Neueste tagesaktuelle Berichte ... Interviews ... Kommentare ... Meinungen .... Textbeiträge ... Dokumente ... MA-Verlag Elektronische Zeitung Schattenblick Donnerstag, 12. Mai 2016 Der gläserne Patient - steter Tropfen ... EUROPOOL / REDAKTION Kampf um das Für und Wider Brexit voll im Gange Langer Atem im Kampf gegen ein Kernstück der Gesundheitsökonomie EtonSchüler Cameron und Johnson führen die jeweiligen Lager an (SB) Nach den Kommunalwahlen Strategietreffen der Aktion "Stoppt die eCard" am 29. April 2016 in Hamburg in England sowie den Wahlen für die Regionalparlamente in Schottland, Wales und Nordirland am 5. Mai spitzt sich in der britischen Politik praktisch alles auf den Kampf für oder gegen den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union zu. Die folgenschwere Volksabstimmung darüber findet am 23. Juni statt. Laut Umfragen liefern sich die EU-Befürworter und -Gegner nach wie vor ein Kopf-an-KopfRennen. Den Ausschlag dürfte der rund 25prozentige Anteil der Wählerschaft geben, der sich gegenüber den Demoskopen bisher als "unentschieden" bezeichnet ... (Seite 5) SPORT / BOXEN Nicht lange gefackelt David Lemieux macht kurzen Prozeß mit Glen Tapia (SB) Der frühere IBF-Weltmeister im Mittelgewicht David Lemieux hat nach der Niederlage gegen Gennadi Golowkin im Oktober 2015, die ihn den Gürtel kostete, wieder Tritt gefaßt. Nachdem ein Kampf des 27jährigen Kanadiers im März wegen Gewichtsproblemen abgesagt werden mußte, hat er sich nun in Las Vegas mit einem K.o.-Sieg in der vierten Runde gegen den ein Jahr jüngeren Glen Tapia überzeugend zurückgemeldet. Das Duell in der neuen T-Mobile Arena fand ... (S. 10) Silja Samerski und für "Stoppt die eCard" Gabi Thiess, KaiUwe Steffens, Silke Lüder Foto: © 2016 by Schattenblick Die elektronische Gesundheitskarte zählt zu jenen Großprojekten, die nicht von ungefähr an den Zauberlehrling gemahnen, dem die gerufenen Geister über den Kopf gewachsen sind. Warum dieses Vorhaben trotz unzureichender technologischer Voraussetzungen, zahlloser Verzögerungen und explodierender Kosten unerbittlich vorangetrieben wird, bedarf einer näheren Klärung. (SB) Im Zuge der Kommodifizierung des Menschen verspricht das Gesundheitswesen als eine der wenigen zukunftsträchtigen Branchen expandierende Verwertungsmöglichkeiten für ein Kapital, das am Rande der unbewältigten Krise unablässig Anlagemöglichkeiten sucht. Der e-Card kommt im Kontext eines zunehmend elektronisch organisierten und verwalteten Gesundheitssystems eine zweifache Schlüsselfunktion zu, da sie als Türöffner die Ressource jeglicher Patientendaten erschließen und damit zugleich die Kontrolle und Steuerbarkeit von Individuen und Elektronische Zeitung Schattenblick Kollektiven perfektionieren soll. Aus staatlich-administrativer wie auch ökonomischer Sicht repräsentiert die e-Card mithin eine Aussicht auf künftigen Zugewinn, der gegenüber eskalierende aktuelle Probleme und immense Kosten als nachrangig eingestuft werden. Daß der Mensch mit seiner Körperlichkeit sein intimstes Wesen und höchstes Gut assoziiert, macht den Zugriff auf diese Identität und Wertschätzung im Sinne einer restriktiven und kommerziellen Verfügung außerordentlich attraktiv. Um diesen Generalangriff auf die Privatsphäre durchzusetzen, bedarf es indessen einer Strategie der Vereinnahmung, die nicht nur die Schranken verteidigter Persönlichkeitsrechte perforiert, sondern den Zwang, die Arbeitskraft auf flexibelste Weise zum Zweck ihrer Vernutzung bereitzustellen, ideologisch in den Primat der Selbstverantwortung und -optimierung verkehrt. Vom Ensemble schädigender gesellschaftlicher Verhältnisse entkoppelt, wird Krankheit mit falscher Lebensführung gleichgesetzt und damit dem Einzelnen als persönliche Schuld angelastet. Daß diese Bezichtigung greift, zeigt der massenhafte und entufernde Drang, sich freiwillig einem neoreligiös anmutenden Gesundheitskult mit Ernährungsweisen, Bewegungspflichten und technischen Applikationen zu überantworten. Was an der e-Card gefährlich sein soll, wo doch Gesundheit erste Bürgerpflicht ist, leuchtet folglich den wenigsten aufAnhieb ein. Der Netzaktivist padeluun von der Datenschutzvereinigung Digitalcourage sprach dazu auf dem Strategietreffen der Aktion "Stoppt die e-Card" [1] einige aufklärende Worte. Er habe die e-Card stets auf der Datenschutzebene angegriffen, doch im Kontext des letzten Big Brother Award realisiert, daß den Betreibern der Datenschutz völlig egal sei. Ihnen gehe es nicht darum, das Gesundheitssystem zu verbessern, sondern die MilliarSeite 2 den, die in die deutsche Gesundheitsversorgung fließen, zu verdoppeln und größtenteils in Finanzkanäle zu lenken. lin, Meinhard Starostik, eine Verfassungsbeschwerde gegen das Anfang des Jahres in Kraft getretene E-Health-Gesetz. Dieses übe Druck auf die kritisch eingestellte Ärzteschaft aus und führe dazu, daß der Schutz medizinischer Daten zum Nachteil der Patientinnen und Patienten nachhaltig ausgehöhlt werde. Netzaktivist padeluun Foto: © 2016 by Schattenblick Sand im Getriebe des Großprojekts Dieser Herausforderung stellt sich nun schon seit neun Jahren ein fester und im Laufe der Zeit gewachsener Kreis kritischer Expertinnen und Experten der Aktion "Stoppt die eCard". Wie deren Sprecherin Dr. Silke Lüder bilanzierte, schleppe sich das Großprojekt inzwischen seit einem Jahrzehnt hin, da eine Verzögerung auf die andere folge. Zugleich zeigten aktuelle Umfragen, daß die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger kein Vertrauen in das E-HealthGesetz habe und Zweifel in der Bevölkerung wüchsen. Daß auf diesem Weg schon sehr viel erreicht worden sei, belegten auch Informationen, wonach Kritik und zahlreiche Klagen von Versicherten auf seiten der Betreiber sehr wohl wahrgenommen würden. Wenn nun das Bundesministerium den beteiligten Körperschaften des öffentlichen Rechts auf gesetzlichem Weg beträchtliche finanzielle Sanktionen androhe, sei das ein beispielloser Vorgang, der von wachsenden Schwierigkeiten bei der Umsetzung zeuge. Um diesem Anliegen Nachdruck zu verleihen, prüfe man zusammen mit dem erfahrenen Rechtsanwalt