Schattenblick Druckausgabe

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MA-Verlag
SPORT / BOXEN
Eric Molina fordert
Deontay Wilder einiges ab
Elektronische Zeitung Schattenblick
Montag, 15. Juni 2015
Aufbruchtage - Januskopf und Bündnis ... (3)
Frag' nach beim Bundestag (3)
WBC­Weltmeister braucht neun
Runden für den Außenseiter
Transformation statt Revolution?
(SB) ­ Bei seiner Rückkehr nach Ala-
Podiumsveranstaltung am 3. September 2014 in Leipzig
bama hatte Deontay Wilder zunächst
einige Mühe mit dem als Außenseiter gehandelten Eric Molina. Am Ende setzte sich der WBC-Weltmeister
im Schwergewicht jedoch einmal
mehr mit seiner gefürchteten Rechten durch, die den Herausforderer
viermal zu Boden schickte, bis sich
dieser in der neunten Runde endgültig geschlagen geben mußte. Wenngleich der Titelverteidiger zu diesem
Zeitpunkt auf den Zetteln der Punktrichter weit in Front lag, mußte er
doch auf dem Weg dahin einige gefährliche Situationen bewältigen ...
(Seite 8)
SPORT / MEINUNGEN
Hunger-, Ernährungselend und
Verwertungsperversionen
Neue "Darth­Vader"­Kampagne von
UNICEF: Kinder, die sich nicht be­
wegen, lassen andere hungern
(SB) ­ In der hiesigen Berichterstat-
tung wird bereits darüber spekuliert,
ob es sich bei dem, was das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen aus
der Taufe gehoben hat, um eine Real-Satire oder gar eine Fake-Meldung handelt. Schaut man sich jedoch die offizielle Website der UNICEF-Kampagne "Kid Power" sowie
die Postings mit begeisterten Teilnehmerinnen und Teilnehmern, Eltern, Lehrern oder Promisportlern
aus den USA an ... (Seite 9)
Angelika Zahrnt, Hermann Ott,
Sabine Leidig und Matthias Zimmer
(v.l.n.r.)
Foto: © 2014 by Schattenblick
"Was hat die Wachstums-Enquetekommission des Bundestags gebracht und wie weiter damit?" Unter
diesem Titel fand auf der DegrowthKonferenz in Leipzig am 3. September 2014 eine Podiumsdiskussion
mit den ehemaligen Kommissionsmitgliedern Hermann Ott (Wuppertal Institut, seinerzeit Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen), Sabine Leidig (Die Linke) und
Matthias Zimmer (CDU) unter Mo-
deration von Prof. Dr. Angelika
Zahrnt (BUND) statt. [1] Die Kommission hatte von 2011 bis 2013 zum
Thema "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität - Wege zu nachhaltigem
Wirtschaften und gesellschaftlichem
Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft" gearbeitet. Damit wurden
die drängenden Gegenwarts- und
Zukunftsfragen innerhalb der kapitalistischen Verwertungsordnung als
im Prinzip lösbar behandelt, was eine inhaltliche Eingrenzung darstellt,
die im Widerspruch steht zu den von
vielen Teilnehmenden und Akteuren
der Degrowth-Konferenz formulierten antikapitalistischen Positionen.
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Die Ergebnisse der Enquetekommission variierten nach Einschätzungen
der Beteiligten wie Experten stark.
Von kritischen Mitgliedern wurde
beispielsweise moniert, daß ein Teil
ihrer Kommissionskollegen nicht
bereit gewesen sei, das Wachstumsparadigma zu hinterfragen, auch
wenn von einem parlamentarischen
Gremium, in dem selbstverständlich
auch die offizielle Regierungspolitik
repräsentiert wird, deshalb auch zu
erwarten war, daß nicht wenige Mitglieder die Auffassung vertreten
würden, die Probleme sozialer, ökologischer und klima- wie verteilungspolitischer Art seien zu bewältigen, wenn nur die der kapitalistischen Marktwirtschaft inhärente Fähigkeit, bei einem genügenden Wirtschaftswachstum die erforderlichen
Lösungsoptionen freizusetzen, nicht
blockiert werde.
Wie in Leipzig deutlich wurde, aber
auch einschlägigen Publikationen zu
entnehmen ist, zogen sich die Kontroversen zwischen Wachstumsbefürwortern und -gegnern, wenn auch
mit unterschiedlich starken Beeinträchtigungen der einzelnen Projektgruppen, durch die gesamte Kommissionsarbeit. Die inhaltliche Unzufriedenheit wachstumkritischer
Kommissionsmitglieder mit dem
844 Seiten starken Abschlußbericht
war insofern vorprogrammiert. Die
Abgeordneten der Partei Die Linke
Ulla Lötzer und Sabine Leidig sowie
die von der Linken benannten Sachverständigen Ulrich Brand und Norbert Reuter sahen sich veranlaßt, ein
Sondervotum zu verfassen mit dem
Titel "Sozial-ökologische Transformation als demokratischen, gerechten und emanzipatorischen Prozess
gestalten", in dem sie die von ihnen
in dem über zweijährigen Arbeitsund Diskussionsprozeß entwickelten
Positionen deutlich machten. [2]
Transformation - ein Zauberwort Begrifffür Wachstumskritik wäre die
der Kapitalismuskritik?
"sozial-ökologische Transformation", womit eine "Transformation des
Ulrich Brand, Professor für Interna- Kapitalismus über ihn hinaus" getionale Politik an der Universität Wi- meint sei. Der BegriffTransformatien mit dem Arbeitsschwerpunkt Glo- on ist, wenn es um gesellschaftliche
balisierung bzw. Globalisierungskri- Umbrüche und Fragen der polititik und selbst an der Degrowth-Kon- schen Zukunftsgestaltung und Konferenz beteiligt, erläuterte in einem fliktbewältigung geht, keineswegs
Gespräch, inwiefern Wachstums- neu. Der österreichisch-ungarische
und Kapitalismuskritik für ihn zu- Wirtschaftshistoriker, Wirtschaftssammenfallen und wieso die vor- und Sozialwissenschaftler Karl
herrschende Wachstumsfixierung Polanyi (1886-1964) hatte den Beaus seiner Sicht immer problemati- griff Große Transformation für die
scher wird: [3]
tiefgreifenden sozialen, politischen
und wirtschaftlichen Veränderungen
Ich finde es wichtig, von kapitali- verwendet, die die westlichen Gestischem Wachstum zu sprechen, sellschaften im 19. und 20. Jahrhunwenn wir von Wachstum sprechen. dert im Zuge der Industrialisierung
Wachstum ist ja nicht nur eine quan- vollzogen hatten.
titative Größe, Wachstum ist ein soziales Verhältnis. Wachstum bzw. die Aus heutiger Sicht könnte Polanyi
Ausweitung kapitalistischer Verhält- als früher Kapitalismuskritiker benisse reißt die Menschen in Lohnar- zeichnet werden. In seinem 1944 erbeit (wohin sie ja vielleicht auch schienenen Werk "Die große Transwollen) und macht den Staat abhän- formation" hatte er geschrieben: "Es
gig von Wachstum, was Steuerein- war das Dilemma, dass sich das
nahmen angeht und anderes. Kurz- Marktsystem sein eigenes Grab geum: Diese Form von kapitalistischer schaufelt hat und zuletzt auch die soweltmarktorientierter Wachstumsfi- zialen Institutionen zerstörte, auf dexierung führt nicht mehr dazu, dass nen es basierte." Wie Marx hielt
Gesellschaften im globalen Norden - Polanyi die zunehmende Inwertsetund auch nicht im globalen Süden zung und Kapitalisierung für einen
sich stabilisieren können.
