten, die für das staatliche philippinische Stromnetz arbeiteten, zu Personen non grata erklärt und des Landes verwiesen. Etwa zur gleichen Zeit hielt sich Hanois Stellvertretender Premierminister und Außenminister Pham Binh Minh zu Gesprächen in Manila auf, bei denen es um die Gründung einer strategischen Partnerschaft - heißt Militärallianz - zwischen den Philippinen und Vietnam ging. Zum Abschluß einer elftägigen Arbeitsreise, bei der es unverhohlen um die Eindämmung Chinas ging und die auch Besuche in Australien, Neuseeland und den Philippinen einschloß, traf am Rose Gottemoeller, die im US-Außenministerium für Rüstungskontrolle und internationale Sicherheit zuständige Staatssekretärin, am 3. März zu Gesprächen mit der vietnamesischen Regierung in Hanoi ein. Bei dem Treffen trat Gottemoeller für eine verstärkte Zusammenarbeit Vietnams sowohl mit den USA als auch mit den Philippinen ein. Welche Folgen eine größere Annäherung des noch-kommunistischen Vietnam an die USA haben könnten, zeigt eine Eklusivmeldung der Nachrichtenagentur Reuters vom 11. März. Demnach haben die USA Vietnam darum gebeten, die Nutzung des Militärwww.schattenblick.de flughafens Cam Ranh Bay durch russische Langstreckenbomber für "provokative" Flüge über den amerikanischen Stützpunkt auf der westpazifischen Insel Guam zu beenden. Seit Jahrzehnten steht Rußland Vietnam als Verbündeter und Waffenlieferant zur Seite. Ohne die Hilfe Moskaus hätte Nordvietnam in der Mitte des 20. Jahrhunderts den Krieg gegen Südvietnam und die USA womöglich nicht gewonnen. Doch wenn es nach dem Willen Washingtons geht, sollen sich die Vietnamesen von Rußland, das die USA seit der Ukrainekrise noch vor China als Hauptbedrohung ansehen, abwenden. Der mögliche Kurswechsel in der Außenpolitik Hanois dürfte das Hauptgesprächsthema sein, wenn später in diesem Jahr Nguyen Phu Trong als erster Chefder regierenden Kommunistischen Partei Vietnams Washington besucht und von Obama im Weißen Haus mit allen Ehren empfangen wird. http://www.schattenblick.de/ infopool/politik/redakt/ asie820.html SCHACH - SPHINX Balsam für die Ohren Schachkünstler - Lebenskünstler, das klingt gut, das geht wie Balsam in die Ohren, es erhebt, weil es die Widersprüche in den Boden tritt, aber wie verhält es sich mit der Wirklichkeit? Ist eine Künstelei gegenüber dem Leben eine wirksame Methode, um den beißenden Gegensatz von Schein und Realität zu beseitigen. Viel Irriges ist von den antiken Griechen auf uns gekommen, glänzend im Gewand skurriler Weisheiten. Immer schon stand die Frage nach dem Sinn als Wächter vor der Tür in die Freiheit. Besinne dich, hieß es, kehr um, kehr um, kehr dreimal um. "Denn nichts Geringes steht hier auf dem Spiel; die Frage ist gerade (SB) Seite 5 Elektronische Zeitung Schattenblick die Art und Weise, wie das Leben des Menschen zu leben sei", behauptete ihr großer Philosoph Plato. Und die nach ihm kamen, glaubten seinen Worten. Auf unsere heutige Sprache übertragen und freigemacht von dem ethisch-moralischen Verwirrspiel, denn für Plato war diese Frage offenbar nichts anderes als ein "Spiel", lautet die Botschaft aus der Vergangenheit: "Jeder kriecht, wie er es verdient." Da bleibt wenig Raum für ernsthafte Überlegungen, kein Jota, möchte man sagen, denn die viel gerühmte "Art und Weise" zielt immer und ausschließlich vom denkenden Menschen weg, ist adressiert an die Umstände, denen sich der Mensch anzupassen hat. Kein schönes Konzept also, geschweigen denn ein weiterführendes. Die Widersprüche sind da, ungekünstelt, hart, man muß sie nicht lange suchen, wie Plato gerne sich und seiner Umwelt weismachen wollte. Nur der Angriff, das Anpacken bleibt dem in der Enge zum Streit der umfänglichsten Konsequenzen antretenden Menschen. Mit einem Angriff beendete auch unser Schachfreund Vigh die Partie gegen seinen Kontrahenten Györkös im heutigen Rätsel der Sphinx. Wie