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IPS / Kooperationspartner
1 MEDIZIN GESUNDHEITSWESEN:
Lateinamerika - Soziale Ungleichheit größtes Hindernis im Kampf gegen Kindersterblichkeit (IPS)
3 POLITIK - WIRTSCHAFT:
Afrika - Wachstum mit Hilfe erneuerbarer Energien (IPS)
5 UMWELT INTERNATIONALES:
Guyana - 'Kornkammer der Karibik'
bereitet sich auf Klimagefahren vor
(IPS)
SPORT / BOXEN
Dillian Whyte wünscht sich
Anthony Joshua
(SB) ­ Dillian Whyte würde im Sep-
tember am liebsten seinen Landsmann Anthony Joshua vor die Fäuste
bekommen, um den aufstrebenden
Jungstar des britischen Schwergewichts wie schon zu Amateurzeiten
auf die Bretter zu schicken. Beide
Boxer sind im Profilager ungeschlagen, wobei Whyte vierzehn Gegner
besiegt und Joshua dreizehn geschlagen hat. Während letzterer
sämtliche Auftritte vorzeitig gewonnen hat, mußte der 27jährige Whyte
dreimal über die Distanz gehen. Wie
Whyte ankündigt, wisse er genau,
wie er Joshua in die Knie zwingen
könne. Man dürfe sich nicht in die
Seile drängen lassen, sondern müsse
ihn in der Ringmitte mit wuchtigen
Schlägen ... (Seite 7)
Elektronische Zeitung Schattenblick
Samstag, 13. Juni 2015
Lateinamerik: Soziale Ungleichheit größtes Hindernis im
Kampf gegen Kindersterblichkeit
IPS­Inter Press Service Deutschland GmbH
IPS­Tagesdienst vom 10. Juni 2015
von Marianela Jarroud
res die Todesfälle bei unter Fünfjährigen um zwei Drittel gegenüber den
Vergleichswerten von 1990 zu verringern. Das sei ein gewaltiger Erfolg, räumt Luisa Brumana, Gesundheitsberaterin im Büro des Weltkinderhilfswerks UNICEF in Panama-Stadt, ein.
Gleichzeitig weist sie daraufhin, dass
die Entwicklung in den verschiedenen Staaten unterschiedlich verlaufen
sei. Auch wenn der nationale Durchschnittswert in manchen Fällen gut
sei, würden die Unterschiede in der
Region mit der weiterhin größten Ungleichheit deutlich sichtbar.
In Chile, wo das Bruttoinlandsprodukt mehr als 277 Milliarden USVorsorgeuntersuchung eines zehn­ Dollar beträgt, steht laut der Stiftung
Sol einem Kind in einer wohlhabenmonatigen Kleinkindes in Bolivien
den Familie 8.000 Mal mehr Geld
Bild: © Franz Chávez/IPS
zur Verfügung als einem Kind, das in
SANTIAGO DE CHILE (IPS) - Die Armut aufwächst. Dieses Gefälle
Fortschritte, die Lateinamerika bei zeigt sich insbesondere in den Bereider Senkung der Kindersterblichkeit chen Bildung und Gesundheit.
vorweisen kann, werden von internationalen Institutionen als vorbildlich So starben beispielsweise im Jahr 2002
hervorgehoben. Doch das Gefälle so- in einem staatlichen Krankenhaus in
wohl zwischen den einzelnen latein- Viña del Mar, 140 Kilometer nordöstamerikanischen Ländern und als auch lich von Santiago de Chile, fünf Frühchen aus armen Familien infolge eines
innerhalb der Regionen ist riesig.
septischen Schocks, weil die FormulaDie Region hat das vierte Millenni- Kost, mit der sie künstlich ernährt worumsentwicklungsziel der Vereinten den waren, durch Abwasser verunreinigt
Nationen erreicht, bis Ende des Jah- war, das von der Decke herabtropfte.
