Übungsblatt 2 - Universität Wien

Karlheinz Gröchenig
Peter Elbau
Partielle Differentialgleichungen
Fakultät für Mathematik
Universität Wien
18. März 2016
Übungsblatt 2
1. (a) Wiederholen Sie die Kettenregel aus der Analysis.
(b) Sei u : R2 → R zweimal stetig differenzierbar und ψ : R2 → R2 gegeben durch
(ξ, η) = ψ(x, t) = (x + t, x − t) und v(ξ, η) = u(x, t) = u ◦ ψ −1 (ξ, η). Berechnen
Sie die partiellen Ableitungen
∂u
,
∂x
∂u
,
∂y
∂ 2u ∂ 2u
− 2
∂x2
∂t
in (ξ, η)-Koordinaten.
2. Seien (x, y) = (r cos θ, r sin θ) die Polarkoordinaten in R2 und v(r, θ) = u(x, y).
2
2
Berechnen Sie den Laplace-Operator ∆u = ∂∂xu2 + ∂∂yu2 in Polarkoordinaten.
3. Sei u ∈ C 2 (Rd \ {0}) eine Radialfunktion, d.h., u hängt nur von r = kxk ab,
u(x) = v(r) für eine Funktion v : R+ → R. Zeigen Sie, daß
∆u =
(eigentlich: ∆u(x) = v 00 (kxk) +
∂ 2 u d − 1 ∂u
+
∂r2
r ∂r
d−1 0
v (kxk))
kxk
gilt.
4. Die Koordinatentransformation von Differentialoperatoren kann sehr aufwendig sein.
Im folgenden (schwierigen) Beispiel wird eine allgemeine Methode hergeleitet, die
diese Aufgabe wesentlich erleichtert und die “nur” Kenntnisse der Analysis voraussetzt.
Sei ψ : V → U ein C 2 -Diffeomorphismus zwischen den offenen Mengen U, V ⊂ Rn
und u ∈ C 2 (U ). Wir definieren die Funktion v = u ◦ ψ ∈ C 2 (V ). Wiederholen Sie
den Begriff der Jacobi-Matrix Dψ von ψ.
(a) Verwenden Sie den Gauß’schen Integralsatz und den Transformationssatz, um
zu zeigen, daß für alle Funktionen w ∈ Cc1 (U ) die Identität
Z
∆u(x)w(x)dx =
U Z
det D(ψ −1 )(x) div |det Dψ| Dv (Dψ)−1 (Dψ)−T (ψ −1 (x)) w(x)dx
U
gilt.
1
(b) Schließen Sie daraus, daß mit g = dψ T dψ die Beziehung
1
div |det dψ| Dv g −1 (y)
|det dψ(y)|
p
1
div
=√
det g Dv g −1 (y)
det g
∆u(ψ(y)) =
erfüllt ist.
5. Wir betrachten die Transformation auf Kugelkoordinaten:
ψ : (0, ∞) × (0, π) × (0, 2π) → {x ∈ R3 | x2 = 0 =⇒ x1 < 0},


r sin θ cos ϕ
ψ(r, θ, ϕ) =  r sin θ sin ϕ  .
r cos θ
Sei u ∈ C 2 (R3 ). Zeigen Sie mithilfe von Aufgabe 4, daß sich ∆u mit v = u ◦ ψ in
der Form
∆u ◦ ψ =
1
1
1
∂r (r̂2 ∂r v) +
∂θ (sin θ̂ ∂θ v) +
∂ϕϕ v
2
2
2
r̂
r̂ sin θ̂
r̂ sin2 θ̂
schreiben läßt. Dabei bezeichnen r̂ und θ̂ die Funktionen r̂(r, θ, ϕ) = r und θ̂(r, θ, ϕ) =
θ. Leiten Sie daraus noch einmal das Ergebnis von Aufgabe 3 ab.
—–
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