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SCHACH-SPHINX
Gewiefte Remistaktiker
(SB) ­ Umjubelt werden immer nur
die Helden und Hasardeure der
Schachkunst. Kaum einer bemerkt
dagegen die gewieften Remistaktiker. Wenn der dänische Großmeister
Bent Larsen ans Schachbrett eilte,
knisterte die Luft lange vor dem Höhepunkt der Schlacht. Und Bobby
Fischer, Enfant terrible der königlichen Kunst, verschmähte selbst in
nahezu ausgeglichenen Stellungen
ein Remis, zumal wenn er gegen
schwächere Gegner spielte ... (S. 6)
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Elektronische Zeitung Schattenblick
Sonntag, 14. Juni 2015
Irlands neuer Widerstand - Alte Nöte, junger Kampf
Wasserproteste in Irland zeigen nur die Spitze
des allgemeinen Unmuts
Immobilienspekulation und Obdach­
losigkeit ­ Schattenseiten des "kelti­
schen Phönix" - Eingang eines leer­
stehenden Ladens an der Dubliner
Einkaufsmeile Henry Street
Foto: © 2015 by Schattenblick
(SB) ­ Im Mittelpunkt der seit meh-
reren Jahren anhaltenden europäischen Finanzkrise steht aktuell Griechenland, dessen neue linke SyrizaRegierung, statt einfach weitere drastische Kürzungen bei den staatlichen Ausgaben vorzunehmen, zuerst
etwas für Beschäftigung und Wirtschaftswachstum tun will. Auf den
Widerspruch aus Athen reagieren die
anderen Mitgliedsländer der Europäischen Union (EU) - allen voran
Deutschland, der größte Nutznießer
des gemeinsamen Wirtschaftsraums
- allergisch und drohen den Griechen
mit dem Zwangsaustritt aus der Euro-Zone und der Rückkehr zur
Drachme als Landeswährung.
Als Gegenmodell zum widerspenstigen Griechenland wird in den deutschen Medien sowie der internationalen Wirtschaftspresse Irland hochgehalten. Die Botschaft ist klar: Die
Iren seien seit Ende 2010 den strengen Vorgaben der Troika aus EUKommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem
Währungsfonds (IWF) gefolgt, weswegen nach Jahren harter Entbehrungen ihre Volkswirtschaft wieder
Elektronische Zeitung Schattenblick
aufzublühen beginne; statt immer
dagegen zu protestieren, müßten die
Griechen nur die unappetitliche Medizin schlucken und die angeblich
notwendigen "Reformen" umsetzen,
dann entstünden an der Ägäis wieder
"blühende Landschaften".
Ihrerseits tut die irische Regierung,
die seit Anfang 2011 aus der nationalkonservativen Fine Gael (FG)
und der sozialdemokratischen Labour Party (LP) besteht, wirklich alles, um das Märchen vom "keltischen Phönix" zu verbreiten.
Schließlich wird in Irland mit Neuwahlen - entweder im kommenden
Herbst oder im Frühjahr 2016 - gerechnet. Das letzte, was Premierminister und FG-Vorsitzender Enda
Kenny sowie seine Vizepremierministerin, Labour-Chefin Joan Burton, tun wollen, ist Solidarität mit
der Syriza-Regierung von Alexis
Tsipras und Yanis Varoufakis zu zeigen, denn dies könnte den linken
Kräften im eigenen Land - Sinn
Féin, der Socialist Party (SP), der
Alliance People Before Profit (PBP)
und den vielen unabhängigen Politikern auf der nationalen sowie kommunalen Ebene - Auftrieb verleihen
und die eigenen Erfolgsaussichten
schmälern.