Elektronische Zeitung Schattenblick
Säuglingssterblichkeit von 54 auf Eine Familie in einer ländlichen Re19 pro 1.000 Lebendgeburten ver- gion, die nicht in der Nähe eines
ringert
Krankenhauses lebe, habe größere
Probleme damit, den Zeitrahmen
Laut UNICEF ging in Lateinameri- für Impfungen einzuhalten, erläuka die Sterblichkeitsrate bei unter tert Brumana. Zudem seien die KoFünfjährigen zwischen 1990 und sten der Gesundheitsversorgung für
2013 um 67 Prozent zurück. Damit einkommensschwache Haushalte
hat die Region gemeinsam mit Asi- zu hoch.
en und dem Pazifikraum den größten
Schritt nach vorn getan. Wie eine Die niedrigsten regionalen KinAuswertung der Fortschritte auf dem dersterblichkeitsraten von weniger
Weg zu den Millenniumszielen er- als zehn pro 1.000 Lebendgeburgab, hat Lateinamerika die Zahl der ten in der Region verzeichnen laut
Todesfälle bei Kleinkindern von 54 dem UNICEF-Fortschrittsbericht
auf 19 pro 1.000 Lebendgeburten re- 'Committing to Child Survival: A
duziert.
Promise Renewed' von 2014 fünf
Länder: Kuba, Chile, Antigua und
Diese Entwicklung wird unter ande- Barbuda, Costa Rica und St. Kitts
rem auf das Wirtschaftswachstum in und Nevis. Am anderen Ende der
der Region zurückgeführt. Etwa 70 Skala stehen Haiti, Bolivien, GuMillionen Menschen fanden in den yana, Guatemala und die Dominivergangenen zehn Jahren einen Weg kanische Republik. In Haiti, dem
aus der Armut, wie die UN-Agraror- ärmsten Staat Lateinamerikas,
ganisation FAO Ende Mai mitteilte. starben im Jahr 2013 73 von je-
Departement Chocó war laut Statistiken von 2011 die Sterblichkeit
bei den unter Fünfjährigen mit 30,5
pro 1.000 Lebendgeburten fast drei
Mal höher als in der Hauptstadt
(13,77).
"Für gewöhnlich wird angenommen, dass Kinder in ländlichen Gebieten unter den schwierigsten Bedingungen leben", so Brumana.
"Die Abwanderung in die großen
Städte und die ungünstigen Lebensumstände in den armen Vierteln
und Vororten haben die Situation
jedoch auch dort kompliziert werden lassen."
Sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen einen besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung zu
geben, habe Priorität, sagt Brumana. Dafür setzten sich regionale Initiativen wie "A Promise Renewed
for the Americas" ein. Eine besondere Herausforderung liege darin,
die Sterblichkeit von Kindern in ihrem ersten Lebensmonat zu verringern. Weltweit sterben etwa 2,8
Millionen Säuglinge in diesem Altersabschnitt. Eine Million davon
erlebt nicht einmal den zweiten Lebenstag.
(Ende/IPS/ck/10.06.2015)
Links:
http://www.ipsnews.net/2015/06/inequality-blocks-further-reductionin-child-mortality-in-latin-america/
http://www.ipsnoticias.net/2015/06/desigualdad-marcacaida-de-mortalidad-infantil-enamerica-latina/
Familie in einem Dorf im Nordwe­
sten Kolumbiens
Bild: © Jesús Abad Colorado/IPS
Für den Tod von Kindern sind vor allem vermeidbare und behandelbare
Krankheiten verantwortlich. Die
Probleme werden durch die anhaltende Ungleichheit verschärft, die
von dem Einkommensstand, der Bevölkerungsschicht und dem Bildungsniveau der Eltern abhängt.
Seite 2
weils 1.000 lebend geborenen Babys.
© IPS-Inter Press Service Deutschland GmbH
Stadt-Land-Gefälle
In Kolumbien sind die statistischen
Durchschnittswerte auf nationaler
Ebene gut. Im Hinterland zeigen
sich jedoch große Ungleichheiten,
die von Provinz zu Provinz differieren. In dem nordwestlich gelegenen
www.schattenblick.de
Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 10. Juni 2015
http://www.schattenblick.de/
infopool/medizin/gesund/
m3al2246.html
Sa, 13. Juni 2015
Elektronische Zeitung Schattenblick
POLITIK / WIRTSCHAFT / ENERGIE
Afrika: Wachstum mit Hilfe erneuerbarer Energien Staaten sollen Stromversorgung revolutionieren
IPS­Inter Press Service Deutschland GmbH
IPS­Tagesdienst vom 11. Juni 2015
von Kwame Buist
KAPSTADT (IPS) ­ Die erneuerbaren
Energien bieten Afrika die Chance
auf eine dreifache Win-Win-Situation. Wie aus einem neuen Bericht
hervorgeht, besitzen sie das Potenzial, die landwirtschaftliche Produktion zu steigern, die Klimaresilienz
des Kontinents zu erhöhen und einen
wichtigen Beitrag zur Verringerung
der Treibhausgasemissionen zu leisten.