also gewann Weiß das "Spiel" in wenigen Zügen, Wanderer? Vigh Györkös Budapest 1982 Auflösung letztes SphinxRätsel: Meister Yanofsky baute auf seine beiden Läufer, sann kurz nach, und begann mit 1.Ld3xg6! einen siegbringenden Opferreigen. Meister Bobozow blieb kaum etwas anderes übrig, als nach 1...h7xg6 2.Te6xg6+ Kg8-f8 3.Sg5-e6+ Kf8-f7 4.Se6xd8+ Kf7xg6 5.Sd8xc6 wegen horrender Materialverluste aufzugeben. http://www.schattenblick.de/info pool/schach/schach/sph05412.html Seite 6 POLITIK / KOMMENTAR / HERRSCHAFT Liberaler Paternalismus - kein Widerspruch in sich ... (SB) Nicht autoritär bevormunden, sondern sanft manipulieren soll das Ziel einer Maßnahme der Bundesregierung sein, für die jüngst Expertinnen und Experten gesucht wurden, die über "hervorragende psychologische, soziologische, anthropologische, verhaltensökonomische bzw. verhaltenswissenschaftliche Kenntnisse" [1] verfügen sollen. Auch wenn der Vorstoß der Bundeskanzlerin, für wirksames Regieren auf Methoden behaviouristischer Art zu setzen, eher den Anschein vorsichtigen Experimentierens aufweist [1], verrät die Initiative doch, daß das notorische Mißtrauen gegenüber demokratischen Willensbildungsprozessen vor dem Hintergrund einer Krise, die andere europäische Bevölkerungen bereits massenhaft aufbegehren ließ, zu "proaktiven" Interventionen Anlaß gibt. Die Menschen mit der Technik des Nudging (Anstupsen) zu Handlungen zu bewegen, die sie von sich aus nicht vollzogen hätten, erscheint nicht als bahnbrechende Innovation, sondern dem kleinen Einmaleins der Werbewirtschaft entnommen. Neu am Einsatz unterschwelliger Verhaltensmanipulationen, die etwa energiesparende oder gesundheitsfördernde Auswirkungen haben sollen, ist lediglich das Eingeständnis, zu einer administrativen Maßnahme greifen zu wollen, die im demokratischen Verfassungsstaat eigentlich nicht vorgesehen ist. Doch auch hier sind die Übergänge fließend, werden doch seit jeher fragwürdige Entscheidungen wie die Refinanzierung überschuldeter Banken aus Steuermitteln oder die Einführung einer von Verzinsung abhängigen kapitalgedeckten Rente als Ausdruck vernünftiger Politik ausgewiesen. Die darin enthaltene Ratio kapitalistischer Vergesellschaftung, die Menschen für das www.schattenblick.de Erreichen nationaler Wirtschaftsziele mit ihrer materiellen Existenz in die Pflicht zu nehmen und damit ihre Bereitschaft zum sozialen Widerstand zu schwächen, bleibt demgegenüber exklusives Herrschaftswissen. Die nun diskutierte Frage, ob es sich beim Nudging nicht um eine illegitime Form der Gängelung handelt, kann sich nur denjenigen stellen, die daran glauben, daß eine kapitalistische Klassengesellschaft nicht von vornherein auf sozialökonomischen Gewaltverhältnissen basiert. Nicht umsonst entspringen Konzepte wie das des Liberalen Paternalismus, das der Technik des Nudging zugrundeliegt, dem strategischen Arsenal einer sozialtechnokratischen Elite, der die sozialen Widersprüche ihrer Gesellschaft allzu bewußt sind, als daß sie den von sich selbst beanspruchten Freiheitsethos allen Menschen zubilligte. Der Verhaltensökonom Richard Thaler und der Verfassungsund Verwaltungsrechtler Cass Sunstein, der während der ersten ObamaAdministration das Office of Information and Regulatory Affairs (OIRA) im Weißen Haus leitete, propagieren ein positives Verständnis des Paternalismus im Sinne dessen, daß er "Wahlmöglichkeiten auf eine Weise zu beeinflussen sucht, die für die Wählenden vorteilhafter sind, als sie es selbst beurteilen würden". [2] Die Anmaßung, besser als die Menschen selbst zu wissen, was für sie gut ist, ist Kern aller demokratisch bemäntelten Herrschaftsstrategien autoritären Zuschnitts. Die neoliberale Doktrin vom Staat als Unternehmen und seinen Funktionseliten als Managern desselben setzt die Inanspruchnahme einer Definitionsmacht voraus, die auf den Kommandohöhen kapitalistischer Herrschaft