Skandal. Das Unheil habe seinen
Lauf genommen, als zum ersten Mal
Auf die Frage, ob die Wachstumsfi- in der Geschichte Land, Arbeit und
xierung, also das Streben nach Pro- Geld aus ihrer sozialen Welt gerissen
fit und Expansion, dem Kapitalismus und wie Rohstoffe oder Güter beausgetrieben werden könne, erklärte handelt, das heißt den Gesetzen von
Brand, sein politisch-strategischer Angebot und Nachfrage unterworfen
wurden. Polanyi zufolge, der sich als
Sozialist verstand, führte das zur
moralischen Zerstörung der gesellschaftlichen Lebensgrundlagen und
dehumanisierte die soziale Welt.
Der Begriff "große Transformation"
wird auch auf das Aufkommen von
Ackerbau und Viehzucht in dem
ebenfalls mit tiefgreifenden sozialen
Veränderungen verbundenen Übergang von der Jungsteinzeit (Neolithikum) zu Vorratshaltung und ersten
festen Siedlungen bezogen, wofür
der australisch-britische marxistische Archäologe und Archäologie-
Ulrich Brand moderierte eine
Podiumsdiskussion zum Thema
"Degrowth ­ Ein Bündnis zwischen
dem Globalen Norden und Süden?!"
Foto: © 2014 by Schattenblick
Seite 2
www.schattenblick.de
Mo, 15. Juni 2015
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theoretiker Vere Gordon Childe 1936
den Begriff Neolithische Revolution
geprägt hatte. Was also hat es zu bedeuten, wenn heute von einer dritten,
mutmaßlich bevorstehenden Großen
Transformation die Rede ist?
Karl Marx ­ wo liegen Nutzen und
Grenzen seiner Analysen?
Foto: John Jabez Edwin Mayall [Pu­
blic domain], via Wikimedia Com­
mons
Auf zentralen Transformationsfeldern müßten Produktion, Konsumtion und Lebenstile so verändert
werden, daß "die globalen Treibhausgasemissionen im Verlauf der
kommenden Dekaden auf ein absolutes Minimum sinken und klimaverträgliche Gesellschaften entstehen können". Das Ausmaß dieses
nach Ansicht des WBGU bevorstehenden Übergangs sei kaum zu
überschätzen und hinsichtlich der
Eingriffstiefe den beiden bisherigen
"fundamentalen Transformationen"
der Weltgeschichte, womit hier
ebenfalls die Neolithische Revolution und die Industrielle Revolution
nach Polanyi gemeint sind, vergleichbar. Im Unterschied zu den historischen Vorläufern, bei denen erst
in Reaktion auf Krisen und Katastrophen tiefgreifende Richtungsänderungen vorgenommen worden
Für die Leipziger Podiumsdiskussion zur Enquetekommission des Bundestages sind dieser Beirat und sein
Gutachten erwähnenswert, um dem
Mißverständnis vorzubeugen, es
könnte sich bei dieser Parlamentskommission um so etwas wie ein
wissenschaftliches Beratergremium
handeln, wie es der WBGU für die
Bundesregierung tatsächlich ist. In
dessen Gutachten wurde auch empfohlen, die Zivilgesellschaft in die
Bemühungen, für eine "Große
Transformation" eine gesellschaftliche Akzeptanz zu schaffen, einzubinden. Für die Degrowth-Konferenz
und ihre Teilnehmenden hätte sich
aus solchen Gründen und Anlässen
eine interessante Diskussion ableiten
lassen, um in der Gretchenfrage, wie
halten wir es in der Bündnispolitik
mit der Regierung, für klare Positionen zu sorgen.
Der Wissenschaftliche Beirat der
Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) propagiert eine "Große Transformation"
Im April 2011, während die Enquetekommission des Bundestages zu
Wachstum, Wohlstand und Lebensqualität noch in ihren Anfängen
steckte, hatte der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung
Globale Umweltveränderungen
(WBGU) ein Gutachten zu einem
inhaltlich nah verwandten Thema
"Welt im Wandel - Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation" vorgelegt. [5] Wie einer für
politische Verantwortungsträger
gedachten Zusammenfassung zu
entnehmen ist, hält dieses hochkarätig besetzte wissenschaftliche
Beratergremium der Bundesregierung einen "nachhaltigen weltweiten Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft" - so sein Verständnis der
"Großen Transformation" - für erforderlich.
Mo, 15. Juni 2015
seien, wird in dem Gutachten für
den nun propagierten Wandel erklärt, es gelte, einen "umfassenden
Umbau aus Einsicht, Umsicht und
Vorsicht" anzutreiben und mit einem neuen Gesellschaftsvertrag zu
besiegeln. Eine solche Transformation erfordere einen "gestaltenden
Staat" und, mehr noch, den Aufbau
von "Strukturen für globale Politikgestaltung" (Global governance).
[6]
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Degrowth als Lösung? Großer An­
drang im Foyer der Universität
Leipzig zu Beginn der Konferenz
Foto: © 2014 by Schattenblick
Revolte "von unten" oder
Transformation "von oben"?
Wie im Wissenschaftlichen Beirat
der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) hatte
offenbar auch in der Wachstums-EnSeite 3
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quetekommission des Bundestages der Tenor vorgeherrscht, den Schulterschluß
zwischen Politik, Wirtschaft
und Zivilgesellschaft zu propagieren und voranzutreiben.
Auf der Degrowth-Konferenz hingegen war in vielen
Referaten und Diskussionen
von strategischen Ansätzen
und praktischen Kämpfen
berichtet worden, geführt
von Menschen, die sich nicht
länger den Vorgaben der Politik zu unterwerfen und auf
die Selbstheilungskräfte des
kapitalistischen Systems zu
hoffen bereit sind. Basisbewegungen und dezentrale
Initiativen in allen Teilen der Welt
wurden thematisiert als Zeugen und
Akteure einer Entwicklung, für die
das Fehlen einer zentralistischen
bzw. globalen Ordnungsmacht, die
ihr Lösungskonzept mit einer klimakatastrophendefinierten
Sachzwangslogik unterfüttert und
Marschrouten vorgibt, nach denen
sich alle anderen zu richten hätten,
kennzeichnend ist.