Seite 2
Entgegen des herrschenden medialen
Eindrucks brodelt es in Irland gewaltig. Nach der erdrutschartigen Abwahl der letzten Regierung, einer
Koalition aus nationalkonservativer
Fianna Fáil und den Grünen, die
2008 unter massiven Druck seitens
der EZB die umstrittene "Garantie"
für die irischen Banken abgegeben
hatte und sich deswegen zwei Jahre
gezwungen sah, dem "Rettungspaket" der Troika zuzustimmen, haben
die irischen Bürger aufgrund der
Versprechen von Fine Gael und Labour eine andere Politik - mit mehr
Transparenz und weniger Korruption - erwartet. Die Erwartungen sind
schwer enttäuscht worden. Die FGLP-Koalition hat aufgrund der von
der Troika zwecks Schuldenabbau
vorgeschriebenen Sanierung des öffentlichen Staatshaushalts drakonische Kürzungen in den Bereichen
Bildung, Gesundheit und Soziales
vorgenommen und gleichzeitig zahlreiche neue Steuer- und Gebührenerhöhungen verordnet. Gegen die Einführung der Universal Social Charge, eine Art Kopfsteuer, kam es bereits 2011 zu ersten landesweiten
Massenprotesten.
Wasserprotestler an der Tonlegee
Road im Dubliner Nordosten
Foto: © 2015 by Schattenblick
an beteiligten Banken und Bauunternehmen auf der Insel quasi alle pleite. Die Baubranche brach vollkommen zusammen. Die Steuereinnahmen des Staates, die sich zuletzt
übermäßig aus der Eigenheimfinanzierung gespeist hatten, gingen drastisch zurück. Eine Abwärtsspirale
aus Massenentlassungen, fehlender
Kaufkraft, Gehaltskürzungen im öffentlichen Dienst und Steuererhöhungen brachte die Binnennachfrage
zum Erliegen. Wegen Perspektivlosigkeit haben seitdem rund 350.000
junge, gutausgebildete Iren - bei einer Gesamtbevölkerung von nur 4,5
Millionen - ihre Heimat Richtung
Großbritannien, USA, Kanada und
Australien verlassen. Nur deshalb
konnte die amtierende Regierung
Ende Mai verkünden, die Arbeitslosigkeit sei zum ersten Mal seit Jahren wieder knapp unter die magische
Grenze von 10 Prozent gesunken.
Jene Statistik ist ein schwacher Trost
angesichts grassierender Armut,
steigender Kriminalität, einer nie dagewesenen Selbstmordrate, immer
Als die irische Immobilienblase vor sichtbarerer Obdachlosigkeit in den
sieben Jahren platzte, gingen die dar- Großstädten und einer Heroin-Plage.
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So, 14. Juni 2015
Elektronische Zeitung Schattenblick
Während das einfache Volk durch
die Verstaatlichung der Schulden der
Banken und der großen Bauunternehmen die Kosten für die Krise, die
der Chef der Irischen Zentralbank
Patrick Honohan im März bei einem
Auftritt vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuß auf
100 Milliarden Euro beziffert hat,
aufgebürdet bekam, kamen bis auf
wenige Ausnahmen - bestes Beispiel
Seanie Fitzpatrick, der ehemalige
Vorstandsvorsitzende der AngloIrish Bank, dem aktuell wegen Finanzschiebereien der Prozeß gemacht wird - die Verantwortlichen
ungeschoren davon. Dagegen regt
sich nun im wachsenden Ausmaß
Widerstand in Irland. Auslöser der
neuen Protestwelle ist die Entscheidung der Regierung in Dublin vor
zwei Jahren - wiederum auf Geheiß
der Troika - den Kommunen die Verantwortung für die Wasserversorgung zu entziehen und sie einer neuen Nationalbehörde namens Irish
Water (auf Gälisch Uisce Éireann)
zu übertragen.
Irlands Austeritätsgegner solidari­
sieren sich mit den Griechen Vereinzelte Demonstranten
mit griechischer Staatsflagge und
'We Won't Pay'­Plakaten
Foto: © 2015 by Schattenblick
So, 14. Juni 2015
Bisher wurde die Wasserversorgung in
Irland durch einen prozentualen Anteil
an den Einnahmen aus den Umsatzund Mineralölsteuern finanziert. Also
kann nicht behauptet werden, die Iren
würden oder wollten nicht für ihr Wasser bezahlen. Was die Menschen in Irland aufdie Barrikaden bringt, ist die
Tatsache, daß Irish Water mittels Wasserzähler erstmals den tatsächlichen
Verbrauch der Privathaushalte kontrollieren und die abzuführenden Gebühren entsprechend berechnen wird.