in Sa, 14. März 2015 Elektronische Zeitung Schattenblick Handlungsanweisungen verwandelt wird, die die Vergeblichkeit in staatstragenden Fensterreden beschworener demokratischer Ideale nicht besser belegen könnten. Um keinen vermeidbaren Widerstand zu provozieren, existiert bereits ein gut ausgebautes Instrumentarium des Akzeptanzmanagements. Mit hochentwickelten PR-Techniken des Greenoder Pinkwashing, der demoskopischen Inszenierung vermeintlicher Mehrheiten oder Mediationsstrategien wie Bürgerbeteiligung oder Sozialpartnerschaft werden Bündnisse geschmiedet, die selbst das Führen neuer Staatenkriege möglich machen sollen. So liberal sich dieser Paternalismus auch geben mag, bleibt er ein in Zuckerwatte gewickelter Knüppel, der spätestens dann blank gezogen wird, wenn das in jeder Lebens- und Sterbenslage teilbare Marktsubjekt zum kollektiven Widerstand übergeht. abarbeitet und damit eine marktideologisch fundierte Konformität schafft, laut der der Mensch mit privatwirtschaftlicher Isolation und sozialdarwinistischer Selbstbehauptung die beste Wahl für sein Leben trifft, will der Liberale Paternalismus Abweichungen von einer Norm beseitigen, in denen noch der Funke des Aufbegehrens gegen die totale Unterwerfung unter die technologische und ökonomische Verfügbarkeit des Menschen glimmt. Um einen Nutzen zu legitimieren, der immer nur denjenigen zugute kommt, die ihn als allgemeines Ziel von Staat und Gesellschaft bestimmen und durchsetzen können, werden die Verluste, die er erzeugt, individualpsychologisch pathologisiert und den Expertinnen und Experten sozialstrategischer Regulation überantwortet. Versorgungsbedürftigen, der das Vermögen, sich als solche zu begreifen und Widerstand gegen die Imperative paternalistischer Realpolitik zu entfalten, längst ausgetrieben wurde. Die Menschen in den Griff administrativer Verhaltensregulation zu nehmen, bezweckt denn auch nichts anderes, als die unterstellte Alternativlosigkeit herrschender Verhältnisse so unumkehrbar zu machen, daß nicht einmal mehr der Gedanke an ihre Überwindbarkeit aufkommen kann. Anmerkungen: [1] http://www.welt.de/wirtschaft/article138326984/Merkelwill-die-Deutschen-durch-Nudgingerziehen.html [2] http://en.wikipedia.org/wiWie irrational die Unterwerfung un- ki/Soft_paternalism#cite_note-3 ter den jeweils Stärkeren tatsächlich Wie eine Verhaltensökonomie, die ist, zeigt das in die Länge ganzer Gehttp://www.schattenblick.de/ sich an angeblich irrationalen Ent- nerationen gestreckte Elend einer infopool/politik/kommen/ scheidungen des Homo oeconomicus Klasse von Lohnabhängigen und herr1710.html BÜRGER/GESELLSCHAFT / FAKTEN / INTERNATIONAL Korea: Frauenfriedensmarsch durch Demilitarisierte Zone geplant IPSInter Press Service Deutschland GmbH IPSTagesdienst vom 12. März 2015 von Valentina Ieri Eine Gruppe internationaler Friedensfrauen will am 24. Mai mit einem Marsch durch die Demilitarisierte Zone (DMZ) zwischen Nord- und Südkorea für Frieden und Wiedereinigung der beiden verfeindeten Bruderstaaten werben. Frieden und Abrüstung geplanten Aktion, Christine Ahn, erklärte, werben die Frauen für ein neues Kapitel in der koreanischen Geschichte, das einen Dialog, gegenseitiges Verständnis und Versöhnung möglich machen soll. "Unser Marsch verfolgt die Absicht, den koreanischen Familien beizustehen, die durch eine künstliche Wie die Hauptorganisatorin der für und menschengemachte Teilung ausden Internationalen Frauentag für einandergerissen wurden." New York, 12. März (IPS) Sa, 14. März 2015 www.schattenblick.de Die Ankündigung erfolgte im Rahmen der 59. Sitzung der Frauenrechtskommission, die vom 9. bis 20. März in New York stattfindet. 