Eine ergebnisoffene Diskussion der
Frage, ob die Bevölkerungen der
führenden demokratischen Staaten
ihre Geschicke selbst in die Hand
nehmen sollten, wäre eine logische
Konsequenz, sollte sich herausstellen, daß die repräsentativen Institutionen bedingungslos am herrschenden Verwertungsystem und
damit auch den ihm inhärenten Kapitalakkumulationszwängen festhalten. Die an der Podiumsdiskussion zur Enquetekommission auf
der Degrowth-Konferenz beteiligten Parlamentarier schienen sich
ungeachtet ihrer partiellen bzw.
parteipolitischen Differenzen in der
Annahme einig gewesen zu sein,
daß nur durch mehr Staat bzw. den
Aufbau globaler Regierungs- oder
Kooperationsstrukturen die anstehenden Probleme angegangen werden könnten - und das, wie es hieß,
unter Einbeziehung der sogenannten Zivilgesellschaft.
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Sabine Leidig
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Institutionalisierung - Rezeptur
unter Bundestagsabgeordneten
Sabine Leidig von der Linken erklärte auf die Frage der Moderatorin
Prof. Zahrnt, wie es in den Fraktionen nach der Enquetekommission mit dem
Thema weitergegangen sei, daß es eine
enge Zusammenarbeit
ihrer Partei mit der
Rosa-LuxemburgStiftung gäbe, die aus
wissenschaftlicher
Sicht noch näher am
Thema dran sei. Leidig wies darauf hin,
daß eine kleine Oppositionspartei geringere
Möglichkeiten hätte,
in der parlamentarischen Arbeit eigene Schwerpunkte zu setzen, als die
Regierungsparteien. Ihrer Partei
käme die Rolle zu, nach Bündnispartnern Ausschau zu halten, um Einfluß
auf den politischen Prozeß nehmen
zu können. Sie würde sich wünschen,
daß in der parlamentarischen Arbeit
nicht nur allgemeine Bekenntnisse zu
wachstumskritischen Impulsen abgegeben werden, sondern daß es zu einer Institutionalisierung bestimmter
Debatten komme.
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Hermann Ott sprach von den
Schwierigkeiten, die Ergebnisse aus
der Enquetekommission in die praktische Realität der parlamentarischen
Arbeit zu übertragen. Dafür sei, so
zeigte er sich mit Sabine Leidig einig, eine Institutionalisierung erforderlich. In der Fraktion von Bündnis
90/Die Grünen gäbe es bereits eine
Arbeitsgruppe "Transformation". Ott
plädierte dafür, sich innerhalb der
Fraktionen dafür einzusetzen, daß
tatsächlich eine Form der Institutionalisierung stattfände, weil da ansonsten, so seine Befürchtung, gar
nichts laufen würde. Die Zivilgesellschaft sei hier gefragt, auch wenn der
Abstand zur politischen Sphäre "unglaublich groß" sei. Die Menschen
meinten, das sei doch alles bloß Mist,
was da laufe und beschlossen werde.
Zu sagen, das interessiere mich
nicht, sei jedoch falsch. Es wäre unglaublich wichtig, daß der Druck auf
das Parlament und die einzelnen Abgeordneten aus der Zivilgesellschaft
komme, denn nur dann tue sich etwas in der Politik.
Hermann Ott
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Arbeitswelt, Konsumverhalten
und Lebensstile - Themen der Projektgruppe 5
In Projektgruppe 5, in der Sabine
Leidig, Hermann Ott und Matthias
Zimmer vertreten waren und bei der
es sich, wie Ott unter dem zustimmenden Gelächter der Anwesenden
erklärte, um die "Wohlfühl-Gruppe"
Mo, 15. Juni 2015
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der Enquetekommission gehandelt
habe, war es um Arbeit, Konsum und
Lebensstile gegangen. Themen also,
die, wie die ehemalige Vorsitzende
Sabine Leidig erklärte, "ganz nah an
der Lebenswirklichkeit der Menschen dran sind" und zu denen es
"ganz spannende" Anhörungen und
Diskussionen gegeben habe. So habe Prof. Sauer [7] in einem Gutachten dargelegt, in welche Zwickmühlen Beschäftigte zunehmend gerieten, weil sie Arbeit ohne Ende abliefern müßten, die Bedingungen jedoch gar nicht selbst bestimmen
könnten, wodurch ein Leiden an der
Arbeit entstünde. Wie Sabine Leidig
erklärte, sei die Frage nach der Qualität der Arbeit in Projektgruppe 5
parteipolitisch kontrovers besetzt gewesen. An der Frage, welcher Arbeitsbegriff überhaupt zugrunde gelegt werden sollte, hätten sich die
Geister extrem geschieden.
Beim Konsum, dem zweiten großen
Thema dieser Projektgruppe, habe es
ebenfalls eine Kontroverse gegeben.
Einige Mitglieder hätten argumentiert, es sei wichtig, die Bevölkerung
umfassend zu informieren, damit sie
ökologischer einkaufe. Konkret sei
die Idee entwickelt worden, Waren
mit Barcodes zu versehen, um die
Produktinformationen per Handy
einlesbar zu machen, damit die Konsumierenden vor den Regalen stehend klimaverantwortliche Kaufentscheidungen treffen könnten. Andere
hätten den Standpunkt vertreten, die
Politik sei dafür verantwortlich, daß
bestimmte Waren gar nicht erst in den
Handel kämen. Dies müsse zuvor gegebenenfalls durch Verbote - reguliert werden, indem ein Warensortiment organisiert werde, das den einzelnen nicht mehr vor das Problem
stelle, sich an der Ausbeutung von
Menschen und der Zerstörung der
Natur mitschuldig zu machen.
Zwischen diesen Positionen habe
kein Konsens hergestellt werden
können, im Abschlußbericht wurden
sie nebeneinandergestellt. Offenbar
waren sich die Gruppenmitglieder
Mo, 15. Juni 2015
darin einig, unter den
Bedingungen des gegenwärtigen
Wirtschaftssystems von einem ökologisch richtigen gegenüber einem
falschem Konsumverhalten auszugehen.
Wird dabei nicht außer
acht gelassen, daß, wie
Kritiker des kapitalistischen Systems einwenden könnten, der Zwang
zu Kapitalakkumulation
und zunehmender Inwertsetzung die politischen Handlungsspielräume so weit einenge,
daß Problemlösungen
im Interesse der diesen
Strukturen unterworfenen Menschen von vornherein ausgeschlossen werden?
Sabine Leidig hob hervor, daß bei
der Frage nach Veränderungen des
Lebensstils bzw. der Lebensweise
der Suffizienz-Begriff als wichtige
Bezugsgröße in das politische Feld
gerückt wurde. Sie sei sehr froh, daß
in der Enquetekommission nicht nur
Effizienzfragen in dem Sinne, wie
für bestimmte Werkstoffe Ersatz gefunden werden könne, thematisiert
wurden, sondern daß viel über Suffizienz, verstanden als ein "selbstbestimmtes Weniger", gesprochen wurde, was der Degrowth-Perspektive
entspräche. Angelika Zahrnt wies an
dieser Stelle aufdas von ihr und Uwe
Schneidewind, dem Präsidenten des
Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie, an dem auch Hermann
Ott tätig ist, zur Suffizienzpolitik gemeinsam verfaßte Buch hin. [8] Abschließend stellte die Moderatorin
die Frage, wie es nach der Enquetekommission mit dem Thema Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität weitergehe und aus welchen Bereichen
nach Ansicht der Referenten in nächster Zukunft die Anstöße kommen
würden. Aus den Parteien, dem Parlament, der Zivilgesellschaft, in verstärktem Maße der Forschung oder
aus allen Bereichen zusammen?