und Richter am Verfassungsgericht Berwww.schattenblick.de Silja Samerski Foto: © 2016 by Schattenblick "Der Patient als Datensatz" Die Arbeitstreffen der e-Card-Gegner zeichnen sich nicht zuletzt dadurch aus, daß jeweils neue Entwicklungen referiert und die Zusammenhänge aus unterschiedlichen Perspektiven ausgelotet werden. So hielt diesmal Dr. Silja Samerski, ehemals enge Mitarbeiterin des Sozialphilosophen Ivan Illich und derzeit Dozentin an der Universität Bremen, einen Vortrag zum Thema "Der Patient als Datensatz Digitalisierung und Überwachungsmedizin." Die Referentin entwarf eingangs die Situationsskizze einer Patientin beim Arztbesuch. Frau M. ist bestückt mit verschiedenen Wearables, mißt ihre Vitalparameter, hat einen Bewegungssensor und in ihrem Handy ein Depressions-Frühwarnsystem installiert. Sie hat zwar keine Beschwerden, doch weil ihre Geräte beim Joggen ungewöhnliche Werte gemeldet und das Analyseprogramm auf ihrem Handy erhöhte Gesundheitsrisiken ausgewiesen hat, sucht sie den Arzt auf. Do, 12. Mai 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick Der Arzt sitzt vor seinem Computerbildschirm und spricht nicht viel mit Frau M., sondern greift direkt auf ihre relevanten Gesundheitsdaten zu. Die elektronische Patientenakte enthält die Ergebnisse des letzten Gentests, die ihr ein erhöhtes Risiko für Depression wie auch für Brustkrebs bescheinigen. Zudem hat sie mit ihrem Hausarzt das Softwareprogramm Ariba durchlaufen, wobei ihr der Risiko-Score für Herz-KreislaufErkrankungen ein erhöhtes Risiko attestiert hat. Der Arzt nimmt etwas Blut ab, mißt den Puls und einige weiteren Werte, worauf er die Daten direkt in ein Computerprogramm eingibt, das den Gesundheitszustand errechnet. Über die damit einhergehenden Risiken klärt der Arzt seine Patientin auf, wobei das Programm Lebensstiländerungen wie andere Fitneßprogramme und Psychopharmaka vorschlägt. Das Ziel der digitalen Datensammlung ist erreicht. Die Patientin Frau M. sei natürlich fiktiv, aber die verschiedenen Zutaten für ihre Geschichte seien es nicht, betont die Referentin. mHealth, EHealth, Big Data in der Medizin, Wearables und Meßstationen, Diagnose- und Entscheidungssoftware im ärztlichen Bereich wie Ariba und Risikokalkulatoren nähmen zu. Es würden immer mehr Daten gesammelt, um mit Hilfe von Algorithmen Normabweichungen vorherzusehen und vorausschauend zu behandeln. Sowohl die Behandlungen als auch die möglichen Zukünfte und die Reaktion darauf seien hochgradig programmiert. Das Versprechen bestehe darin, die Medizin zu individualisieren, Abläufe zu optimieren, Entscheidungen zu objektivieren und Prävention zu gewährleisten. Neben dem gleichermaßen wichtigen Thema des Datenschutzes stelle sich insbesondere die Frage, wie sich dadurch die Medizin, Gesundheit und Krankheit, die körperliche Selbstwahrnehmung und das Arzt-Patienten-Verhältnis verändere. Ihre These: Wir bekommen zunehmend eine Überwachungsmedizin, die Ärzte Do, 12. Mai 2016 und Patienten programmiert, so daß dem war ein Symptom Hinweis auf Ärzte letztlich durch Computer er- eine versteckte Pathologie, heute ist es vor allem ein Risikofaktor, so die setzt werden können. Referentin. Das Risiko habe in der In einem kurzen historischen Rück- Medizin einen sehr eigenartigen Stablick stellte Silja Samerski dar, wie tus, da es im Unterschied zu konkredas leibhaftige Subjekt zunehmend ten Schmerzen und manifesten aus der Medizin verschwunden ist. Schädigungen nichtexistent sei. Es Im 18. Jahrhundert war es eine spre- sage auch nichts über eine einzelne chende Medizin: Die Patientinnen Person aus, sondern nur über Häuerzählten aus ihrem Leben und klag- figkeiten in statistischen Populatioten, warum ihnen unwohl war. Ein nen. So besage ein Krebsrisiko von wesentlicher Teil der ärztlichen 30 Prozent, daß man bei 100 Leben Kunst bestand im Zuhören. Der Arzt in 30 erkranken würde und in 70 versuchte, aufgrund des Gehörten nicht. Aber jeder von uns lebe nur der Natur der Patientin wieder auf einmal. Diese Zuschreibung von Ridie Sprünge zu helfen und verschrieb siken stehe im Mittelpunkt der digibestimmte natürliche Heilmittel. Im talisierten Überwachungsmedizin. 19. Jahrhundert verwandelte sich der Arzt in einen Experten, der seinem Auch in der KriminalitätsbekämpGegenüber Pathologien zuschreibt. fung hielten dieselben Logiken und Der Patient äußert nur noch Sympto- Techniken Einzug. So berechne das me, die der Arzt deutet und daraus Programm Precops über Daten erauf tieferliegende Pathologien folgter Einbrüche, wo wahrscheinschließt. Nicht umsonst gilt die Ana- lich die nächsten stattfinden würden. tomie als Geburtsstunde der moder- Die Polizei verstärke dort ihren Einnen Medizin. So spricht der Histori- satz und spreche von erfolgreicher ker Michel Foucault von einem tie- Abschreckung, wobei die Wirksamfen Einschnitt in der Geschichte der keit natürlich kaum nachzuweisen abendländischen Medizin, als die sei. In den USA würden beim Preärztliche Erfahrung zum anatomisch- dictive policing neben polizeilichen klinischen Blick wird: "Die Nacht Daten auch solche aus sozialen des Lebendigen weicht vor der Hel- Netzwerken, Videoüberwachung und ligkeit des Todes." Der Patient wird Sensoren eingespeist. Das 2014 abzum Verstummen gebracht, sein geschlossene europäische Forschungsprojekt INDECT strebe eine Körper objektiviert. ähnlich umfassende Überwachung Ende des 20. Jahrhunderts erfolgt der zur Erfassung von abnormalem VerUmbruch von der klinischen Medi- halten an. Der Verdacht werde unizin zur Risikomedizin. Wenngleich versalisiert, jeder gelte als potentielnach wie vor Krankheiten individu- ler Straftäter oder Terrorist, so Saell diagnostiziert werden, ist die merski. Hauptaufgabe doch die Erkennung von Risikofaktoren und das voraus- Letztlich sei weder für die Betroffeschauende Management von Risi- nen noch für die Anwender solcher ken. Es geht nicht mehr in erster Li- Überwachungssysteme nachvollnie um Heilung, sondern um Präven- ziehbar, warum jemand als risition. Ziel ist es nicht mehr, eine ab- koträchtig gilt, zumal die Menschen handen gekommene Gesundheit