30 Frauen, unter ihnen Autorinnen, Aktivistinnen und Religionsführerinnen sowie die beiden Friedensnobelpreisträgerinnen Mairead Maguire und Leymah Gbowee haben ihre Teilnahme an dem Friedensmarsch zugesagt. Die Koreaner auf beiden Seiten der Grenze warten bis heute auf ein offizielles Friedensabkommen und aufdie Wiedervereinigung. Bisher gilt lediglich das Waffenstillstandsabkommen von 1953, das letztlich die Teilung der koreanischen Halbinsel in Nord- und Südkorea herbeigeführt hatte. Die Friedensfrauen wollen ihren Marsch in der nordkoreanischen Seite 7 Elektronische Zeitung Schattenblick Hauptstadt Pjöngjang beginnen und sich dann in Richtung Süden bewegen. Nachdem sie die DMZ überquert haben, wollen sie sich mit südkoreanischen Frauen im südkoreanischen Seoul treffen, wo sie ein internationales Friedenssymposium abhalten werden. Selbst wenn die offizielle Zustimmung ausbleibt, will die Gruppe ihre Bemühungen um eine Verringerung der militärischen Ausgaben beider Seiten zugunsten sozialer und ökologischer Projekte fortsetzen. "Wir wollen, dass die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nachlassen, die auf der ganzen Welt zu spüren sind. Und wir wollen, dass Frauen Unterstützung Nordkoreas, wenn auf allen Ebenen am Friedensprozess die Bedingungen stimmen beteiligt werden", betonte Ahn. Schätzungen zufolge könnte das Land bis zu zehn der weltweit etwa 16.300 atomaren Sprengköpfe besitzen. Südkorea, das zum wirtschaftlich erfolgreichsten Staat der Erde aufgestiegen ist, steht unter dem atomaren Schutzschirm der USA. Die Aktivistinnen wollen in Kürze UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, die USA und die koreanische Regierung in einer Online-Petition dazu auffordern, die notwendigen Schritte Wie die Professorin Chung Hyun zu unternehmen, die einer friedlichen Kyung am 'Union Theological Semi- Wiedervereinigung förderlich sind. nary' in New York erklärte, haben ei- (Ende/IPS/kb/2015) ne atomare Aufrüstung und gegenseitige Dämonisierung zu sozialen Link: und kulturellen Brüchen zwischen http://www.ipsnews.net/2015/03/womenNord- und Südkorea geführt. Es sei walk-for-peace-in-the-korean-peninsula/ deshalb wichtig, auf der koreanischen Halbinsel den Gedanken der © IPS-Inter Press Service Deutschland GmbH Ganzheitlichkeit voranzubringen und für ein Demokratieverständnis Quelle: IPS-Tagesdienst vom 12. März 2015 zu werben. "Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Überquerung der militarisiertesten aller Grenzen kein einfaches Unterfangen ist", erklärte Ahn und fügte hinzu, dass man sich derzeit um die Zustimmung beider Regierungen und der UN bemühe. Die Gruppe hat den eigenen Angaben zufolge im letzten Jahr ein Schreiben aus Pjöngjang erhalten, in dem die Regierung dem Marsch unter Vorbehalt ihre Unterstützung zusagte. Doch angesichts der derzeitigen Spannungen ist es gut möglich, dass Seit dem Ende des Korea-Kriegs von die Aktion Pjöngjang nicht opportun 1950 bis 1953 hat sich Nordkorea zu erscheint. einer atomaren Gefahr entwickelt. http://www.schattenblick.de/ infopool/buerger/fakten/ bfai0193.html UMWELT / MEINUNGEN / LAIRE Marktmacht des Konzernsaatguts ungebrochen EUKommission zieht Entwurf für eine Verordnung zur Vermarktung von Saatgut zurück (SB) - Die EU-Kommission hat vor kurzem ihren Entwurf für eine neue Saatgutverordnung formell zurückgezogen. Bereits vor einem Jahr war dieser vom EU-Parlament mit großer Mehrheit abgelehnt worden. Damit scheint eine breite Kampagne von Nichtregierungsorganisationen und Verbänden gegen das Vorhaben nun endlich von Erfolg gekrönt. [1] se ablehnen, nicht die gleichen sein. Indem nun die EU-Kommission unter ihrem neuen Vorsitzenden JeanClaude Juncker entschieden hat, keine überarbeitete Version der Verordnung vorzulegen, sondern es sich vorbehält, noch in dieser Legislaturperiode einen neuen Entwurf zu präsentieren, hat dies zwar zur Folge, daß dann auch NGOs angehört werden müssen; das könnte man als Allerdings dürften die Gründe, wes- einen ersten Erfolg der Zivilgesellwegen die EU-Kommission die Ver- schaft deuten. Doch erstens birgt so ordnung