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Angelika Zahrnt
Foto: © 2014 by Schattenblick
Wer sind die entscheidenden Akteure?
Sabine Leidig erklärte, ihre Hoffnungen lägen klar auf den Bewegungsimpulsen, auf Konferenzen
wie der hier in Leipzig, aber auch auf
den Protesten, die auf den Straßen
gegen konkrete Wachstumsprojekte
stattfänden. Sie sei optimistisch, daß
sich eine gegenhegemoniale Wissenschaftslandschaft so weit entwickeln
werde, daß die Mainstream-Ökonomen das Feld nicht mehr allein besetzen könnten. Leidig formulierte
den Wunsch, daß die hier versammelten Menschen sowie die an der
Konferenz beteiligten Organisationen die in den Parlamenten wirkenden Akteure nicht rechts oder links
oder sonstwo liegenlassen.
Zur Begründung erinnerte sie an den
attac-Wachstumskongreß von 2010,
den sie noch als attac-Geschäftsführerin mitorganisiert hatte. Im Spektrum von attac habe es eine große
Rolle gespielt, zu den Parteien und
den Parlamentariern auf Distanz zu
gehen. Den Institutionen täte es jedoch gut, um wenigstens zu versuchen, den Degrowth-Gedanken zu
Seite 5
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entwickeln, wenn es mehr Interaktion gäbe und von außen Anforderungen an die Parlamentarier gestellt
werden würden, sich gefälligst mit
diesen Fragen zu beschäftigen und
dazu Rede und Antwort zu stehen auf
Veranstaltungen wie dieser. Es gäbe
da eine ungeheure Borniertheit, so
die Politikerin der Linkspartei, die
unter dem Beifall der Anwesenden
dafür warb, "diese Bornierten nicht
abzuschreiben und nicht locker zu
lassen".
Hermann Ott ging auf eine Entwicklung ein, die während der Enquetekommission begonnen habe und
"cross over" genannt worden sei. Organisiert von der Heinrich-Böll-, der
Friedrich-Ebert- und der Rosa-Luxemburg-Stiftung seien Mitglieder
der Enquetekommission mit Vertretern der Zivilgesellschaft zusammengekommen, um zu diskutieren
und die Frage weiterzuverfolgen,
wie es nach dem Ende der Enquetekommission weitergehen könne. Seiner Überzeugung nach sei ein zivilgesellschaftliches Forum erforderlich, das auch die aus dem Degrowth-Diskurs kommenden Impulse aufnimmt und weiterträgt und in dem
sich die Akteure der verschiedenen
Bewegungen, Gruppen und Projekte
treffen können, um die sozial-ökologische Transformation und gemeinsame Projekte bzw. Konzepte voranzutreiben.
Dabei gehe es um die Frage, wie sich
die Gesellschaft weiterentwickeln
könne und müsse. Wachstumskritische Debatten habe es schon in den
70er und 90er Jahren des vorigen
Jahrhunderts gegeben. Dies sei jetzt
die dritte, und damit sie nicht wie ihre Vorgängerinnen völlig vergessen
werde, müsse eine Institution gebildet werden, eine Agora zwischen Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft,
Medien und Wissenschaft. Er werde
sich dafür einsetzen, so Ott, daß in
einer solchen Plattform auch "Interventionen gemacht werden können
in die aktuelle Politik", ohne sich allerdings dazu zu äußern, wie es um
Seite 6
die demokratische Legitimation ei- über sich hinaus getrieben werden
nes solchen Gremiums bestellt wäre. sollte, anstatt ihn als Hemmnis eines
herrschaftsfreien Zusammenleben,
Bliebe da nicht zu problematisieren, so die bislang uneingelöste gesellob sich eine mit Vorrangrechten ge- schaftliche Utopie früherer revolugenüber regulären Organen wie der tionärer Bestrebungen, von Grund
Bundesregierung oder den Gesetzge- auf zu bekämpfen? Fragen dieser Art
bungsorganen versehene Institution kritisch zu reflektieren und zuzuspitzum Einfallstor für eine technokra- zen, könnte womöglich, wie als Fatisch-ökologische De-facto-Diktatur zit auch aus der Podiumsdiskussion
entwickeln könnte? Und wäre nicht zur Wachstums-Enquetekommission
ein Szenario vorstellbar, in dem zu des Bundestages gezogen werden
dem vorgeblichen Zweck, die könnte, dem Degrowth-Diskurs zu
Menschheit vor sich selbst, d.h. dem anwachsender Stärke verhelfen.
anthropogenen
Klimakollaps
mit seinen
unabsehbaren sozialen und
ökologischen
Folgen,
zu retten,
jede und
jeder, die
oder der
die "sozial-ökologische
TransforKapitalismus ­ Teil des Problems
mation" hinterfragt oder ihr eigene,
oder Teil der Lösung?
vielleicht anderslautende Konzepte
entgegenstellt, Gefahr liefe, nicht nur Foto: By LepoRello (Own work) [CC
BY­SA 3.0 (http://creativecom­
als Staatsfeind, sondern als Blockiemons.org/licenses/by­sa/3.0) or
rer der Rettung der Menschheit sankGFDL (http://www.gnu.org/copy­
tioniert zu werden?
Einen Begriff wie Transformation
mit Etiketten wie "sozial" und "ökologisch" zu versehen, dürfte nicht
ausreichen, um das Mißtrauen vieler
Menschen gegen ein Projekt, bei
dem sie sich mit der Regierung und
den Unternehmen "in ein Boot" setzen sollen, zu zerstreuen. Und steht
nicht auch zu befürchten, daß eine
solche Transformation eine Sachzwangslogik befördert, die den so
engagiert verfolgten Degrowth-Anliegen sogar entgegenwirken könnte? Was macht, anders gefragt, den
Kapitalismus so erhaltenswert, daß
er auf dem Transformationswege
www.schattenblick.de
left/fdl.html)],
via Wikimedia Commons
Anmerkungen:
[1] Bisherige Beiträge zur Podiumsveranstaltung "Was hat die Wachstums-Enquetekommission des Bundestages gebracht und wie weiter damit?" auf der Degrowth-Konferenz
siehe
www.schattenblick.de → INFOPOOL → BÜRGER/GESELLSCHAFT → REPORT:
BERICHT/049: Aufbruchtage Januskopf und Bündnis ... (1) (SB)
Mo, 15. Juni 2015
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BERICHT/050: Aufbruchtage Januskopf und Bündnis ... (2) (SB)
on. Hauptgutachten 2011, Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen
WBGU, Berlin. Die "Zusammenfassung" (Zusammenfassung für Entscheidungsträger) kann als PDF (382
KB / 34 Seiten) heruntergeladen
werden unter:
http://www.wbgu.de/hauptgutachten/hg-2011-transformation/
[2] Das Sondervotum (und weitere
Textbeiträge zum Thema) wurde von
Ulrich Brand, Katharina Pühl und
Stefan Thimmel in der Reihe "Manuskripte Neue Folge" der Rosa-Luxemburg-Stiftung unter dem Titel
"Wohlstand - wie anders? Linke Perspektiven" 2013 als Broschüre herausgegeben.