nicht mehr unbedingt anhand sichtwiederherzustellen, sondern sich der barer Merkmale, sondern biometriZukunft zu bemächtigen. Der Ge- scher Daten und statistischer Artegensatz zwischen gesund und krank fakte wie Konsumverhalten oder Belöst sich auf, da alle ins Visier der wegungsmuster klassifiziert würden. Medizin geraten, die in der Gegen- Die präventive Verurteilung werde in wart etwas ändern will, um zukünf- Algorithmen verpackt und automatitige Krankheiten zu vermeiden. Vor- siert. So werde an der Grenze zwiwww.schattenblick.de Seite 3 Elektronische Zeitung Schattenblick schen den USA und Mexiko das System Avatar, ein virtueller Agent für Wahrheitsbeurteilung in Echtzeit eingesetzt, der Einreisende befragt und screent. In der Schweiz sei das Risikoprogramm Fortress im Einsatz, das ohne Kenntnis der Person nur anhand von Daten über die Sicherheitsverwahrung von Gefängnisinsassen entscheidet. Da diese Entscheidungen als objektiv gelten, seien sie ihrer ethischen Dimension beraubt. Man könne von einer organisierten Verantwortungslosigkeit in der hochtechnisierten Gesellschaft sprechen, da niemand mehr die Verantwortung für das übernehme, was Menschen angetan wird. Auch in der Medizin gelten in zunehmendem Maße Patienten aufgrund bestimmter Datenkombinationen als verdächtig - krankheitsverdächtig. Auch hier führe der Versuch, die Zukunft vorwegzunehmen, zur unbegrenzten Überwachung. Gegen die Verdächtigung einer künftigen Krankheit seitens des Arztes könne man sich kaum wehren, zumal angesichts der Drohung, an einer späteren Krankheit selbst schuld zu sein, freiwillige Selbstkontrolle gefordert sei. Das ärztliche Urteil werde zunehmend ersetzt, der Arzt verwandle sich in einen Datenmanager, Diagnosen und Therapien würden kalkuliert. Die Patienten seien nur noch Datensätze, die vom Computer errechneten Diagnosen immer nur Wahrscheinlichkeiten. Ärztliches Handeln am leibhaftigen Patienten ließe sich nur dann erhalten, wenn das Wissen um diese Kluft zwischen Risikokalkulation und ärztlichem Urteil bestehen bleibe, schloß die Referentin ihren Vortrag. Sicherheitslücken auf dem Prüfstand Nach diesem Blick aus einer medizinsoziologischen Perspektive trug der Datenschutzexperte Dr. Andre Zilch die aktuellen Ergebnisse seiner Recherchen vor. Nachdem er nachSeite 4 stand in wachsendem Maße mit der Gefahr, zu einer administrativen Funktion im Kontext sozialdarwinistischer Verfügung degradiert zu werden. Andre Zilch Foto: © 2016 by Schattenblick gewiesen hatte, daß die Übereinstimmung von Bild und Personendaten auf der e-Card nicht zweifelsfrei geprüft wird, versuchten die Betreiber, diese Kritik mit dem Argument zu entkräften, die e-Card sei für sich genommen kein Identitätsnachweis. Sollte es den Kritikerinnen und Kritikern der e-Card und mithin des Gesamtkonzepts E-Health gelingen, dieses Großprojekt weiterhin zu bremsen und letztendlich zu Fall zu bringen, wäre dies ein Meilenstein im Kampf gegen die neoliberale Transformation des Gesundheitswesens. Es schlüge darüber hinaus eine Bresche in die eskalierende Überwachung der Bürgerinnen und Bürger wie auch die Biologisierung des Sozialen mit dem Ziel, die Realisierung der gesellschaftlichen Verhältnisse und eine Positionierung in deren Widerspruchslage durch ein reduktionistisches Weltbild monadischer Eigenverantwortung für alle Fährnisse einer zunehmend bedrängten Existenz zu ersetzen. Wie Silke Lüder erklärte, habe man die Problematik bis hinauf in den zuständigen Bundestagsausschuß vor- Anmerkung: gebracht, sei aber immer wieder "totgetreten" worden. Die Verantwortli- [1] http://www.presseportal.de/pchen seien sich der Mängel vollauf m/72083/3316719 bewußt, hätten sich aber stets mit Ausflüchten und Irreführungen aus http://www.schattenblick.de/ der Affäre gezogen. infopool/medizin/report/ m0rb0027.html Widerstand gegen die neoliberale Transformation Wo sich sozial und politisch engagierte Ärztinnen und Ärzte dem humanistischen Ideal der Heilberufe verpflichtet fühlen, droht die Instrumentalisierung und Ökonomisierung des Gesundheitswesens diesen noch immer existierenden Widerstand zu verdrängen und schließlich zu eliminieren. Dies mutet um so verhängnisvoller an, als sich die Polarisierung der Gesellschaft zuspitzt und mit ihr die Lebensverhältnisse bis hin zur Lebenserwartung je nach Einkommenslage der Bundesbürger zunehmend auseinanderklaffen. Dies konfrontiert den ärztlichen Berufswww.schattenblick.de Liste der neuesten und tagesaktuellen Nachrichten ... Kommentare ... Interviews ... Reportagen ... Textbeiträge ... Dokumente ... Tips und Veranstaltungen ... vom 12. Mai 2016 http://www.schattenblick.de/ infopool/infopool.html Do, 12. Mai 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick BÜRGER UND GESELLSCHAFT / FAKTEN / INTERNATIONAL Internationale Presseagentur Pressenza Büro Berlin 100 Wandgemälde, um Milagro Sala zu befreien Nachricht aus der Redaktion Italien vom 10. Mai 2016 Weitere Artikel zur Sache von Milagro Sala auf Pressenza unter folgendem Link: https://www.pressenza.com/de?s=Milagro+Sala&lang=de Übersetzung aus dem Italienischen von Evelyn Rottengatter Der Text steht unter der Lizenz Creative Commons 4.0 http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Quelle: * Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin Johanna Heuveling E-Mail: [email protected] Internet: www.pressenza.com/de Foto: Pressebüro Tubac Amaru Vom Pressebüro der Vereinigung http://www.schattenblick.de/ (@PrensaTupac) wurde einige weitere Fotos der infopool/buerger/fakten/ Wandgemälde über Twitter (@Prenbfai0211.html Die argentinische Bürgervereinigung saTupac) verbreitet. Tupac Amaru, deren Gründerin wegen erfundener Beschuldigungen politischer Natur im Gefängnis sitzt, hat vergangenes Wochenende eine neue gewaltfreie Kampagne ins LeEUROPOOL / REDAKTION / PARTEIEN ben gerufen, um gegen die ungerechtfertigte Haft zu protestieren. Kampf um das Für und Wider Brexit voll im Gange Die Kampagne benutzt dazu eines der klassischen Mittel des sozialen EtonSchüler Cameron und Johnson führen die jeweiligen Lager an und politischen Lebens in