zurückzieht und NGOs die- eine Partizipation die Gefahr, daß Seite 8 www.schattenblick.de kritische Positionen verwässert und schließlich vereinnahmt werden, und zweitens könnte die unter anderem vom EU-Parlament vorgebrachte Kritik, der Entwurf sei zu bürokratisch und würde die Kommission mit allzu weitgehenden Befugnissen ausstatten [2], eine Straffung der Gesetze auslösen, durch die letztlich das Konzernsaatgut gestärkt wird. Anfang der 1980er Jahre existierten weltweit noch etwa 1000 Saatzuchtunternehmen, von denen jedes einen Sa, 14. März 2015 Elektronische Zeitung Schattenblick Weltmarktanteil von nicht mehr als ein Prozent besaß. Heute entfallen auf die drei größten Konzerne über 50 Prozent der Saatgutproduktion, auf die größten zehn sogar 70 bis 80 Prozent. In den letzten 100 Jahren sind in den EU-Ländern 90 Prozent der Saatgutsorten verschwunden. Der alte Entwurf hätte sowohl die Monopolisierung als auch den Verlust an Biodiversität verstärkt, was vermuten läßt, daß der neue Entwurf von seiner Grundausrichtung her nicht anders aussehen wird als der alte. Jedenfalls ist nicht erkennbar, was in der Zwischenzeit bei der EUKommission einen historischen Kurswechsel bzw. eine radikale Trendumkehr hätte auslösen können. Nach wie vor gilt, daß die Brüsseler Behörden die ab dem Jahr 1966 beschlossenen zwölf Richtlinien zum Saatgutrecht zusammenfassen wollen. Damit ist kein Sortenschutz gemeint, mit dem patentrechtliche Fragen behandelt werden, sondern eine Saatgut-Normierung für die Marktzulassung. Jede Sorte wird nach DUSRichtlinien bewertet. Das Akronym steht für englisch "distinct" (unterscheidbar), "uniform" (einheitlich) und "stable" (beständig) und bedeutet, daß sich eine neue Sorte von anderen unterscheiden muß, die Pflanzen einer Sorte weitgehend einheitlich sind und auch von einer Generation zur nächsten keine größeren Abweichungen auftreten. Selbst die NGOs und kleinen Saatgutzüchter verschließen sich einer Vereinheitlichung der Gesetzgebung nicht wenngleich nicht um den Preis des Verlusts an Biodiversität. In dieser gesellschaftlichen Auseinandersetzung stehen sich zwei grundverschiedene Interessen, die unterschiedliche Herangehensweisen hervorgebracht haben, gegenüber. Auf der einen Seite die großen Agrokonzerne, gut vernetzt mit der EU-Administration, denen es aus verschiedenen Gründen relativ leicht fällt, die DUS-Richtlinien zu erfülSa, 14. März 2015 len. Dieser Seite wären auch die Saatgutbanken zuzuschlagen, wie sie beispielsweise auf Spitzbergen zur Bewahrung von Samen aus der ganzen Welt eingerichtet wurden. Die Betreiber machen dies durchaus in dem Selbstverständnis, daß sie damit die Biodiversität schützen. Doch gegen solche Saatgutbanken spricht, daß die Verfügungsgewalt über dieses "Erbe" der Menschheit in den Händen weniger Personen oder Institutionen liegt. Das Recht auf Nahrung ist ein Menschenrecht, was bedeutet, daß die Kontrolle über das Saatgut Menschenrechtsfragen berührt. Einen anderen Einwand brachte der Saatgutexperte Andreas Riekeberg von der "Kampagne für Saatgut-Souveränität" im Gespräch mit dem Schattenblick vor: "Das so konservierte Saatgut kann nicht mit den aktuellen klimatischen Entwicklungen oder Pflanzenkrankheiten, Schädlingen oder Parasiten beispielsweise, Schritt halten." [3] Bei einem anderen Modell zur Bewahrung der Biodiversität wird nämlich das getan, was Landwirte traditionell von jeher machen: Sie nutzen das Saatgut - jedoch nicht als "Bankguthaben". Riekeberg: "Die Nutzung hat unendlich viele Vorteile gegenüber der Genbank-Erhaltung. Sie kann an vielen verschiedenen Plätzen gleichzeitig erfolgen, und unter den vielen unterschiedlichen Bedingungen entwickelt sich das Saatgut in verschiedene Richtungen, weil es sich immer wieder neu anpassen muß." mehrt. Dieses Wissen und diese Fertigkeiten muß man pflegen, sonst wird es vergessen, und man muß sie an andere