[7] Prof. Dr. Dieter Sauer studierte
Nationalökonomie und Soziologie in
[3] "Den Kuchen anders backen München und ist seit 1969 als Soziund verteilen. Wie könnte eine Ge- alforscher am dortigen Institut für
sellschaft ohne ökonomischen Sozialwissenschaftliche Forschung
Wachstum aussehen?" Gespräch e.V. (ISF) tätig. Er hat an vielen emmit dem Politikwissenschaftler Ul- pirischen und theoretischen Aufrich Brand. In: graswurzelrevoluti- tragsforschungen mitgewirkt und deon, 43. Jahrgang, Nr. 393, Novem- ren Ergebnisse veröffentlicht. 2012
ber 2014, S. 3. Im Schattenblick wurde sein für die Projektgruppe 5
unter www.schattenblick.de →
der Bundestags-Enquetekommission
INFOPOOL → MEDIEN →
Wachstum, Wohlstand LebensqualiALTERNATIV-PRESSE:
tät erstelltes Gutachten OrganisatoriGRASWURZELREVOLUTION/
sche Revolution - Neue Anforderun1431: Den Kuchen anders backen gen durch den Wandel der Arbeitsund verteilen - ein Gespräch mit Ul- welt am Institut für Sozialwissenrich Brand
schaftliche Forschung publiziert.
http://www.isf-muenchen.de/publi[4] Der entfesselte Kapitalismus. kationen/arbeitspapieKarl Polanyi geißelt Profitgier und re/id/24/lang/all
deregulierte Märkte. Die heutigen
Kapitalismuskritiker sind seine Er- [8] Uwe Schneidewind und Angelika
ben - und wissen es nicht. Von Rai- Zahrnt: Damit gutes Leben einfacher
ner Hank. Frankfurter Allgemeine wird. Perspektiven einer SuffizienzZeitung, 19.12.2014
politik. Oekom Verlag, München
http://www.faz.net/aktuell/wirt2013. ISBN 978-3-86581-441-8
schaft/wirtschaftswissen/die-weltverbesserer/karl-polanyi-der-entfesselte-kapitalismus13113650.html?printPagedArticBisherige Beiträge zur Degrowth­
le=true#pageIndex_2
Konferenz in Leipzig im Schatten­
[5] Welt im Wandel: Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation. Hauptgutachten 2011, Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen
WBGU, Berlin. In der "Vollversion"
als PDF (4,9 MB / 420 Seiten) herunterzuladen unter:
http://www.wbgu.de/hauptgutachten/hg-2011-transformation/
blick unter
www.schattenblick.de →
INFOPOOL → BÜRGER/GESELL­
SCHAFT → REPORT:
BERICHT/028: Aufbruchtage Brauch- und Wuchskultur auf die
Gegenspur ... (SB)
BERICHT/029: Aufbruchtage Schuld und Lohn ... (SB)
BERICHT/030: Aufbruchtage - Umkehr marsch ... (SB)
[6] Welt im Wandel: Gesellschafts- BERICHT/031: Aufbruchtage - Kavertrag für eine Große Transformati- pital gezähmt ... (SB)
Mo, 15. Juni 2015
www.schattenblick.de
BERICHT/032: Aufbruchtage Quadratur des Kreises und wie es
doch zu schaffen ist ... (SB)
BERICHT/033: Aufbruchtage Mensch- und umweltfreundlicher
Verkehr ... (SB)
BERICHT/034: Aufbruchtage - Die
Praxis eines jeden ... (1) (SB)
BERICHT/035: Aufbruchtage - Die
Praxis eines jeden ... (2) (SB)
BERICHT/036: Aufbruchtage - Die
Praxis eines jeden ... (3) (SB)
BERICHT/037: Aufbruchtage - die
Weckruferin ... (SB)
BERICHT/038: Aufbruchtage - globalisierungs- und kapitalismusfreie
Demokratie (SB)
BERICHT/039: Aufbruchtage - Gartenbrot und Schrebernot ... (SB)
BERICHT/040: Aufbruchtage - Sozioökologische Auswege ... (SB)
BERICHT/041: Aufbruchtage - mit
dem Schnee schmilzt das Leben ...
(SB)
BERICHT/042: Aufbruchtage Klassenkampf und Umweltfront ...
(SB)
BERICHT/043: Aufbruchtage - Mit
beschränkter Haftung ... (1) (SB)
BERICHT/044: Aufbruchtage - Mit
beschränkter Haftung ... (2) (SB)
BERICHT/044: Aufbruchtage - Mit
beschränkter Haftung ... (2) (SB)
BERICHT/045: Aufbruchtage Vielfalt für die Menschen ... (1) (SB)
BERICHT/046: Aufbruchtage Vielfalt für die Menschen ... (2) (SB)
BERICHT/047: Aufbruchtage - Mit
beschränkter Haftung ... (3) (SB)
BERICHT/049: Aufbruchtage - Januskopf und Bündnis ... (1) (SB)
BERICHT/050: Aufbruchtage - Januskopf und Bündnis ... (2) (SB)
BERICHT/052: Aufbruchtage - indigene Subversion ... (SB)
INTERVIEW/056: Aufbruchtage Hoffen auf den Neubeginn ... Tadzio Müller im Gespräch (SB)
INTERVIEW/057: Aufbruchtage Zwei Seiten einer Medaille ... Nicola Bullard im Gespräch (SB)
INTERVIEW/058: Aufbruchtage Sozialökonomie ... Éric Pineault im
Gespräch (SB)
INTERVIEW/059: Aufbruchtage Entfremdungsfreies Schaffen ...
Seite 7
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Stefan Meretz im Gespräch (SB)
INTERVIEW/060: Aufbruchtage Neue Formen des Protestes ... Bengi Akbulut im Gespräch (SB)
INTERVIEW/061: Aufbruchtage Gemeinschaft wecken ... Barbara
Muraca im Gespräch (SB)
INTERVIEW/062: Aufbruchtage Beweglich, demokratisch und global
... Maggie Klingler-Lauer im Gespräch (SB)
INTERVIEW/063: Aufbruchtage Mut zum großen Wandel ...
Hans Thie im Gespräch (SB)
INTERVIEW/064: Aufbruchtage Marktplatz der Retter ...
Clive Spash im Gespräch (SB)
INTERVIEW/065: Aufbruchtage Pflanzen, Wohnen, Leben ... Gerda
Münnich im Gespräch (SB)
INTERVIEW/066: Aufbruchtage Avantgardebereinigt und zusammen
... Ashish Kothari im Gespräch
(SB)
INTERVIEW/067: Aufbruchtage Planiertes Leben ... Haris Konstantatos im Gespräch (SB)
INTERVIEW/068: Aufbruchtage Druck von unten ... Federico Demaria im Gespräch (SB)
INTERVIEW/069: Aufbruchtage palaverdemokratisch ... Christopher Laumanns im Gespräch (SB)
INTERVIEW/070: Aufbruchtage Eine Frage des Systems ...