Man befürchtet, daß die Regierung
entgegen allen Dementis die Privatisierung von Irish Water plant, daß
dann die Wassergebühren in die Höhe
schießen und daß die versprochene
Verbesserung der Trinkwasserqualität
oder Erneuerung des maroden Leitungssystems aufder Strecke bleiben
werden. Hierfür sprechen die Erfahrungen, welche die Menschen in
Großbritannien seit rund 20 Jahren in
selbigem Zusammenhang machen.
Kenny-Regierung John Tierney eingesetzt, der als Oberstadtdirektor
von Dublin in einen der umstrittensten, letztlich gescheiterten Immobiliengeschäfte der Nuller-Jahre, die
Bebauung des Geländes des ehemaligen Staatsbetriebs Irish Glass Bottle in den Docklands der irischen
Hauptstadt durch Branchenriese Bernard McNamara für knapp eine halbe Milliarden Euro, verwickelt gewesen ist. Statt auf das Angebot von
Siemens, Irland umsonst flächendeckend mit Wasserzählern made in
Germany auszustatten, hat Irish Water den Auftrag dazu politisch vernetzten Amigos der irischen Wirtschaftselite zugeschanzt. Den größten Einzelauftrag, für den Großraum
Dublin, erhielt die Firma Siteserv, die
Denis O'Brien, Irlands reichster
Mann, dessen dubiose Verbindungen
zu Fine Gael legendär sind, 2012 aus
der Konkursmasse der irischen Bad
Bank IBRC (Irish Banking Resolution Corporation) gekauft hatte. Um
Hinzu kommt, daß die Gründung von diesen Deal tobt in Irland eine politiIrish Water und das Programm zur sche Kontroverse, die zwischendurch
alle Anzeichen einer Verfassungskrise angenommen hat.
landesweiten Installation von elektronischen Wasserzählern - unter
dem Bürgersteig vor jedem Haus nur so strotzt vor jener Klüngelei, die
Irland 2008 erst in die Krise gestürzt
hat. Als Chef von Irish Water hat die
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Aufgrund hartnäckiger Recherche
der unabhängigen Abgeordneten Catherine Murphy ist bekannt geworden, daß die IBRC Siteserv vor dem
Verkauf an O'Brien von Schulden in
Höhe von 119 Millionen Euro befreit
- und sie damit dem ohnehin hoffnungslos überforderten Steuerzahler
aufgezwungen - hat. Entgegen früherer Beteuerungen von Finanzminister Michael Noonan liefen die zuständigen Beamten in seinem Ministerium Sturm gegen den angebahnten Verkauf von Siteserv an O'Briens
Unternehmen Millington, nicht nur
weil dessen Angebot, 45 Millionen
Euro, deutlich unter dem der Mitbewerber lag, sondern weil Irlands
größter Medienunternehmer selbst
bei IBRC mit mehr als 315 Millionen Euro in der Kreide stand. Darüber hinaus bekamen die Vorstandsmitglieder des formal in Konkurs befindlichen Siteserv fünf Millionen
Euro, um den Deal durchzuwinken Seite 3
Elektronische Zeitung Schattenblick
Sitz des Dublin City Council, den
Aktivisten der Bewegung "Help the
Hidden Homeless" Anfang März
kurzfristig besetzten
Foto: © 2015 by Schattenblick
Ausbeutung und Unterdrückung in einem Ausmaß,
das man sehr lange nicht
mehr gesehen hat. Damit
besinnen sich die Iren auf
alte Werte. Schließlich
stammt das Begriffspaar
Boykott/boykottieren von
Captain Charles Boycott,
Gutsverwalter der Ländereien des 3. Earl of Erne im
Westen Irlands, der 1880
wegen wiederholter Menschenschinderei von der
ländlichen Bevölkerung der
Grafschaft Mayo durch eine
konsequente Kampagne der
nen von einfachen Hausfrauen, Nicht-Kooperation und KontaktverRentnern, Schulkindern, Obdachlo- weigerung zur Ausreise nach Engsen und Arbeitern an dem Vorhaben land gezwungen wurde.