In seinem neuen Report 'Power, People, Planet: Seizing Africa's Energy
and Climate Opportunities' fordert
das 'Africa Progress Panel' des ehemaligen UN-Generalsekretärs Kofi
Annan die afrikanischen Regierungen auf, die regionale Stromgewinnung zu verzehnfachen, um allen
Afrikanern bis zum Jahr 2030 den
Zugang zu Elektrizität zu ermöglichen.
Eine solche Entwicklung würde
Afrika helfen, Armut und Ungleichheit zu besiegen, das eigene Wirtschaftswachstum zu steigern und die
Führung in der internationalen Klimadebatte zu übernehmen, um die
Klimaverhandlungen zum Erfolg zu
führen.
Das 'Africa Progress Panel' drängt
afrikanische Regierungen, Investoren und internationale Finanzorganisationen ferner zu umfangreichen Investitionen in den Energiesektor, damit sich Afrika zu einer "NiedrigCO2-Supermacht" entwickeln könne.
"Wir weisen den Gedanken, dass
Afrika nur zwischen WirtschaftsSa, 13. Juni 2015
wachstum oder einer Entwicklung
wählen kann, die auf niedrigen CO2Emissionen beruht, kategorisch zurück", erklärte Annan bei der Vorstellung der Untersuchung. "Afrika
muss alle seine Energiequellen kurzfristig ausschöpfen und parallel dazu
die Fundamente für eine wettbewerbsfähige Niedrig-CO2-EnergieInfrastruktur legen."
darf nach wie vor mit Holz, Holzkohle und Stroh.
Der Report weist ferner darauf hin,
dass afrikanische Haushalte, die pro
Einheit mit weniger als 2,5 Dollar
am Tag auskommen müssen, jedes
Jahr zusammengenommen zehn
Milliarden Dollar in Energieträger
wie Holzkohle und Kerosin sowie in
Leuchtmittel wie Kerzen und Taschenlampen investieren.
Subsahara-Afrika verbraucht weAfrikas ärmste Haushalte müssen bis
niger Strom als Spanien
zu zehn Dollar pro Kilowattstunde
Mehr als 62 Millionen Menschen in für Beleuchtungszwecke bezahlen Subsahara-Afrika haben derzeit kei- das entspricht dem 20-Fachen des
nen Zugang zu Strom - eine Zahl, die Betrags, den Afrikas reichste Hausaller Voraussicht nach steigen wird. halte berappen. Im Vergleich dazu
Zusammengenommen verbrauchen liegen die nationalen Durchschnittsdie Länder südlich der Sahara, Süd- kosten für Elektrizität in den USA
afrika ausgeschlossen, weniger bei nur 0,12 Dollar pro KilowattStrom als Spanien. Und um an den stunde und in Großbritannien bei
monatlichen Stromverbrauch eines 0,15 Dollar.
US-Amerikaners heranzukommen,
würde ein Durchschnittstansanier Der Bericht drängt die afrikanischen
Entscheidungsträger zu einer Eneracht Jahre brauchen.
gierevolution, um die stromlosen
Den Schätzungen zufolge schmälern Afrikaner mit Strom zu versorgen,
die Stromengpässe in Afrika das re- damit die Nachfrage der Verbraugionale Wachstum um zwei bis vier cher, Privatwirtschaft und Investoren
Prozent pro Jahr. Sie bremsen zudem nach bezahlbarer und zuverlässig
die regionalen Bemühungen aus, Ar- verfügbarer Energie gedeckt werden
beitsplätze zu schaffen und die Ar- kann.
mut zu bekämpfen.