Steffen Lange im Gespräch (SB)
INTERVIEW/071: Aufbruchtage ohne Staat und menschenfreundlich
... David Barkin im Gespräch (1)
(SB)
INTERVIEW/072: Aufbruchtage ohne Staat und menschenfreundlich
... David Barkin im Gespräch (2)
(SB)
INTERVIEW/073: Aufbruchtage Rückbesinnung, Neuanfang ...
Horst Arndt-Henning im Gespräch
(SB)
INTERVIEW/075: Aufbruchtage und wenn, für alle Menschen ...
Lucia Ortiz im Gespräch (SB)
http://www.schattenblick.de/
infopool/buerger/report/
brrb0053.html
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SPORT / BOXEN / MELDUNG
Eric Molina fordert Deontay Wilder einiges ab
WBC­Weltmeister braucht neun Runden für den Außenseiter
(SB) ­ Bei seiner Rückkehr nach Ala-
bama hatte Deontay Wilder zunächst
einige Mühe mit dem als Außenseiter gehandelten Eric Molina. Am Ende setzte sich der WBC-Weltmeister
im Schwergewicht jedoch einmal
mehr mit seiner gefürchteten Rechten durch, die den Herausforderer
viermal zu Boden schickte, bis sich
dieser in der neunten Runde endgültig geschlagen geben mußte. Wenngleich der Titelverteidiger zu diesem
Zeitpunkt auf den Zetteln der Punktrichter weit in Front lag, mußte er
doch auf dem Weg dahin einige gefährliche Situationen bewältigen.
Obwohl die meisten Experten davon
ausgegangen waren, daß Molina die
ersten Runden nicht überstehen würde, präsentierte sich der Texaner
doch wesentlich besser als erwartet
und stellte sich zum Kampf. In der
dritten Runde kam er mit einer Kombination aus einem linken Haken und
einem rechten Cross durch, die den
Weltmeister sichtlich erschütterte.
Der 29 Jahre alte Champion erholte
sich jedoch von diesen Treffern wieder und revanchierte sich kurz vor
der Pause mit einem Uppercut.
Im vierten Durchgang drehte Wilder
den Spieß vollends um und streckte
den in der Ecke stehenden Herausforderer mit einem linken Haken
erstmals auf die Bretter. In der fünften Runde wollte der 2,01 m große
Favorit die Entscheidung herbeiführen und schickte Molina zwei weitere Male zu Boden. Wider Erwarten
überstand der Außenseiter jedoch
auch diese bedrängte Lage und griff
in der Folge seinerseits mutig an. Als
Wilder müde wurde, mußte er in der
achten Runde eine Reihe von Körpertreffern einstecken, bis er schließlich im folgenden Durchgang mit eiwww.schattenblick.de
nem mächtigen Konter den vierten
Niederschlag herbeiführte. Daraufhin brach der Ringrichter den Kampf
nach 1:03 Minuten der Runde ab,
ohne Molina anzuzählen, der gegen
diese Entscheidung protestierte.
Wie der Herausforderer, für den nun
23 Siege und drei Niederlagen zu
Buche stehen, im anschließenden Interview unterstrich, habe er wie angekündigt alles gegeben. Er respektiere die Entscheidung des Referees,
der gute Arbeit geleistet habe. Deontay Wilder sei zweifellos ein guter
Boxer, dem er nun wünsche, in den
Rang einer Legende aufzusteigen.
Der in 34 Profikämpfen ungeschlagene Deontay Wilder räumte ein, wie
sehr ihn der Herausforderer überrascht habe. Nachdem zahllose Kritiker Molinas Fähigkeiten in Abrede
gestellt hätten, erfülle ihn dieser mutige Gegner mit Stolz, der eine hervorragende Leistung geboten habe.
Wilder, der sich beim Titelgewinn im
Kampf gegen den Kanadier Bermane Stiverne im Januar einen Bruch in
der Schlaghand zugezogen hatte, bestätigte den Eindruck, zunächst vorsichtig zu Werke gegangen zu sein,
um seine Rechte zu prüfen. Nachdem
er dann einige Treffer ohne Beschwerden ins Ziel gebracht habe, sei
er offensiver zu Werke gegangen.
Der Herausforderer erwies sich als
unbequemer Gegner, da er immer
wieder nachsetzte und ungestüm auf
den Champion einschlug. Auf die
Frage, ob er nicht Angst vor Molinas
gefährlichen Kontern gehabt habe,
erwiderte der Weltmeister, er ziehe
es vor, im Ring nichts zu überstürzen, sondern mit kühlem Kopf zu
boxen. Er habe seinem Namen in der
Vergangenheit des öfteren mit wilden
Mo, 15. Juni 2015
Elektronische Zeitung Schattenblick
Angriffen alle Ehre gemacht, doch
wolle er sich nun auch in technischer
Hinsicht weiterentwickeln. Sollte der
Tag kommen, an dem er aufhöre, etwas dazuzulernen, habe er nichts
mehr in diesem Sport zu suchen.
Da dies der erste Titelkampf gewesen sei, der je in diesem Bundesstaat
ausgetragen wurde, habe er sich
einen zähen und beherzten Gegner
ausgesucht. Eric Molina sei immer
wieder aufgestanden und habe weitergekämpft, wofür er ihm danke.
Gemeinsam habe man Alabama eine
großartige Show geboten. [1]
Wie der Weltmeister nach seinem Erfolg erklärte, sei er nun bereit für den
Pflichtherausforderer Alexander Powetkin. Der 35jährige Russe hat 29
Auftritte gewonnen und nur gegen
Wladimir Klitschko verloren, weshalb er zu den führenden Titelaspiranten gehört. Im Mai schaltete er in
einem Ausscheidungskampf des Verbands WBC den als außerordentlich
robust geltenden Kubaner Mike Perez
bereits in der ersten Runde aus, was
seine Gefährlichkeit unterstreicht.
Die Entscheidung, ob es zu diesem
attraktiven Duell kommt, liegt wieder
einmal bei Al Haymon, der auch Wilder unter Vertrag genommen hat.
Sollte der Verband jedoch auf einen
umgehenden Kampf gegen den Russen bestehen, wäre noch vor Ende des
Jahres damit zu rechnen. [2]
Anmerkungen:
[1] http://espn.go.com/boxing/story/_/id/13074424/deontay-wilderretains-wbc-heavyweight-titleknockout-eric-molina
[2] http://www.boxingnews24.com/2015/06/deontay-wilder-looking-forward-to-alexanderpovetkin-fight/#more-194818
http://www.schattenblick.de/
infopool/sport/boxen/
sbxp0584.html
Mo, 15. Juni 2015
SPORT / MEINUNGEN / KOMMENTAR
Hunger-, Ernährungselend und Verwertungsperversionen
Neue "Darth­Vader"­Kampagne von UNICEF:
Kinder, die sich nicht bewegen, lassen andere hungern
(SB) ­ In der hiesigen Berichterstat-
tung wird bereits darüber spekuliert,
ob es sich bei dem, was das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen aus
der Taufe gehoben hat, um eine Real-Satire oder gar eine Fake-Meldung handelt. Schaut man sich jedoch die offizielle Website der UNICEF-Kampagne "Kid Power" sowie
die Postings mit begeisterten Teilnehmerinnen und Teilnehmern, Eltern, Lehrern oder Promisportlern
aus den USA an, wo die Kampagne
ihren Anfang nahm, dann scheint
hier tatsächlich ein Massenmobilisierungsprogramm am Start zu sein,
das Fitneßtrends, Sozialmarketing
und kindliche Welterklärungsschemas auf eingängige Weise mit modernen Überwachungstechniken der
Selbstoptimierung verbindet.