Argentinien: das Wandgemälde. Nach den Kommunalwahlen in England EU-Befürworter und -Gegner nach wie sowie den Wahlen für die Regionalparla- vor ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Den Im Laufe des Wochenendes wurden, mente in Schottland, Wales und Nordir- Ausschlag dürfte der rund 25prozentige wie von der Kampagne vorgesehen, land am 5. Mai spitzt sich in der briti- Anteil der Wählerschaft geben, der sich 100 Protest-Wandgemälde an zahl- schen Politik praktisch alles auf den gegenüber den Demoskopen bisher als reichen Orten realisiert, an denen Tu- Kampf für oder gegen den Austritt des "unentschieden" bezeichnet. pac Amaru ansässig ist. Eine positi- Vereinigten Königreichs aus der Eurove und gemeinschaftliche Aktion ge- päischen Union zu. Die folgenschwere Aus den Ergebnissen der diversen gen eine ungerechte und gewaltsame Volksabstimmung darüber findet am 23. Wahlen letzte Woche läßt sich wenig Repression. Juni statt. Laut Umfragen liefern sich die Aufschluß über den Ausgang des EUDo, 12. Mai 2016 www.schattenblick.de Seite 5 Elektronische Zeitung Schattenblick lern doch für den Verbleib Großbritanniens in der EU zu gewinnen, beeinträchtigt. So gesehen könnte sich die taktische Demontage Corbyns für die Blairites, die allesamt große EU-Freunde sind, strategisch noch als Eigentor erweisen. Bekanntlich hat Premierminister Cameron dafür gesorgt, daß der lange erwartete Abschlußbericht der von Richter John Chilcot geleiteten Untersuchungskommission zu den Hintergründen der Beteiligung Großbritanniens am Irakkrieg 2003 erst am 6. Juli veröffentlicht wird. Mit diesem Kniff soll erreicht werden, daß Ex-Premierminister Blair öffentlich Stimmung für den Verbleib in der EU machen kann, ohne ein Wiederaufflammen der schwelenden Irak-Kontroverse befürchten zu müssen. Doch es ist zweifelhaft, ob Blair, der seit dem Rücktritt 2007 aus der aktiven Politik dank seiner zahlreichen Verbindungen zum schwerreichen internationalen Berater aufgestiegen ist, mit seinen stets messianisch klingenden Botschaften jemanden in Großbritannien zu einem Ja zur EU bewegen könnDas von den britischen Sozialdemokra- te, der nicht ohnehin in diese Richtung ten erzielte, zufriedenstellende Ergeb- tendierte. nis in den englischen Kommunen im allgemeinen und in London im beson- Zwischen den beiden Lagern in der Brderen ist deshalb bemerkenswert, weil exit-Debatte - "Britain Stronger in Eusich Parteichef Jeremy Corbyn und rope" und "Vote Leave" - wird der Ton Khan jeweils einer Kampagne der zunehmend schriller. Vor allem die Con"schmutzigen Tricks" ausgesetzt sahen. servative Party, die seit den Tagen MarCameron und Goldsmith haben gegen garet Thatchers in der Frage der EUbesseren Wissens Khan als Sympathi- Mitgliedschaft Großbritanniens zerstritsant islamistischer Extremisten zu ten ist, zerfleischt sich regelrecht. Die brandmarken versucht. Corbyn mußte EU-Gegner in Camerons eigenem Kasich in der Woche vor der Abstimmung binett werfen dem Premierminister und gegen den vielfach erhobenen Vorwurf seinen Getreuen vor, eine Angstkampazur Wehr setzen, den Antisemitismus gne - "Project Fear" - zu betreiben. In bei seinen Verbündeten im linken Flü- der Tat führen die EU-Befürworter nicht gel der Labour Party zu dulden. Die An- nur ökonomische Argumente ins Feld, tisemitismus-Keule wurde von den po- sondern vor zwei Tagen hat Cameron litischen Zöglingen Tony Blairs in der sogar das Szenario eines Dritten WeltLabour-Unterhausfraktion geschwun- krieges an die Wand gemalt, sollte gen, die sich mit dem Pazifisten Corbyn Großbritannien nicht in der EU bleiben als Parteichef partout nicht abfinden und dort für eine Fortsetzung der harten wollen und diesen deshalb bei jeder Ge- Haltung der USA gegenüber Rußland sorgen. Selbst Winston Churchill würde legenheit zu torpedieren versuchen. gegen den EU-Austritt votieren, so CaDas unappetitliche innerparteiliche meron in Erinnerung an die dunkelsten Hickhack bei Labour hat Corbyns Mög- Tage im Zweiten Weltkrieg, als die Brilichkeiten, seine Millionen von Anhän- ten - "their finest hour" - allein Nazigern bei der Jugend und den Linkswäh- deutschland trotzten. Referendums ziehen. In Schottland und Nordirland haben sich die schottischen Nationalisten respektive die pro-britischen, protestantischen Unionisten jeweils als stärkste Kraft behauptet. Die britische Labour Party ist in Schottland erstmals hinter den Konservativen auf den dritten Platz zurückgefallen, konnte jedoch ihre Position als größte Fraktion in der Regionalversammlung im walisischen Cardiffverteidigen. In den 124 englischen Kommunen hat Labour nur 18 Sitze verloren und bleibt mit insgesamt 1289 die dominierende gesellschaftliche Kraft. Im Vergleich dazu haben die Tories um Premierminister David Cameron 48 Kommunalsitze verloren und kamen nur auf 828. Darüber hinaus hat Labour in der Hauptstadt London das Amt des Bürgermeisters nach acht Jahren zurückerobert. Ihr Kandidat Sadiq Khan, der Sohn eines pakistanischen Taxifahrers, hat den schwerreichen Finanzerben Zac Goldsmith von den Konservativen vernichtend geschlagen. Seite 6 www.schattenblick.de Ungeachtet der Behauptung, sie verkauften ein "Project Fantasy", sprechen Boris Johnson, Camerons Hauptrivale um die Parteiführung bei den Tories und zuletzt Bürgermeister von London, der ehemalige konservative Minister für Soziales Iain Duncan Smith und Nigel Farage von der rechtschauvinistischen United Kingdom Independence Party (UKIP) die Ängste vieler Briten vor einem EU-Moloch mit Hauptstadt Brüssel an. In einer Rede am 10. Mai hat Smith behauptet, Deutschland verübe ein "De-facto-Veto" über alle EU-Angelegenheiten und würde die Entwicklung in Richtung eines europäischen Superstaats unter Führung Berlins forcieren. Erst vor kurzem bekannte Pläne Deutschlands zur Aufstellung einer EUArmee lassen die These Smiths als plausibel erscheinen. Das gleiche gilt für die Forderung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Kriegsflüchtlinge aus Afrika und Asien nach einem entsprechenden Schlüssel aufalle 28 EUMitgliedsländer zu verteilen. Gerade die Einwanderungsfrage spielt