Konkret sollen die afrikanischen ReTrotz eines Jahrzehnts wirtschaftli- gierungen die regionalen Erdgaslachen Wachstums klafft das Strom- ger sowohl für die Versorgung des
produktionsgefälle zwischen Afrika Binnenmarktes als auch für den Exund anderen Weltregionen immer port verwenden und gleichzeitig das
weiter auseinander. Obwohl Nigeria weitgehend ungenutzte Potenzial der
zum Beispiel einer der größten Erd- erneuerbaren Energien entwickeln.
ölexportstaaten ist, decken 95 Mil- Darüber hinaus müsse die Korruptilionen Nigerianer ihren Energiebe- on bekämpft und der Energieverwalwww.schattenblick.de
Seite 3
Elektronische Zeitung Schattenblick
tungsapparat transparenter gestaltet
werden. Außerdem müßten die öffentlichen Ausgaben für den Ausbau
der Energieinfrastruktur erhöht werden.
werden Milliarden Dollar an Steuergeldern für die Ausbeutung neu entdeckter Kohle-, Öl- und Gaslager
ausgegeben", kritisierte Annan.
"Kohle sollte besteuert, nicht subventioniert werden, wollen wir KliDarüber hinaus sollen die 21 Milli- makatastrophen verhindern."
arden Dollar, mit denen verlusteschreibende Versorgungsbetriebe Der Bericht würdigt zwar die jüngund Stromverbraucher subventio- sten Zugeständnisse von EU, USA
niert werden, in den Ausbau der er- und China bei den Verhandlungen.
neuerbaren Energien und in Energie- Gleichzeitig kritisiert er, dass die
versorgungsprogramme für die Ar- derzeitigen Zusagen bei weitem
men umgeleitet werden.
nicht ausreichten, um die schlimmsten Prognosen der Wissenschaftler
Der Bericht ruft ferner zu einer Stär- zu verhindern.
kung der internationalen Zusammenarbeit bei der Schließung der klaffen- Der ehemalige UN-Generalsekretär
den Finanzierungslücke im afrikani- monierte zudem, dass einige Staaten
schen Energiesektor auf, die auf durch ihre abwartende Haltung mit
jährlich 55 Milliarden Dollar bis dem Planeten und den künftigen Ge2030 geschätzt wird.
nerationen Poker spielten. "Es ist der
falsche Moment für Ausflüchte soEin globaler Vernetzungsfonds soll wie für kurzsichtige und selbstsüchdie Versorgung mit Strom aus der tige Eigeninteressen. Was die Welt
Steckdose von zusätzlichen 600 Mil- jetzt braucht, sind Führungsstärke
lionen Afrikanern sicherstellen. Ge- und entschlossenes Handeln."
ber und Finanzinstitutionen fordert
der Bericht auf, mehr zu tun als pri- Länder wie Äthiopien, Kenia, Ruanvate Investitionen mit Risikogaranti- da und Südafrika entwickelten sich
en abzusichern.
zu Zugpferden des Übergangs zu
Niedrig-CO2-Energie. Afrika sei gut
aufgestellt, um den für das eigene
'Klimapoker' beenden
Wachstum benötigten Strom zu generieren, einen universellen EnergieDer Bericht appelliert an die afrika- zugang zu ermöglichen und eine
nischen Staaten und ihre internatio- Führungsrolle in den Klimaverhandnalen Partner, auf dem Klimagipfel lungen zu übernehmen.
im Dezember in Paris mehr Ehrgeiz (Ende/IPS/kb/11.06.2015)
bei den Zielsetzungen an den Tag zu
legen. Es sei höchste Zeit für eine
Reform des bislang fragmentierten, Link:
unterfinanzierten und unwirksamen http://www.ipsnews.net/2015/06/afKlimafinanzierungssystems.
rica-on-threshold-of-triple-energywin-for-people-power-and-planet/
An die G20-Staaten ergeht der Aufruf, sich auf feste Fristen für ein En- © IPS-Inter Press Service Deutschde kontraproduktiver Subventionen land GmbH
festzulegen. Bis 2018 sollen die Zuschüsse für die Exploration und Pro- Quelle:
duktion fossiler Brennstoffe abge- IPS-Tagesdienst vom 11. Juni 2015
schafft sein.