So hat UNICEF ein weltweites Programm ins Leben gerufen, das tendenziell übergewichtige Kinder aus
reichen Ländern dazu animieren soll,
sich mehr zu bewegen, um dadurch
Essensrationen für Kinder in ärmeren Ländern freizuschalten. In Anspielung an den Kino-Blockbuster
"Krieg der Sterne" wird US-amerikanischen Kids und ihren Eltern mit
vollmundigen Slogans allen Ernstes
suggeriert, daß Kinder die Macht
oder Kraft hätten, durch eigene körperliche Aktivitäten die globale Unterernährung zu beenden und Leben
zu retten ("Kids have the power to
end global malnutrition by getting
active to save lives!"). [1] Bezeichnenderweise ist der Disney-Konzern,
der mit dem Star Wars-Epos Milliarden einspielte und im vergangenen
Sommer die Kampagne "Force-forChange" (Macht zur Veränderung)
[2] zugunsten von UNICEF und des
eigenen Merchandisings initiierte,
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prominenter Unterstützer von "Kid
Power". Das Projekt wurde bereits in
Bosten, Dallas und New York erprobt und soll nun auch auf andere
Städte bzw. Industrieländer ausgeweitet werden.
Elektronische Fitneßarmbänder in
blauer Farbe ("wearable-for-good")
geben Auskunft, ob die Kinder oder
Schülergruppen ausreichend Bewegungspunkte gesammelt haben, damit aus einer "Welt des Überflusses",
wie stolze Teilnehmer in offenkundiger Verkennung der weit verbreiteten
Armut in den USA berichten, "lebensrettende Nahrung" an Kinder in
armen Ländern versandt werden
kann. Je mehr Aktivitäten gezählt
werden, desto mehr Nahrungspakete
für Kinder in Entwicklungsländern
finanzieren die Sponsoren.
Zwar könnten die Pakete auch direkt
an die Bedürftigen geschickt werden,
doch dann gäbe es die perfide Simplifizierung und karitative Pädagogisierung der Armuts-, Ernährungsund Bewegungsprobleme in der Welt
nicht. Wieder einmal müssen Kinder
dafür herhalten, was sich die Erwachsenen so ausgedacht haben. Ob
Schulkindern wohl die ganze Bedeutung des brutalen UNICEF-Mottos
"get active. save lives." bewußt ist?
Für Erwachsene liegt sie auf der
Hand: Je weniger sich (dicke) Kinder bewegen oder von ihren Eltern
angetrieben werden, desto weniger
Nahrungspakete werden in Armutsländer versandt - was nichts anderes
heißt, als daß die dortigen Kinder
hungern oder sterben müssen. Sehen
so die "Hunger Games" im OnlineZeitalter aus? Müssen sich Jugendliche wie in dem Bestsellerroman und
Kinohit "Die Tribute von Panem"
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wirklich wie Gladiatoren gegenseitig bekämpfen oder reicht es nicht
vollkommen aus, daß sich (dicke)
Kinder auf die Jagd nach Bewegungspunkten machen, damit die
reichen Sponsoren ihre Wohltätigkeit demonstrieren und dazu noch
das Volk in Atem halten können?
Die subtile Bezichtigung, durch das
eigene Bewegungsverhalten schuld
daran zu sein oder zumindest Anteil
daran zu haben, daß Kinder in armen Ländern hungern müssen, beginnt allerdings schon sehr viel früher. Nämlich dort, wo Kindern (und
ihren Eltern) aus Geberländern
weisgemacht wird, sich selbst in einer körperlich höchst defizitären
Lage zu befinden, die durch Aktivitätssteigerungen unbedingt ausgeglichen werden muß. Unter Ausblendung wesentlicher sozialer
Faktoren, genetischer Dispositionen sowie gesellschaftlicher Produktionsverhältnisse, die für adipöses Übergewicht, Bewegungsmangel oder minderwertige Nahrung
verantwortlich sind, wird den Trägern von Fitneßarmbändern beigebracht, sich auf das quantitativ
Meßbare zu beschränken. Das Individuum soll nicht die gesellschaftlichen Besitz- und Gewaltverhältnisse in Frage stellen, sondern sich
selbst - am besten jederzeit und allerorten. Sogar Schlaf und Sex können mit Hilfe von Aktivitätstrackern
noch auf höhere Effizienzwerte getrimmt werden. Die Körpermaschine muß laufen; nur wer täglich das
Bewegungssoll erfüllt und sein Eßverhalten bis auf die letzte Kalorie
abgerechnet hat, darf ruhigen Gewissens glauben, den Idealen von
Gesundheit, Fitneß, Schlankheit
oder Wohlgefühl ein Stück nähergekommen zu sein. Leider nur ein bißchen, denn die Endlosschleife der
Selbstvermessung hält die Quantifizierer unablässig an der Kandare
des Vergleichs, manifestiert durch
die Zahl, die es zu erreichen oder zu
überbieten gilt. Daß der Mensch in
seinem Streben nach Identität und
Selbstvergewisserung so töricht ist,
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aus der Zahl den eigenen sozialen
Wert, Rang oder Vitalfaktor abzuleiten, läßt das Ausmaß seiner
Fremdbestimmung und -verfügbarkeit erahnen.
So kann auch die UNICEF-Kampagne gar nicht platt genug sein, um
die zu Datenträgern degradierten
Massen in Bewegung zu setzen. In
einem erstaunlich unkritischen Bericht über "Kid Power" schwärmt
Heise-Online vom pädagogischen
Effekt, der über die Motivation zur
Bewegung hinausgehe: "Die aktiven Kinder können sich selbst als
positive Kraft erleben. Anstatt lediglich Hilfsempfänger zu sein,
können sie selbst anderen helfen,
häufig zum ersten Mal in ihrem Leben. Im begleitenden Unterricht erfahren sie außerdem etwas über die
Welt außerhalb der Vereinigten
Staaten von Amerika." [3]
Wer sich die Werbevideos und Erfahrungsberichte zu "Kid Power"
im Netz anschaut, hört und sieht vor
allem zu Lebensrettern mutierte
Kinder, die die Win-Win-Phrasen
der Erwachsenen nachreden und auf
spielerisch-sublime Weise den
selbstverständlichen Umgang mit
Aktivitätstrackern antrainiert bekommen. Im vergangenen Jahr hatten Schulen in den USA bereits damit begonnen, den Kindern das Tragen von elektronischen Pulsmessern vorzuschreiben, um ihre Fitneßarbeit und Leistungsbereitschaft
vollständiger überwachen und besser benoten zu können. [4]
ger leiden, aus Armut und Elend zu
befreien, steht indessen nicht zu erwarten.