was man nur als krassen Fall von Bestechung interpretieren kann. Ende
Mai hat O'Brien eine gerichtliche
Verfügung und die Androhung teurer
Diffamierungsklagen genutzt, um
die irische Presse an der Berichterstattung über eine Rede Murphys im
irischen Parlament zur Siteserv-Affäre zu hindern. Auch wenn die ursprüngliche Verfügung inzwischen
gelockert wurde, hat der Vorgang bei
vielen irischen Bürgern die Frage
aufkommen lassen, ob sie noch in einem Rechtsstaat oder doch in einer
Kleptokratie leben.
Gegen jene Entwicklung Richtung
Oligarchie richten sich die vielen
Aktionen, die derzeit in Irland gegen
Obdachlosigkeit, gegen die Installation von Wasserzählern und gegen
die Austeritätspolitik von Dublin und
Brüssel insgesamt stattfinden. In Irland erlebt der zivile Ungehorsam
Hochkonjunktur. Die irische Polizei,
die Garda Síochána, hat sich zu einer
Schutztruppe von Irish Water, Siteserv, GMC Sierra und allen anderen
Unternehmen degradieren lassen, die
gegen den Willen der Bevölkerung
Wasserzähler einbauen wollen und in
den einzelnen Siedlungen immer
wieder aufgrund der BlockadeaktioSeite 4
scheitern. Ob es nun um die vorübergehende Besetzung des Sitzes der
Dubliner Stadtverwaltung im Protest
gegen Wohnungsnot oder nachbarliche Solidaritätsaktionen zur Verhinderung der Zwangsräumung von Familien durch den Gerichtsvollzieher
mit Hilfe von der Bank geschickter
"privater Sicherheitsleute" oder den
massenhaften Boykott der brieflichen Aufforderung zur Eintragung in
der Liste der "Kunden" von Irish Water geht, wehren sich die Menschen
in Irland gegen die kapitalistische
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Irlands großer Gewerkschafter und
Revolutionär "Big Jim" Larkin ruft
noch heute seine Landsleute zum
Kampf gegen das Kapital auf
Statue im Mittelstreifen der
O'Connell Street gegenüber dem be­
rühmten General Post Office (GPO)
im Herzen Dublins
Foto: © 2015 by Schattenblick
http://www.schattenblick.de/
infopool/europool/report/
eurb0015.html
So, 14. Juni 2015
Elektronische Zeitung Schattenblick
UNTERHALTUNG / PERRY RHODAN / ERSTAUFLAGE
Inhaltliche Zusammenfassung von Perry Rhodan Nr. 2807
Sternspringer über Swoofon
von Leo Lukas
Januar 1518 NGZ
hier seltene Bodenschätze gibt, die der Galaxis auf sich allein gestellt
sich vergleichsweise unaufwendig sind. Normalerweise gehen die TiuAn Bord der Tiuphorenschiffe, die abbauen lassen.
phoren bei ihren Raubzügen immer
sich nun Swoofon im Swaft-System
folgendermaßen vor: industriell entzuwenden, funktioniert die Techno- Die siganesische Hackerin Merven wickelte Planeten werden erobert
logie nach wie vor nur einge- Löwengart versucht, in New Swift, und von ihrer Bevölkerung gesäuschränkt. Die Techniker mußten an Daten über ein swoonsches Ge- bert. Dann werden sie für den tiugroßmaßstäblich umrüsten, erleben heimprojekt namens Jabberwocky phorischen Flottenbau ausgebeutet
jedoch immer noch Rückschläge. heranzukommen und wird dabei von und nach dem Abzug der Tiuphoren
Das beschleunigte Ausbrennen der drei Swoon erwischt, wodurch das vernichtet. Dieses Vorgehen verhinHyperkristalle bereitet ihnen beson- freundschaftliche Verhältnis zwi- dert, daß das technische Wissen der
ders große Probleme. Die Schiffe schen den beiden Völkern empfind- Tiuphoren von anderen Völkern gekönnen nur kurze Hyperraumsprün- lich gestört wird.
nutzt wird. Accoshai will auf
ge zustande bringen, und die SprungSwoofon aber nur technische Daten
genauigkeit läßt zu Wünschen übrig. Es gibt auf Swoofon auch eine on- erbeuten.