"Viele reiche Länder geben vor, ein
zufriedenstellendes Klimaabkommen anzustreben. Doch gleichzeitig
Seite 4
http://www.schattenblick.de/
infopool/politik/wirtsch/
pwen2043.html
www.schattenblick.de
SCHACH - SPHINX
Aufstand gegen
die Einsichten des Lebens
(SB) ­ Schwermütige Menschen ha-
ben im Schach nichts zu lachen. Verlieren sie eine Partie, so ist ihr Sturz
in die verliebteste aller narzißtischen
Charakterschwächen nur um so
tiefer. Gewinnen sie jedoch, so fühlen sie sich nicht minder von der Welt
betrogen und gefoppt. Vermaleidete
Lage! Noch schwerer haben es jedoch die neidischen Gemüter. Verlieren sie, so wird das bißchen Ego, das
daran hängt, unbedingt gewinnen zu
müssen zum Zwecke des moralischen Selbsterhalts, wie von den
Winden der Zerrissenheit geschüttelt.
Aber selbst im Falle des Sieges
schiebt sich gespenstisch nah die
Furcht in den Vordergrund, daß der
nächste Gegner das wacklige Gebäude der Selbstsicherheit zum Einstürzen bringen könnte. Hadern, Schicksalsgezänk, Aufstand gegen die Einsichten des Lebens - wozu dann noch
Schach spielen? Ein sonniges Gemüt,
wie es der argentinische Großmeister
Miguel Najdorf an den Tag legte,
scheint in diesen Dingen der rechte
Mittelweg zu sein: "Ich habe verloren. Schau mich an. Ich lache. Ich
mache Scherze. Und heute nacht
werde ich nicht schlafen können."
Warum leichte Dinge schwernehmen? Zerknittern konnte ihn in seinem Lebenshumor keine Niederlage,
und war sie noch so schmerzhaft.
Erdhafte Schwere, die Niederlagen
allzu persönlich nimmt - Zeitverschwendung! Jedenfalls ließ sich Najdorfnie seelisch mattsetzen, wenn er
schon verlor. Das gab ihm die Kraft
zu solchen kernigen Kombinationen
wie im heutigen Rätsel der Sphinx.
Mit spielerischen Witz hatte er sich
eine angriffslustige Position für seine schwarzen Figuren erkämpft, und
nachdem sein Kontrahent Kramer
zuletzt 1.Sd5-b4 gezogen hatte, ging
das argentinische Feuerwerk erst
richtig los. Also, Wanderer, wie kam
das Schießpulver zur Explosion?
Sa, 13. Juni 2015
Elektronische Zeitung Schattenblick
UMWELT / INTERNATIONALES / LATEINAMERIKA
Guyana: Auf das Schlimmste gefasst sein 'Kornkammer der Karibik'
bereitet sich auf Klimagefahren vor
IPS­Inter Press Service Deutschland GmbH
IPS­Tagesdienst vom 11. Juni 2015
von Desmond Brown
Kramer - Najdorf
New York 1948
Auflösung letztes Sphinx­Rätsel:
Auch das Simple kann genial sein,
und so konnte Meister Sultanbajew
nach 1.Tg1-g2! in allen Varianten
einen genialen Sieg davontragen:
1...Da8xf3 2.Dh6xf8# und 1...Tf8-g8
2.Dh6xh7+ Kh8xh7 3.Tf3-h3#
http://www.schattenblick.de/
infopool/schach/schach/
sph05503.html
Angelnde Kinder in einem Dorf
in Guyana
Bild: © Desmond Brown/IPS
IPS-Inter Press Service
Deutschland GmbH
Kooperationspartner
von Schattenblick
IPS-Inter Press Service Deutschland GmbH berichtet seit 30 Jahren über die Belange der Menschen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Nahost. Schwerpunkt
der Nachrichtenagentur sind Themen der menschenwürdigen und
nachhaltigen Entwicklung, der
Völkerverständigung sowie der
internationalen Zusammen-arbeit
für eine 'faire Globalisierung'.