Dann schon lieber Schritte zählen,
Pulsschlag messen und Bewegungspunkte sammeln, die dazu berechtigen, das gute Gewissen in
Nahrungspakete verpackt gen Afrika oder Asien zu schicken. Für Geld
sollen künftig Teilnahmetickets an
der Bewegungskampagne auch über
Apps zu ordern sein. Der kleine
Schönheitsfehler in der Planung:
Apple und Google behalten 30 Prozent dieser Beträge ein. Das sei der
allgemein übliche Satz. Ausnahmen
für karitative Organisationen gäbe
es keine, zitiert Heise-Online Rajesh Anandan, den Vizepräsidenten
des UNICEF U.S. Funds, der als
Kampagnenverkäufer durch die
Medien tingelt. Sollte die IT-Industrie, die mit der digitalen Selbstund Fremdüberwachung ein Bombengeschäft macht, der UNICEF
preislich noch etwas entgegenkommen, können sich bald alle in dem
schönen Gefühl sonnen, als "Jedi"Lebensretter auf der "hellen Seite
der Macht" zu stehen.
Anmerkungen:
[1] http://unicefkidpower.org/
[2] http://www.starwars.com/forcefor-change
[3] http://www.heise.de/newsticker/meldung/Fitness-Armbandvon-UNICEF-hilft-armen-KindernDaß den Power Kids im Unterricht 2672686.html. 02.06.2015.
"die dunkle Seite der Macht" eröffnet wird, z.B. mit welchen "Darth [4] http://www.schattenblick.de/infVader"-Strategien US-amerikani- opool/sport/meische Lebensmittelkonzerne sowie nung/spmek215.html
Saatgut-, Pestizid- und Gentechnik- KOMMENTAR/215: Vermessungsmultis die ärmeren Länder als Res- joch und Leistungszwang
sourcen-, Absatz- und Produktionsräume gefügig machen und mit
welch plakativen Scheinaktionen
http://www.schattenblick.de/
die reichen Industriestaaten vorgeinfopool/sport/meinung/
ben, die weltweit 805 Millionen
spmek232.html
Menschen, die regelmäßig an Hunwww.schattenblick.de
Mo, 15. Juni 2015
Elektronische Zeitung Schattenblick
SCHACH UND SPIELE / SCHACH / SCHACH-SPHINX
Metaphysische Verzückung
An Aktualität hat der Ausspruch des Friedensnobelpreisträgers von 1922, Fridtjof Nansen,
nichts eingebüßt, der angesichts der
sich verselbständigenden Sportentwicklung ins Grübeln kam und sich
fragte: "Sollte es nicht die Aufgabe
der Leibesübung sein, Körper und
Geist zu bilden, statt vernunftbegabte Menschen in Rennpferde und
Muskelmaschinen zu verwandeln?"
Und wie steht es mit Schachspielern, die zu Denkmaschinen mutieren? Vom schwärmerischen Blick
für die multiplen Bytes-Universen
verblendet, scheinen sich gewisse
Zeitgeister den Computern in geradezu bedenklicher Weise verschrieben zu haben. Wie Surfer, die sich
von Wellen tragen und berauschen
lassen, so versteigen sich die Computeristen unter den Schachspielern
darin, sich von der unendlichen
Vielfalt digitalisierter Zugmöglichkeiten Stunde für Stunde, Tag und
Nacht, in eine abstrakte Datenwelt
entführen zu lassen. Der Blick verliert sich in der Blässe des Virtuellen, wird durchsichtig, lebensmatt.
In der myriadenfachen Ausuferung
astronomisch schneller Rechenoperationen wird das Schachspiel
selbst nur noch zum Mittel für
(SB) ­
einen absurden Zweck. Im Kern
scheint hier der Geist an der fanatischen Suche nach der letzten Daseinsbegründung des Lebens erkrankt zu sein. Was Philosophen in
Gedanken zu bewältigen hofften,
die Computergeneration von heute
bedient sich in der Klärung dieser
Frage eines technischen Hilfsmittels. Metaphysische Verzückung was kommt hinter der letzten
Krümmung des Raums? So nützlich Schachprogramme in den Händen versierter Berufsspieler sein
können, so giftig erweisen sie sich
in ihrer Funktion als Ersatz und Beruhigung gegen die galoppierenden
Zukunftsängste unserer Zeit. Tatmensch oder Träumer, nach innen
gekehrt, melancholisch, eine tragische Shakespeare-Gestalt oder tief
im Willen verwurzelte lebensbejahende Lust - ist da wirklich eine
Wahl vonnöten? Jedenfalls hatte
der Kölner Meister Johannes Eising
seine Wahl längst getroffen, als er
mit den schwarzen Steinen einen
der Großmeister, nämlich den Russen Lew Polugajewksi, von dessen
abstrakter Remishoffnung kurierte.
Wie brach er die Tore zum Mattsieg
im heutigen Rätsel der Sphinx auf,
Wanderer?
Polugajewski - Eising
Solingen 1974
Auflösung letztes Sphinx­Rätsel:
Ein wenig schöner und effektiver
hätte die 16jährige Caroline Claus
die Partie mit 1.Sb4xa6! gewinnen
können, denn nach 1...b7xa6
2.Lf1xa6+ nebst 3.Le3-b6 oder
1...Dc7-d8 2.Le3-b6 hätte es für die
gegnerische Dame kein Entkommen
gegeben. Aber auch ihr Einfall hatte
etwas für sich, denn 1.Le3-b6 2.Dc7b8 Sb4xa6 3.Db8-a8 Sa6-c7 sieht alles in allem recht hübsch aus.
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infopool/schach/schach/
sph05505.html
IPS-Inter Press Service Deutschland GmbH
Kooperationspartner von Schattenblick
IPS-Inter Press Service Deutschland GmbH berichtet seit 30 Jahren über die Belange der Menschen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Nahost. Schwerpunkt der Nachrichtenagentur
Mo, 15. Juni 2015
sind Themen der menschenwürdigen und nachhaltigen Entwicklung, der Völkerverständigung
sowie der internationalen Zusammen-arbeit für eine 'faire Globalisierung'.
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Elektronische Zeitung Schattenblick
______I n h a l t_____________________________________Ausgabe 1494 / Montag, den 15. Juni 2015____
BÜRGER - REPORT
SPORT - BOXEN
SPORT - MEINUNGEN
SCHACH-SPHINX
DIENSTE - WETTER
Aufbruchtage - Januskopf und Bündnis ... (3)
Eric Molina fordert Deontay Wilder einiges ab
Hunger-, Ernährungselend und Verwertungsperversionen
Metaphysische Verzückung
Und morgen, den 15. Juni 2015
Seite
Seite
Seite
Seite
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DIENSTE / WETTER / AUSSICHTEN
Und morgen, den 15. Juni 2015
+++ Vorhersage für den 15.06.2015 bis zum 16.06.2015 +++
Kaum zu merken, doch es kühlt
langsam runter, Jean-Luc ahnt,
daß das, was er heute fühlt,
an ein neues Klima mahnt.
© 2015 by Schattenblick
IMPRESSUM
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Mo, 15. Juni 2015