in der Brexit-Debatte eine überragende Rolle. In Irland sorgt das Szenario eines eventuellen Austritts des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union für großes Unbehagen. In einem solchen Fall verliefe die EU-Außengrenze quer durch Irland, von Derry bis Dundalk. Die ganzen Grenzanlagen, die man nach dem Ende des nordirischen Bürgerkrieges 1998 niedergerissen hat, müßten eventuell wieder aufgerichtet werden. Mit schweren Beeinträchtigungen für den umfangreichen angloirischen Handel wäre auch zu rechnen. Darum hat Dublin an die zahlreichen irischen Einwanderer in Großbritannien appelliert, selbst für den EU-Verbleib für votieren und all ihren Freunden und Bekannten das gleiche zu empfehlen. Sollte das Ergebnis, wie erwartet, knapp ausfallen, könnten es am Ende die Iren sein, die über den künftigen Kurs Großbritanniens in der EU-Politik entscheiden. http://www.schattenblick.de/ infopool/europool/redakt/ prtn306.html Do, 12. Mai 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick POLITIK / SOZIALES / FRAGEN Internationale Presseagentur Pressenza Büro Berlin Feminismus und Migration: Interview mit der italienischen Autorin und Feministin Lisa Mazzi von Milena Rampoldi, 11. Mai 2016 Leverkusen 11.05.2016. Die italie- nach stellt die italienische Frauenbewegung von der Zeit der "Resistenza" bis heute ein wahres und äußerst wichtiges Beispiel des Kampfes und des sozio-politischen Engagements auf allen Ebenen dar. Diese Aspekte finden sich in anderen Ländern und vor allem in Deutschland nicht wieder, was auf den historisch-politischen und ideologischen Kontext des Nachdem sie mehrere Jahre am In- Landes zurückzuführen ist. stitut für Angewandte Linguistik an der Universität Saarbrücken gearbeitet hat, lebt Lisa Mazzi heute in Ber- Erzählen Sie uns von den wichtigsten lin. Dort ist sie als Vorstandsvorsit- Themen Ihres Buches "Donne mobi zende des Frauenvereins Rete Don- li." Was können die anderen Frauen ne [2] tätig. von den Migrantinnen lernen? nische Autorin und Feministin Lisa Mazzi, die seit einigen Jahren in Deutschland lebt, hat das Buch "Donne mobili" über die Migration der italienischen Frauen zwischen 1890 und 2010 nach Deutschland verfasst. Das Buch ist auch in deutscher Übersetzung verfügbar [1]. Milena Rampoldi: Was heißt Feminismus für Sie? Lisa Mazzi: Unter Feminismus verstehe ich das konstante Bewusstsein, Frau in einer Gesellschaft zu sein, die von der Harmonie zwischen den Geschlechtern und der Chancengleichheit noch weit entfernt ist. Ich gehöre der historischen Tradition des Feminismus der anglosächsischen Schule an und gelangte nach den Studentenkämpfen von 1968 und den historischen Forderungen des Scheidungsrechts, der Entkriminalisierung der Abtreibung, des Gesetzes 194 für die Legalisierung der Abtreibung, zum neuen italienischen Familienrecht und zur Anerkennung der häuslichen Gewalt als strafrechtliches Vergehen, während es in der Vergangenheit als "moralisches Vergehen" galt. Am Ende schloss ich mich der feministischen Bewegung "Se non ora quando" an. Meiner Meinung Do, 12. Mai 2016 Mein Buch will alle in Deutschland lebenden italienischen Frauen würdigen. Die Hauptthese des Buches lautet, dass das deutsche Wirtschaftswunder durch den Beitrag der Migrantinnen erst möglich wurde. Denn die Migrantinnen übten einfache Arbeiten gegen Stücklohn und viel niedrigere Löhne als ihre männlichen Kollegen aus. Für mich sind die Frauen das Rück grat aller Gesellschaften. Was den ken Sie darüber? Ich stimme Ihrer Meinung zu, dass die Frauen das Rückgrat aller Gesellschaften sind. Dies hat schon intrinsisch damit zu tun, dass die Frau Leben gebärt. Für mich muss der Feminismus eine Bewegung innerhalb jeder Kultur und Religion sein. Was denken Sie www.schattenblick.de über diesen Ansatz eines diversifi zierten Feminismus im Plural? Über das Zusammenleben zwischen Feminismus und Religion hege ich so meine Zweifel. Es wäre natürlich wünschenswert, da es eine tiefgründige Toleranz innerhalb der Religionen bedeuten würde. Aber mir scheint, dass wir, trotz einiger Bemühungen, noch sehr weit davon entfernt sind. Einen interessanten Aufsatz über Lisa Mazzi und ihre Werke und Themen finden Sie unter [3]. Über die Autorin Dr. phil. Milena Rampoldi ist freie Schriftstellerin, Buchübersetzerin und Menschenrechtlerin. 1973 in Bozen geboren, hat sie nach ihrem Studium in Theologie, Pädagogik und Orientalistik ihren Doktortitel mit einer Arbeit über arabische Didaktik des Korans in Wien erhalten. Neben ihrer Tätigkeit als Sprachlehrerin und Übersetzerin beschäftigt sie sich seit Jahren mit der islamischen Geschichte und Religion aus einem politischen und humanitären Standpunkt, mit Feminismus und Menschenrechten und mit der Geschichte des Mittleren Ostens und Afrikas. Sie wurde verschiedentlich publiziert, mehrheitlich in der deutschen Sprache. Sie ist auch die treibende Kraft hinter dem Verein für interkulturellen und interreligiösen Dialog Promosaik. www.promosaik.com Seite 7 Elektronische Zeitung Schattenblick mung entmachtet wird. Eine klare Mehrheit der Senator*innen erklärte [1] http://www.amazon.de/Donne- schon im Vorfeld, gegen Rousseff zu mobili-Frauenmigration-Italienstimmen und damit für die ÜbernahDeutschland/dp/3956313054/ref=s- me der Präsidentschaft durch ihren r_1_4?ie=UTF8&qibisherigen Vize, Michel Temer, am d=1462973324&sr=8-4&keyDonnerstag. Dass die erneute Prüwords=Lisa+Mazzi fung der Sachlage durch den Senat den kommenden sechs Monaten [2] https://retedonneberlino.word- in und die dann folgende, allerletzte press.com/ Abstimmung das Rad noch einmal [3] http://www.inst.at/trans/15 zurückdrehen kann, glaubt auch Nr/05_11/naegele15.htm kaum jemand. Anmerkungen: Der Text steht unter der Lizenz Crea- Verletzung demokratischer tive Commons 4.0 Spielregeln http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Ist es ein Putsch, wie Rousseff und die ungewohnt einige Linke rekla* miert? Oder ein demokratischer Akt Quelle: zur Rettung des krisengeschüttelten Internationale Presseagentur Landes, wie die rechte Opposition, Pressenza - Büro Berlin die abgesprungenen