IPS-Inter Press Service
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Marienstr. 19/20, 10117 Berlin
Telefon: 030 / 54 81 45 31,
Fax: 030 / 54 82 26 25
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ipsnews.de
Sa, 13. Juni 2015
GEORGETOWN (IPS) ­ Guyana ist
der einzige ernährungssichere Mitgliedsstaat der Karibischen Gemeinschaft (CARICOM) und 'Kornkammer' der gesamten Region. Damit
das auch so bleibt, will sich das südamerikanische Land rechtzeitig auf
die vom Klimawandel ausgehenden
Gefahren einstellen.
Derzeit generiert die guyanische
Landwirtschaft 32 Prozent des nationalen Bruttoinlandsprodukts (BIP)
und 37 Prozent der gesamten Exporteinnahmen. Sie beschäftigt ein Drittel der erwerbsfähigen Bevölkerung.
Hauptausfuhrgüter sind Zucker und
Reis sowie Wald- und Fischereierzeugnisse, die 137 Millionen, 55
Millionen, 70 Millionen beziehungswww.schattenblick.de
weise 65 Millionen US-Dollar erwirtschaften. Andere Anbauprodukte und die Viehzucht erzielen jährlich
7,5 Millionen Dollar.
Staatspräsident David Granger will
sich nicht auf den wirtschaftlichen
Lorbeeren seines Landes ausruhen.
Wie er gegenüber IPS berichtete, unterscheiden sich die tiefliegenden
Küstengebiete Guyanas klimatisch
nur unwesentlich vom Hinterland
und den bewaldeten Gebirgsregionen. Niederschläge seien häufig.
Weiter südlich, in Richtung brasilianischer Grenze, sehe die Landschaft
völlig anders aus. Dort werde das
Bild von Savannen geprägt, in denen
sich lang anhaltende Regenzeiten
mit langen Trockenperioden abwechselten. Die Küstengebiete hingegen zeichneten sich durch eine
lange Trocken- und eine kurze ReSeite 5
Elektronische Zeitung Schattenblick
genzeit aus. "Wenn wir also vom manten und Bauxit, weitere wichti- 'Souveränen Wohlstandsfonds' einKlimawandel reden, haben wir es mit ge Exportgüter des Landes. Norwe- gezahlt, "der unseren Kindern Armut
einem äußerst komplexen geogra- gen hat Guyana bis Ende des Jahres und Verelendung ersparen soll".
phischen Phänomen zu tun", erläuterte Granger.
Kleines Land vor großen Herausforderungen
Etwa 90 Prozent der guyanischen
Bevölkerung leben auf einem
schmalen Küstenstreifen, der einen
halben bis einen Meter über dem
Meeresspiegel liegt. Dieser Gürtel
wird von Deichen umsäumt, die auf
die niederländische Besatzungszeit
zurückgehen. In letzter Zeit werden
die Schutzwälle jedoch durch schwere Stürme außer Gefecht gesetzt. Die
Folge sind schwere Überschwemmungen, die sich nach Ansicht von
250 Millionen Dollar als KompensaKlimaforschern häufen werden.
tionszahlung für ausgebliebene RoDie Regierung investiert jedes Jahr dungen zugesagt.
sechs Millionen US-Dollar in Entund Bewässerungssysteme. Rund Bisher belaufen sich die Einnahmen
100 Millionen Dollar sind erforder- aus dieser sechs Jahre alten bilateralich, um sie klimafest zu machen. len REDD+-Partnerschaft zum
"Wir müssen Wege beschreiten, die Schutz der Wälder für Guyana auf
den Schutz unserer Bürger und die stolze 190 Millionen Dollar. Sie unVerwaltung dieser Gebiete ermögli- terstützen die ehrgeizigen Bemühunchen", erläuterte der Staatspräsident. gen des südamerikanischen Landes
"Wir müssen Meeresschutzwälle er- dabei, die Entwaldungsraten klein zu
richten und unsere Drainage- und halten und Entwicklung und nachBewässerungsanlagen modernisie- haltiges Wachstum im Sinne der
ren, um zu verhindern, dass die Be- Niedrig-CO2-Entwicklungsstratgie
(LCDS) voranzubringen.
völkerung weggespült wird."