weitergeben." Der von den Agrounternehmen verbreiteten Vorstellung, daß die industriell hergestellten Sorten eine höhere Produktivität aufweisen, hält Dr. Susanne Gura, Vorsitzende des bundesweiten Vereins zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN), entgegen: "Produktivität ist hier eine Frage der Definition. Beim traditionellen Reisanbau in Asien ist es noch üblich, alles mögliche in einem Reisfeld zu kultivieren, nicht nur Reis. Reis ist überwiegend Naßreis, das heißt er wächst die ersten Monate unter einem Wasserspiegel. In diesem Wasser werden aber auch Fische und Enten gehalten, darüber hinaus gibt es darin Wassergemüse. Eine Untersuchung aus Japan hat ergeben, daß etwa 3.000 verschiedene Arten in so einem Reisfeld existieren. Und davon wird ein großer Teil ebenfalls für die Ernährung genutzt. (...) Es wird überhaupt nicht mehr über die tausend anderen Dinge gesprochen, die auch in Reisfeldern wachsen. Bei der industriellen Landwirtschaft wächst das nicht mehr. Von der damit verbundenen Chemie-Anwendung gehen die Fische ein. Die Enten dürfen gar nicht in die Nähe der Felder kommen, solange dort Pestizide angewendet werden." [3] Sollte die EU-Kommission demnächst Konsultationen anberaumen und auch die Interessen der NGOs und kleineren Saatzüchter berücksichtigen, dann bedeutet das nicht, daß sich diese gegen die Agrokonzerne durchsetzen. Bestenfalls wird die EU-Kommission einen Kompromiß anstreben. Die Grundsatzfrage wird höchstwahrscheinlich gar nicht mehr gestellt: Wozu überhaupt eine Marktzulassung? Riekeberg, Pastor aus Wolfenbüttel, macht auf einen weiteren Vorteil dieses Produktionsmodells aufmerksam: "Es geht auch nicht allein um Saatgut. Ganz wichtig ist auch, daß es bei der Nutzung durch vieler Leute Hände geht. Um Saatgut zu erhalten, muß es Menschen geben, die wissen, wie man damit umgeht, wie Bei der Aufstellung der DUS-Richtman es anbaut, verwendet und ver- linien geht es vordergründig um den www.schattenblick.de Seite 9 Elektronische Zeitung Schattenblick Schutz der Pflanzengesundheit, der SPORT / BOXEN / MELDUNG sichergestellt werden soll. Das Argument sticht jedoch nicht, bietet doch genau die Saatvielfalt die Ist der Ring überall der gleiche? größten Chancen, Pflanzenkrankheiten eindämmen zu können. Und das ganz ohne Chemiecocktail von Andre Dirrells Promoter ersteigert Heimvorteil oben. Umgekehrt können auch ingegen James DeGale dustrielle Hochertragssorten anfällig gegenüber Krankheiten sein, was die Züchter zwänge, neue Sor- Nachdem der Brite Carl Froch den können. [1] Dabei handelt es sich ten zu erschaffen, also auf die Viel- Gürtel der IBF zurückgegeben hat, freilich um einen Bruttobetrag, von kämpft sein Landsmann James De- dem unter anderem der Anteil der falt zurückzugreifen. Gale gegen den US-Amerikaner Promoter und Trainer sowie weiteVor allem wird mit den DUS-Richt- Andre Dirrell um den vakanten Ti- re Unkosten der Betreuung abgelinien der Patentierbarkeit von tel dieses Verbands im Supermittel- führt werden müssen. Pflanzen zugearbeitet. Das ist das gewicht. In zähen Verhandlungen Gegenmodell zur Praxis von klei- um die Modalitäten konnten die Al Haymon wird den Titelkampf nen Saatgutzüchtern, die Saatgut beiden Lager keine Einigung erzie- wahrscheinlich im April in seiner tauschen und weiterzüchten. Ein len. DeGales Promoter Eddie Hearn Serie "Premier Boxing Champions" Agrokonzern jedoch kann sich sein von Matchroom wollte das Duell veranstalten, wobei der übertragenSaatgut nur dann patentieren lassen am 25. April in England austragen, de Sender noch nicht feststeht. Den und behält nur dann die Verfü- doch lehnte Dirrell dies ab. Der Statuten der IBF entsprechend ist gungsgewalt darüber, wenn die Amerikaner hatte 2009 im Rahmen Warriors Boxing eine Frist bis 25. Sorte stabil bleibt. Wegen des des Super-Six-Turniers bei seinem März gesetzt, dem Verband die