Mehrfach haben die drei Sternge- ryonische Siedlung, da der Planet
werke einander sogar verloren und über eine Ordische Stele verfügt. Die Ein bei den Swoon wohlbekannter
mußten mühsam wieder zusammen Onryonen leben nicht im Unter- Springerpatriarch kündigt die Anfinden. Auch die Ortung ist in der grund, sondern haben sich in einem kunft seines Schiffes an. Allerdings
Reichweite erheblich begrenzt. Um ausgedienten Raumvater eingerich- verhält er sich sehr merkwürdig und
sich der erhöhten Hyperimpedanz tet. Der Kommandant der Wächter- bezichtigt die Onryonen, sein Schiff
anzupassen, brauchen die Tiuphoren flotte, Appac Cengerroy, fühlt sich überfallen zu haben, was diese vehedringend aktuell gültige technische nicht ausgelastet. Da die Swoons ment bestreiten. Er droht damit, sein
Daten, die sie nun auf Swoofon zu sich vorbildlich verhalten und den ganzes Schiff mitsamt seiner Sippe
finden hoffen.
Onryonen keinerlei Grund bieten, in die Luft zu jagen, wenn die Ongegen sie vorzugehen, leiden die un- ryonen versuchen sollten, an Bord zu
Die Bewohner Swoofons, zu denen willkommenen Besatzer unter Lan- kommen. Das merkwürdige Verhalnicht nur die 250 Millionen Swoon, geweile, weswegen Appac Cenger- ten alarmiert insbesondere den USOsondern auch Siganesen, Terraner roy zwei Xenosoziologen angefor- Agenten Pino Gunniveda, der sofort
und einige Mitglieder anderer Völ- dert hat, die eine Methode finden einen Notruf an die LFT sendet. Ohker gehören, leben größtenteils sub- sollen, den Kontakt zwischen den ne Vorwarnung explodiert dann tatplanetar, da die klimatischen Bedin- beiden Völkern zu beleben. Die bei- sächlich das Springerschiff im Orbit
gungen aufSwoofon - es handelt sich den Soziologen vertreten jedoch un- des Planeten und reißt die gesamte
um einen Wüstenplaneten - ungün- terschiedliche Ansichten, kennen Sippe in den Tod. Aus der Explosistig sind. Auch die ausgedehnten sich schon vom Studium her und sind onswolke rasen kleine Kampfschiffe
Produktionsanlagen und ein hochor- sich spinnefeind. Als Annäherungs- hervor, die sich sofort auf den Planeganisiertes Verkehrswegenetz, das methode wird ein Krocketspiel ver- ten stürzen. Es handelt sich um tiuStädte und Fabriken verbindet, be- anstaltet, das die Onryonen die phorische Sternspringer. Doch auf
findet sich unter der Planetenoberflä- Swoon gewinnen lassen. Da dies für Swoofon kennt niemand diese Schifche. Nur das Erholungszentrum New die Swoon einer Beleidigung gleich- fe. Appac Cengerroy wirft ihnen soSwift, das genau auf dem südlichen kommt, verbessert es die Beziehun- fort die gesamte onryonische WächWendekreis der Sonne Swaft liegt gen auch nicht gerade.
terflotte entgegen, doch die Onryound damit am Übergang von unwirtnen werden in kürzester Zeit volllichen zu lebensfeindlichen Umwelt- Accoshai, der Tomcca-Caradocc der kommen aufgerieben. Er beordert
bedingungen steht, ist zum Teil ober- Tiuphoren-Verbandes will beim Vor- sechs Raumväter aus dem orbitalen
irdisch angelegt. New Swift verdankt stoß nach Swoofon nicht zu viel ris- Cluster über die Oberfläche
seine Existenz dem Umstand, daß es kieren, da seine drei Sterngewerke in Swoofons, obwohl bei einem GeSo, 14. Juni 2015
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Seite 5
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fecht mit gravierenden Kollateralschäden zu rechnen ist. Sämtliche
oberirdischen Gebäude müssen
schnellstens evakuiert werden. Als
dann aber auch noch die riesigen
Sterngewerke auftauchen, scheint jede Gegenwehr sinnlos zu werden.