Vor zehn Jahren hatte das Land eine
verheerende Flutkatastrophe erlebt,
von der eine Vielzahl der Küstendörfer betroffen war. "Die damaligen
Überschwemmungen haben uns Milliarden Dollar gekostet", sagte Granger. "Das zeigt, wie wichtig Prävention ist. Wir müssen unsere Bemühungen in diese Richtung intensivieren und dafür sorgen, dass ein exzessiver Holzeinschlag vermieden und
bereits verlorenes Terrain wiederaufgeforstet wird."
Guyana ist zu 80 Prozent von Regenwäldern bedeckt. Unterhalb der Wälder und Savannen lagern Gold, DiaSeite 6
Guyanas Staatspräsident
David Granger
Bild: © Desmond Brown/IPS
Laut Jamilla Sealy, regionale Vorsitzende des 'Caribbean Youth Environment Network' (CYEN) und Projektmanagerin der globalen Klimainitiative 'World Wide Views on Climate and Energy', werden die Folgen
des Klimawandels in Guyana auch in
den karibischen Nachbarländern zu
spüren sein. "Kommt es dort zu
großen Überschwemmungen in den
Küsten- und Flussgebieten, werden
die Meeresströmungen die freigesetzten Abwässer in Richtung unseDie höchsten Kosten, die auf Guya- rer Strände spülen und den lokalen
na zukommen, betreffen die drohen- Fischbestand sowie die Korallenrifde Umsiedlung der Küstenbewohner fe von Barbados zerstören."
in höher liegende Regionen. Niemand würde sich gern ein solches Wie sie weiter betonte, begünstigt
Szenario vorstellen, meinte Granger. der Klimawandel zudem den AusDoch da sich der Zeitpunkt einer sol- bruch von Krankheiten wie Malaria,
chen Katastrophe nicht vorherbe- Chikungunya- und Gelbfieber und
stimmen lasse, sei es gut, gewappnet gefährdet die regionale Ernährungszu sein.
sicherheit, sollten die Lieferungen
aus der 'Kornkammer der Karibik'
ausfallen.
Generationenfonds
'World Wide Views' ist die weltgrößWie der guyanische Staatschef wei- te Bürgerplattform der Welt, die Einter erläuterte, hat Guyana einen Teil fluss auf internationale Entscheidunder Rohstoffeinnahmen in einen gen nehmen will. CYEN wiederum
www.schattenblick.de
Sa, 13. Juni 2015
Elektronische Zeitung Schattenblick
ist eine unabhängige regionale NonSPORT / BOXEN / MELDUNG
Profit-Organisation, die junge Leute
für Fragen des Klimawandels, des
nachhaltigen Landmanagements, der
Dillian Whyte
Abwasserentsorgung und Nachhaltigkeit interessieren und sensibilisiewünscht sich Anthony Joshua
ren will. Sie ist der Meinung, dass
keine Entscheidung ohne die jungen
Leute getroffen werden dürfe, da (SB) ­ Dillian Whyte würde im Sep- wie es um dessen Kondition bestellt
diese die Hauptleidtragenden des tember am liebsten seinen Lands- ist, die sich bislang nie ernsthaft auf
mann Anthony Joshua vor die Fäu- dem Prüfstand bewähren mußte. [1]
Klimawandels sein werden.
ste bekommen, um den aufstrebenBarbados' Importe aus Guyana sind den Jungstar des britischen Schwer- Der enorme Muskelzuwachs in den
von allem Einfuhren aus den CARI- gewichts wie schon zu Amateurzei- letzten zwei Jahren hat den inzwiCOM-Ländern mit Ausnahme von ten auf die Bretter zu schicken. Bei- schen etwa 112 kg schweren Joshua
Trinidad und Tobago am stärksten de Boxer sind im Profilager unge- zu keinem besseren Boxer gemacht
gestiegen. Dies belegen Zahlen der schlagen, wobei Whyte vierzehn und seine Schlagwirkung eher einZentralbank von Barbados. Der ka- Gegner besiegt und Joshua dreizehn geschränkt als befördert. Er machte
ribische Inselstaat importiert jährlich geschlagen hat. Während letzterer bislang eine gute Figur gegen KonWaren im Wert von mehr als 15 Mil- sämtliche Auftritte vorzeitig ge- trahenten, die sich von ihm in die
lionen Dollar aus Guyana. Im ge- wonnen hat, mußte der 27jährige Seile treiben und dort von ihm sosamten Karibikraum werden jährlich Whyte dreimal über die Distanz ge- lange mit Schlägen bearbeiten ließen, bis sie auf dem Boden lagen.