KoalitionspartJohanna Heuveling ner und die in den Massenmedien E-Mail: veröffentlichte Meinung behaupten? [email protected] Ein Impeachment, wie es in BrasiliInternet: www.pressenza.com/de en heißt, ist in der Verfassung vorgesehen, sofern dem Staatsoberhaupt schwere Verbrechen nachgewiesen http://www.schattenblick.de/ werden können. Vorgeworfen werinfopool/politik/soziales/ den Rousseff lediglich Haushaltpsf00020.html stricks, mit denen sie die Staatsfinanzen schönte. Nicht korrekt, aber durchaus üblich in Brasilien. Noch nie wurde bisher eine Regierung desPOLITIK / AUSLAND sen bezichtigt, und es hat bis heute auch keine einzige juristische Instanz die Präsidentin deswegen angeklagt. poonal Pressedienst Ein im besten Fall unlauteres, illegilateinamerikanischer times Vorgehen und fraglos eine VerNachrichtenagenturen letzung der demokratischen Spielregeln. Brasilien im Rückwärtsgang von Andreas Behn (Rio de Janeiro, 11. Mai 2016, npl).- Seit heute Morgen (11. Mai 2016) debattiert der brasilianische Senat zum vorläufig letzten Mal über die Amtsenthebung von Präsidentin Dilma Rousseff. Niemand zweifelt daran, dass die erste Frau im höchsten Staatsamt in der folgenden AbstimSeite 8 Abgesetzt wird Rousseff aus ganz anderen Gründen. Auch nicht wegen des riesigen Korruptionsskandals, denn ihre Widersacher*innen sind nachweislich viel tiefer darin verstrickt als sie selbst. Auch nicht wegen der Wirtschaftskrise, denn die hat viele Ursachen. Rousseff wird abgesetzt, weil die alten Eliten, die mächtigen Seilschaften schon lange die Schnauze voll haben von der seit 13 Jahren regierenden Arbeiterparwww.schattenblick.de tei, die zwar nur in Ansätzen eine andere, gerechtere und sozialere Politik verfolgt, aber eben nicht dazugehört. Die Elite, die in Brasilien in der rassistischen Tradition der Sklavenhaltergesellschaft und der Militärdiktatur steht, erträgt es nicht, ihre Macht mit Gewerkschafter*innen und Landlosen zu teilen, wenn Quoten den Armen und den Schwarzen den Zugang zu den Universitäten erleichtern, oder wenn nicht nur fein gekleidete Leute die Flughäfen frequentieren. Amtsenthebung spiegelt die heutigen Mehrheitsverhältnisse wider Allerdings spiegelt die Amtsenthebung die heutigen Mehrheitsverhältnisse wider. Auch wenn Rousseff noch im Oktober 2014 wiedergewählt wurde, hat sie heute eindeutig keine Mehrheit mehr. Nicht in der Bevölkerung, nicht im Kongress und auch nicht in der Justiz, die nicht einmal versucht, den Schein der Unparteilichkeit zu wahren und stets die Ermittlungen gegen die Arbeiterpartei vorantreibt und andere Klagen nur in dem Maße, wie es für den guten Ruf unvermeidlich ist. Die Folgen dieses Verfahrens, mit dem die Rechtsstaatlichkeit in der jungen Demokratie Brasiliens in Frage gestellt wird, sind nicht zu unterschätzen. Dabei geht es weniger um den erwarteten Rechtsruck in der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Denn Rousseff hat - sei es aus Überzeugung oder aus Opportunismus - schon lange keine fortschrittliche Politik mehr betrieben. Dramatisch aber ist, dass Brasilien als Regionalmacht und fünftgrößtes Land der Welt zeigt, dass es durchaus möglich ist, auf Wahlen zu verzichten, um angeblich legal an die Macht zu gelangen. Dass keine Militärs mehr nötig sind, um - ähnlich wie bereits in Paraguay und Honduras geschehen - insbesondere die beim Do, 12. Mai 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick ökonomischen Mainstream unliebsamen Regierungen abzusetzen. Weniger Raum für soziale und kulturelle Erneuerungen Dramatisch ist auch, dass in Brasilien jetzt der Rückwärtsgang eingeschaltet wird. Es ist zu befürchten, dass die Korruptionsermittlungen, die so nützlich beim Impeachment waren, in Zukunft keine sensationellen Enthüllungen mehr ans Tageslicht bringen werden, denn niemand im neuen alten Machtgefüge hat ein Interesse daran. Temer samt seiner breiten Koalition neuer und alter Regierungsparteien repräsentiert genau jene Kräfte, die das korrupte wie ungerechte politische System geschaffen haben, in dem die Arbeiterpartei nun gescheitert ist. Der Raum für soziale und kulturelle Erneuerungen wird wieder eng werden. Das betrifft den Kampf gegen Rassismus und religiöse Hardliner*innen ebenso wie die zaghaften Versuche, in Brasilien Pressefreiheit im Sinne von Meinungsvielfalt und öffentlicher Debatte herzustellen. POLITIK / WIRTSCHAFT / UNTERNEHMEN poonal Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen Maschinenbauer Voith stoppt Lieferung für Wasserkraftwerk in Honduras von Redaktion amerika21 (5. Mai 2016, amerika21) - Der deutsche Maschinenbaukonzern Voith hat am Mittwoch den Stopp seiner Lieferungen an das Wasserkraftwerk Agua Zarca in Honduras bekannt gegeben. Das Unternehmen begründete den Schritt mit den gewaltsamen Toden der beiden Mitglieder der Menschenrechts- und Umweltorganisation COPINH, Berta Cáceres und Nelson García. Beide Aktivist*innen hatten sich gegen das Wasserkraftwerkprojekt engagiert und waren im März unmittelbar nacheinander erschossen worden. Anfang dieser Woche wurden im Zusammenhang mit den Morden drei Militärs und ein Mitarbeiter der Agua-Zarca-Betreiberfirma DESA festgenommen worden. Voith folgt mit seinem Rückzug internationalen Geldgebern aus Finnland und den Niederlanden, die ihre Kooperation mit Agua Zarca bereits eingestellt URL des Artikels: https://www.npla.de/poonal/brasili- haben. en-im-rueckwaertsgang/ "Wir begrüßen ausdrücklich, dass die honduranischen Ermittlungsbehör* den, wie von uns mehrfach gefordert, konkrete Schritte zur Aufklärung des Quelle: poonal - Pressedienst lateinamerika- Verbrechens unternehmen und in ihren Ermittlungen nun offenbar vorannischer Nachrichtenagenturen kommen", schreibt Voith unter BeHerausgeber: Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. zugnahme auf die Festnahmen in dieser Woche. Man habe zur Kenntnis Köpenicker Straße 187/188, genommen, dass Medienberichten 10997 Berlin zufolge zwei der vier Tatverdächtigen Telefon: 030/789 913 61 in Verbindung zum Betreiber DESA E-Mail: [email protected] der Wasserkraftanlage Agua Zarca Internet: http://www.npla.de