Dennoch fliegen sämtliche noch verfügbaren Raumväter den Angreifern
entgegen. Sie wollen verhindern, daß
die Aggressoren bis nach Swoofon
durchbrechen.
Appac Cengerroy hat den Eindruck,
daß den Angreifern gar nicht so sehr
daran gelegen ist, den Abwehrriegel
zu durchbrechen. Vielmehr wollen
die Unbekannten die Kräfte der Verteidiger binden, was ihnen auch hervorragend gelingt. Er kann keinen
der Einheiten abziehen, um die onryonischen Bodentruppen zu unterstützen. Die tiuphorischen Krieger,
denen es mit den Sternspringern gelungen ist, die Oberfläche zu erreichen, graben sich immer tiefer in die
Kruste des Planeten, die aus urbanen
Strukturen besteht. Es gelingt ihnen
sogar, selbst die verborgenen Selbstschutzanlagen zu orten und zu zerstören, bevor deren Zielerfassung
sich eingependelt hat. Die Hoffnung
der sehr kleinen Siganesen und
Swoon, daß die Angreifer nicht
durch die engen Stollen gelangen
können, zerschlägt sich. Die Fremden desintegrieren einfach ein Untergeschoß nach dem andern. Die dazwischenliegenden Energieschirme
knacken sie mühelos durch konzentrierten Punktbeschuß. Die Bewohner müssen in immer tiefere Schichten fliehen. Doch bald werden die
Feinde die Rückzugsorte der Flüchtigen erreicht haben.
Da aktiviert der Swoon Swolcadiu
Khessner, der als Regierungsoberhaupt angesehen wird, obwohl es auf
Swoofon keine Regierung in dem
Sinne gibt, das Geheimprojekt Jabberwocky.
In Anlehnung an den von den Terranern übernommenen Mythos um
"Alice im Wunderland", der von alSeite 6
len Swoon geliebt wird und zum
Kulturgut gehört, ist der Jabberwocky ein ominöses Monster, das in den
klassischen Erzählungen des Autors
Lewis Carroll in einem Nonsensgedicht Gestalt angenommen hat. Das
Geheimprojekt "Jabberwocky" nun
bezieht nicht nur den Zentralrechner
ALICE ein und das angeschlossene
Verkehrsnetzwerk, sondern auch jede einzelne Lichtquelle in jeder der
vierhundert Tiefebenen. Jabberwocky bewirkt ein optisches Chaos.
Stroposkopische Effekte setzen den
Tiuphoren zu und lösen hochgradige
Verwirrung aus. Das Blitzgewitter
kann sogar die Funktion ihrer
Kampfanzüge stören. Weil es immer
schneller blitzt und von allen Seiten
nur noch widersprüchliche Informationen eintreffen, entgleitet sowohl
dem Anzugrechner als auch dem Gehirn des Trägers die Kontrolle. Alle
Wahrnehmung löst sich auf ins Paradoxe, in ein abstraktes Flackern, das
Halluzinationen nach sich zieht, die
sogar zu Herzstillstand führen können. Dennoch können die Tiuphoren
ihr Ziel erreichen und einige Positroniken erbeuten. Deren Speicherinhalte sind jedoch hochgradig verschlüsselt. Bei unautorisiertem Zugriff zerstören sie sich selbst. Doch
Accoshai hofft, daß seine Induktrinatoren bald wieder einsatzfähig sind,
die Rechner knacken und die Daten
dekodieren werden. Dann können
die Tiuphoren ihre Technik noch besser an die aktuellen Gegebenheiten
anpassen.