3,5 Milliarden Dollar für Nahrungs- hen.
Ein bissiger Angreifer wie Whyte
mittelimporte ausgegeben.
Wie Whyte ankündigt, wisse er ge- könnte ihn hingegen vor Probleme
Sealy erinnerte daran, dass die klei- nau, wie er Joshua in die Knie zwin- stellen, denen er mit seiner wenig
nen Inselentwicklungsstaaten als er- gen könne. Man dürfe sich nicht in variablen Kampfesweise nicht geste die verheerenden Folgen des Kli- die Seile drängen lassen, sondern wachsen ist.
mawandels zu spüren bekommen. müsse ihn in der Ringmitte mit
"Bedingt durch unsere Größe verfü- wuchtigen Schlägen zum Kopf angen wir nur über einen begrenzten greifen. Da der muskelbepackte Anmerkung:
Zugang zu Land, Wasser und Nah- Joshua nicht gerade der Schnellste
rungsmitteln. Wir importieren Öl. und Beweglichste ist, könnte dieses [1] http://www.boxingnews24.Wenn es einem Land, dem wir unse- schlichte Erfolgsrezept sogar zum com/2015/06/dillian-whyte-wantsre Öl- und Nahrungsmittelversor- Erfolg führen. Whyte nimmt für anthony-joshua-fight-in-septemgung verdanken, schlecht geht, gera- sich in Anspruch, genügend Dampf ber/#more-194497
in beiden Fäusten zu haben, um dieten auch wir unter Druck."
sen Rivalen auf den Boden zu behttp://www.schattenblick.de/
(Ende/IPS/kb/11.06.2015)
fördern. Wenngleich viele Leute in
infopool/sport/boxen/
Anthony Joshua bereits den nächsbxm1728.html
sten
Lennox
Lewis
sähen,
könne
er
Link:
http://www.ipsnews.net/2015/06/a- doch froh sein, wenn er jemals so
regional-foodbasket-plans-for-the- gut wie Frank Bruno werde, zieht
Whyte einen durchaus passenden
worst/
Vergleich.
© IPS-Inter Press Service DeutschOb die beiden tatsächlich aufeinanListe der neuesten und
land GmbH
dertreffen, ist keineswegs geklärt,
tagesaktuellen Nachrichten ...
da Joshuas Promoter Eddie Hearn
Kommentare ... Interviews ...
Quelle:
Reportagen ... Textbeiträge ...
IPS-Tagesdienst vom 11. Juni 2015 nur zu gut wissen dürfte, wie riskant
dieses Unterfangen wäre. Dillian
Dokumente ... Tips und
Whyte
boxt
schnell,
aggressiv
und
Veranstaltungen ...
http://www.schattenblick.de/
gefährlich,
so
daß
er
Anthony
Josinfopool/umwelt/internat/
hua unter Druck setzen und ihm ein
http://www.schattenblick.de/
uilt0110.html
ungewohntes Tempo aufzwingen
infopool/infopool.html
könnte. Dann würde sich zeigen,
Sa, 13. Juni 2015
www.schattenblick.de
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Elektronische Zeitung Schattenblick
______I n h a l t_____________________________________Ausgabe 1492 / Samstag, den 13. Juni 2015____
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Dillian Whyte wünscht sich Anthony Joshua
Und morgen, den 13. Juni 2015
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DIENSTE / WETTER / AUSSICHTEN
Und morgen, den 13. Juni 2015
+++ Vorhersage für den 13.06.2015 bis zum 14.06.2015 +++
Erst am Nachmittag kommt Leben
in das blaue Himmelszelt,
Jean sieht dunkle Wolken schweben
und wie Schauerregen fällt.
© 2015 by Schattenblick
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