unRückziehers der EU-Kommission Auftritt in Nottingham gegen Carl terschriebenen Verträge für den müssen die Konzerne nicht um ihre Froch schlechte Erfahrungen ge- Kampf vorzulegen, der binnen 90 Marktmacht bangen, da zunächst macht. Er unterlag über zwölf Run- Tagen durchgeführt werden muß. alles beim alten bleibt. Eine radika- den knapp nach Punkten, worauf er le Trendumkehr durch die Politik ist der Auffassung war, das Kampfge- Der Ausgang der Versteigerung ist richt habe den Luftlöcher schlagen- ein herber Rückschlag für James nicht zu erwarten. den und zu regelwidrigen Mitteln DeGale und seinen Promoter, die greifenden Lokalmatador bevor- einen Heimvorteil vor großer Kulisse erhofft hatten. In den sauren teilt. Anmerkungen: Apfel beißend erklärte der 29jähriAls die Gespräche gescheitert wa- ge Titelaspirant, daß der Boxring [1] http://www.eu-koordination.de/umweltnews/news/landwirt- ren, setzte die IBF an ihrem Sitz in überall der gleiche sei und der Ausschaft-gentechnik/3063-eu-saatgut- Springfield, New Jersey, wie üblich tragungsort letztlich keine Rolle eine Versteigerung der Austra- spiele. Er werde dennoch Geverordnung-vom-tisch gungsrechte an, bei der sich Leon schichte schreiben und sich den Margules von Warriors Boxing mit Gürtel der IBF sichern. Eddie Hearn [2] http://www.europarl.euroeinem Gebot von 3,1 Millionen stieß mit den Worten ins gleiche pa.eu/news/de/news-room/content/20140307IPR38202/html/Par- Dollar, das er im Auftrag von Dir- Horn, James werde in die USA reilament-lehnt-Saatgutverordnung-ab rells Berater Al Haymon abgegeben sen und mit der Trophäe nach Hauhatte, deutlich gegen die 2,105 Mil- se zurückkehren. lionen Eddie Hearns durchsetzte. [3] http://schattenblick.com/infopool/umwelt/report/umri0054.html Damit hat der in Flint, Michigan, le- Für James DeGale, der beim Boxbende Andre Dirrell Heimrecht und turnier der Olympischen Spiele wird voraussichtlich in Detroit ge- 2008 in Beijing eine Goldmedaille gen den Briten antreten. Da um gewonnen hatte, werden im Profilaeinen vakanten Titel gekämpft wird, ger 20 Siege und eine Niederlage http://www.schattenblick.de/ kommt es zu einer Aufteilung der notiert, die er 2011 gegen seinen infopool/umwelt/meinung/ Gesamtbörse im Verhältnis 50:50, Landsmann George Groves bezoumme246.html so daß die Kontrahenten mit je 1,55 gen hat. Seither konnte er zehn Millionen Dollar die bislang höchs- Kämpfe in Folge gewinnen, wobei te Gage ihre Karriere einstreichen er freilich keinen erstklassigen Seite 10 www.schattenblick.de Sa, 14. März 2015 Elektronische Zeitung Schattenblick Gegner vor den Fäusten hatte. Im Mai 2014 setzte er sich in der vierten Runde gegen Brandon Gonzales aus den USA durch und wurde damit neuer Pflichtherausforderer des IBF-Weltmeisters. Sein Wunsch, sich mit Carl Froch zu messen, erfüllte sich nicht, da es sein prominenter Landsmann ablehnte, gegen den aus seiner Sicht weit unter ihm einzustufenden Kandidaten anzutreten. Um die Wartezeit zu überbrücken, kämpfte DeGale im November gegen Marco Antonio Periban, dem er in der dritten Runde das Nachsehen gab. Der 31 Jahre alte Andre Dirrell hat eine Bronzemedaille in seinem Trophäenschrank, die er bei der Olympiade 2004 in Athen gewann. Seine Bilanz von 24 Siegen und einer Niederlage gegen Carl Froch, der damals WBC-Weltmeister war, sieht ähnlich wie die seines kommenden Gegners aus. Er hat jedoch mit namhafteren Kontrahenten im Ring gestanden und zuletzt sechs Kämpfe in Folge gewonnen, wobei er zwischenzeitlich aufgrund einer Verletzung und Streitigkeiten mit seinem Promoter für eine längere Frist außer Gefecht war. Nachdem er im vergangenen Jahr bei Al Haymon unterschrieben hatte, bekam seine Karriere neuen Schwung. Er bestritt zwischen August und Dezember drei Auftritte, bei denen er sich in noch besserer Verfassung als vor seiner Zwangspause präsentierte. [2] Wenngleich DeGales