Als die Terraner auftauchen und den
Onryonen zur Seite stehen, ziehen
sich die Sterngewerke zurück. Das
Ziel, Positroniken zu erbeuten, ist erreicht. Der feindliche Angriff hat den
Swoon und Onryonen empfindliche
Verluste beschert. Aber auch auf Seiten der Angreifer hat es Opfer gegeben, die jedoch beim Abzug mitgenommen wurden. Sie lassen keine
Leichen und keinerlei Relikte ihrer
Technologie zurück, aus denen man
Aufschlüsse darüber gewinnen kann,
wer sie sind, woher sie stammen und
wohin sie sich wenden werden. Acwww.schattenblick.de
coshai ist zuversichtlich. Er will dem
Unbegrenzten Imperium von Tiu eine ganz neue Provinz erobern - die
Provinz der Zukunft.
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infopool/unterhlt/perry/
pr2807.html
SCHACH - SPHINX
Gewiefte Remistaktiker
(SB) ­ Umjubelt werden immer nur
die Helden und Hasardeure der
Schachkunst. Kaum einer bemerkt
dagegen die gewieften Remistaktiker. Wenn der dänische Großmeister
Bent Larsen ans Schachbrett eilte,
knisterte die Luft lange vor dem Höhepunkt der Schlacht. Und Bobby
Fischer, Enfant terrible der königlichen Kunst, verschmähte selbst in
nahezu ausgeglichenen Stellungen
ein Remis, zumal wenn er gegen
schwächere Gegner spielte. Der
Weisheitsspruch des ehemaligen
Weltmeisters Tigran Petrosjan, daß
nur derjenige ein Turnier mit Sicherheit gewinnen könnte, der keine Partie verliert, wird unterschiedlich ausgelegt. Die Kämpferherzen sehen
darin eine Aufforderung zur bedingungslosen Jagd auf dem Sieg. Und
so spielen sie ein waghalsiges
Schach, im Geiste verbunden mit
Kortschnoj, Kasparow und Kramnik.
Keine Partie verlieren - heißt das
nicht auch remis spielen, so interpretieren die umsichtigen Biberköpfe
unter den Schachspielern die Petrosjansche Losung. Remis, das klingt
bei der einen Fraktion wie Reue,
Räudigkeit, rasches Einlenken vor
dem Ausbruch jeder Feindseligkeit
auf dem Brett, während ihre Opposition darin den höchsten Vernunftgrund ansiedelt, nämlich nie mit Gewalt erreichen zu wollen, was nicht
möglich und machbar ist. Bedenken
wir unterm Strich, daß auch der
deutsche Schlachtenlenker Fritz Sämisch seinen Teil an Weisheit zu dieSo, 14. Juni 2015
Elektronische Zeitung Schattenblick
sem Streitpunkt zugesteuert hatte.
Einmal lehnte er ein Remisangebot
seines Gegners mit der Begründung
ab: "Wie kann ich Remis annehmen?
Ich weiß ja gar nicht, wie ich stehe!"
Im heutigen Rätsel der Sphinx kommen die taktischen Kombinationshaie
auf ihre Kosten. Die seinerzeit 16jährige Caroline Claus konnte bei der
Deutschen Meisterschaft der weiblichen Jugend 1994 in Freising ihre
Gegnerin Maria Wolf in der Folge
von 1.Le3-b6 besiegen, allein sie war
zu gutmütig und übersah so den viel
kürzeren zwingenden Gewinnweg.
Bist du ein Wegabkürzer, Wanderer?
Hinweis: Im Schattenblick
Klima: Was, wenn der Alptraum geschieht?