stehen sollen. "Laut den uns vorliegenden Berichten soll es sich um http://www.schattenblick.de/ einen aktuellen und einen ehemaligen infopool/politik/ausland/ Mitarbeiter von DESA handeln", pala1568.html heißt es in der Erklärung weiter. Do, 12. Mai 2016 www.schattenblick.de "Wir haben unseren Kunden DESA nach eingehender Prüfung der Situation daraufhin am gestrigen Dienstagnachmittag deutscher Zeit informiert, dass wir aufgrund des gegen aktuelle oder ehemalige Mitarbeiter von DESA bestehenden Tatverdachts bis aufWeiteres alle Lieferungen für das Projekt einstellen", heißt es in der Erklärung weiter. Voith habe DESA zudem aufgefordert, mit den Behörden zu kooperieren und zu einer schnellen Klärung des Sachverhaltes beizutragen. Abhängig vom weiteren Verlauf und den Ergebnissen der Ermittlungen werde man entscheiden, ob die Lieferungen wieder aufgenommen werden können. Voith verurteile jede Art von Gewalt und toleriere keinerlei Form von gesetzwidrigem Verhalten. URL des Artikels: https://www.npla.de/poonal/maschinenbauer-voith-stoppt-lieferung-fuer-wasserkraftwerk-in-honduras/ Quelle: * poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen Herausgeber: Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. Köpenicker Straße 187/188, 10997 Berlin Telefon: 030/789 913 61 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.npla.de http://www.schattenblick.de/ infopool/politik/wirtsch/ pwun2560.html Seite 9 Elektronische Zeitung Schattenblick SPORT / BOXEN / MELDUNG Nicht lange gefackelt David Lemieux macht kurzen Prozeß mit Glen Tapia (SB) Der frühere IBF-Weltmeister im Mittelgewicht David Lemieux hat nach der Niederlage gegen Gennadi Golowkin im Oktober 2015, die ihn den Gürtel kostete, wieder Tritt gefaßt. Nachdem ein Kampf des 27jährigen Kanadiers im März wegen Gewichtsproblemen abgesagt werden mußte, hat er sich nun in Las Vegas mit einem K.o.-Sieg in der vierten Runde gegen den ein Jahr jüngeren Glen Tapia überzeugend zurückgemeldet. Das Duell in der neuen T-Mobile Arena fand im Vorprogramm der erfolgreichen Titelverteidigung von Saul "Canelo" Alvarez gegen den britischen Herausforderer Amir Khan statt. Während Lemieux seine Bilanz auf 35 Siege und drei Niederlagen verbessern konnte, stehen für seinen Gegner aus New Jersey nunmehr 23 gewonnene und drei verlorene Auftritte zu Buche. Der Favorit aus Montreal legte von Beginn an los und griff den statisch boxenden Kontrahenten sofort an, der dem Druck standzuhalten versuchte, aber offensichtlich die härteren Treffer einstecken mußte. In der zweiten und dritten Runde geriet Tapia nach wuchtigen Schlägen des Kanadiers, der ihn vor allem mit linken Haken zu Kopf und Körper traktierte, sichtlich in Schwierigkeiten, steckte jedoch die Treffer noch recht gut weg, die freilich ihre Spuren in seinem Gesicht hinterließen. Sofern Tapia mit dem Jab arbeitete, machte er eine recht gute Figur und konnte insbesondere in der dritten Runde etliche Treffer landen. Während es aber um die Offensive des Außenseiters gar nicht schlecht bestellt war, legte er in der Deckung gravierende Mängel an den Tag, die Seite 10 es dem Kanadier gestatteten, fast nach Belieben seine linken Haken und rechten Geraden ins Ziel zu bringen. Hätte Tapia es vorgezogen, sich häufiger zu bewegen und den Jab nicht zu vergessen, wäre Lemieux nicht so einfach zum Zuge gekommen. Glen Tapia hatte vor einem Jahr ebenfalls in der vierten Runde gegen Michel Soro verloren und war danach aus dem Halbmittelgewicht ins höhere Limit aufgestiegen. Mit zwei vorzeitigen Niederlagen in Folge sieht es derzeit nicht gut für ihn aus. Wie er nach seinem neuerlichen Scheitern erklärte, habe er sich müWarum sich der US-Amerikaner die- de gefühlt, einfach nicht in den ser aussichtslosen Taktik bediente Kampf gefunden und daraufhin jede und von seiner Ecke nicht auf einen Runde verloren. [2] anderen Kurs gelenkt wurde, blieb offen. Selbst der wesentlich gefährli- Lemieux hielt mit diesem souverächere Golowkin hatte sich im Kampf nen Auftritt gegen einen allerdings gegen Lemieux nicht direkt vor dem limitierten Kontrahenten die Tür zu Kanadier aufgebaut und ihn zum einem künftigen Kampf gegen Saul Schlagen eingeladen, sondern zu- Alvarez offen, der wie er bei den nächst emsig mit dem Jab gearbeitet, Golden Boy Promotions unter Verdann auch mit Körpertreffern zuge- trag steht. Wie der Kanadier nach legt, bis er ihn schließlich in der ach- seinem unangefochtenen Erfolg zuten Runde entscheidend traf. Tapia versichtlich Bilanz zog, sei dies erst hingegen mußte im vierten Durch- der Anfang gewesen. Es gebe noch gang nach einer Links-Rechts-Kom- vieles zu schaffen, da er sich natürbination erstmals in seiner Karriere lich mit den namhaftesten Kontrazu Boden gehen. Wenngleich er henten und den besten Rivalen da rechtzeitig wieder auf die Beine kam, draußen messen wolle. Er ziehe den signalisierten seine Betreuer die Auf- Hut vor Glen Tapia, der ein sehr sogabe, worauf Ringrichter Russell lider Kämpfer sei, vor dem er eine Mora den Kampf nach 56 Sekunden Menge Respekt habe. Er habe indesder vierten Runde für beendet erklär- sen recht früh einige Lücken in der te. [1] Deckung des Gegners entdeckt und diese Chancen sofort genutzt. Tapia konnte sich zunächst mit dem Abbruch nicht anfreunden und woll- Dieser Sieg bedeute ihm sehr viel, so te weitermachen, zumal er nicht all- David Lemieux. Er habe allen, die an zu schwer angeschlagen wirkte. Wie ihm zweifelten, eindeutig bewiesen, die Zeitlupe zeigte, war er jedoch daß wieder mit ihm zu rechnen sei. bereits vor dem Niederschlag von Als man ihm diesen Kampf angebosechs linken Haken in schneller Fol- ten hatte, habe er gewußt, daß es kein ge getroffen worden und wäre bei leichter Gang sein würde. Er habe einer Fortsetzung des Kampfs mit sich jedoch im Trainingslager besthoher Wahrscheinlichkeit erneut auf möglich vorbereitet und im Zuge den Brettern gelandet. Daher kann seiner sofortigen Offensive bereits in man seinen Betreuern eine durchaus der ersten Runde gespürt, daß er das nachvollziehbare und verantwor- Feld beherrschen und ein vorzeitiger tungsbewußte