Aussage, daß der Ring überall der gleiche sei, in gewisser Weise zutrifft, ist der Heimvorteil doch zumindest im Falle einer relativ knappen Punktwertung nicht zu unterschätzen, wovon Dirrell ein Lied singen kann. Während der Brite den Rückhalt seiner begeisterungsfähigen Fangemeinde bitter nötig hätte, trifft das nicht in gleichem Maße für seinen Gegner zu. Dirrell gilt als erfahrener, technisch versierter und wesentlich beweglicher als DeGale, so daß er diesen KontraSa, 14. März 2015 henten wohl auch in England klar se Zögern Carl Frochs und den auf besiegen würde. dem deutschen Nebengleis rangierenden WBO-Titel seit geraumer Zeit James DeGale kann zwar gehörig stagniert. austeilen, boxt aber so langsam und statisch, daß er einen wendigen Gegner wie Dirrell kaum entscheidend Anmerkungen: treffen kann. Man rechnet daher mit einem einseitig verlaufenden Kampf, [1] http://espn.go.com/boxing/stoden der US-Amerikaner mit seinen ry/_/id/12457256/andre-dirrell-seschnellen Händen und behenden cures-home-field-james-degale-titleAusweichmanövern diktiert, wo- fight möglich sogar vorzeitig zu seinen Gunsten entscheidet. Sollte er sich [2] http://www.boxingnews24.wie erwartet durchsetzen, schlösse er com/2015/03/degale-not-worriedzu seinem jüngeren Bruder Anthony about-fighting-dirrell-in-americaDirrell auf, der den WBC-Titel im im-still-making-history/#moreSupermittelgewicht hält. Gemeinsam 189205 könnten die beiden diese Gewichtsklasse dominieren und wieder in Behttp://www.schattenblick.de/ wegung bringen, die durch die lange infopool/sport/boxen/ Untätigkeit Andre Wards, das endlosbxm1655.html Hinweis: SPORT / BOXEN / MELDUNG Der Kampf der Kämpfe und vieles andere mehr Vorschau auf ausgewählte Profikämpfe der kommenden Wochen 14. März: Sergej Kowaljow gegen Jean Pascal 14. März: Wjatscheslaw Hlaskow gegen Steve Cunningham 21. März: Jürgen Brähmer gegen Robin Krasniqi 28. März: Kell Brook gegen Ionut Dan Ion 28. März: Lucas Matthysse gegen Ruslan Prowodnikow 28. März: Nonito Donaire gegen William Prado 4. April: Adonis Stevenson gegen Sakio Bika 4. April: Artur Beterbijew gegen Gabriel Campillo 11. April: Danny Garcia gegen Lamont Peterson 11. April: Andy Lee gegen Peter Quillin 18. April: Julio Cesar Chavez gegen Andrzej Fonfara 24. April: Anthony Dirrell gegen Badou Jack 25. April: Wladimir Klitschko gegen Bryant Jennings 25. April: James DeGale gegen Andre Dirrell 2. Mai: Floyd Mayweather gegen Manny Pacquiao 9. Mai: Saul Alvarez gegen James Kirkland 9. Mai: Omar Figueroa gegen Ricky Burns http://www.schattenblick.de/ infopool/sport/boxen/ sbxm1647.html www.schattenblick.de Seite 11 Elektronische Zeitung Schattenblick ______I n h a l t_________________________________Ausgabe 1401 / Samstag, den 14. März 2015_______ POLITIK - WIRTSCHAFT POLITIK - FINANZEN POLITIK - REDAKTION SCHACH-SPHINX POLITIK - KOMMENTAR BÜRGER/GESELLSCHAFT UMWELT - MEINUNGEN SPORT - BOXEN DIENSTE - WETTER Industriell betriebener Sojaanbau Gift für kleinbäuerliche Familienbetriebe (IPS) Ghana - "Halsbrecherische" Verschuldung, Kreditaufnahme in der Kritik (IPS) USA heizen die Spannungen im Südchinesischen Meer an Balsam für die Ohren Liberaler Paternalismus - kein Widerspruch in sich ... Korea - Frauenfriedensmarsch durch Demilitarisierte Zone geplant (IPS) Marktmacht des Konzernsaatguts ungebrochen Ist der Ring überall der gleiche? Und morgen, den 14. März 2015 Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite 1 3 4 5 6 7 8 10 12 DIENSTE / WETTER / AUSSICHTEN Und morgen, den 14. März 2015 +++ Vorhersage für den 14.03.2015 bis zum 15.03.2015 +++ Es frischt auf mit starken Winden, wolkig, trüb' und Sonne selten, viele Leute nicht zu finden in Jeans Wald- und Wiesenwelten. © 2014 by Schattenblick IMPRESSUM Elektronische Zeitung Schattenblick Diensteanbieter: MA-Verlag Helmut Barthel, e.K. 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