Interview mit Kat Ross,
Autorin des Climate-Fiction-Romans 'Some Fine Day'
IPS­Inter Press Service Deutschland GmbH
IPS­Tagesdienst vom 09. Juni 2015
von Kanya D'Almeida
http://www.schattenblick.de/infopool/bildkult/litera/bklin013.html
Sprachgeschichtliche Betrachtungen, "Märchen"
http://www.schattenblick.de/infopool/d­brille/redakt/dbrs0007.html
Beiträge zur Konferenz "Die kapitalistische Moderne herausfordern II"
im Schattenblick unter
www.schattenblick.de → INFOPOOL → POLITIK → REPORT:
Claus - Wolf
Freising 1994
Auflösung letztes Sphinx­Rätsel:
Der argentinische Großmeister Miguel Najdorf war ein schlauer
Schrankenbrecher, und so überwand
er die weiße Stellung mit dem grandiosen Springerzug 1...Se4-f2!! Der
Hintergrund ist folgender: Nimmt
Weiß den Springer mit 2.Kg1xf2, so
geht er nach 2...Dd8-h4+ 3.Kf2-f1
Lc6-b5+ sang- und klanglos unter.
Sein Kontrahent versuchte sich daher mit 2.Sb4xc6 glimpflich aus der
Affäre zu ziehen, doch nach
2...Sf2xd1! und dank der Mattdrohung 3..Te8-e1# gewann Najdorf die
Qualität und nach hilfloser Gegenwehr schließlich auch die Partie.
http://www.schattenblick.de/
infopool/schach/schach/
sph05504.html
So, 14. Juni 2015
BERICHT/190: Kurdischer Aufbruch - fortschrittlicher Beginn (SB)
BERICHT/192: Kurdischer Aufbruch - Gesichter des Kapitals ... (1) (SB)
BERICHT/193: Kurdischer Aufbruch - Gesichter des Kapitals ... (2) (SB)
BERICHT/194: Kurdischer Aufbruch - Gesichter des Kapitals ... (3) (SB)
BERICHT/195: Kurdischer Aufbruch - Gesichter des Kapitals ... (4) (SB)
INTERVIEW/250: Kurdischer Aufbruch - demokratische Souveränität und
westliche Zwänge ... Dêrsim Dagdeviren im Gespräch (SB)
INTERVIEW/251: Kurdischer Aufbruch - der Feind meines Feindes ...
Norman Paech im Gespräch (SB)
INTERVIEW/254: Kurdischer Aufbruch - Volksbefreiung, Selbstbefreiung ...
Asya Abdullah im Gespräch (SB)
INTERVIEW/255: KurdischerAufbruch - und also Öcalan ... Mustefa Ebdi (SB)
INTERVIEW/258: Kurdischer Aufbruch - Volle Bremsung, neuer Kurs ...
Elmar Altvater im Gespräch (SB)
INTERVIEW/261: Kurdischer Aufbruch - vom Vorbild lernen ... Gönül Kaya (SB)
INTERVIEW/262: Kurdischer Aufbruch - Ketten der Schuld ...
David Graeber im Gespräch (SB)
INTERVIEW/263: Kurdischer Aufbruch - die Klassen wandeln sich ...
David Harvey im Gespräch (SB)
INTERVIEW/264: Kurdischer Aufbruch - linksinternational ...
Arno-Jermaine Laffin im Gespräch (SB)
INTERVIEW/266: Kurdischer Aufbruch - Grenzen sind die ersten Fesseln
... Anja Flach im Gespräch (SB)
http://www.schattenblick.de/infopool/politik/report/prin0267.html
www.schattenblick.de
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Elektronische Zeitung Schattenblick
______I n h a l t_____________________________________Ausgabe 1493 / Sonntag, den 14. Juni 2015____
EUROPOOL - REPORT
UNTERHALTUNG
SCHACH-SPHINX
DIENSTE - WETTER
Irlands neuer Widerstand - Alte Nöte, junger Kampf
Perry Rhodan - Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2807
Gewiefte Remistaktiker
Und morgen, den 14. Juni 2015
Seite
Seite
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DIENSTE / WETTER / AUSSICHTEN
Und morgen, den 14. Juni 2015
+++ Vorhersage für den 14.06.2015 bis zum 15.06.2015 +++
Sonne, Wolken Hand in Hand
und ein nordwestfrischer Hauch
ziehen heute übers Land
und Jean-Luc und Freunde auch.
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So, 14. Juni 2015