Entscheidung atte- Sieg nur eine Frage der Zeit sein stieren. werde. Er melde sich im Kreis der www.schattenblick.de Do, 12. Mai 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick besten Mittelgewichtler zurück und ber mit dem Kanadier fertig wurde. wolle ein zweites Mal Weltmeister Vier oder fünf Siege über ansehnliwerden. che Gegner dürften erforderlich sein, um das geplante Duell mit "Canelo" Die Golden Boy Promotions gehen reifen zu lassen. daran, der Karriere des Kanadiers wieder aufdie Sprünge zu helfen, um Unterdessen versichert Lemieux, er ihn eines nicht allzu fernen Tages ge- würde gern eine Revanche mit dem gen ihr Flaggschiff Saul Alvarez an- Kasachen bestreiten, um den Beweis treten zu lassen. Wie Oscar de la Ho- zu erbringen, daß er der bessere Boya zu Recht anmerkt, mache das der- xer sei. Diese Behauptung entbehrt zeit keinen Sinn, da Lemieux zu- freilich jeglicher Substanz, da der nächst einige Kämpfe gegen nam- Kanadier weder knapp noch unhafte Kontrahenten gewinnen müs- glücklich gegen Golowkin verloren se. Um ihn beim Sender HBO im hat, sondern nach allen Regeln der Pay-TV erfolgreich zu vermarkten, Kunst auseinandergenommen wurmuß sein Name zunächst in neuem de. Mag sein, daß der Kasache irGlanz erstrahlen. Noch ist vielen Zu- gendwann körperlich nicht mehr schauern in Erinnerung, wie leicht mithalten kann und dann auch für Gennadi Golowkin im letzten Okto- Gegner dieses Schlages besiegbar wäre. Das wird jedoch aller Voraussicht nach noch so lange dauern, daß sich eher die Frage stellt, ob David Lemieux dann noch an prominenter Stelle im Geschäft ist. Anmerkungen: [1] http://espn.go.com/boxing/story/_/id/15484375/david-lemieuxdemolishes-glen-tapia-round[2] http://www.boxingnews24.com/2016/05/david-lemieux-stopsglen-tapia-4th/#more-209678 http://www.schattenblick.de/ infopool/sport/boxen/ sbxm1955.html SCHACH UND SPIELE / SCHACH / SCHACH-SPHINX Verdienstvoller Eifer (SB) - Es hatte Jahre der Geduld und des Einsatzes gebraucht, ehe der Deutsche Bundestag 1980 den Beschluß verabschiedete, dem Schachspiel den gesellschaftlichen Status eines Sports zu verleihen. Um diese Anerkennung hatte im wesentlichen und mit nie ermüdendem Eifer der Präsident des Deutschen Schachbundes (DSB), Alfred Kinzel, gerungen und gekämpft. Der Anspruch der Gemeinnützigkeit verbesserte nicht nur die finanziellen Möglichkeiten, auch für den Ausbau bundesweiter schachlicher Aktivitäten wurden dadurch vorher verschlossene Räume geöffnet. "Der Schlüssel zum Erfolg", so hatte Kinzel 1982 bei der Verleihung des Verdienstkreuzes 1. Klasse gesagt, "liegt nicht im Spektakel, sondern in geduldigen Schritten, mit diplomatischem Feingefühl und im Geiste einer freundschaftlichen Zusammenarbeit." Von 1966 bis 1975 hatte der Berliner PolizeidiDo, 12. Mai 2016 heutige Rätsel der Sphinx, wo Meister Tartakower auf eine originelle Weise nach nur elf Züge eine Gewinnstellung gegen seinen Kontrahenten Mieses hervorgezaubert hatte. Nun denn, Wanderer, Tartakower machte noch drei weitere Züge, ehe Mieses, am Ende seiner Nervenkraft, aufgab. Auflösung des letzten SphinxRätsels: Tartakower Mieses BadenBaden 1925 rektor als Vizepräsident des DSB und dann als Nachfolger des verstorbenen Präsidenten Ludwig Schneider als höchster Vertreter des deutschen Schachlebens im Weltschachbund die Interessen unseres Landes mit Feuereifer und Geschick durchgefochten. Ihm zu Ehren diene das www.schattenblick.de Wer zu früh aufgibt, hat selber schuld, vor allem war es bedauerlich für Meister Wesselowski, denn nach 1...Ld4-e3 besaß er in 2.Le4-h7+ Kc4-c3 3.Tf4-c4+! Kc3xc4 4.Lh7g8+ eine bombensichere Remisfolge. http://www.schattenblick.de/ infopool/schach/schach/ sph05833.html Seite 11 Elektronische Zeitung Schattenblick ______I n h a l t__________________________________Ausgabe 1822 / Donnerstag, den 12. Mai 2016____ MEDIZIN - REPORT BÜRGER - FAKTEN EUROPOOL - REDAKTION POLITIK - SOZIALES POLITIK - AUSLAND POLITIK - WIRTSCHAFT SPORT - BOXEN SCHACH-SPHINX DIENSTE - WETTER Der gläserne Patient - steter Tropfen ... 100 Wandgemälde, um Milagro Sala zu befreien (Pressenza) Kampf um das Für und Wider Brexit voll im Gange Autorin und Feministin Lisa Mazzi zum Thema Feminismus und Migration (Pressenza) Brasilien im Rückwärtsgang (poonal) Maschinenbauer Voith stoppt Lieferung für Wasserkraftwerk in Honduras (poonal) Nicht lange gefackelt Verdienstvoller Eifer Und morgen, den 12. Mai 2016 Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite 1 5 5 7 8 9 10 11 12 DIENSTE / WETTER / AUSSICHTEN Und morgen, den 12. Mai 2016 +++ Vorhersage für den 12.05.2016 bis zum 13.05.2016 +++ © 2016 by Schattenblick IMPRESSUM Heute spürt Jean starken Wind, böig, stürmisch und auch frisch, schwimmt, wo Frösche sicher sind, in dem Teich bei Freund Fred Fisch. Elektronische Zeitung Schattenblick Diensteanbieter: MA-Verlag Helmut Barthel, e.K. Verantwortlicher Ansprechpartner: Helmut Barthel, Dorfstraße 41, 25795 Stelle-Wittenwurth Elektronische Postadresse: [email protected] Telefonnummer: 04837/90 26 98 Registergericht: Amtsgericht Pinneberg / HRA 1221 ME Journalistisch-redaktionelle Verantwortung (V.i.S.d.P.): Helmut Barthel, Dorfstraße 41, 25795 Stelle-Wittenwurth Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 10 Absatz 3 MDStV: Helmut Barthel, Dorfstraße 41, 25795 Stelle-Wittenwurth ISSN 2190-6963 Urheberschutz und Nutzung: Der Urheber räumt Ihnen ganz konkret das Nutzungsrecht ein, sich eine private Kopie für persönliche Zwecke anzufertigen. Nicht berechtigt sind Sie dagegen, die Materialien zu verändern und / oder weiter zu geben oder gar selbst zu veröffentlichen. Nachdruck und Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Wenn nicht ausdrücklich anders vermerkt, liegen die Urheberrechte für Bild und Text bei: Helmut Barthel Haftung: Die Inhalte dieses Newsletters wurden sorgfältig geprüft und nach bestem Wissen erstellt. Bei der Wiedergabe und Verarbeitung der publizierten Informationen können jedoch Fehler nie mit hundertprozentiger Sicherheit ausgeschlossen werden. Seite 12 www.schattenblick.de Do, 12. Mai 2016
© Copyright 2024 ExpyDoc